Noch auf der E3 in Los Angeles kündigte Capcom „Resident Evil 7“ an und stellte zeitgleich eine geniale Demo des kommenden Survival-Horror-Spiels in den Playstation Store. Geradezu schleichend veröffentlichten die Japaner aber auch den Taktik-Shooter „Umbrella Corps“, der auf der derzeitigen „Resident Evil“-Welle mitschwimmt.
Manch einer wird sich angesichts des actionreicheren Gameplays an frühere Versuche wie „Resident Evil: Operation Raccoon City“ erinnert fühlen. „Umbrella Corps“ allerdings spielt sich eher wie eine Mischung aus „Counter-Strike“ und „Call of Duty“, wirft aber gleichzeitig noch Zombies in seine 3-gegen-3-Gefechte hinein.
„Resi“ trifft Ego-Shooter
„Umbrella Corps“ ist ein rasend schneller Taktik-Shooter mit starkem Online-Fokus. Hier gehen zwei Dreier-Trupps aufeinander los und müssen sich entweder im klassischen Deathmatch ohne Respawns dezimieren oder im Multi-Mission-Modus mehrere Runden unter wechselnden Vorzeichen gewinnen.
Tatsächlich versucht Capcom, Elemente aus „Resident Evil“ auch in dem Shooter zu integrieren. So tummeln sich auf den ohnehin schon kleinen Karten Unmengen von Untoten und Zombie-Hunden. Doch diese hören euch zu Beginn nicht, da jeder Soldat einen Jammer trägt, der Geräusche unterdrückt.
Werdet ihr allerdings getroffen, geht dieser Helfer kaputt und die Biester werden auf euch aufmerksam. Diese Spielmechanik eröffnet schöne taktische Möglichkeiten, um gegnerische Mitspieler anderweitig zu entsorgen.
Teamplayer gewinnen
Trotz des extrem schnellen Spielablaufs, zahlt sich Zusammenarbeit aus. Gerade beim Erobern von Stützpunkten oder dem Stehlen von Aktenkoffern müssen Spieler einander Deckung geben, ansonsten droht die Niederlage. Wer kopflos in die Schlacht stürmt, wird schnell niedergeschossen oder gar im Nahkampf mit Äxten ausgeschaltet.
Zombies und Knarren machen noch keinen guten Online-Shooter.
So besitzt „Umbrella Corps“ zweifellos seine Momente, denn die grundlegende Shooter-Mechanik funktioniert ordentlich und auch die Karten besitzen mehr als genügend Verstecke, um Gegner überraschend zu attackieren. Gerade mit Freunden kann der „Resident Evil“-Shooter für einige launige Partien sorgen. Der Vorteil des Spiels: Keine Runde dauert länger als fünf Minuten. Entsprechend schnell steigt ihr im Rang auf und schaltet neue Waffen, Rüstungen und Individualisierungsobjekte frei.
Klobige Steuerung
„Umbrella Corps“ könnte ein solider Online-Shooter sein, stellt sich aber selbst ein Bein. Während das Waffen-Feedback und das grundlegende Handling okay sind, verkommen das Deckungssystem und die Navigation innerhalb der Umgebung zum Spießrutenlauf. Wer sich in Deckung begibt, kann sich danach kaum noch bewegen und klebt förmlich an der Wand. Die Option ist also nahezu nutzlos!
Dazu fühlt sich „Umbrella Corps“ einfach unhandlich und klobig an. Man fliegt nahezu durch die Level, bleibt dabei aber ständig an Hindernissen hängen. Manche Objekte kann man überspringen, manche nicht. Einige können als Deckung benutzt werden, andere nicht. Das Spiel ist zu unberechenbar, um langfristig Spaß zu machen.
Hektisch und fehlerhaft
Obwohl der Online-Shooter seine Momente besitzt, werden diese von ganz viel Frust überschattet. Durch die kleinen Karten stolpert man immer wieder durch die Respawn-Zonen des eigenen oder des gegnerischen Teams. Das Ergebnis: Allzu häufig wird man direkt nach dem Neustart gekillt.
