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Review

Need for Speed Shift im Test: Ein frischer Wind im Renngenre

play3 Review: Need for Speed Shift im Test: Ein frischer Wind im Renngenre

8.5

In der vergangenen Woche erhitzte „Colin McRae DiRT 2“ eure Gemüter. Der Grund: Das Spiel stellte die Serie vollständig auf den Kopf. Waren frühere Titel waschechte Rallye-Simulationen, kam „DiRT 2“ wie ein anspruchsvoller Arcade-Racer daher. „Need for Speed: Shift“ geht den umgekehrten Weg!

Nachdem die letzten Teile der Serie allesamt im Genre-Mittelmaß versanken, holte sich Electronic Arts mit Slightly Mad die Spieleschmiede an Bord, die bereits mit „GTR“ den Asphalt zu Brennen brachten. Eine verdammt gute Wahl – „Need for Speed: Shift“ spielt sich klasse, sieht super aus und lässt endlich wieder an das Gute in der Serie glauben.

Die Fahrt geht los
Der Motor unseres rabenschwarzen Porsche heult kurz auf, als wir vor dem Startsignal das Gaspedal antippen. Zuvor haben wir in der Garage eine zusätzliche Nitro-Einspritzanlage eingebaut und ein kleines Motoren-Tuning vorgenommen. Dann springen die Ampeln um – wir treten das Gas bis in die Ölwanne durch. Der Wagen bricht hinten kurz aus, doch schießt dann los. Noch bevor wir die erste Kurve erreichen, sind wir bereits an zwei der zehn Gegner vorbei.

Bei der Geschwindigkeit verschwimmt das Armaturenbrett in der Cockpit-Perspektive. Wir bremsen ab und die Kamera nickt nach vorne. Beim Einschlagen des Lenkrads kippt die Perspektive leicht zur Seite weg. Dann ein Schlag. Der ganze Bildschirm vibriert. Ein anderer Fahrer ist uns in die Seite gescheppert. Unser Porsche schleudert herum. Kracht in einen Reifenstapel. Alles ist verschwommen … und schwarzweiß. Erst nach einigen Momenten haben wir uns erholt und blicken aus dem Kiesbett auf die Rennstrecke – die anderen sind an uns vorbei gezogen.


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Auch wenn unsere Tour in einem Crash endet, gibt sie dennoch das intensive Fahrgefühl von „Need for Speed: Shift“ wieder. Selten zuvor hat sich die Cockpit-Perspektive – dank Unschärfe-Effekten – derart realistisch angefühlt. In rasend schnellen Boliden bekommt man regelrecht Angst vor der Geschwindigkeit, wagt bei 250 km/h kaum noch der Analog-Stick zu berühren. Dabei gelingt es dem Spiel geschickt, die Mittelspur zwischen Realismus und Spielbarkeit zu befahren.

Sämtliche Fahrzeuge steuern sich anders, aber durchaus wirklichkeitsgetreu. Dennoch kann man sie problemlos an die Grenzen treiben, ohne ständig im Kiesbett zu landen. So spielt sich „Need for Speed: Shift“ anspruchsvoll: Bremst ihr vor einer Kurve allzu spät ab, landet ihr geradeaus im Sand. Erwischt ihr noch den richtigen Moment, driftet ihr – ein wenig Fingerspitzengefühl vorausgesetzt – gekonnt um die Kurve. So fordert das Rennspiel stets höchste Konzentration – klasse.

Während uns die klassischen Rennen übrigens viel Spaß bereiteten, nervten uns die Drift-Events. Die vorbereiteten Fahrzeuge brechen viel zu schnell aus, sodass man übervorsichtig mit dem Gas-Button hantieren muss. So ist es nur mit sehr viel Übung möglich, die Drift-Karren auf der Straße zu halten – doof!

Das Schadensmodell ist in „Need for Speed: Shift“ ein wenig halbseiden. Zwar tragen die Autos bei Zusammenstößen sicht- und spürbare Macken davon, wir hätten uns mehr Auswirkungen durch Crashes gewünscht. So haben wir es bis heute nicht geschafft, einen Wagen komplett zu verschrotten oder auch nur die Windschutzscheibe herauszubrechen. Die anderen Fahrer agieren auf einem ordentlichen Niveau. Sie versuchen tunlichst, Unfälle zu vermeiden, kämpfen dennoch um jeden Platz. Allerdings machen sie sehr selten Fehler, sodass ihr euch jeden neuen Platz hart erarbeiten müsst.

