Angespielt: Medal of Honor

„Medal of Honor“ geistert derzeit durch alle Medien – allerdings nur allzu selten positiv. Politiker und Würdenträger beschweren sich darüber, dass man die Taliban spielen kann. Spieleredakteure verlieren mit jedem Monat mehr den Glauben an den Herausforderer für „Call of Duty: Black Ops“. Die Präsentation auf der diesjährigen gamscom verstärkte diese Zweifel leider noch.

Feuer frei!
Die präsentierte Mission trägt den Titel „Gunfighters“. Die amerikanischen Marines fliegen in einem Apache Helikopter über Shahikot Valley in Afghanistan. Hier vermuten die Soldaten einen Unterschlupf der Taliban.

https://www.youtube.com/watch?v=ON4i2mbnjMM
(Mehrspieler-Trailer)

Wir blicken aus dem Führerhaus des gewaltigen Hubschraubers. Das HUD zeigt uns einige Daten wie etwa die Höhe an. Die für uns einzig relevante Anzeige ist allerdings die Temperaturmessung unten rechts. Alles andere ist unwichtig – vor uns liegt eine Railsequenz. Dann färbt sich der Bildschirm graublau und zoomt auf eine Höhle. Einige Schurken mit Turban laufen hin und her, tragen Kisten durch die Gegend. Ganz klar: Die Burschen führen etwas Böses im Schilde.

Was folgt ist eine Flugeinlage der wenig aufregenden Art. Wir befeuern die Taliban zunächst mit einigen Hellfire Raketen und düsen danach weiter über die Berge Afghanistans. Keine Frage, die Landschaftsdarstellung von „Medal of Honor“ ist weiterhin eindrucksvoll. Wir erkennen weit entfernte Täler und kleine Seen, ehe wir über ein Dorf flattern. Das ist unser Primärziel! Wir drücken die Feuertaste und schon rattert das schwere MG.

Die Terroristen stürzen aus ihren Häusern und versuchen, sich zu bewaffnen. Doch das gelingt ihnen nicht! Ehe sie einen der Raketenwerfer greifen können, verpassen wir ihnen eine Ladung Hellfire. Die Explosionen reißen Löcher in die Wände. Menschen werden wie Puppen durch die Luft geschleudert.

Die Entwickler versprechen Interaktion mit unserem Co-Piloten. Davon können wir leider in dieser Version nichts merken. Wir ballern einfach was der Munitionsvorrat hergibt. Feuerfreigaben oder anderen Schnickschnack brauchen wir nicht. Zugegeben, hier und da tönt ein „Guter Treffer“ oder eine andere Floskel durch die Lautsprecher. Aber das haben wir schon in Dutzenden anderen Shootern gehört.

[nggallery id=1409]

Sind wir schon da?
Unsere Rundreise geht weiter. Inzwischen haben sich die Taliban ein wenig zusammengerauft und sogar einige FLAK-Geschütze bemannt. Wir ballern weiter. Höhepunkte gibt es in den Folgeminuten eigentlich kaum: Ein Kamerad neben uns schmiert beinahe ab. Noch mehr Mörser tauchen auf. Es erinnert ein wenig an „Moorhuhn in Afghanistan“. Im Gegensatz zu „Call of Duty: Black Ops“ steuern wir nämlich ausschließlich das Fadenkreuz. Der Hubschrauber auf der anderen Seite flattern allein durch ein gescriptetes Szenario mit wenigen Ereignissen.

Was übrig bleibt ist unsere Frage: „Wird es noch weitere Railsequenzen im Spiel geben?“. Executive Producer Greg Goodrich blickt in die leeren Gesichter der Journalisten und verneint. Lediglich in einem ATV werden wir noch durch die Botanik fahren. Aber Hubschrauber könnten nicht selbst gesteuert werden. Der Mehrspielermodus konzentriert sich dagegen mehr auf den Infanteriekampf.

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Electronic Arts Los Angeles
Erscheinungstermin: 23.10.2010
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: www.ea.com/games/medal-of-honor

Weitere Meldungen zu .

Diese News im PlayStation Forum diskutieren