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Review

TEST: Umbrella Corps – Der Resident Evil-Shooter enttäuscht!

Ein Online-Shooter im „Resident Evil“-Gewand? Das hört sich nach dem idealen Zeitvertreib für laue Sommerabende an. Aber um „Umbrella Corps“ solltet ihr trotzdem einen weiten Bogen machen.

play3 Review: TEST: Umbrella Corps – Der Resident Evil-Shooter enttäuscht!

5.5

Noch auf der E3 in Los Angeles kündigte Capcom „Resident Evil 7“ an und stellte zeitgleich eine geniale Demo des kommenden Survival-Horror-Spiels in den Playstation Store. Geradezu schleichend veröffentlichten die Japaner aber auch den Taktik-Shooter „Umbrella Corps“, der auf der derzeitigen „Resident Evil“-Welle mitschwimmt.

Manch einer wird sich angesichts des actionreicheren Gameplays an frühere Versuche wie „Resident Evil: Operation Raccoon City“ erinnert fühlen. „Umbrella Corps“ allerdings spielt sich eher wie eine Mischung aus „Counter-Strike“ und „Call of Duty“, wirft aber gleichzeitig noch Zombies in seine 3-gegen-3-Gefechte hinein.

Was wir gut finden

„Resi“ trifft Ego-Shooter

„Umbrella Corps“ ist ein rasend schneller Taktik-Shooter mit starkem Online-Fokus. Hier gehen zwei Dreier-Trupps aufeinander los und müssen sich entweder im klassischen Deathmatch ohne Respawns dezimieren oder im Multi-Mission-Modus mehrere Runden unter wechselnden Vorzeichen gewinnen.

Tatsächlich versucht Capcom, Elemente aus „Resident Evil“ auch in dem Shooter zu integrieren. So tummeln sich auf den ohnehin schon kleinen Karten Unmengen von Untoten und Zombie-Hunden. Doch diese hören euch zu Beginn nicht, da jeder Soldat einen Jammer trägt, der Geräusche unterdrückt.

Werdet ihr allerdings getroffen, geht dieser Helfer kaputt und die Biester werden auf euch aufmerksam. Diese Spielmechanik eröffnet schöne taktische Möglichkeiten, um gegnerische Mitspieler anderweitig zu entsorgen.

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Teamplayer gewinnen

Trotz des extrem schnellen Spielablaufs, zahlt sich Zusammenarbeit aus. Gerade beim Erobern von Stützpunkten oder dem Stehlen von Aktenkoffern müssen Spieler einander Deckung geben, ansonsten droht die Niederlage. Wer kopflos in die Schlacht stürmt, wird schnell niedergeschossen oder gar im Nahkampf mit Äxten ausgeschaltet.

Zombies und Knarren machen noch keinen guten Online-Shooter.

So besitzt „Umbrella Corps“ zweifellos seine Momente, denn die grundlegende Shooter-Mechanik funktioniert ordentlich und auch die Karten besitzen mehr als genügend Verstecke, um Gegner überraschend zu attackieren. Gerade mit Freunden kann der „Resident Evil“-Shooter für einige launige Partien sorgen. Der Vorteil des Spiels: Keine Runde dauert länger als fünf Minuten. Entsprechend schnell steigt ihr im Rang auf und schaltet neue Waffen, Rüstungen und Individualisierungsobjekte frei.

Was wir schlecht finden

Klobige Steuerung

„Umbrella Corps“ könnte ein solider Online-Shooter sein, stellt sich aber selbst ein Bein. Während das Waffen-Feedback und das grundlegende Handling okay sind, verkommen das Deckungssystem und die Navigation innerhalb der Umgebung zum Spießrutenlauf. Wer sich in Deckung begibt, kann sich danach kaum noch bewegen und klebt förmlich an der Wand. Die Option ist also nahezu nutzlos!

Dazu fühlt sich „Umbrella Corps“ einfach unhandlich und klobig an. Man fliegt nahezu durch die Level, bleibt dabei aber ständig an Hindernissen hängen. Manche Objekte kann man überspringen, manche nicht. Einige können als Deckung benutzt werden, andere nicht. Das Spiel ist zu unberechenbar, um langfristig Spaß zu machen.

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Hektisch und fehlerhaft

Obwohl der Online-Shooter seine Momente besitzt, werden diese von ganz viel Frust überschattet. Durch die kleinen Karten stolpert man immer wieder durch die Respawn-Zonen des eigenen oder des gegnerischen Teams. Das Ergebnis: Allzu häufig wird man direkt nach dem Neustart gekillt.

Der angesprochene Nahkampf ist eine Katastrophe – unkalkulierbar und technisch miserabel umgesetzt. Bei Axtattacken bleibt die Spielfigur gerne kurz vor dem Schlag hängen, ehe die Animation beginnt. Danach wiederum ist der Soldat für Sekundenbruchteile erstarrt, was wiederum nicht selten zum Bildschirmtod führt.

