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Review

Test: Heavy Rain

play3 Review: Test: Heavy Rain

8.5

Manchmal sind Spiele so außergewöhnlich, dass bei ihnen gewöhnliche Bewertungskriterien nicht ausreichen. Im Jahr 2005 war das Action-Adventure „Fahrenheit“ ein solcher Fall. Die Entwickler Quantic Dream machten es sich zum Vorsatz, ein Spiel zu erschaffen, dass wie ein Kinofilm aufgebaut war. Der Schuss ging teilweise nach hinten los: Viele Spieler konnten mit dem neuen Konzept nichts anfangen. Auch Kritiker waren nicht vollends begeistert. Und dennoch erreichte „Fahrenheit“ Kultstatus.

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Nur ein Jahr später kündigte Quantic Dream unter der Federführung von David Cage das PS3-exklusive „Heavy Rain“ an. Erneut handelt es sich um einen finsteren Thriller für Erwachsene … und erneut werden sich die Geister an einem Spiel von Quantic Dream scheiden. Wir prognostizieren: Für viele wird „Heavy Rain“ nicht mehr sein, als eine Aneinanderreihung von Quick-Time-Events unter der Fassade eine spannenden Geschichte.

Wir hoffen aber, dass mehr Spieler unter euch sind, die „Heavy Rain“ als ein großes interaktives Kunstwerk betrachten – voller Atmosphäre, packender Wendungen und Überraschungen. Denn nur dann könnt ihr das Adventure genießen und die Frage hinter „Heavy Rain“ ernsthaft beantworten: „Wie weit würdet ihr gehen, um einen geliebten Menschen zu retten?“

Was wir cool finden

Die Geschichte
„Heavy Rain“ erzählt die Story um den Origami-Killer aus vier verschiedenen Blickwinkeln. Der junge Vater Ethan verliert gleich zu Beginn einen seiner Söhne bei einem Unfall. Sein zweite Sohn Shaun wird von dem Origimi-Killer entführt. Der Schurke stellt Ethan vor eine Reihe sadistischer Aufgaben. Nur wenn Ethan diese erledigt, erhält er Tipps zum Aufenthaltsort von Shaun. Ethans Wege kreuzen sich mit der Reporterin Madison. Auf der anderen Seite ermittelt der FBI-Agent Norman Jayden und der Privat-Schnüffler Scott Shelby.

Wir wollen natürlich nicht zu viel verraten: Aber fest steht, dass allein die Geschichte hinter „Heavy Rain“ einen Games-Oscar verdient hätte. Unzählige Twists, klasse Dialoge und eine ungeheuer spannende Atmosphäre zeichnen das Adventure aus. Wie in einem klassischen Drama verfolgt ihr die Spuren der vier Protagonisten durch insgesamt fünf Kapitel. Diese wurden noch einmal in jeweils acht Abschnitte aufgeteilt. In jedem Level steuert ihr jeweils eine Figur durch Rätsel- und Actionsequenzen.

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Die Figuren
Die Charakterzeichnung geht natürlich einher mit dem Aspekt des Story-Telling. Trotzdem möchten wir an dieser Stelle noch einmal auf die unglaubliche Tiefe der Figuren eingehen. Hier gibt es keine stereotypen Helden wie den mutigen Cop. Vielmehr besitzt jeder Charakter seinen eigenen Hintergrund, seine eigenen Schwächen. Die Eigenschaften der Figuren werden mit Hilfe von Dialogen oder Selbstgesprächen dargestellt. Sie besitzen eine Tiefe, die es bislang in nur wenigen Videospielen gab. Dadurch entwickelt sich eine emotionale Nähe zu den Figuren, die ihresgleichen sucht. Schließlich durchleidet der Spieler – also ihr oder wir – jeden tragischen Moment aktiv mit.

Die Wendungen
Neben den berüchtigten Quick-Time-Events stellt euch das Spiel immer wieder vor Gewissensfragen und Entscheidungen, wie ihr „Heavy Rain“ fortsetzen möchtet. Anhand eurer Auswahl bekommt ihr immer wieder neue Zwischensequenzen geboten und auch das Verhältnis der Spielfiguren untereinander kann durch das falsche Wort zum falschen Zeitpunkt entscheidend gestört werden. Dadurch gewinnt „Heavy Rain“ an Wiederspielwert hinzu. Schließlich kann es ja sein, das Figur XY beim ersten Durchlauf starb oder ihr einen entscheidenden Hinweis nicht erhalten habt. Tüftler und Detektive werden hier mindestens zwei bis drei Mal ran müssen, um wirklich alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

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Das Gesamtkunstwerk
„Heavy Rain“ ist grafisch wie akustisch ein wahrer Genuss. Die Gesichter der Spielfiguren wirken in der Nahansicht äußerst realistisch und transportieren die Emotionen einfach hervorragend. Egal, ob die Haut oder die Körperproportionen – hier stimmt optisch nahezu alles. Hinzu kommt ein hervorragender Soundtrack, der die Szenen passend untermalt – mal leise, mal laut.

Was wir doof finden

Die Steuerung
Ihr steuert eure vier Charaktere, indem ihr die R2-Taste wie bei einem Rennspiel gedrückt haltet. Mit dem linken Stick steuert ihr den Blick und die Laufrichtung, der rechte Knüppel dient zum Interagieren mit Objekten. Leider funktioniert das Handling nicht fehlerfrei: Die Figuren wirken steif, bleiben allzu gerne an kleineren Objekten hängen. Insgesamt ist „Heavy Rain“ eine spielerisch recht hakelige Angelegenheit.

Den fehlenden Tiefgang
„Heavy Rain“ ist leicht … sogar sehr leicht. Die gebotenen Rätsel können selbst PS3-Neulinge problemlos lösen. Sollte es einmal Schwierigkeiten geben, helfen die Spielfiguren mit Tipps ein wenig nach. So besteht ein Abschnitt meist nur daraus, einen Bereich vollständig abzusuchen und anschließend mit den passenden Gegenständen zu handeln oder mit einer Person zu sprechen. Auch die Actionsequenzen sind aufgrund ihres Reaktionstest-Charakters keine Herausforderung für geübte Spieler. Daher verkommt das Spiel schnell zu einem interaktiven Film, der durch eben diese Quick-Time-Events unterbrochen wird.

System: Playstation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Quantic Dream
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: www.heavyrainps3.com

8.5

Wertung und Fazit

Test: Heavy Rain

Kommentare

Bloodwracker

Bloodwracker

14. Februar 2010 um 11:42 Uhr
Troublemaker1981

Troublemaker1981

14. Februar 2010 um 12:18 Uhr
Markus Antares

Markus Antares

14. Februar 2010 um 18:34 Uhr
Markus Antares

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14. Februar 2010 um 18:38 Uhr
Grim Reaper

Grim Reaper

14. Februar 2010 um 21:41 Uhr
ab in die H�lle

ab in die H�lle

14. Februar 2010 um 22:28 Uhr