Wer wie die PLAY3.de-Redaktion auch unter dem Spiele-Sommerloch leidet und eine PSP sein Eigen nennt, sollte sich den folgenden Import-Test reinziehen. Wir haben uns das frisch erschienene „Shin Megami Tensei: Persona 3 Portable“ aus den USA besorgt und es gleich auf den Prüfstand gestellt. Die Wertungen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fallen unglaublich positiv aus.
„Shin Megami Tensei: Persona 3 Portable“ ist die PSP-Umsetzung des gleichnamigen PS2-Spiels, welches im Jahr 2008 in unseren Gefilden veröffentlicht wurde. Schon damals konnte das Spiel mit einer unterhaltsamen Mischung aus japanischem Rollenspiel und Schul-Simulation punkten!
Was wir gut finden
Grossartige Kombination aus Rollenspiel und Schul-Simulation
In „Shin Megami Tensei: Persona 3 Portable“ übernehmt ihr die Rolle eines High-School Studenten, der gemeinsam mit der Sondereinheit SEES (Specialized Extracurricular Execution Squad) die geheimnisvolle Dunkle Stunde erforscht. Das ist die Zeitspanne zwischen einem Tag und dem nächsten. Die Dunkle Stunde kann nur von einer handvoll erlesener Menschen wahrgenommen werden. In diesem mysteriösen Zeitraum begebt ihr euch in den geheimnisvollen Tartarus-Turm, und bekämpft düstere Schattenwesen die sich am Verstand der Menschen laben.
Während des Tages heißt es fleißig die Schulbank drücken, und – wie im echten Leben – Freundschaften pflegen. Klingt nach einem skurillen Mix? Mag sein, aber das Prinzip funktioniert: Das abwechslungsreiche Gameplay zwischen High-School-Soap und Dungeon Crawler macht einfach eine Menge Spaß!
Sinnvoll erweiterte PSP-Version
Exklusiv in der PSP-Version hat Hersteller Atlus direkt am Anfang eine freudige Überraschung eingebaut: So könnt ihr ab sofort auswählen, ob ihr das Spiel aus der Sicht eines Schülers oder einer Schülerin spielen wollt. Während das Spiel mit dem männlichen Protagonisten relativ nah am Ursprungsspiel bleibt, haben vor allem Persona 3 Veteranen mit der weiblichen Protagonistin einen interessanten Twist im Spiel – So erlebt ihr das Spiel aus einer anderen Perspektive, Gespräche sind anders, und natürlich ergibt dies ganz andere Möglichkeiten für Liebeleien mit dem anderen Geschlecht!
Ebenfalls neu dazugekommen ist das komplett manuelle Kampfsystem aus „Persona 4“. Das bedeutet: In eurer Party aus maximal vier Figuren könnt ihr ab sofort bei Bedarf für jedes Partymitglied exakt bestimmen, wann zugeschlagen oder ein Heiltrank benutzt wird. Dies ging früher leider nur für eure Spielfigur, eure Party konntet ihr damals nur per Befehlen eher aggressiv oder defensiv agieren lassen. Wir sind froh, das hier konsequent verbessert worden ist.
Persona 3 Portable“ ist wie ein Treffen von guten alten Freunden
Kaum flimmerte „Shin Megami Tensei: Persona 3 Portable“ auf unserem PSP-Display, war es um uns, Fans des PS2-Originals, geschehen. Auch nach über zwei Jahren freuen wir uns schelmisch auf das Wiedersehen mit all den liebenswerten, sympathischen und vielschichtigen Charakteren des Spiels. Hier merkt man einfach, dass auf Seiten Storytelling, Charakterentwicklung und Dialogregie einfach alles passt. Untermalt wird das Ganze von einprägsamen J-Pop-Songs, die vielleicht nicht jedermanns Sache sind, aber ihr sie dennoch nach ein paar Stunden fröhlich mitpfeift.
Was wir nicht gut finden
Verlust der Anime-Sequenzen
Fans wird es sofort auffallen – Aufgrund des limitierten Speicherplatzes auf der UMD sind leider fast alle Anime-Sequenzen des Originals der Schere zum Opfer gefallen. Als Ersatz erlebt ihr stattdessen Standbilder mit Charakter-Portraits oder Zwischensequenzen auf Basis der Ingame-Modelle.
