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Brütal Legend: Nicht perfekt, aber ungeheuer spaßig

play3 Review: Brütal Legend: Nicht perfekt, aber ungeheuer spaßig

8.0

Eigentlich ist Entwickler-Legende Tim Schafer ein friedfertiger Mensch. Seine bisherigen Projekte wie etwa die Adventures „Grim Fandango“, „Day of the Tentacle“ und „Full Throttle“ oder das Jump’n’Run „Psychonauts“ kamen gänzlich ohne blutige Gewaltdarstellungen aus. Diese Zeiten sind jetzt vorbei: In „Brütal Legend“ fliegen die Körperteile und rote Lebenssaft fließt in Strömen. Kein Wunder, dass die USK hier das dicke „Ab 18“-Siegel auf die Packung klebte.

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Number of the Beast

Trotzdem ist „Brütal Legend“ keine tumbe Metzelorgie. Es ist ein feiner Cocktail aus Strategie- und Action-Einlagen in einem unglaublich atmosphärischen Open-World-Szenario. Aber letztlich ist es nicht das Genre, was „Brütal Legend“ ausmacht – es ist das Spiel selbst. „Brütal Legend“ ist die Spiel gewordene Hommage an Rock- und Metal-Musik. Und welcher Hollywood-Schauspieler versprüht Metal wie kein Zweiter? Natürlich Jack Black! Der Tenacious D-Frontmann leiht Eddie Riggs seine Stimme und seine Mimik und Gestik.

Doch fangen wir von vorne an: Eddie Riggs ist Roadie einer furchtbar schlechten Glamrock-Metal-Band. Bei einem Bühnenunfall kommt er ums Leben, wird aber von der Feuerbestie Ormogöden in eine fremde rockige Parallelwelt gezogen. „Brütal Legend“ erzählt die Geschichte einer Revolution gegen den gierigen Herrscher Doviculus und seine Glamrock-Püppchen. Roadie Eddie Riggs verwandelt sich im Laufe dieser Story zum Anführer der Rebellen.

The Metal

„Brütal Legend“ nimmt für seine abgefahrene Metal-Welt die Klassiker der Musik-Genres als Inspiration. Kenner der Materie freuen sich über Anspielungen von Plattencovern und anderen Artworks. Noch viel cooler präsentiert sich der Soundtrack: Über 100 Tracks von bekannten Bands wie Motörhead, Judas Priest, Black Sabbath oder In Flames wurden in das Spiel eingebaut. Dieser Soundtrack untermalt das martialische Geschehen mehr als passend: Bereits nach wenigen Spielminuten schnappt sich Eddie eine riesige Streitaxt und mäht damit seine Widersacher nieder.

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Wieder einige Momente später greift sich der Roadie eine E-Gitarre und ruft mit ihr Blitze vom Himmel. Dabei ist das Kampfsystem denkbar einfach: Es genügt jeweils eine Taste, um die Axt zu schwingen oder die Gitarre aufheulen zu lassen. Praktisch: Im späteren Verlauf könnt ihr eure Waffen weiter aufrüsten. Beim „Hüter des Metal“ Ozzy Osbourne holt ihr euch eine schärfere Klinge oder motzt euren „Teufel“ auf.

Metal-Legenden im Spiel

Was das ist? Gleich zu Beginn schraubt sich Eddie aus Einzelteilen einen fetten Hot Rod zusammen. Spielt ihr in einem Mini-Game das passende Gitarrensolo, erscheint die Wagen und ihr braust damit durch die Botanik. Natürlich hat Ozzy einige coole Upgrades parat: Ein fetter Rammbock lehrt Glam-Rock-Pussys das Fürchten, mit einem MG räumt ihr selbst größere Widersacher problemlos aus dem Weg.

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Neben diesen Extras könnt ihr auch Statuen für die unterirdischen Höhlen von Ozzy einkaufen oder Eddie neue Aktionen verpassen – die Möglichkeiten sind vielschichtig. Neben Ozzy Osbourne geben übrigens Rocklegenden wie Lemy (Motörhead) oder Rob Halford (Judas Priest) ihr Stelldichein.

