Während wir uns mit „Saboteur“ vergnügen, sitzen seine Entwickler schon längst auf der Straße. EA kaufte Pandemic im Januar 2008 und machte das Studio im Rahmen von Umstrukturierungen kürzlich dicht. Dazwischen veröffentliche man „Mercenaries 2“ und „Lord of the Rings: Conquest“ – zwei Spiele, die den Erwartungen nicht entsprachen. Es ist fast eine Ironie des Schicksals, dass Pandemics bester EA-Titel posthum veröffentlicht wird.
In „Saboteur“ mimt ihr einen irischen Freiheitskämpfer, der im von Nazis unterjochten Frankreich unterwegs ist. Was macht ein Ire wie Sean Devlin ausgerechnet in Paris? Dieser Umstand wird am Anfang des Spiels auf interaktive Weise erklärt, aber das spoilern wir lieber nicht. Dieser Teil der Geschichte ist auf jeden Fall unterhaltsam und mitreißend inszeniert. Ansonsten ist „Saboteur“ in Sachen Storytelling auf Durchschnittsniveau. Es geht zum einen nicht gerade historisch akkurat zur Sache und zum anderen werden halt immer die gleichen Klischees bemüht.
GTA im Zweiten Weltkrieg
Ok! Ihr helft französischen Resistance-Kämpfern beim Dezimieren der teutonischen Besatzungsmacht. Natürlich sollte man nicht alle Open-World-Games automatisch mit „GTA“ vergleichen, aber „The Saboteur“ bietet wirklich eine Menge Parallelen. Ihr bewegt euch per pedes oder via Fahrzeug durch die offene Spielwelt. Von „Auftraggebern“ erhaltet ihr die üblichen Jobs: Autos oder andere Objekte klauen, Personen verfolgen, killen, befreien und so weiter. Auf dem Mini-Radar sind Kollaborateure, Feinde, Missions-Ziele, Shops und Minigame-Locations markiert. Kennt man in solcher oder ähnlicher Form bereits von der Konkurrenz.
Nette Eigenarten
Pandemic ließ sich aber ein paar coole Eigenheiten einfallen. Ihr könnt euch zum Beispiel tarnen, in dem ihr Nazis ausschaltet und in deren Uniformen schlüpft. Allerdings bringt das nichts, wenn die neuen Klamotten blutverschmiert sind. Also wendet ihr beim Kleider-Shopping besser „saubere“ Nahkampf- oder Stealth-Moves an. Uniformiert kann euer Held verbotene Zonen und Nazi-Stützpunkte betreten, aber auch getarnt gilt es gewisse Dinge zu beachten: Auf dem Miniradar wird eure Figur von einem Kreis umgeben. Sobald ein Gegner in diesen Kreis tritt, wird er euch genauer unter die Lupe nehmen, Verdacht schöpfen und zu guter Letzt Alarm schlagen. Das Tarn-Feature trägt auf jeden Fall positiv zur allgemeinen Spannung bei, auch weil nicht alle Feinde so leicht auf eure Maskerade reinfallen.
Schön ist auch, dass sich sämtliche Objekte erklimmen lassen. Zumindest ist uns noch kein Gebäude untergekommen, dass wir nicht besteigen konnten. Viele Dächer sind überdies mit Leitungen verbunden, die ihr entlang rutschen könnt. All das eröffnet mehr Möglichkeiten bei der Ausführung eurer Missionen. Unschön: Sean klettert zwar ähnlich unkompliziert wie Ubisofts Assassine, aber leider nicht halb so geschmeidig. Ein paar Climbing-Animationen mehr hätten dem steifen Iren nicht geschadet.
Nebenbeschäftigung
Abseits der Story-Missionen gibt es in „The Saboteur“ eine Menge zu erledigen. Da wären zum Beispiel unzählige Nazi-Stützpunkte, Wachposten und Straßensperren, die ihr auslöschen könnt. Das bringt nicht nur Punkte, sondern erleichtert auch eure Situation. Ist ja logisch: Je weniger Wehrmacht im Viertel, desto entspannter das Resistance-Geschäft.
Davon abgesehen, macht es einfach Spaß sich immer neue Vorgehensweisen einfallen zu lassen. Die ganze Bagage vom Dach aus wegsnipern? Langweilig! Uniform klauen, vorbeispazieren, Sprengsatz anbringen und an der Explosion erfreuen? Schon besser! Auto mit Dynamit präparieren, auf den Wachposten zu rasen und raushüpfen, bevor alles in die Luft geht? Wundervoll!
Licht und Schatten
Euer Handeln macht sich auch in Sachen Stadtbild bemerkbar. Ist ein Viertel von Nazis bevölkert, wird es in düsterem Schwarz/Weiß präsentiert. Befreite Gegenden erstrahlen hingegen in prächtigen Farben. Wo wir schon mal bei der Optik sind: „Saboteur“ sieht insgesamt gerade mal „ok“ aus.
Dafür ist die Spielwelt riesig, eine Menge Zeug zerstörbar und das Passanten-Aufkommen recht hoch. Die Engine scheint die gleiche zu sein, wie in „Mercenares 2“ und das sah ja auch nicht so prall aus. Sämtliche Figuren und Objekte sind etwas detailarm, die Animationen steif und dazu gesellen sich regelmäßige Pop-Ups und Tearing.
Spielerische Mängel
Auch spielerisch ist nicht alles prima. Beispiel: Ihr wurdet entdeckt. Schnell zum Auto und weg von hier! Eure Nazi-Verfolger hängen an eurem Auspuff und feuern aus allen Rohren. Plötzlich drehen sie ab und scheinen sich nicht mehr für euch zu interessieren. Ist das ein Bug? Leider nicht. Immer wenn ihr auf der Flucht eine bestimmte Marke auf dem Radar überquert, endet die Fahndung.
