Wie nicht anders zu erwarten, hat der Amoklauf von Winnenden erneut eine Debatte über Gewalt in Computerspielen entfacht. Auf dem Computer des Amokläufers wurden Spiele gefunden, die nach Ansicht einiger Experten “grausame oder sonst unmenschliche” Gewalttaten verherrlichen oder verharmlosen und möglicherweise einen direkten Zusammenhang zu vergangenen Amokläufen haben könnten.
Die Sozialpädagogin Elke Ostbomk-Fischer äußerte gegenüber Focus Online: „Killerspiele sind spezielle Formen von Computerspielen, die darauf ausgerichtet sind, den Grundkonsens einer humanen Gesellschaft zu untergraben.“
Weiterhin betonte sie: „Zu den wesentlichen Merkmalen von Killerspielen gehört es, dass die Spielenden animiert werden, einzeln oder gemeinsam andere Menschen als Gegner oder Feinde wahrzunehmen, diese Menschen verächtlich zu machen, sie zu erniedrigen, zu foltern und zu töten, sowie ihre Lebensgrundlage zu zerstören. Das ist menschenverachtend und gegen unser Grundgesetz.“
Die brutalsten Spiele sollen verboten werden
Die CSU präsentierte sogleich eine Lösung für das Problem. Die bayerische Justizministerin Beate Merk betonte zwar, dass es viel zu einfach wäre, allein den Computerspielen die Schuld an Amokläufen wie dem von Winnenden zuzuschieben. Dennoch müsse man den Mut haben, die brutalsten Spiele zu verbieten, da diese bei den Amokläufern eine Rolle spielten.
Die FDP hingegen sieht die Sache etwas anders. Fraktionssprecher Lars Pappert versicherte, dass seine Partei von einem solchen Verbot nichts halte. Ein Verbot würde diesen Spielen nur noch mehr Attraktivität verleihen. Vielmehr sei es die Verantwortung der Eltern, hier einzuschreiten.
Die ebenfalls diskutierte Verschärfung des Waffengesetzes lehnte die CSU dagegen ab. Bayerns Landtagsfraktionschef Georg Schmid bezeichnete eine solche Forderung als „hilflos“. Eine verstärkte Überprüfung der Waffenbesitzer wurde sogar von einem Vertreter der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) als “nicht durchführbar” abgetan.
Waffenrecht soll nicht verschärft werden
Auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble erteilte Forderungen nach einer Verschärfung des Waffengesetzes eine klare Absage: „Mit Verschärfungen des Waffenrechts wäre dieses schreckliche Geschehen nicht zu verhindern gewesen.“
Vielmehr liegt der Fokus auf Gewaltspielen und ihrem Umfeld: „Wir brauchen eine Kontrolle für Gewaltspiele im Internet. Außerdem brauchen wir Zugangssperren, die verhindern, dass Minderjährige auf Seiten mit Gewaltspielen surfen. Es ist vielleicht technisch schwierig, aber durchaus machbar!“, so Karlheinz Kögel, Chef von Media Control, gegenüber Bild.
Auch Spiegel Online widmete dem Thema einen Artikel mit der reißerischen Überschrift: „Amokläufer verbrachte Abend vor der Tat mit Killerspiel“.
Das genannte Killerspiel ist jedem bekannt: „Far Cry 2“. Viele Besucher unserer Seite haben es bereits gespielt. Doch kann ein Spiel wie “Far Cry 2” zu einer solchen Tat anstiften? Darauf hat auch Spiegel Online keine Antwort und verzichtet auf eine tiefgründigere Berichterstattung.
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Kommentare
freigeist
16. März 2009 um 09:45 Uhrdie politiker wieder, wahlkampf auf kosten von menschenleben das können sie, aber waffen für privatpersonen zu verbieten hätte an der tat nichts geändert…das is alles quatsch wieso brauchen privatpersonen waffen das is total bescheuert, wieso suchen sie die schuld nicht in der erziehung, wieso suche sie die schuld nich in der gesellschaft, die stürzen sich gleich auf die „killerspiele“
Chronic
16. März 2009 um 10:41 Uhr@freigeist
„…wieso suchen sie die schuld nicht in der erziehung…“
wie ich schon schrieb, Eltern sind ja nicht daheim, weil sie arbeiten müssen. Als ich immer heim kam von der Schule, war immer einer daheim, der mich erzog 😉
most_wanted
16. März 2009 um 10:47 UhrWenn in Deutschland ein Jugendlicher Amok läuft ist die Chance, dass er in irgendeiner Form Gewalt-Spiele oder Comix oder Filme im Besitz hat bei ca. 97%. Die Welt ist gewaltätig, wie jeden Tag bewiesen wird. Wir werden mit gewalt regiert – siehe Gewaltmonopol der Polizei – Irgendwie scheinen die Damen und Herren die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen und sich in eine Traumwelt zu flüchten. Also eigentlich das, was sie uns immer vorwerfen. Gewalt dieser Art hat es schon immer gegeben, auch bevor es Schußwaffen gab. Und es gibt sie in jedem Land der Erde, sogar in denen, die zu arm sind sich einen Computer oder gar Killerspiele zu kaufen. Hier wird nur nach einem Grund für erweiterte staatliche Kontrolle gesucht, die übrigens auch nach unserem Grundgesetz verboten ist. Wir haben genug und gut überlegte Jugendschutzgesetze – Die Politiker sollen dafür sorgen, dass diese durchgesetzt werden oder das Maul halten. Denn weitere Repressionen wird sich das Deutsche Volk auch nicht gefallen lassen. Das Leben heutzutage ist eh schon illegalisiert genug. Einer läuft Amok – pffff! Wie wärs mit 5000 die mal richtig ausrasten?