Belohnungen für jedermann
Der umfangreiche Karrieremodus strotzt zwar nicht vor neuen Ideen, würdigt aber jede eurer Leistungen. Schließlich wird man für beinahe alle Aktionen im Rennen mit Erfahrungspunkten und kleineren Badges belohnt. Rammt ihr euren Gegner von der Strecke gibt’s Punkte. Fahrt ihr erfolgreich durch die Kurve ebenfalls. Auch wenn ihr auf der Ideallinie bleibt, bekommt ihr welche gutgeschrieben.

Im Anschluss an jedes Rennen erhaltet ihr dann Badges für eure Fahrkünste und obendrein einen Rang gemäß eurem Fahrstil – aggressiv oder präzise. Praktisch: Das System funktioniert nicht nur im Karrieremodus. Auch im Online-Spiel oder freien Rennen gewinnt ihr Bonuspunkte hinzu. Daneben sammelt ihr bei jedem Event Sterne – für Platzierungen, Bestzeiten und die Anzahl der erzielten EXP-Points. Mit ihnen schaltet ihr neue Strecken, Veranstaltungen, Fahrzeuge und Tuning-Teile frei – nett.

Obwohl der Karrieremodus mit seinen vielfältigen Herausforderungen Spaß macht, fehlte uns ein wenig die Atmosphäre. Es mangelt an einem „persönlichen“ Bezug zu den namenlosen Konkurrenten und den Veranstaltungen selbst. Dadurch wirkt die gesamte Karriere wie eine Aneinanderreihung von Einzelrennen – mit den angesprochenen Boni.

Auch die Garage ist mit rund 70 Autos nicht so prall gefüllt, dass man in Sammeleuphorie ausbrechen könnte. Bereits nach kürzester Zeit verdient man derart viele Prämien, dass man sich zum Start jeder neuen Serie mindestens ein neues Vehikel zulegen kann. Hier mangelt es trotz vieler Tuning-Möglichkeiten und einem netten Lackiersystem einfach an Emotionen.

Vorteil durch Technik
Eine der großen Stärken von „Need for Speed: Shift“ ist neben seiner gelungenen Fahrphysik die Präsentation. Die Fahrzeuge sehen besonders in den schick dargestellten Wiederholungen brillant aus, die Cockpit-Perspektive wirkt dank der besagten Effekte authentisch wie in kaum einem anderen Rennspiel.

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Die Strecken wie etwa die bekannte Laguna Seca oder der Nürburgring sind dabei realen Vorbildern nachempfunden, auch wenn das Drumherum nicht immer dem Original entspricht. Wirft man einen Blick aus dem Seitenfenster, so fällt auf, dass „Shift“ zwar gelungen aussieht, ohne dabei übertrieben auf die Pauke zu hauen. Hier dreht sich ein Riesenrad, da flattert ein Hubschrauber – sehr schön. Der Sound hingegen lässt jeden Rennspielfan aufhorchen: Motorengeräusche und das Quietschen der Reifen klingt satt und ungeheuer wirklichkeitsgtreu – klasse.

Am Mehrspieler-Modus hätten die Entwickler allerdings noch ein wenig Hand anlegen können. Neben einem freien Rennen mit bis zu zwölf Spielern lockt lediglich der Fahrer-Duell-Modus vor den Bildschirm. Dieser erinnert an „King of the Hill“: Zwei Fahrer treten in gleichen Fahrzeugen bei verschiedenen Events gegeneinader an. Wer am Ende die meisten Veranstaltungen erfolgreich abschließt, hat die Serie gewonnen. Das ist alles sehr nett, es wäre aber mehr drin gewesen. Einen Splitscreen-Modus gibt es auch in „Shift“ nicht!

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Slightly Mad
Release: 17. September
USK: ohne Altersbeschränkung

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • nicht verfügbar
CONTRA
  • nicht verfügbar

Need for Speed Shift im Test: Ein frischer Wind im Renngenre

„Need for Speed: Shift“ weht wie ein frischer Wind ins Rennspielgenre. Technisch ist die Raserei auf dem allerneusten Stand und überzeugt mit tollen Fahrzeugmodellen und einer gelungenen Physik-Engine. Trotz des hohen Simulationscharakters bleibt „Shift“ auch für Einsteiger jederzeit gut spielbar, fordert aber auch Profis bis zuletzt. Kurzum: Einsteigen, Spaß haben – unbedingt spielen!

Kommentare

$~$ DragonStyla

$~$ DragonStyla

15. September 2009 um 16:57 Uhr
decibel outdoor

decibel outdoor

15. September 2009 um 17:01 Uhr
poelerjung88

poelerjung88

15. September 2009 um 17:53 Uhr