PLAY3.DE on Tour: Nach etlichen Stunden des Anspielens war für uns klar, dass „WWE All Stars“ zu den Überraschungen der THQ Gamers Week in New York gehörte. Seit „WWF Wrestlemania: The Arcade Game“ (Automat aus den 1990ern) bzw. „WWF: No Mercy“ auf N64 haute uns in den letzten Jahren kein Wrestling-Game mehr so um wie dieses. Ausschlaggebend war das arcadelastige Gameplay und die überzeichnete Grafik aller Wrestler.
Der Hardware-Hersteller MadCatz (wir berichteten) bringt zum Release Ende März einen passenden Controller sowie einen Arcadestick in den Handel. Beide qualitativ guten Peripherien erinnern in Form und Handhabung an jene, die für „Street Fighter IV“ vor gut zwei Jahren erstmals angeboten wurden.
Präsentiert bekamen wir „WWE All Stars“ übrigens von WWE Ring Announcer Howard Finkle sowie den WWF- und WWE-Stars Big Show, Ricky „The Dragon“ Steamboat, Kofi Kingstom und Sheamus.
Warum sind wir WWE All Stars angetan?
Unsere These: Es bedarf möglicherweise einen U.S.-Entwickler, um Sports-Entertainment á la „WWE“ unterhaltsam umsetzen zu können. Es geht nicht nur um Spielmechaniken, sondern um das ganze Drumherum. Die Show, das schlechte Schauspielern der Akteure, das völlig Überzogene – und das inszeniert THQ San Diego bei „WWE All Stars“ einfach prima.
Dass „WWE All Stars“ diesen Show-Effekt hat, der die simulationslastige „SmackDown!“-Serie dagegen visuell veraltet und unattraktiv aussehen lässt, geht vor allem auf Sal Divita zurück. Er gehört zu THQ San Diego, einem internen Entwicklerstudio, das sich wiederum aus vielen anderen Studios zusammensetzt, die in der Vergangenheit vom ehemaligen Besitzer Midway („Mortal Kombat“) aufgekauft und zusammengelegt wurden.
Dazu gehören einerseits Leute von Paradox Entertainmnent, die Ende der 1990er durch das niemals offiziell veröffentlichte, aber dennoch im Netz erhältliche Beat’em Up „Thrill Kill“ (PSone) hohen Bekanntheitsgrad erlangten. Anderseits gehören zu diesem Team viele ehemalige Midway-Entwickler, die „Mortal Kombat“ oder „NBA Jam“ zu Welterfolg verhalten.
Einer davon ist besagter Sal Divita. Der Mann ist Voice Action, Martial-Artist-Experte und Game Designer in Personalunion. Anno dazumal ließ er er seinen Astralkörper digitalisieren – aus den muskulösen Daten wurden die „Mortal Kombat“-Charaktere Nightwolf, Cyrax, Sektor und die Cyborg-Version von Smoke kreiert. Vergleicht man Nightwolfs mit Divitas Gesicht sind die Ähnlichkeiten unübersehbar. Zu seinen Werken gehört auch das besagte „WWF Wrestlemania: The Arcade Game“.
Das wichtigste ins Spiel übernommen: Alles ist nur Show
Von all diesen Faktoren profitiert „WWE Allstars“. Wir konnten zwar in der Vorabversion nur mit ein paar Charakteren spielen und nur den Exhibition-Matches probieren, doch das reichte aus, um sich vom Gameplay ein umfangreiches Bild machen zu können. Und dieses erinnert – welch Wunder – dezent an „Mortal Kombat“ bzw. „Street Fighter IV“. Nur eben mit Wrestling-Stars, ohne Feuerbälle, Blitze oder sonstige übernatürlichen Talente.
„WWE Allstars“ ist im Kern ein Beat’em Up, spielt sich aber wie ein Wrestling-Game, nur dass das WWE-Reglement stark vereinfacht wurde. Die Show ist unter anderem vorüber, wenn der Ringrichter bis drei und nicht bis zehn gezählt hat. Stellt euch des Weiteren vor, Zangief, T. Hawk, Hakan, Goro, Nighthawk und all die anderen muskolösen, träge agierenden „Street Fighter IV“- und „Mortal Kombat“-Charaktere würden aufeinander treffen.
