Wenn nachts der Nachbar an der Tür klingelt und sich über laute Rockmusik und Gehämmer beschwert, dann wird garantiert „Guitar Hero“ gespielt.
Mit „World Tour“ machte die Serie im vergangenen Jahr einen bedeutenden Schritt. Schließlich konnten Konsolenrocker nun endlich auch „Guitar Hero“ mit Plastikgitarren, Drums und Mikrofon loslegen. Damit war Activision Party-Hit mit dem größten Konkurrenten „Rock Band“ wieder auf Augenhöhe. Nur ein Jahr nach diesem Quantensprung erscheint „Guitar Hero 5“. Dieses bietet zwar keine revolutionären Neuerungen, feilt aber weiter an Einsteigerfreundlichkeit und Spielbarkeit.
Party-Faktor 10
Ein kurzes Intro, dann legt „Guitar Hero 5“ schon los. So landet man bereits nach wenigen Sekunden auf der virtuellen Bühne – ohne Startmenü. Ein Tastendruck genügt und schon greift man in die Saiten. Freunde dürfen selbstverständlich einsteigen oder auch aus dem laufenden Spiel austreten. Und dieser erste Eindruck macht bereits deutlich, worum es „Guitar Hero 5“ geht. Es will zugänglicher, schneller spielbar sein als noch seine Vorgänger. Daher wurde im Mehrspielerpart mehr Wert auf Teamwork gelegt.
Konnte man zuvor einen ausgeschiedenen Band-Kollegen nur mit einem Overdrive retten, genügt es nun, wenn die verbliebenen Teammitglieder gut spielen. Nach einigen Sekunden darf der „Loser“ wieder mit einsteigen. Nette Funktionen wie etwa der „Momentum“-Modus sorgen für weniger Frust. Hier passt sich der Schwierigkeitsgrad dynamisch den Fähigkeiten der Spieler an.
Für Experten bleibt „Guitar Hero 5“ aber dennoch angenehm anspruchsvoll. In den unzähligen Gegeneinander-Optionen kommt es nun mehr auf die Fähigkeiten an den Instrumenten an, denn auf den richtigen Einsatz der eroberten Icons – gut so. Alle besagten Modi sind natürlich auch online spielbar. Hier dürfen sogar zwei Bands – also acht Spieler – gegeneinander antreten.
Ebenfalls neu: Die Auswahl der Instrumente ist jetzt absolut frei. Ihr wollt mit vier Gitarren gegeneinander spielen? Kein Problem! Oder doch lieber zwei Drums und zwei Sänger? Auch das funktioniert. Natürlich werden sowohl die Instrumente von „Guitar Hero“, als auch von „Rock Band“ unterstützt.
Solo-Auftritt
Singleplayer werden in „Guitar Hero 5“ nicht vergessen. Im „Schnellen Spiel“ erstellt ihr euch Tracklisten oder übt im Training besonders kniffelige Passagen. Die Songauswahl ist erneut riesig. Alle 85 Tracks sind gleich von Beginn an spielbar. Das Arsenal reicht von Blink-182 bis hin zu Kings of Leon, Stevie Wonder und Megadeth.
In dem ebenfalls sehr zugänglichen Karrieremodus schaltet ihr stattdessen neue Kleidungsstücke für den Rocker-Editor frei oder aktiviert gar prominente Musiker für eure eigene Kombo. So sind etwa die „Garbage“-Frontfrau Shirley Manson oder der großartige Johnny Cash mit auf Tour.
Der Karrieremodus verdient sicherlich keinen Innovations-Award, ist aber mit seinen Herausforderungen durchaus abwechslungsreich und dank verrückter Locations nie langweilig. Der Schwierigkeitsgrad von „Guitar Hero 5“ ist etwa auf dem gleich Niveau wie beim Vorgänger. Kenner sollte also sofort bei „Schwer“ oder „Experte“ einsteigen, während Neulinge mit „Mittel“ gut bedient sein werden.
Euro-Misstöne
Einen leicht faden Beigeschmack hinterlässt die Import-Funktion von „Guitar Hero 5“. Hier könnt ihr Tracks aus „Guitar Hero: World Tour“ und „Guitar Hero: Greatest Hits“ importieren. Nachdem ihr einen Code aus den Handbüchern der Spiele eingegeben habt, werdet ihr allerdings zur Kasse gebeten.
Für das Einbauen der knapp 60 möglichen Songs (35 aus „World Tour“, 21 aus „Greatest Hits“) werden noch einmal ca. 3,50 Euro bei „World Tour“ und ca. 2 Euro für „Greatest Hits“-Tracks fällig – genaue Zahlen konnte uns Activision zur Zeit des Tests leider noch nicht nennen. Diese zusätzlichen Lizenzgebühren sind zwar seit „Rock Band 2“ durchaus üblich, sind aber aufgrund des abgespeckten Umfangs schon recht deftig.
Zu guter Letzt widmen wir uns noch dem Musikstudio von „Guitar Hero 5“. Mit „GHMix 2.0“ erstellt ihr euch eigene Tracks. In „GHJam“ schnappt ihr euch einfach eure Instrumente und haut zum passenden Beat in die Tasten. Das klingt tendenziell alles sehr lustig.
Kreatives Spielzeug
Obwohl besonders „GHMix 2.0“ im Vergleich zum Vorgänger merklich entschlackt wurde, erfordert es dennoch viel Zeit und auch musikalisches Grundverständnis, um sich in die Editoren einzuarbeiten. Habt ihr allerdings einen eigenen Track erstellt, könnt ihr diesen über „GHTunes“ sofort mit der Community teilen – coole Features, die aber sicher nur ein kleiner Teil von euch nutzen wird.
