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Review

TEST: Dead Space 2

play3 Review: TEST: Dead Space 2

9.0

Der Horror ist zurück! Nach Wochen der Unsicherheit erscheint endlich das Action-Adventure „Dead Space 2“. Und keine Frage: Der Necromorph-Schocker ist das erste absolute Must-Have des Jahres 2011. Wir haben „Dead Space 2“ bereits durchgespielt und verraten, warum sich der Kauf lohnt.

Was wir cool finden

Geniale Atmosphäre
Auf den ersten Blick hat sich „Dead Space 2“ kaum verändert. Der Grafikstil wurde beibehalten. Irgendwie fühlt sich doch alles sehr vertraut an. Und genau deshalb hat uns auch der zweite Teil sofort in seinen Bann gezogen. „Dead Space 2“ ist ein wenig tiefgründiger und beschäftigt sich mehr mit Isaacs Psyche. Seine plötzlichen Flashbacks erzeugen eine ausgesprochen beklemmende Stimmung. Ganz ähnlich wie die Levels selbst: Wenn wir durch Kindergärten oder verwüstete Einkaufsstraßen schleichen, kommt echte Gruselatmosphäre auf. Hier haben sich Visceral Games eindeutig von Spielen wie „Bioshock“ inspirieren lassen.

Was „Dead Space 2“ aber wirklich auszeichnet, ist das allgegenwärtige Gefühl der Bedrohung und der Angst. Die Necromorphs sind kein Kanonenfutter. Sie sind echte Killer und auf der Suche nach Isaac Clarke. Dadurch erscheinen sie als ernstzunehmende Gegner. Jedes Geräusch, jeder Schatten, jeder kleine Windhauch lässt uns am Gamepad aufschrecken. Ist da wirklich nichts hinter uns? Könnte nicht vielleicht doch etwas durch den Luftschacht über uns brechen? Diese Fragen spuken einem unwillkürlich nach wenigen Sekunden Spielzeit durch den Kopf. „Dead Space 2“ sind geballte zwölf bis fünfzehn Stunden Spannung.
Urteil: Sehr gut

Fordernde Kämpfe
Die Necromorphs sind gefährliche Biester. Trickreich. Schnell. Hinterhältig und tödlich. Sie verbreiten Angst und Schrecken. Genau diese Stimmung transportiert auch „Dead Space 2“ ganz hervorragend. Jedes Gefecht kann zu Isaacs Tod führen. Jeder Fehler endet in einem Neustart. Daher ist die Spielgeschwindigkeit von „Dead Space 2“ deutlich langsamer. Hier ist bedachtes Vorgehen gefragt.

Diese „Kopflastigkeit“ zieht sich durch das Kampfsystem. Schießt ihr nur plump auf den Körper eurer Widersacher, verbraucht ihr ungemein viel Munition. Stattdessen heißt es: Ruhe bewahren und die Extremitäten der Necromorphs abschießen. Es sind diese gezielten Attacken, die für einen Hauch von Taktik innerhalb der erneut ausgesprochen blutigen Kämpfe sorgen. Denn jeder Necromorph hat andere Schwachstellen. Ihr müsst eure Feinde daher gut kennen, um sie effektiv bekämpfen zu können.
Urteil: Sehr gut

Intelligentes Gameplay
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht: „Dead Space 2“ ist ein clever designtes Spiel mit viel Köpfchen. Die Spielgeschwindigkeit ist nahezu perfekt. Schnelle Actionpassagen wechseln sich mit ruhigen Momenten und diversen Rätseleinlagen ab. Hier kommen immer wieder Isaacs Hilfsmittel – die Stasis- und Kinesis-Werkzeuge – zum Einsatz. Mit der Stasis verlangsamen wir sich bewegende Objekte. Mit Kinesis hebt Isaac Gegenstände an. Diese beiden Werkzeuge werden immer wieder klug in den Zusammenhang eingebunden. Etwa wenn wir Generatoren neu starten müssen. Die Rätseldichte ist auch in „Dead Space 2“ erfreulich groß und kombiniert verschiedenste Elemente miteinander.