Vier-Klassen-Gesellschaft: Im Kern ein Beat’em Up
Die Entwickler teilen für „WWE All Stars“ die Charaktere in vier unterschiedliche Klassen ein. Es gibt Brawler, Big Men, den Grappler und den Acrobat. Jede Klasse spielt sich entsprechend der Bezeichnung, doch es gibt keine Figur, die nur diese Attribute aufweist. So kann ein Brawler beispielsweise auch noch verschieden stark ausgeprägte Acrobat- und Grappler- aber möglicherweise nur minimale Acrobat-Tendenzen haben.
Sprich, jeder Wrestler spielt sich anders und hat andere Vor- und Nachteile.“, sagt Sal Divita im Interview mit PLAY3.DE. Dieses Feature macht den Reiz beim Spielen von „WWE Allstars“ aus. Analog zu „Street Fighter IV“ muss man die Eigenschaften eines Charakters kennen lernen und anzuwenden wissen – trotz des Arcade-Ansatzes, den THQ San Diego verfolgt.
„Keiner der Charaktere gleicht dem anderen. Sie unterscheiden sich nicht nur im Spielstil, sondern auch bei den Moves. Wir haben jedem Akteur mit individuellen Basic Moves, Special Moves und Signature Moves ausgestattet.“, so Divita.
Tiefer greifendes Gameplay als gedacht
Flankiert werden diese Eigenschaften von einem sehr einfach zu bedienenden Counter Move System. Hierzu muss man lediglich R1 drücken, um sich aus einer misslichen Lage befreien zu können. Reagiert die KI oder ein menschlicher Gegenspieler schnell genug kann er wieder kontern. Sprich, so kann es zu einer echten Counter-Move-Orgie kommen.
Des Weiteren gibt es unterhalb der Lebensenergieanzeige eine zweite, kleinere Anzeige. Dieses in drei Felder unterteilte Display lädt sich im Laufe der Zeit auf, wenn man erfolgreich Schläge, Tritte und die typischen WWE-Over-the-Top-Aktionen beim Opponenten anbringt. Mit der gesammelten Energie lässt man wiederum Special Moves vom Stapel. Hierzu drückt ihr zwei Buttons gleichzeitig, was uns unweigerlich an die Focus-Attacken aus „Street Fighter IV“ erinnern. Darüber hinaus sammelt ihr im Laufe eines Matches Energie für den Finishing Move, die vertikal angebrachte Anzeige hat im übertragenen Sinne die selbe Aufgabe wie die kreisrunde Super Ultra Move Anzeige beim besagten Capcom-Prügler.
Grafikstil: Passt wie die Faust aufs Auge zum Konzept
Kommen wir last but not least auf die Grafik zu sprechen: Sämtliche Charaktere, egal ob aktuelle WWE-Recken oder die WWF-Legenden, werden überzeichnet und comicesk dargestellt. Das ist Geschmackssache – wir fanden jedenfalls unseren Gefallen daran, da die gesamte Aufmachung rund wirkt und deutlich lebendiger und farbenfroher als die Optik von „SmackDown! vs RAW“ rüberkommt.
Obwohl Figuren und Arenen in 3D sind, nutzen die Entwickler nur für bestimmten Szene die dritte Dimension. Auch hier fühlten wir uns an „Street Fighter IV“ oder an „Mortal Kombat“ erinnert. In den meisten Fällen stehen sich die Wrestler wie bei einem klassischen Beat’em Up gegenüber und nutzen erst bei Kombos, Counter, Special Moves oder Finishing die Räumlichkeit innerhalb und außerhalb des Rings.
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Kommentare
Psycho-Ente
20. Januar 2011 um 19:04 UhrUnd was wetten wir das dieses Teil genauso ein Verkäuferalptraum wird wie Legends of Wrestlemania? Welches seit dem Release in den Regal verstaubt und von Gebrauchtkäufern kategorisch abgelehnt wird?! Bei den Amis wird es sich sicher gut verkaufen die kaufen alles wo verhunzte Muskelmänner mit WWE zu finden sind, aber eurpäische Gamer warten seit Jahren vergeblich auf ein gutes Wrestlinggame mit flüssiger Steuerung, aufgepeppter Grafikengine und weniger lausigen Animationen. Jedes Jahr werden wir mit lieblosen, herzlosen Franchise aussaugenden Updates zum Vollpreis bedient. Wir warten also weiter, gleich wissend das es wohl nie dazu kommen wird…….
Tja und während wir hoffen und bangen bekommen wir was? Mutierte Muskelberge die sinnlos aufeinander einschlagen, ja das ist doch prima……..dabei sehen die guten Herren noch so aus als hätten sie alle den unglaublichen Hulk als Vater…….
