Killerspiel-Debatte: Bayerische Regierung will nun offiziell Reform des USK-Prüfverfahrens

Das bayrische Kabinett unter Ministerpräsident Horst Seehofer verlangt nun auch offiziell eine Reform der USK Prüfverfahren. Insbesondere Sozialministerin Haderthauer will die Möglichkeiten der BPjM erweitern, um Programme auf den Index setzen zu können.

„Vor sadistischen und gewaltverherrlichenden Spielen müssen wir unsere Jugend noch wirksamer schützen – hier brauchen wir einen Wertekonsens mit der Spielewirtschaft: Solche Spiele gehören geächtet!“, so Haderthauer nach dem gestrigen Kabinettstreffen.

„Bisher kann ein Spiel, wenn es einmal eine Altersfreigabe der USK erhalten hat, nicht mehr von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert werden – diese Sperrwirkung muss aufgehoben werden.“

Ganz einfach ist diese Forderung nach Ansicht einiger Rechtsexperten nicht umzusetzen, da die Alterskennzeichnungen derzeit staatliche Verwaltungsakte des Landes Nordrhein-Westfalen sind. Durch die Neuregelung würde eine Bundesbehörde in der Lage sein, den Verwaltungsakt einer Landesbehörde aufzuhebeln.

Weiterhin fordert Haderthauer eine Überarbeitung der Kriterien. Hierbei sollen die Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien einfließen, speziell die Forschungsergebnisse des umstrittenen Kriminologen Christian Pfeiffer, der bereits eine Woche zuvor an einer Ministerrunde als externer Experte teilnahm.

Haderthauer will außerdem eine weitere Qualitätssteigerung der USK Gutachten, sowie eine intensivere Zusammenarbeit mit der BPjM, die allerdings schon jetzt sehr eng in die Arbeit der USK eingebunden ist. Elke Monssen-Engberding, Leiterin der BPjM, ist beispielsweise Mitglied im Beirat der USK.

Im Rahmen der kommenden Konferenz der Jugend- und Familienminister, die am 4. und 5. Juni stattfindet, will Haderthauer die anderen Länder auffordern, die bayrischen Regelungen zu unterstützen. Eine breite Unterstützung gilt allerdings als unwahrscheinlich.

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