Wir alle kennen Capcoms „Devil may Cry“-Serie. In den inzwischen vier Action-Games treibt Halbdämon Dante das Wort Coolness in ungeahnte Höhen. Doch diese Zeiten scheinen nun vorbei, denn er bekommt weibliche Konkurrenz. Segas Hexe Bayonetta klaut ganz ungeniert bei Capcoms Monsterschnetzler und fährt damit goldrichtig! Wir haben „Bayonetta“ ausführlich anspielen dürfen und verraten euch bereits einen Monat vor Release die wichtigsten Eindrücke zum Spiel.
Sexy, charmant, bissig
Über Bayonettas Vergangenheit hüllen wir noch den Mantel des Schweigens, denn diese spielt im Verlauf eine entscheidende Rolle. Nur so viel: Nach einer schweren Schlacht mit den himmlischen Mächten verschwindet die hübsche Hexe erst einmal vom Erdboden und taucht Jahrhunderte später wieder auf. Noch immer steht sie mit den göttlichen Kräften auf Kriegsfuß und so vermöbelt sie die himmlischen Scharen bereits nach wenigen Minuten Spielzeit auf einem Friedhof.
Bei der Präsentation der charmanten Hexe sparen die Grafiker nicht mit tiefen Einblicken und schlüpfrigen Anspielungen. So liest die finstere Zauberin anfangs aus der Bibel, trägt dabei ein gleichermaßen knappes wie enges Nonnenoutfit. Kaum entspringt ihr Kumpel und Waffenhändler Rodin aus einem Sarg, verwandelt sich Bayonetta allerdings in die von den bisherigen Trailern bekannte Hexe in Lack und Leder.
Die Kamera fährt flugs an Bayonetta hoch. Kurvt zwischen ihren Beinen hindurch, als die Hexe ihre Revolver zieht. Und als ob die fesche Hornbrille auf der Nase nicht neckisch genug wäre, zückt sie zu guter Letzt noch einen roten Lolli und leckt sich lasziv über die Lippen.
Da haben sich das japanische Entwickler-Team aber mal so richtig ausgetobt. Glücklicherweise wirkt „Bayonetta“ trotz all dieser Anspielungen in keinster Weise billig oder aufdringlich. Die Geschichte wird mit einem Augenzwinkern und viel Humor erzählt – gut so.
Blutig, hübsch, hektisch
Doch kommen wir zum eigentlichen Spielablauf von „Bayonetta“: Dieser orientiert sich stark am offensichtlichen Vorbild „Devil may Cry“. Die Hexe verfügt sowohl über Nahkampfangriffe als auch über gleich vier Pistolen. Zwei davon trägt sie in den Händen, zwei weitere schnallt sie an die Absätze ihrer High-Heels. Ein Dreh am linken Analog-Stick und ein Druck auf die Feuertaste reichen aus und schon feuert Bayonetta im Handstand aus gleich vier Rohren – witzig.
Die Kampfgeschwindigkeit mit „flott“ oder „schnell“ zu beschreiben, wäre eine Untertreibung. Bei fünf bis acht Erzengeln und einer umher hüpfenden Hexe auf dem Schirm geht schnell der Überblick verloren. Glücklicherweise werden feindliche Angriffe mit dem roten Warnsignal „Gefahr“ angekündigt. Weicht ihr rechtzeitig aus, wechselt das Spiel in den Zeitlupenmodus. So hat Bayonetta die Gelegenheit für wenige Sekunden noch mehr Schaden anzurichten. Dies ist besonders in den spektakulär inszenierten Boss-Kämpfen von entscheidender Wichtigkeit. Die dicken Brocken – wie etwa die „Beloved“ gegen Ende des ersten Kapitels – lassen euch nur wenige Momente, um tödliche Treffer zu landen.
Auf die harte Tour
Bleibt ihr lange genug ohne Gegentreffer, könnt ihr zu verschiedenen Finishing-Moves greifen. Kleinere Gegner zerstört Bayonetta bei aufgeladener Magie-Anzeige mit Folterangriffen: Sie sperrt ihre Opfer in eine Eiserne Jungfrau, enthauptet sie mit einer Guillotine. Kein Wunder, dass „Bayonetta“ nur für erwachsene Spieler freigegeben ist. Die Boss-Gegner fertigt die Hexe mit der Klimax ab. Dann verwandelt sich Bayonettas Outfit in ein furchterregendes Drachenmonster, das ihren riesigen Widersacher verspeist. Und ja: Bayonetta steht währenddessen beinahe nackt dar.
Doch der Spielablauf beschränkt sich nicht ausschließlich auf wilde Metzeleien. Kleinere Rätsel und das Ausnutzen von Bayonettas Hexenkräften bilden die etwas ruhigeren Phasen im Spiel. An einigen Stellen läuft sie in Zeitlupe sogar über Wasser, sucht Schlüssel oder braut ihre eigenen Heiltränke zusammen. Und braucht sie einmal neue Gimmicks oder Waffen, schaut sie kurzerhand in der Hölle bei ihrem Kumpel Rodin vorbei. Dort bekommt sie für die im Spiel eingesammelten Heiligenscheine die passende Ausrüstung direkt aus der Unterwelt.
System: Playstation 3
Vertrieb: Sega
Entwickler: Platinum Games
Erscheinungstermin: 08.01.2010
USK: ohne Jugendfreigabe
„Bayonetta“ ist ein wirklich abgefahrenes Spielvergnügen, dem man sich aber kaum entziehen kann. Die Kämpfe funktionieren dank der direkten Steuerung tadellos, lediglich die Kameraführung macht gelegentlich Zicken. Die Charaktere sind herrlich überzogen und der düstere Humor des Spiels macht einfach Spaß. Man darf gespannt sein, wie sich das Spiel über die Zeit schlägt und ob die Story und das Leveldesign langfristig motivieren können. Alles in allem stehen die Zeichen aber auf Hit!
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Kommentare
Scheich
09. Dezember 2009 um 15:14 UhrAuch wenns grafisch eher Durchschnitt ist, gehört das SPiel zu meinem absoluten Favoriten dieses Jahr. Es ist so herrlich anders und kann vor allem mit seinen abgedrehten Ideen punkten. Ist aber sehr stark vom eigenen Geschamck abhängig, ob das Spiel einem gefällt.
Smasho
12. Dezember 2009 um 10:54 Uhr„Segas Hexe Bayonetta klaut ganz ungeniert bei Capcoms Monsterschnetzler und fährt damit goldrichtig!“
Ihr wisst aber schon, dass die Spiele vom gleichen Entwickler sind?
Nikov87
12. Dezember 2009 um 14:10 UhrDevil May Cry ist cool, aber ne Hexe als Spielbarer char nicht!
Dieser Titel wird n mir vorbeiziehen!
Killerphil51
17. Dezember 2009 um 19:01 UhrNormal halte ich ja nicht viel von solchen Spielen aber bayonetta gefällt mir echt gut.
Sly1988
20. Dezember 2009 um 00:17 Uhrdas spiel ist mal echt geil habe es mir heute im laden gekauft ich kann das spiel nur weiterempfehlen