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Review

TEST: Assassin's Creed - Brotherhood

play3 Review: TEST: Assassin’s Creed – Brotherhood

8.0

Ezio Auditore da Firenze ist zurück … und er ist nicht allein. Im mittelalterlichen Rom formiert seinen eigenen Assassinen-Clan, um die Borgia aufzuhalten. Ob soviel Gruppen-Power auch zum Spielehit führt? Erfahrt es in unserem Test.

Was wir cool finden

Das Szenario
Die Grafikdesigner von Ubisoft Montréal haben es einfach drauf, eine mittelalterliche Stadt zum Leben zu erwecken. Rom sieht erneut fantastisch aus und entwickelt sich im Verlauf des Spiels von einer herunter gekommenen Großstadtkloake zur blühenden Metropole.
Erneut binden die Story-Schreiber geschickt historische Figuren in den Handlungszusammenhang ein und erzeugen so zusätzliche Atmosphäre. Fans von „Assassin’s Creed“ bekommen hier genau das, was sie erwarten: Einen actionreichen Historienschinken mit allerlei Storywendungen und einem glaubwürdigen Mittelalterszenario.
Urteil: Sehr gut

Die Vielseitigkeit
Wie schon sein Vorgänger ist „Assassin’s Creed Brotherhood“ ein umfangreiches Open-Wrold-Spiel. Ihr habt also stets die Wahl, ob ihr lieber der Hauptgeschichte folgt oder Rom auf eigene Faust unsicher macht.
Letzteres lohnt sich, denn in der italienischen Hauptstadt gibt es allerhand zu tun und noch mehr zu entdecken. „Assassin’s Creed“-Fans besteigen erneut Aussichtspunkte, sammeln Banner oder jagen Taschendiebe durch die Stadt.

Neu hinzu gekommen sind dagegen die Katakomben von Romulus und Remus. In diesen tummeln sich nicht nur Anhänger eines alten Kults, sondern auch allerhand versteckte Schätze. Hier kommt es weniger auf eine scharfe Klingen an, als vielmehr auf gutes Auge und geschickte Finger. Denn in den Höhlen dreht sich alles um Klettereinlagen. Das kennen wir zwar schon aus dem Vorgänger, Spaß macht es aber allemal.

Außerdem habt ihr auch noch mit dem Wiederaufbau Roms zu tun. Nachdem ihr Bereiche vom Einfluss der Borgia befreit habt, renoviert ihr Läden und seht förmlich, wie die Stadt langsam wieder aufblüht. Je weiter die Entwicklung von Rom voran schreitet, desto mehr Geld fließt in eure Taschen.
Urteil: Gut

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Das Design
Auch wenn der Start der Solo-Kampagne ein wenig zäh erscheint, so bemühen sich die Entwickler doch, das Gameplay insgesamt zu straffen. Pferde dürft ihr nun auch in Städten verwenden und als „Abschussrampen“ zum Klettern missbrauchen.
Zudem verkürzt ein Tunnelsystem – für Fast-Travels – die Laufwege. Diese Kleinigkeiten kommen dem Spielverlauf zu Gute, ohne dass dabei die Illusion des mittelalterlichen Roms zu sehr getrübt wird.
Urteil: Sehr gut

Der Assassinenkult
Nach einigen Stunden Spielzeit managt ihr endlich eure eigene Assassinengilde. Ihr befreit zuvor Bürger aus den Fängen der Borgia und schickt eure Rekruten anschließend auf Missionen. Durch Auslandseinsätze gewinnen sie an Erfahrung hinzu, können neue Waffen benutzen und sind effektiver im Kampf.
Zudem unterstützen sie euch aktiv im Kampf. Sofern die Burschen nicht gerade unterwegs sind, genügt ein Klick auf die L2-Taste und schon springen sie herbei. Durch die Individualisierung der Figuren entsteht tatsächlich so etwas wie eine persönliche Bindung. Ein plötzliches Ableben der lange gepflegten Kameraden ist da doppelt schmerzhaft. Das Assassinensystem motiviert, kostet „Brotherhood“ aber auch ein wenig Spielspaß. Denn die Kämpfe werden oftmals zu leicht oder arten gar in unübersichtliche Massenschlachten aus.
Urteil: Gut