System: Playstation 3
Vertrieb: Activision
Entwickler: Neversoft
Release: erhältlich
USK: ohne Altersbeschränkung
Kommentare
Bio-Life
10. September 2009 um 00:09 Uhrendlich mal ein neues Guitar Hero, davon gibt es sowieso zu wenige Ableger.
xGHCxVader
10. September 2009 um 00:15 Uhrwenn jetzt nicht so viele gute spiele kommen würden (mw2, ac2, uncharted2) hät ich es mir vorbestellt, aber so muss ich noch bis weihnachten warten 😀
saafensyder
10. September 2009 um 01:20 Uhrkomme jetzt täglich wegen euren tests auf die seite. mit MAG, soul calibur psp und jetzt mit guitar hero 5 habt ihr klare aussagen getroffen. liest sich alles recht unverblümt, ihr redet klartext. kompliment an die leute die das tippen.
NiKai
10. September 2009 um 01:28 Uhr@Saafensyder Schließe mich dem Comment an!!!1 Sind allet gute Themen & liest sich krass gut
Bizmarck
10. September 2009 um 01:47 UhrWie ist denn die neue Gitarre? Ich habe noch die ganz alte von GH3, ohne Slidebar. Lohnt sich eine Neuanschaffung? Das Spiel an sich muss ich allein schon wegen Johnny Cash haben!
NiKai
10. September 2009 um 01:59 Uhrstatt gh5 sollen die lieber mehr so dinger wie gh metallica rausbringen. gh iron maiden oder gh nirvana oder gh queen. gibt doch genügend bands. hosen. bei singstar hat sony den dreh raus…
Johnny
10. September 2009 um 07:30 Uhrja, wie sieht es mit der gitarre aus? is die wieder genauso schrott wie die von ghwt?
Stone Cold89
10. September 2009 um 08:25 Uhrwers braucht
Trent
10. September 2009 um 09:27 Uhrist echt guter ausführlicher artikel daumen hoch, bloß schade das nicht drauf eingegangen wird ob auch rockband instrumente kompatibel sind ich glaub nicht das es jeder da draussen weiß!
MFG TRENT
applero
10. September 2009 um 10:57 Uhrnach der zu hohen wolfenstein wertung habt ihr euch auf einem glaubwürdigen niveau eingepändelt eure news sind topp das wisst ihr ja die tests sind auf dem besten weg dazu es auch zu werden gute themen und texte wo man merkt ihr habt das zeux gespielt
Amazing Red
10. September 2009 um 13:07 Uhr@ trent
Wird doch erwähnt: „Natürlich werden sowohl die Instrumente von „Guitar Hero“, als auch von „Rock Band“ unterstützt.“ Läuft alles 🙂
PsychoheaD
10. September 2009 um 14:20 UhrIch hasse Guitar Hero, aber nur weils der Grund war das Neversoft die Tony Hawk Reihe abgeben hat! ^^
[01]Reckat[CH]
10. September 2009 um 14:30 Uhr@ applero Die Wolfenstein Wertung war 0,5 bis 1,0 zu hoch. Ich habe die ungeschnitte Version gekauft und im Singe Player durchgespielt. Diese Version hat mir nicht viel gegeben. Ansonsten ist das hier eine gute Sache mit den Tests. Macht weiter so! Grüzi!
Trent
10. September 2009 um 14:51 Uhr@ amazing red
sry überlesen^^
blaqwash
10. September 2009 um 15:24 UhrWieso muß man für das Guitar Hero, welches man schon gekauft hat, Geld bezahlen um es in ein neues Guitar Hero zu importieren.
Ist das Abzocke oder Was?
Fishmaec
10. September 2009 um 15:32 Uhrich freu mich drauf..hoffentlich gehn die runtegeladenen songs direkt mit ohne zusaetzlichen kosten
[01]Reckat[CH]
10. September 2009 um 15:49 UhrWenn das echt was, kostet, is das ne Frechheit. Ist das bei Rockband auch so, weiß das jemand?
beni
10. September 2009 um 16:17 UhrBitte macht nen test zu assassasins creed 2
KM
10. September 2009 um 16:37 UhrDas wird im November passieren.
Devil
10. September 2009 um 17:21 Uhreine frage zur bewertung: es ist nur eine gesamtnote angegeben….kommt da sound und grafik auch mit rein oder bewertet ihr nur den reinen spielspass?
Nikov
10. September 2009 um 18:04 UhrIch verstehe nicht wirklich, wie ihr einem so ausgeleiertem Spiel ernsthaft eine so gute Note geben könnt.
In meinen Augen ist das billige Geldmacherei.
Hol neue Lieder dazu, schraub ein ganz kleines bisschen an der Grafik und hau einfach einen Modus rein, der vielleicht mal 2 lieder in folge will und boom, neues Spiel für wenig Entwicklungskosten!
ROB
10. September 2009 um 21:04 Uhr@ nikov: schon mal was von lizenzkosten gehört? ich denke dass gerade bie spielen wie gh nicht so viel geld wie bei manch anderem spiel gemacht wird… vor allem „metallica“ wird die entwickler einiges gekostet haben…
@topic: ist diesmal die verzögerung im aufnahmemodus wieder so krass?
-Rit4ok-
10. September 2009 um 22:20 UhrDanke für den echt guten Test!