Blowned
16. März 2009 um 11:44 UhrIch stimm in diesem Fall den Grünen zu: Verbietet die Waffen für Privathaushalte in Deutschland!
Pallmall
16. März 2009 um 11:53 UhrWaffen werden niemals verboten werden!!!
Unsere lieben Politiker brauchen wiedermal nen Sündenbock,weil ya bald der Wahlkampf losgeht und da so oder so nicht all zuviele „junge“ Bürger wählen gehen,hat man schwups ein gutes wahlkampfthema!!
Egal was wir hier oder anderswo aufschreiben oder erklären wir werden nicht angehört und können nix dagegen machen!!
Ich sehe schon ein rieseiges Importverbot auf uns zu kommen,was wiederrum heisst,dass nochmehr Spielefirmen sich von Germany abwenden werden bis wir irgendwann nur noch Spiele wie Skat oder Romme auf der Ps3 spielen dürfen!!
Resident Evil 5 = Best Game 09
16. März 2009 um 12:02 Uhr„KILLERSPIEL“ Unwort der Unwörter!!!
Ryu
16. März 2009 um 12:05 UhrOh Mann….
Statt Sicherheitsrisiken in den Schulen zu verringern, Kontrollen dort einzubauen, oder einfach mal an die Eltern zu appelieren, dass sie ihre Kinder im Auge behalten sollen: Killerspiele verbieten. Super Idee, Deutschland ! Die Methode kostet dem Staat am wenigsten Geld und Mühe.
Ich freue mich schon auf die nächste generation von Politikern, die mit Videospielen großgeworden sind und sich wenigstens etwas in der Materie auskennen. So langsam beginne ich, dieses Land zu hasen.
Schiwo
16. März 2009 um 12:21 Uhr„Auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble erteilte Forderungen nach einer Verschärfung des Waffengesetztes eine klare Absage: “Mit Verschärfungen des Waffenrechts wäre dieses schreckliche Geschehen nicht zu verhindern gewesen.” (welt.de)“
Aber wenn Ballerspiele verboten wären,DANN wäre es nicht dazu gekommen?
Ich kann diese unqualifizierte Scheiße nicht mehr hören!
In Japan gibt es deutlich mehr begeisterte Zocker,auch von brutalen Spielen.Warum passieren denn in Japan keine Amokläufe?????
Sind die deutschen Kinder und Jugendlichen etwa geistig schwächer oder blöder?
Oder liegt es womöglich überhaupt nicht an den Spielen?
Das liegt,würde ich sagen,auf der Hand!
major_haensen
16. März 2009 um 12:31 Uhrirgendwie komisch…
in österreich gibts fast jedes spiel uncut im handel – und es laufen keine amokläufer in schulen rum
in deutschland genau umgekehrt – eigentl. sollten die lieben politiker allein hier schon sehen dass das nix mit killerspielen zu tun hat…
die sollten lieber den eltern die waffen abnehmen
gamperto88
16. März 2009 um 14:05 UhrIrgendwann verbieten die uns noch das Essen und Kacken, diese Vollspackos sind doch nicht mehr normal!! Denkt dran, im Herbst sind Wahlen, da könnt Ihr es dieses realitätsfremden Hirnis in Berlin heimzahlen!!
Schiwo
16. März 2009 um 16:13 UhrIch wähle ab sofort FDP.
Scheiße machen sie alle,aber nur FDP bietet mir den Erhalt von Videogames…wie tief ist das Land nur gesunken,dass man als junger Mensch schon gezwungen ist,eine Partei wählen zu müssen,die man eigentlich nicht oben sehen möchte…Wir haben die Wahl zwischen dem Teufel und dem Beelzebub…schöne neue Welt…
sido111
16. März 2009 um 16:27 Uhrich wähl die appd
kuno b.
16. März 2009 um 16:27 Uhram besten jeden einzelnen menschen in eine ausbruchsicherenzelle isolieren und sein leben lang wegsperren. falls jemand was braucht wie zb essen und so muss das halt über ein rohrpostsystem angefordert und geschickt werden.
kein physischer kontakt mehr mit anderen menschen = keine morde mehr.
wie das mit dem befruchten so gehen sollte muss ich mir noch überleben….da findet sich aber sicher auch was
sido111
16. März 2009 um 16:29 Uhrey ne ich wähl die appd doch nicht
hab von der gehört dass die schule verbieten wollen und drogen legalisieren wollen aber hab mir jz im internet n video von denen angeguckt und des sind alles punks und penner mit denen will ich doch nichts zu tun haben 😀
thomas
16. März 2009 um 17:02 Uhrdes ist doch wieder ein witz nur in deutschland gibt es amokläufe und dann sollen die gewaltspiele dran schuld sein des ist echt eine riesen verarschung.obwohl in deutschland alle spiele gecutet sind hahahaha und in anderen ländern nicht ^^
DonSony
16. März 2009 um 19:15 UhrDas ist wirklich ein Witz was wieder veranstaltet wird. Es ist doch etwas völlig anderes in einem Spiel rumzurennen und Gegner zu fraggen, als in der Realität. Kann mir ehrlich nicht vorstellen, das jemand das als „Training“ für nen Amoklauf nimmt. Auch nicht das es jemanden derart auf die Palme bringt. Sicherlich flucht man manchmal – aber dann ist auch wieder gut. Es ist ein SPIEL ! Viele andere Spiele simulieren ebenfalls den Krieg.
oHeihachio
16. März 2009 um 22:03 UhrJeder Amokläufer hat bevor er loszog täglich Weißbrot gegessen. Also bitte verbietet Weißbrot…