Run to the hills

In der abgefahrenen Welt von „Brütal Legend“ gibt es viel zu tun: Neben der Hauptstoryline verdient ihr euch in Nebenmissionen sogenannte Feuertribute – die Währung im Spiel. Mal müsst ihr euren Verbündeten beim Aufstellen eines Hinterhalts helfen, dann karrt ihr Bierfässer zur nächsten Party. Leider wiederholen sich die Mini-Aufgaben recht häufig. Dafür wirkt die Metal-Welt sehr lebendig: Überall wuseln Patrouillen durch die Gegend, seltsam Tiere treiben sich in den Wäldern herum.

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Was sich zunächst wie ein simples Hack&Slay anhört, wechselt nach einigen Spielstunden zu einem handfesten Strategiemix. Im Bühnen-Battle müsst ihr auf Fan-Gysiren Shops aufbauen, um Einheiten zu produzieren. Mit Hilfe der Schultertasten schickt ihr neue Leute in die Schlacht oder dirigiert eure Mannen. Allerdings hat das Spieldesign einige Tücken: Während die Taktik-Einlagen trotz fehlender Übersicht ordentlich funktionieren, gibt es Probleme bei Schleich- und Teamaktionen.

Zu viele Wiederholungen

Wollt ihr mit euren Einheiten interagieren, reagiert das Spiel schlecht bis gar nicht. So ist es häufig recht fummelig, die richtigen Einheiten für den jeweiligen Job zu finden. Außerdem verliert „Brütal Legend“ trotz der grandiosen Atmosphäre und des tollen Humors an Fahrt – die Missionsstruktur wiederholt sich leider zu oft.

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Ein Wort zur Synchronisation: Es sind glücklicherweise die deutsche und die englische Tonspur auf der Blu-Ray enthalten. Die deutsche Sprachausgabe ist zwar gut, aber nicht ordentlich abgemischt. Außerdem macht es deutlich mehr Spaß, Jack Black in den Zwischensequenzen zuzuhören.

Gelungen sind hingegen die Mehrspieler-Modi: Hier spielt ihr mit bis zu acht Mann in Bühnenschlachten gegeneinander. Hier werden gleich drei unterschiedliche Fraktionen mit jeweils eigenen Gitarrenmoves aufgefahren – sehr schön!

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Double Fine Productions
USK: ab 18 Jahren

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • nicht verfügbar
CONTRA
  • nicht verfügbar

Brütal Legend: Nicht perfekt, aber ungeheuer spaßig

Nicht perfekt, aber ungeheuer spaßig: „Brütal Legend“ hat leider einige kleine Designschwächen, die sich trotz aller Detailverliebtheit stark auf den Spielspaß auswirken. Die recht monotonen Missionabläufe können selbst von den tollen Zwischensequenzen nicht aufgefangen werden. Der Strategiemix funktioniert leider nicht hundertprozentig. Trotzdem wollen wir „Brütal Legend“ all jenen ans Herz legen, für die Metal die einzig wahre Religion ist. Denn dann werdet ihr – auch dank Jack Black – über die Schwächen im Gameplay getrost hinwegblicken.

Kommentare

Karl Gustav Heinziger

Karl Gustav Heinziger

30. Oktober 2009 um 09:14 Uhr
PS3 ist Genial

PS3 ist Genial

30. Oktober 2009 um 12:38 Uhr
Hip-Hop Hasser

Hip-Hop Hasser

30. Oktober 2009 um 16:37 Uhr
>OBI-Hörnchen

>OBI-Hörnchen

30. Oktober 2009 um 17:16 Uhr
Hip-Hop Hasser

Hip-Hop Hasser

30. Oktober 2009 um 17:27 Uhr
karl knattermann

karl knattermann

30. Oktober 2009 um 19:30 Uhr
Der Borusse

Der Borusse

31. Oktober 2009 um 00:18 Uhr
Katzenpimmel

Katzenpimmel

31. Oktober 2009 um 00:52 Uhr
gamewolf123

gamewolf123

31. Oktober 2009 um 08:21 Uhr