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Review

Marvel Ultimate Alliance 2 im Test: Fun-Granate mit Mängeln

play3 Review: Marvel Ultimate Alliance 2 im Test: Fun-Granate mit Mängeln

7.5

„Marvel: Ultimate Alliance“ war ein echter Fanboy-Titel. Von den Freaks geliebt, vom Rest der Welt als tumbes Dauergekloppe abgetan. Dementsprechend unterschiedlich gestalten sich die Erwartungen an den Nachfolger. Fraktion A wünscht sich etwas ganz Neues, Fraktion B wäre schon mit einem Quasi-Add-On zufrieden und der Fraktion C geht das Spiel ohnehin am Allerwertesten vorbei.

Gute Geschichte
„Ultimate Alliance 2“ basiert storytechnisch auf Marvels genialen Civil War/Secret Wars-Bänden. Das politische Klima ist düster, die Bevölkerung verunsichert und die Regierung zwingt alle „Andersartigen“ zu einer Registrierung. Im Klartext: Superhelden sollen ihre wahre Identität preisgeben. Wer sich weigert, gilt fortan als Gesetzloser. Im Spiel kommt die Geschichte nur halb so tiefgründig rüber. Dafür wird das Ganze anhand interaktiver Dialoge aufgewertet. Ihr wählt eine von drei möglichen Phrasen – entweder freundlich, neutral oder aggressiv. Eure Eingaben belohnt das Spiel in regelmäßigen Abständen mit Skill-Upgrades.

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Alles beim Alten?
Zwei Kampagnen und ganze 24 Charaktere stehen zur Auswahl, wobei manche Haudegen erst freigespielt werden müssen. Wirklich viel hat sich im Vergleich zum Vorgänger offen gesagt nicht verändert. Egal wie kompliziert sich eine Mission in der Einsatzbesprechung anhören mag – spielerisch läufts fast immer auf dasselbe hinaus: Durch die Gegend rennen, Gegner oder Objekte zerlegen und Schalter aktivieren.

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Ob sich eure Truppe dabei durch Wakanda, Latveria oder Island kloppt, macht keinen großen Unterschied. Die Levels sehen verschieden aus, fühlen sich aber gleich an. Seid Ihr unter freiem Himmel unterwegs, habt Ihr nämlich auch nicht mehr Auslauf als in schlauchartigen Dungeons. Immer wieder fragt man sich: „Hä, wieso kann man da jetzt nicht rüberspringen?“ oder „Warum darf ich hier nicht entlanglaufen?“ Ausflüge in die „Randbereiche“ der Levels könnt Ihr also immer noch vergessen.

Fette Moves
„Ultimate Alliance 2“ punktet dafür mit besserer Grafik, mehr Umgebungsinteraktion und neuen „Fusion-Moves“. Dabei kombiniert Ihr die Superkräfte zweier Helden. Zum Beispiel schleudert Spiderman den guten Wolverine wie eine Abrissbirne durch die Gegend und Storm lässt mit Gambits Hilfe noch fettere Tornados vom Stapel. Dass sich viel mehr Objekte wie zum Beispiel Laternenmasten, Mülleimer und Kisten als Waffe missbrauchen lassen, ist ebenfalls ein Plus. Hmm, konnte man im Vorgänger eigentlich auch schon mit Autos werfen?

Der RPG-Faktor
Sowohl die Charakterentwicklung, als auch das Item-Management wurden überarbeitet und simplifiziert. Wer möchte, reduziert den Rollenspielfaktor auf ein Minimum, um sich ganz der Action zu widmen. Auf Wunsch verteilt das Spiel nämlich eigenständig Erfahrungspunkte und sogar das Aktivieren von Power-Ups wird euch abgenommen.

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Ein Punkt der definitiv stört: Waren freispielbare Kostüme beim Vorgänger noch mit Attributen (zB mehr XP) verbunden, verändern die neuen Outfits hier nur euer Aussehen. Das dämpft die Sammelleidenschaft natürlich. Den Missions-Simulator und das Marvel-Quiz hat man Gott sei Dank nicht wegrationalisiert. Findet Ihr nach wie vor alles in eurem Stützpunkt.

Enttäuschte Erwartungen
Warum ist das Leveldesign nach wie vor so linear und das Gameplay quasi auf pausenloses Wegholzen von Klon-Armeen beschränkt? Wieso wurden diese Mankos, die schon beim Erstling negativ auffielen, nicht verbessert? Bei einer so langen Entwicklungsdauer hätten wir in der Hinsicht mehr erwartet. Klar gibt es Schalterrätsel und Boss-Kämpfe, aber die gestalten sich nur bedingt originell.

System: Playstation 3
Vertrieb: Activision
Entwickler: Vicarious Visions
Release: 25. September
USK: ab 12

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • nicht verfügbar
CONTRA
  • nicht verfügbar

Marvel Ultimate Alliance 2 im Test: Fun-Granate mit Mängeln

Seufz! „MUA 2“ ist kein Action-Rollenspiel, wie Teil 1 es noch war, sondern ein Brawler. Auch wenn wir unsere Enttäuschung nicht verbergen können, ist „Marvel: Ultimate Alliance 2“ kein schlechtes Spiel. Für eine Spitzenwertung fehlt halt das letzte Quäntchen Originalität. Zu viert entpuppt sich das Superhelden-Abenteuer nach wie vor als Fun-Granate und selbst den eintönigen Singleplayer-Modus werden Marvel-Jünger nicht nur wegen der Fusion-Moves durchzocken. Ja, wir Fanboys verzeihen eben gerne.

Kommentare

Nightflier75

Nightflier75

23. September 2009 um 07:09 Uhr
Riley-Payne

Riley-Payne

23. September 2009 um 08:50 Uhr
Hippiekiller

Hippiekiller

23. September 2009 um 09:42 Uhr
PS3GamerandUser

PS3GamerandUser

23. September 2009 um 13:43 Uhr
Tobias Master

Tobias Master

24. September 2009 um 17:14 Uhr