Ich gebs auf………..THQ du bist stärker, dein Müll obsiegt……
redman_07
20. Januar 2011 um 19:53 Uhrwas wetten wir das du absolut falsch liegst???
willst du ein Wrestlingspiel ala tekken? wie soll das gehn?
Wrestling ist nicht so!
Die alten wrestling games für N64, No Mercy und co waren sehr beliebt und hatten ein sehr einfaches aber geniales gameplay, endlich ist es zurück!
WWE All Stars wird ein klasse game!
ResiEvil90
20. Januar 2011 um 20:12 Uhr@redman_07
Da kann ich dir nur zustimmen!
WWE All Stars wirs vom Gameplay sicherlich Spaßig und bei so einem Wrestlingspiel erwartet man keinen Realismus!
Wenn es denn wirklich mal die ganzen Wrestling Stars wie Hulk Hogan,Lex Luger,Razor Ramon,Ultimate Warrior usw gibt dann wird es sicherlich ein geiles Spiel!
Und ehrlich gesagt gefällt mir der Hulk Stil der Wrestler^^
Und ich bin kein kleiner Fanboy bubi der jedes Jahr den Mist von SVSR kauft 😉
Und ganz erhlich ich finde das sieht vom Gameplay besser und lustiger aus als SVSR!
Psycho-Ente
20. Januar 2011 um 21:21 Uhr@redman
Darf ich dich mal fragen ob du ernst meinst was du da schreibst? Wenn ja wäre es eine beleidigung für WWF No Mercy, das war von der Steuerung her alles andere als einfach, sehr Simulationslastig und umfangreich und bis heute noch das beste Wrestinggame was gab. Wenn du die Acardeklopperei alla WWF Attitude meinst……dann vielleicht, die waren aber auch billig und Anspruchslos.
ResiEvil90
20. Januar 2011 um 21:47 Uhr@Psycho-Ente
Stimmt No Mercy ist wirklich genial und eines der Besten Wrestlinggames 😉
Allerding solltest du nicht so auf WWE Allstars rumhacken!
Warten wir doch erstmal ab wie es wird und dann kann man darüber Meckern oder halt auch nicht 😉
Psycho-Ente
21. Januar 2011 um 08:49 Uhr@ResiEvil
Ja No Mercy war genial, die Steuerung richtig schön anspruchsvoll, auch das Verletzungs und Staminasystem. Obwohl du völlig fertig warst konntest du immernoch das Blatt wenden, dagegen wirken die neuen THQ Titel alle so platt und anspruchslos. Ich zocks heute noch per Emulator gern auf dem PC 😉
Was mich an Allstars so ärgert……ist einfach der Umstand, dass alle Fans auf eine neue Engine warten was die Grafik angeht, da die Kacke seit Jahren gleich aussieht, die Steuerung ist immernoch albern Acardelastig und die Animationen der Schläge, Tritte und Bewegungen sehen einfach lächerlich aus. Allein wenn ein großer Kerl wie der Undertaker über seine eigenen Füße stolpert und wie ein Stein umfällt weil er durch die miese Kollisionsabfrage den Gegener nicht erwischt…….
Und jetzt? Ist es für Wrestlingfans schon fast ein Schlag ins Gesicht, das man so eine alberne Klopferei mit völlig enstellten Legenden bringt. Überleg doch mal was mit Legends of Wrestlemania passierte…..welches ich mir dummerweise kaufte! Auch da schon waren die Legenden total enstellt und mit digitalen Steroiden aufgeblasen, auch hier vesuchte man schon eine Acardesteuerung einzuführen………..und das ganze Teil war einfach nur ein Flop.
Mich nervt es das dieses Teil hier so angerpiesen wird und SVR jedes Jahr tolle Wertungen bekommt (völlig unverdient) so reagiert THQ doch nie…….
PallaZ
21. Januar 2011 um 22:13 Uhrdas beste wrestlinggame ist meiner meinung nach WWF Smackdown 2
klasse roster, viele, moves, nicht ganz so lahm und simulationslastig. tonnen von modi und nen klasse editor
mal sehen, was aus dem spiel wird
redman_07
22. Januar 2011 um 00:20 Uhrähhmm WWE All Stars IST WWF No Mercy 2 wenn du es so willst.
du redest irgendwie leicht vorbei, die steuerung ist einfach, schon damals als acuh bei all stars.
„steuerung albern arcade lastig“ ?
genau wie bei No Mercy und co und das ist gut!