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Der Mehrspieler
Insgesamt gibt es vier Online-Spielmodi. In den beiden „Gesucht“-Varianten geht ihr allein auf die Jagd nach einem vorgegebenen Opfer – wie in der Open-Beta. Ein Kompass gibt dabei das nächste Ziel vor. Es entsteht ein unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel. In „Kopfjagd“ dagegen agiert ihr in zwei Teams und müsst gemeinsam auf die Suche nach eurer Zielperson gehen oder eben lange genug versteckt zu bleiben.
Bei „Allianz“ bekommt ihr einen Partner zugewiesen. Hier ist die Koordination der Angriffe und Aktionen besonders wichtig. Für die richtigen Taktiken – wie etwa unentdeckt bleiben – erhaltet ihr mehr Erfahrungspunkte und levelt somit euren Abstergo-Agenten auf.
Urteil: Gut

Was wir weniger cool finden

Der Start
„Assassin’s Creed Brotherhood“ lässt sich zu Beginn Zeit – sehr viel Zeit. Der Einstieg in die Kampagne ist ein wenig zäh. Besonders Kenner der früheren Teile werden die ersten Stunden mit dem Abarbeiten lästiger Pflichtaufgaben und kleinerer Tutorialmissionen begnügen müssen. So dauert es allein rund drei Stunden ehe ihr überhaupt die ersten Rekruten einsetzen dürft. Ab diesem Punkt nimmt „Brotherhood“ Fahrt auf, davor ist es aber eine etwas träge Angelegenheit.
Urteil: Befriedigend

Die Technik
Auch „Brotherhood“ kommt nicht ohne die übliche Technik-Schelte davon. Während unseres Tests ging die Framerate etliche Male bedenklich in die Knie – besonders als wir zu Pferd durch die Stadt ritten. Außerdem kam es immer wieder zu unschönen Clipping-Problemen.
Da steckten unsere Assassinen plötzlich in Häusern fest oder Ezio meuchelte einen Gegner halb in der Luft. Das ist zwar alles nicht dramatisch, kostet aber dennoch zwischendurch immer wieder Atmosphäre.
Urteil: Ausreichend

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Die Kämpfe
Ubisoft hatte so viel versprochen: Clevere Gegner, aggressive Angriffe. Doch daraus ist leider nichts geworden. Ezio ist seinen Widersachern immer noch meilenweit überlegen. Das Kontersystem ist übermächtig und wurde sogar um ein Sofort-Angriff-System ergänzt.
Habt ihr einen Wachmann erledigt, könnt ihr mit dem richtigen Timing direkt noch einen ohne Gegenwehr umlegen. Das führt nicht nur zu riesigen Blutbädern, sondern verwandelt die Schwertkämpfe auch in lästige Routine. Eine echte Herausforderung sind sie leider nicht.

Das liegt natürlich auch am neuen Assassinen-System. Die Rekruten räumen größere Gegner mühelos aus dem Weg und sorgen damit noch für zusätzliche Unterstützung in den ohnehin schon zu leichten Kämpfen.
Urteil: Mangelhaft

Die Neuerungen
So richtig unverbraucht fühlt sich „Assassin’s Creed Brotherhood“ leider nicht an. Der Singleplayer hinterlässt aufgrund der spärlichen Innovationen eher den Eindruck eines Add-Ons. Versteht uns nicht falsch: Rom wurde toll umgesetzt und der Aufbau einer kleinen Assassinenarmee macht Spaß. Aber eine echte Revolution stellt das Spiel garantiert nicht dar.
Urteil: Ungenügend

System: Playstation 3
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft
Release: 18. November 2010
USK: ab 16 Jahre
offizielle Homepage: http://assassinscreed.de.ubi.com/

8.0

Wertung und Fazit

TEST: Assassin’s Creed – Brotherhood

Kommentare

Magic-Jumper

Magic-Jumper

02. Dezember 2010 um 20:42 Uhr