Selbst die Schwerkraft spielt immer wieder eine entscheidende Rolle. Egal, ob wir nun Solarkollektoren im All neu ausrichten oder durch das Erzeugen eines Vakuums ein Feuer löschen müssen. „Dead Space 2“ kommt zwar phasenweise wie eine Splatter-Orgie daher, aber hinter dieser Fassade versteckt sich eine Gameplay-Dichte, wie wir sie gerne in anderen Actionspielen häufiger sehen würden.

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Zudem spielen unsere Werkzeuge auch im Kampf eine gewaltige Rolle. Bei Munitionsknappheit knallen wir den Necromorphs mit der Kinesis Gegenstände oder Möbel an die Birne. Die Stasis verlangsamt die heran rauschenden Widersacher und macht sie zu einfachen Zielen. Nur wer Isaacs Helferlein beherrscht, wird auch in „Dead Space 2“ dauerhaft Erfolg haben.
Urteil: Sehr gut

Gelungenes Objekt-Management
„Dead Space 2“ baut die wenigen Rollenspielelemente seines Vorgängers weiter aus. Über versteckte Power-Nodes verbessert ihr die Waffen und Isaacs Anzug. Das System funktioniert erstklassig. Veränderungen sind spürbar. Glücklicherweise könnt ihr die Nodes diesmal auch entfernen und so etwa aktuell falsche Entscheidungen rückgängig machen. Neue Objekte findet ihr übrigens nicht in irgendwelchen Waffenschränken: Ihr erhaltet Baupläne, die ihr später an Shop-Automaten einlöst. In „Dead Space 2“ müsst ihr euch stets fragen, welche Extras ihr als nächstes benötigt – einen verbesserten Anzug oder doch lieber eine neue Kanone? Denn die Dollars sind knapp. Fast wie in einem Rollenspiel.
Urteil: Gut

Der Mehrspieler-Modus
Wir konnten den Mehrspieler-Modus bereits vorab in einer zweistündigen Session mit zwölf Kollegen antesten. Dabei probierten wir den Outbreak-Modus als Necromorphs aus. Eins vorweg: Der Multiplayer macht großen Spaß. Bevor die Runde beginnt, sucht ihr euch eine Startposition und ein Monster aus. Die Necros steuern sich erfreulich abwechslungsreich und erfordern stets eine andere Taktik. Die wuseligen Biester des Packs etwa springen ihre Widersacher an und schon startet ein Minigame um Leben und Tod. Steuert ihr dagegen die Puker, kotzt ihr eure Gegner aus der Distanz an. Das Geschehen erinnert stark an den PC-Shooter „Left 4 Dead 2“.

Seid ihr dagegen als Menschen unterwegs, ähnelt das Gameplay stark dem Einzelspielermodus. Gemeinsam mit euren Kameraden müsst ihr Missionsziele bewältigen – etwa Generatoren einschalten. Durch diese „Führung“ bündeln sich die Kämpfe stets an Knotenpunkten der Karten. Im Anschluss an die in unserem Fall zehn Minuten langen Runden folgt eine Abrechnung inklusive Vergabe von Erfahrungspunkten für die jeweiligen Rassen. Durch Level-Aufstiege erhaltet ihr Upgrades für die Figuren.