Das sorgt regelmäßig für absurde Szenen, in denen wild um sich feuernde Gegner anscheinend plötzlich das Gedächtnis verlieren. Die künstliche Intelligenz ist auch sonst eher niedrig angesiedelt. Wenn ihr auf Feinde ballert, weichen diese in der Regel nicht mal aus. Shootouts erinnern deshalb eher an klassische Schießbuden.
Leider können wir euch nicht nicht sagen, ob die deutsche Version von „The Saboteur“ in Sachen Gewaltdarstellung geschnitten ist oder nicht. Publisher Electronic Arts versichert, dass lediglich die Hakenkreuze entfernt wurden. Uns selbst liegt gerade keine Importversion vor, darum können wir den wahren Sachverhalt noch nicht prüfen. Störend empfinden wir aber, dass sich in der deutschen Version keine Original-Sprache auswählen lässt.
Kommentare
King Louis
04. Dezember 2009 um 13:27 UhrJo, schau mir noch ein paar Videos an, vllt wird’s was.
Telekr@ft
04. Dezember 2009 um 13:37 Uhrhey play3.de. ich bin stolz auch euch! endlich mal HD screenshots!! naja stellenweise gg
uncharted2gamer
04. Dezember 2009 um 13:41 Uhrhilfe bitte hilfe bein meinem Deusctehn acc wenn ich online gehe erscheinen meine freunde nicht wieso spinnt der ps3 server?
memo81
04. Dezember 2009 um 13:41 UhrRollbrett for me! 🙂
Born2Win
04. Dezember 2009 um 13:42 UhrDanke für das Preview! Mal sehen, ein paar Videos mehr und ich hole mir es evtl!
X-Station
04. Dezember 2009 um 13:44 UhrIch hätte mehr erwartet
Baschotti
04. Dezember 2009 um 13:44 UhrWoW… noch 7.5 vergeben und so gut wie nur negatives berichtet.
Also mich interessiert das Spiel überhaupt nicht.
Gruß B.
Fishmaec
04. Dezember 2009 um 13:46 Uhrweiss jmd wie der beiliegende dlc code einzuloesen geht?..bei mir steht dass er nicht zu verfuegung steht obwohl die eingabe funtioniert
susumu_hori
04. Dezember 2009 um 13:58 UhrDer Test beschreibt das Spiel treffend. Gut gemacht! Hab’s selber hier. Stimme dem Geschriebenen zu.
MatzeLoCal
04. Dezember 2009 um 14:28 UhrStatt GTA würde ich es eher mit Mafia verglelichen… also sogar die Anzeige links unten ist fast identisch… nur dass bei Mafia da der Tacho ist und nicht die Karte.
Ich weiss ja, dass ich meinen Anspruch, dass da ein halbwegs reales Paris zu sehen ist, schon mit der Ankündigung „eher ein Disneyland-Version von Paris, zu hoch war… aber das Paris aus dem Spiel hat nicht viel, ausser Stadtteilnamen und den Bauwerken mit Paris gemein. Aber so ne riesige Stadt kann heute wohl noch keine Hardware abbilden.
Achja, noch ein Kritikpunkt (und der wiegt schon schwer): Mit den Leuten auf der Strasse ist keine Konversation möglich. Also nicht, dass ich da jetzt grossartiges erwartet hätte, aber wenn ich vor nem Brotverkäufer die Aktion-Taste drücke, dann hätte da schon ein Spruch kommen können. Die Skripte die die Konversation der Bürger untereinander steuern sind auch eher dumm. A: „Das ist mein zuhause.“ B: „Gute Idee“
Trotzdem: Bis jetzt genial, nur leider geht der DLC immer noch nicht.
telefonmann
04. Dezember 2009 um 14:36 UhrBäh, ist mir dann doch zuviel GTA/Mafia.
WURST
04. Dezember 2009 um 16:07 Uhralso mir gefällt das spiel sehr. grafik ist meiner meinug nach nicht so wichtig, da brauch ich kein Crysis.
aber die künstliche intelligenz ist echt keine. wie der nazi wartet, bis der spielcharakter wieder nach einem schlag aufsteht, das ist echt erbärmlich^^
theJaegerfan
04. Dezember 2009 um 16:23 Uhr@Baschotti
Warum guckst du dir dann den Test an? :D:D:D:D
Baschotti
04. Dezember 2009 um 16:24 Uhr@ the jaegerfan
Lage checken ! nenn ich das 😀
007
04. Dezember 2009 um 21:54 Uhrhallo leute,
habs vorhin beim kollegen gezockt und muss sagen, einfach ein top game.
mir ist egal was manch bauer hier schlecht über das spiel schreibt ohne es noch nicht einmal gespielt zu haben……..pfui.
na ja, ich bin jetzt durchs anspielen überzeugt und werde es mir morgen kaufen 🙂
ix-otic
05. Dezember 2009 um 20:18 Uhrich habs mir gekauft, mal sehen obs mich überzeugt 😉
JimJab
09. Dezember 2009 um 10:50 UhrWeiß garnicht was an der Grafik so schlecht sein soll?
Finde die eigentlich relativ aktuell bzw. schick, besonders in diesem S/W Style.
Ist halt so die Standart Grafikpracht mit der ich sehr gut leben kann, besser als so ne Prachtgrafik ohne Spielinhalte u. Fun.
Ishyas
23. Dezember 2009 um 12:28 Uhr.Hatte auch mehr erwartet!Und die ständigen Ladezeiten,einfach nur schlecht???????????