Die Interaktion mit den herumstreunenden Zombies ist nicht minder frustrierend. Die Kreaturen springen durch einen hindurch, rennen in einander hinein und verursachen einfach nur ein Mordschaos. In einem Koop-Shooter wäre das nicht tragisch, doch in einem kompetitiven Actionspiel wie „Umbrella Corps“, bei dem man einander nicht wiederbeleben kann, ist das Durcheinander enorm problematisch.

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Die Playstation 3 wäre stolz

Ohnehin ist „Umbrella Corps“ kein sonderlich schönes oder gar ausgereiftes Spiel. Die Umgebungsgrafik ist schlicht, die Texturqualität durchschnittlich. Die Charaktermodelle überzeugen ebenfalls nur begrenzt und der optische Gesamteindruck leidet unter den vielen kleinen und großen Fehlern stark. Gemessen an anderen Online-Shootern wie „Destiny“ oder „The Division“ hinkt Capcom leider mindestens zwei Jahre hinterher.

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Geringer Spielumfang und miserabler Singleplayer

„Umbrella Corps“ kostet in der Standard-Edition rund 30 Euro und bietet dafür leider nur einen sehr überschaubaren Umfang. Letztlich gibt es mit „Ein Leben“ und „Multi Mission“ lediglich zwei Online-Spielvarianten mit einer handvoll Optionen und einem spartanisch präsentierten Erfahrungs- und Upgradesystem.

Der Singleplayer mit dem Titel „Das Experiment“ grenzt beinahe an Arbeitsverweigerung und dient als liebloses, erweitertes Tutorial für den Multiplayer. Allerdings kämpft ihr hier ausschließlich gegen Zombies und müsst Proben sammeln oder Stützpunkte erobern. Das langweilige Abarbeiten der Aufträge erzeugt dank fehlender Geschichte keinerlei Atmosphäre. Mit „Resident Evil“ jedenfalls hat das nichts zu tun!

5.5

Wertung und Fazit

PRO
  • nette Ansätze
  • zuweilen launige Momente
CONTRA
  • schwache Technik
  • geringer Spielumfang
  • katastrophaler Singleplayer

TEST: Umbrella Corps – Der Resident Evil-Shooter enttäuscht!

Immerhin hat Capcom es versucht! „Umbrella Corps“ besitzt zweifellos seine guten Momente im Multiplayer, allerdings wirkt die Umsetzung veraltet und überhastet. Die schnellen Feuergefechte im Spielmodus 3-gegen-3 schwanken immer wieder zwischen flottem Spaß und ärgerlichem Frust. Den Entwicklern gelingt es nicht, Ordnung und Balance in ihre kleinen Karten und den extrem schnellen Spielablauf einfließen zu lassen. Dadurch entsteht schnell Chaos und so mangelt es „Umbrella Corps“ zuerst an Übersichtlichkeit. Dazu ist die technische Umsetzung lediglich durchwachsen: Die Steuerung krankt an dem arg behäbigen Deckungssystem. Die Präsentation selbst wirkt veraltet und besonders die Menüs erinnern eher an Einkaufslisten, denn an ein modernes Videospiel. Einzelspieler sollten ohnehin die Finger von „Umbrella Corps“ lassen. Was Capcom in „Das Experiment“ anrichtet, gehört zum Schwächsten, was wir in der jüngeren Vergangenheit gespielt haben. Wir wären gerne etwas freundlicher zu „Umbrella Corps“, doch selbst hartgesottene Shooter- und „Resident Evil“-Fans werden hier nicht lange Freude dran haben. Vielleicht liefert Capcom in Zukunft noch einige Patches nach, um zumindest die Steuerung und die Grafikpatzer zu beseitigen. Bis dahin empfehlen wir euch aber lieber den Zombie-Modus von „Call of Duty: Black Ops 3“.

Kommentare

elitekiller

elitekiller

23. Juni 2016 um 18:03 Uhr
Dragonfighter

Dragonfighter

23. Juni 2016 um 18:19 Uhr
Frauenarzt

Frauenarzt

23. Juni 2016 um 18:50 Uhr
Cheaterarescrub

Cheaterarescrub

23. Juni 2016 um 18:53 Uhr
Krawallier

Krawallier

23. Juni 2016 um 19:11 Uhr
Lichtenauer

Lichtenauer

23. Juni 2016 um 19:15 Uhr
Zockerfreak

Zockerfreak

23. Juni 2016 um 19:59 Uhr
AndrewRyan

AndrewRyan

23. Juni 2016 um 20:53 Uhr
xjohndoex86

xjohndoex86

23. Juni 2016 um 20:57 Uhr
Cheaterarescrub

Cheaterarescrub

23. Juni 2016 um 21:28 Uhr
consolfreak1982

consolfreak1982

24. Juni 2016 um 06:41 Uhr
HatsuneMiku

HatsuneMiku

25. Juni 2016 um 13:16 Uhr
DarkLove1982

DarkLove1982

02. Juli 2016 um 15:57 Uhr