VORSCHAU: Need for Speed

Für viele Kenner war die „Need for Speed“-Serie bereits am Ende. Nach dem missratenen „Pro Street“ und dem zu ausgelutschtem „Carbon“ schienen die Tage der erfolgreichsten Rennspielreihe aller Zeiten endgültig gezählt. Doch weit gefehlt!
Ende 2009 hauchte „Need for Speed: Shift“ dem tot geglaubten Patienten wieder Leben ein. Und es kam noch besser: Erst vor wenigen Wochen heimste „Hot Pursuit“ Höchstwertungen ein.

Electronic Arts ruht sich aber nicht auf seinen Lorbeeren aus. Während „Hot Pursuit“ richtig durchstartet, steht bereits der 15. Teil in den Startlöchern. Electronic Arts machte dabei deutlich, dass „Need for Speed“ künftig zweigleisig fährt. „Hot Pursuit“ steht vorerst für rassige Arcade-Rennen.
„Shift“ dagegen kommt erwachsener daher und arbeitet sich langsam aber sicher ins Genre der Rennsimulationen vor. „Shift 2 Unleashed“ schraubt an kleinen Macken seines Vorgängers und kurbelt den Realitätsanspruch immer weiter nach oben. EAs Bolidenhatz ist zugleich eine Kampfansage an „Gran Turismo 5“.

Intensiver dank Helmkamera
Auch wenn „Need for Speed: Shift“ für viele keine vollwertige Rennsimulation war, so beeindruckte es doch mit einer erstklassige Fahrphysik und einem tollen Geschwindigkeitsgefühl. Besonders die Cockpit-Perspektive fuhr bei Kritikern und Fans viele Pluspunkte ein. Denn selten fühlte sich ein Rennspiel derart intensiv an. Bei kleineren Remplern wackelte die Kamera. Heftige Crashes sorgten für eine verklärte Sicht und Momente des Benommenseins.

„Shift 2 Unleashed“ steigert die Cockpit-Perspektive noch einmal. Denn diesmal blickt ihr durch die dynamische Helm-Kamera. Was das Fahrgefühl ausmacht? Die neue Ansicht wirkt wesentlich lebendiger. Am oberen und am unteren Bildschirmrand sehen wir noch das Innenpolster des Kopfschutzes. Im Visier brechen sich ein wenig die Lichtstrahlen der Streckenbeleuchtung. In Kurven bleibt unser virtueller Fahrer nicht mehr stock-steif sitzen. Er lehnt sich den Fliehkräften entgegen. Versucht, durch Vorbeugen einen besseren Blick für die Schikane vor ihm zu erhalten.

Hand in Hand mit der Helm-Kamera geht ein deutlich erweitertes Schadensmodell. Bei Crashes verlieren die Autos Einzelteile. Ein Ausritt über die Wiese hinterlässt dreckige Spuren auf der Strecke. Diese Rückstände sind anfangs unproblematisch. Aber für die folgenden Runden sind sie schwierige Hindernisse. Ein abgerissener Spoiler etwa zerreißt Reifen und sorgt somit für unfreiwillige Boxenstopps.

Direkter Rivale: Gran Turismo 5
Technisch macht „Shift 2 Unleashed“ einen Schritt nach vorne. Allein die neuen Nachtrennen und Fahrten in der Dämmerung hinterlassen einen hervorragenden Eindruck und dürften zu einer der größten Herausforderung im Spiel werden.

Die Jungs von Slightly Mad protzen mit den neuen Grafikeffekten und teilen kräftig gegen die Konkurrenz aus. „Uns geht es nicht um Zahlenspielereien. Wir brauchen keine 1.000 Autos im Spiel. Wir wollen das Renngenre weiter nach vorne bringen“, stichelt Executive Producer Marcus Nilsson gegen den ärgsten Konkurrenten „Gran Turismo 5“. Der Fuhrpark soll indes dennoch deutlich erweitert werden. Die Entwickler versprechen doppelt so viele Fahrzeuge, darunter auch Concept-Cars.

Allzweckwaffe Autolog
Über die im Spiel integrierten Modi halten sich die Developer derzeit noch bedeckt. Fest steht, es wird eine Karriere und noch einige Extras mehr geben. Für Online-Junkies bietet „Shift 2 Unleashed“ die bereits aus „Hot Pursuit“ bekannte Autolog-Funktion. Erneut verbindet euch das Spiel direkt mit euren Freunden, vergleicht eure Leistungen und macht euch Vorschläge . Mit dabei ist natürlich auch erneut die Wall, auf der ihr Herausforderungen und Bilder posten könnt.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Slightly Mad Studios
USK: noch nicht bekannt
Erscheinungstermin: 2011
Offizielle Homepage: http://www.shift.needforspeed.com/de/

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