Wir verzichten an dieser Stelle allerdings auf eine Wertung des Multiplayers. 1. Weil eine Testsession von zwei Stunden kaum für eine endgültige Wertung ausreicht. 2. Weil derzeit noch nicht klar ist, wie die deutsche Version mit der eine Woche zuvor erschienen englischen Fassung von „Dead Space 2“ funktioniert. Daher verbleiben wir mit unserem vorläufigen Eindruck: Der Mehrspieler-Modus macht Spaß und besonders die Aliens spielen sich ausgesprochen unterhaltsam.
Urteil: noch nicht möglich

Was wir weniger cool finden

Weniger Schockeffekte
„Dead Space“ war 2008 ein echter Horror-Schocker. Hinter jeder Ecke konnte der nächste tödliche Angriffe warten. Ständig wurden wir mit plötzlich einsetzenden Quicktime-Events gefordert. Nicht umsonst galt „Dead Space“ als eines der stressigsten und anstrengendsten Spiele überhaupt. Auf derartige Sequenzen verzichtet „Dead Space 2“ leider bedeutend häufiger. Nur in bestimmten Passagen – etwa zu Beginn nach dem Crash mit dem Zug – setzt das Game auf Ballereinlagen in bedrohlichen Situationen. Auch die Anzahl der Bosskämpfe hat deutlich abgenommen. Besonders hart gesottene Spieler hätten sich garantiert noch einige Schreckmomente mehr gewünscht. Wir uns übrigens auch!
Urteil: Befriedigend

Das Waffenbalancing
Das Arsenal fällt auch in „Dead Space 2“ verhältnismäßig klein aus. Immerhin wurden Isaac drei neue Schießprügel spendiert. Die Javelin Gun – eine Art Harpune – ist zweifellos die nützlichste Neuerung. Mit ihr nagelt ihr eure Widersacher formschön an Wände. Mit dem Detonator verschießt ihr Granaten und platziert Minen. Das Scharfschützengewehr allerdings ist aufgrund der zumeist recht engen Levels nahezu nutzlos.

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Störend fallen allerdings die zuweilen sehr ähnlichen Funktionen der Waffen aus. Der sekundäre Feuermodus der Pulse Rifle verschießt wie der Detonator ebenfalls Granaten. Auch der Ripper kommt der Javelin Gun in Sachen Effektivität sehr nahe. Unter diesen kleinen Schwächen leidet die durchweg gelungene Upgrade-Funktion. Viele von euch werden nicht mit den vorhandenen Waffen experimentieren, sondern lieber bereits gekaufte Schießprügel weiter benutzen oder verbessern.
Urteil: Ausreichend

Zu wenig Neuerungen
Wir hatten es geahnt: Visceral Games wagt in „Dead Space 2“ keinerlei Experimente. Das ist tendenziell auch nicht schlimm. Schließlich war „Dead Space“ eines der besten Horror-Action-Games aller Zeiten. Trotzdem hätten wir uns mehr Mut zu neuen Ideen gewünscht. Besonders die Rätsel wurden stellenweise 1:1 aus dem Vorgänger übernommen. Beim Herstellen der Schwerkraft etwa müssen wir erneut die selben Gerätschaften mit Stasis und Kinesis bearbeiten. Diese Aufgabe ist immer noch herausfordernd. Kenner allerdings müssen lediglich ein wenig grübeln und schon ist die Knobelei gelöst.

Die Kämpfe hingegen spielen sich aufgrund der nun größeren Anzahl unterschiedlicher Necromorphs abwechslungsreicher. Trotzdem: Habt ihr erstmal den Bogen raus, sind höchstens Überraschungsangriffe aus dem Hinterhalt eine wahre Herausforderung für euren Isaac.
Urteil: Ausreichend


System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Visceral Games
USK: ab 18 Jahre
Release: 03.02.2011
Offizielle Homepage: http://deadspace.ea.com/

9.0

Wertung und Fazit

TEST: Dead Space 2

Kommentare

Psycho-Ente

Psycho-Ente

26. Januar 2011 um 13:45 Uhr
Psycho-Ente

Psycho-Ente

26. Januar 2011 um 15:44 Uhr
Psycho-Ente

Psycho-Ente

31. Januar 2011 um 15:59 Uhr
TrophyHunter

TrophyHunter

31. Januar 2011 um 18:50 Uhr
JellDominik

JellDominik

10. Februar 2011 um 17:41 Uhr