Der angesprochene Nahkampf ist eine Katastrophe – unkalkulierbar und technisch miserabel umgesetzt. Bei Axtattacken bleibt die Spielfigur gerne kurz vor dem Schlag hängen, ehe die Animation beginnt. Danach wiederum ist der Soldat für Sekundenbruchteile erstarrt, was wiederum nicht selten zum Bildschirmtod führt.
Die Interaktion mit den herumstreunenden Zombies ist nicht minder frustrierend. Die Kreaturen springen durch einen hindurch, rennen in einander hinein und verursachen einfach nur ein Mordschaos. In einem Koop-Shooter wäre das nicht tragisch, doch in einem kompetitiven Actionspiel wie „Umbrella Corps“, bei dem man einander nicht wiederbeleben kann, ist das Durcheinander enorm problematisch.
Die Playstation 3 wäre stolz
Ohnehin ist „Umbrella Corps“ kein sonderlich schönes oder gar ausgereiftes Spiel. Die Umgebungsgrafik ist schlicht, die Texturqualität durchschnittlich. Die Charaktermodelle überzeugen ebenfalls nur begrenzt und der optische Gesamteindruck leidet unter den vielen kleinen und großen Fehlern stark. Gemessen an anderen Online-Shootern wie „Destiny“ oder „The Division“ hinkt Capcom leider mindestens zwei Jahre hinterher.
Geringer Spielumfang und miserabler Singleplayer
„Umbrella Corps“ kostet in der Standard-Edition rund 30 Euro und bietet dafür leider nur einen sehr überschaubaren Umfang. Letztlich gibt es mit „Ein Leben“ und „Multi Mission“ lediglich zwei Online-Spielvarianten mit einer handvoll Optionen und einem spartanisch präsentierten Erfahrungs- und Upgradesystem.
Der Singleplayer mit dem Titel „Das Experiment“ grenzt beinahe an Arbeitsverweigerung und dient als liebloses, erweitertes Tutorial für den Multiplayer. Allerdings kämpft ihr hier ausschließlich gegen Zombies und müsst Proben sammeln oder Stützpunkte erobern. Das langweilige Abarbeiten der Aufträge erzeugt dank fehlender Geschichte keinerlei Atmosphäre. Mit „Resident Evil“ jedenfalls hat das nichts zu tun!
Kommentare
elitekiller
23. Juni 2016 um 18:03 Uhrdes spiel ist voll geil andere ballern in kopf xD
Dragonfighter
23. Juni 2016 um 18:19 Uhroh gott….gehts noch schlechter… nur noch Müll was die machen.
i-fix-it
23. Juni 2016 um 18:41 Uhr„Der Resident Evil-Shooter enttäuscht!“
100% richtig.
Ted2404
23. Juni 2016 um 18:47 UhrWer hätts gedacht
Hypno5e
23. Juni 2016 um 18:49 UhrIch verstehe Capcom nicht.Die wollen mit diesen Spiel in einen Markt vorstoßen
der ohnehin schon völlig übersättigt ist.Wer soll das denn bitte kaufen?
Nur weil Resident Evil drauf steht.Bitte hört auf damit Capcom.CoD und
Battlefield Spieler kaufen eure Resi Shooter nicht! Akzeptiert das endlich.
Frauenarzt
23. Juni 2016 um 18:50 UhrSo ein Schrott…
Cheaterarescrub
23. Juni 2016 um 18:53 UhrEnttäuschung pur ! ! !
Royavi
23. Juni 2016 um 18:56 Uhr„Zombies und Knarren machen noch keinen guten Online-Shooter.“
Mein erster Gedanke war, aber immernoch mehr Resi als Resident P.T. xD
INFIZIERT
23. Juni 2016 um 19:00 UhrIch raffe es auch nicht was die da machen. Ich denke mir immer warum machen die nicht abseits der hauptteile öfter einmal ein neben Spiel im stiel der ersten Drei Teile.Muss keine Hammer Grafik haben.So wie das Remake oder RE Zero HD reicht voll kommen.Auch mit festen Kameras und Rätzeln.Am besten natürlich in racoonn city oder so etwas wie das Herrenhaus. Müsste man als nebenprojekt heutzutage doch auch schneller entwickelt sein als damals. Aber ik raffe es nit.