Kontroll-Verlust der Spielfigur
Um auf der portablen PSP mehr Überblick und vor allem den Spielfluss zu erhöhen, könnt ihr nun nicht mehr die einzelnen Locations des Spiel von High-School bis Shopping Mall mit eurer Spielfigur per Pedes erkunden. Stattdessen klickt ihr euch mit einer Art Mauszeiger durch die Locations und wählt z.B. Personen aus die ihr ansprechen wollt. Dies steigert die investierte Zeit in das Abgrasen der Locations, allerdings geht schon ein wenig Spielgefühl flöten, wenn ihr nie eure Spielfigur zu Gesicht bekommt.
System: PSP
Vertrieb: Atlus (US-Import)
Entwickler: Atlus, Japan
ESRB-Rating: Mature
Offizielle Homepage: http://www.atlus.com/p3p/
Kommentare
Heartz_Fear
15. Juli 2010 um 08:46 UhrHabs mir letzte Woche gleich geladen gehabt.
Bin allerdings noch nicht zum spielen gekommen, weil ich mit MGS Peace Walker beschäftigt bin.
Hongii
15. Juli 2010 um 11:13 Uhrhehe^^
Magatama
15. Juli 2010 um 11:41 UhrGut und schön, aber WO BLEIBT EIN PS3-SPIEL? Persona 5 haben sie ja glaub ich irgendwann mal angekündigt, aber seirdem hört man nix mehr. Für mich sind die Shin Megami Tensei-Spiele die besten RPGs auf dem Markt. Die Persona-Spiele, die ja ein Spinoff sind, sind nicht so stark, wie die „richtigen“ Megatens, aber auch sehr gut. Nur langsam beschleicht mich das Gefühl, die PS3 hat allen Fans der etwas anderen Spiele keinen Gefallen getan. Anscheinend ist der Aufwand der Programmierung und der neuen grafischen Möglichkeiten zu hoch, um sich für Spiele, die eben nicht blödes Mainstream-Geballer à la Modern Warfare sind, zu lohnen. Alle neuen Megaten-Teile sind für DS raus, und ich spiel nunmal nicht auf Briefmarken, das ist kein Spiel-Erlebnis. Gerade eine genial-düstere Atmosphäre wie in Persona 3 (reden wir mal gar nicht von Nocturne etc.), kann auf ’nem Micro-Bildschirm mit dem Sound eines kaputten Transistorradios einfach unmöglich aufkommen. Wegen mir könnte die PS2 noch leben, solange dann Entwickler wie Atlus (also nicht als Publisher) geile schräge Spiele für richtige Konsolen rausbringen würden.
DevilDante
15. Juli 2010 um 14:26 UhrDie PSP ist in Japan sehr beliebt, genau darum kommt das auch für PSP raus.
Warte einfach ab, ein PS3 Game (speziell RPG) lässt sich nicht so schnell programmieren, irgendwann gibts Persona 5 schon für PS3.
Außerdem ist es sehr atmosphärisch mit der PSP in der Dunkelheit im Bett zu liegen und Kopfhörer drin zu haben, du unterschätzt die PSP sehr buddy.
Magatama
15. Juli 2010 um 14:39 UhrJau, das ist es ja eben, die PS3 lässt sich nicht so schnell programmieren. Außerdem muß man wegen der höheren Auflösung und der besseren Grafik-Qualität natürlich mit anderen Engines und sehr viel höher detailierten Modellen arbeiten, die erstmal gebaut werden müssen (ich kenn das, mache auch 3D-Modeling). Das ist eben sehr viel mehr Arbeit und damit sehr viel teurer. Ich denke auch eine Firma wie Atlus schüttelt das nicht so locker aus dem Ärmel wie EA oder SE. Das Ergebnis ist eben grausam: KEINE MEGATEN-SPIELE. *hunger*
Und das mit der Atmo… ich hab „Devil Survivor“ auf dem DS angezockt… ich kann mich mit diesen Mini-Bildschirmchen einfach nicht anfreunden. Außerdem ist das Gameplay dermaßen eingeschränkt durch die Limitierungen des Handhelds. Und auf der PSP gibt’s für meinen Geschmack auch nicht so arg viel gute Games, um so viel Asche auszugeben. Da bietet der DS mehr, und der geht eben gar nicht. Spiel ich halt nochmal Nocturne oder Digital Devil Saga 🙂
sn666py
15. Juli 2010 um 16:37 Uhrnaja bin auch kein Handheld-Freund aber mgs-pw und resistance haben mich schon überrascht! Das Teil hol ich mir auch noch!
Muss Magatama recht geben! Athmosphärisch kann der „Briefmarken-Bildschirm“ nicht mithalten aber es geht!