Krawallier
23. Juni 2016 um 19:11 Uhr@ infiziert
Die müssten eigentlich nur die Unbrellla Outbreak Teile neu auflegen. Spielt sich wie die alten Teile nur eben im Co-Op.
Lichtenauer
23. Juni 2016 um 19:15 UhrWas das Game wirklich ausmacht ist die Kriech Animation, ein Punkt auf den hier jetzt gar nicht eingegangen wurde…man rutscht quasi blitzschnell durch die Gegend, Rennen wird komplett überflüssig sobald der nötige Skill vorhanden ist. Das Spielgefühl verändert sich auch ungemein…den Test kann man also nicht allzu ernst nehmen.
double H
23. Juni 2016 um 19:26 UhrU C Müll ^10
Bin schon Geil auf Resi 5 😆
Zockerfreak
23. Juni 2016 um 19:59 UhrDann lieber auf Resi 5 warten,kostet auch weniger.
hizi
23. Juni 2016 um 20:04 UhrCapcom hat einfach KOMPLETT den Faden verloren….Sie wollen so viel auf einmal aufgreifen. Als nächstes kommt bestimmt ein digitales Kartenspiel auf RE Basis.
Zuerst dieser Shooter-Murks und dann noch dieser Outlast Evil Mist. RIP Capcom
f42425
23. Juni 2016 um 20:04 UhrHat Capcom schon jemals eine richtig gute Shootersteuerung gemacht? Ich kann mich nicht erinnern. Gutes Inventar? Fehlanzeige. Die Games, wenn Sie denn gut waren, hatten andere Qualitäten.
double H
23. Juni 2016 um 20:11 Uhr@Zockerfreak
….und eine Kampagne. 😀
Was der U C Müll nicht hat.
Ifosil
23. Juni 2016 um 20:46 UhrWar nicht anders zu erwarten.
AndrewRyan
23. Juni 2016 um 20:53 UhrIch hoffe doch es ist für Capcom der letzte Versuch an diesem Genre, hat der Serie schon zu sehr geschadet. Ich kann diesen Müll nicht mehr sehen… Aber mit der Veröffentlichung von Resident Evil 7 kommt hoffentlich der Neuanfang… Es muss vielleicht sogar ein Neuanfang sein.
xjohndoex86
23. Juni 2016 um 20:57 UhrZum Glück hat Capcom wenigstens den Serientitel weggelassen.^^ Resident Evil 6 war Schmach genug.
Cheaterarescrub
23. Juni 2016 um 21:28 Uhr„Schmach genug.“
Glaub ich nicht, für manche vllt, ja ok. Geschmackssache.
Aber die Server (PS3) so wie die vielen Gamer, sind noch immer Online !
und das nach ca 4 Jahren.
consolfreak1982
24. Juni 2016 um 06:41 Uhrwar abzusehen bzw. zu befürchten, dass hierbei kein Oberknaller rauskommen wird. Schade denn vor allem im Koop hätte dieses Konzept sicherlich für Kurzweiligen Fun sorgen können. Vor allem der Preis ist auch fernab jeglicher Rechtfertigung wenn man die Qualität betrachtet, könnte man sich mehrere Top Indie Games auf einmal bzw. einen aktuelleren AAA Titel iwo im Sale kaufen darum und hätte mehr davon – Schade!
Ein reiner MP Shooter mit „RE-Mechanik“ wäre an sich ja nicht so ne schlechte Idee – die Umsetzung aber ist dem RE – Universum nicht würdig und wirkt billig und lieblos.
aschu
24. Juni 2016 um 13:31 UhrWird nicht gekauft. Schade, aber ich mag keine Spiele ohne Kampagne.
HatsuneMiku
25. Juni 2016 um 13:16 UhrFamitsu-Wertung 36/40
Würde man alle modi offline zocken können, würde ich es kaufen 😉
VisionarY
26. Juni 2016 um 15:05 Uhr@krawallier oh ja ein neues outbreak wäre super!
DarkLove1982
02. Juli 2016 um 15:57 UhrNehmt mal die 5 vor dem . weg dann passt das