Ein Entwicklerwechsel mit Folgen? Waren für das erfolgreiche 2D-Retro-Game „Bionic Commando Rearmed“ noch die alten Schweden von GRIN verantwortlich, übernahm Fatshark die Entwicklung des zweiten Teils. Und obwohl sie dem Vorgänger treu blieben, stören dennoch einige unschöne Designfehler den Spielspaß. Ob sich die 15 € für den Download im PSN-Store dennoch lohnen?
Was wir cool finden
Das Retro-Feeling
Freunde vergangener Konsolengenerationen werden auch „Bionic Commando Rearmed 2“ sofort in ihr Herz schließen. Denn technisch geht das Geschicklichkeitsspiel zurück zu den 2D-Wurzeln. Der Retro-Charme und die Liebe zum Detail quellen hier förmlich aus dem Bildschirm. Besonders der piepsige Soundtrack hat es uns angetan.
Er untermalt das auf den ersten Blick ein wenig altbacken wirkende Geschehen treffend. Aber „Rearmed 2“ ist optisch mehr als nur eine Neuauflage des ersten Teils: Das Szenario ist abwechslungsreicher und deutlich bunter. Die ständigen Metall-Levels des Vorgängers gehören der Vergangenheit an. Stattdessen kämpft sich „Rad“ durch Boot-Camps und sogar durch den Dschungel.
Urteil: Gut
https://www.youtube.com/watch?v=c8msLpMAOiA
Eine echte Herausforderung
Eins können wir „Rearmed 2“ nicht absprechen: Nämlich, dass es uns nicht gefordert hätte. Fatshark bleibt der Serie treu und holt wirklich das Letzte aus jedem Gamer heraus. Die Kletter- und Hangelpartien werden besonders in späteren Levels ausgesprochen schwierig. Hier ist jeder gut beraten, der eine hohe Frustgrenze und noch mehr Ehrgeiz sein Eigen nennt. Aber genau das erwarten Kenner ja auch von dem 2D-Spektakel. Gutes Timing beim Hangeln und solide Hand-Augen-Koordination führen hier zum Erfolg.
Schließlich verstecken sich die populären Extras oftmals in den abgelegensten Ecken der Levels. So finden wir etwa einen Energie-Generator, der unsere Health-Leiste mit der Zeit auffüllt. Oder einen Granatwerfer, mit dem wir eingebaute Gimmicks befreien. So spielt sich „Rearmed 2“ aufgrund der Kombination aus fordernden Aufgaben und nützlichen Belohnungen ausgesprochen motivierend.
Ein besonderes Lob verdienen sich die Challenge-Rooms: Bei diesen Arealen handelt es sich um kleine Rätselarenen, in denen ihr besonders kniffelige Umgebungsaufgaben und Mini-Games zum Knacken von Schlössern lösen müsst. Klasse!
Urteil: Gut
Was wir weniger cool finden
Verschlimmbesserte Steuerung
Schon nach Sekunden der erste Schock: „Rad“ Spencer kann jetzt springen. Nicht weit. Nicht schön. Aber immerhin. Dadurch erinnert „Bionic Commando Rearmed 2“ mehr an einen klassischen Plattformer als sein Vorgänger. Ihr erreicht so weiter entfernte Plattformen oder Ankerstellen für den Haken. Allerdings fühlt sich „Rearmed 2“ nicht ganz so handlich an wie mancher Jump’n’Run-Konkurrent. Das liegt am insgesamt etwas trägeren Spielablauf. Das Sprung-Feature hinterlässt deshalb einen zwiespältigen Eindruck, kann aber für die Kenner unter euch abgeschaltet werden.
Doch auch „Rads“ mechanischer Greifarm ist von Änderungen nicht verschont geblieben. Um in „Rearmed 2“ den Haken während des Schwingens wieder einzuziehen, benötigt nun einen weiteren Tastendruck. Zuvor genügte es, den gehaltenen Schwung-Button loszulassen. Durch diese kleine Änderung fühlt sich das Schwingen weit weniger intuitiv an und erfordert noch besseres Timing. Das kostet nach einer gewissen Eingewöhnung zwar kaum noch Spielspaß, wird Fans des Vorgängers aber dennoch sauer aufstoßen.
Urteil: Befriedigend
Kein echter Teamplayer
Der Zwei-Spieler-Koop-Modus ist nicht fehlerfrei. Zwar ist das gemeinsame Abenteuer für Kletterexperten durchaus spaßig. Designlücken verhindern allerdings die ganz große Euphorie. So teilen sich die beiden Mitspieler die Anzahl der Leben. Das Problem: Sie sind ebenfalls von einem Bildschirmausschnitt abhängig. Kommt also einer der Commander nicht hinterher, gehen zwangläufig beide drauf. Auch das kostet ungewollt Nerven, trotzdem die Ansätze des Koop-Modus viel versprechend sind.
Urteil: Befriedigend
Trial & Error
Fatshark versucht, dem zuweilen hohen Schwierigkeitsgrad mit einigen Hilfsmitteln entgegen zu wirken. Mit der Biovision etwa könnt ihr euch auf Tastendruck Informationen und Tipps zu Objekten und Gegnern holen. Allerdings sind die Texte nur selten wirklich hilfreich, sondern immer wieder derart kryptisch, dass wir einen Übersetzer dafür benötigen. Einige Passagen und Bosskämpfe meistern wir stattdessen mit dem berühmten „Trial & Error“-Prinzip. Und das erzeugt bekanntermaßen viel Frust.
Urteil: Ausreichend
System: Playstation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Fatshark
Altersfreigabe: ab 12 Jahre
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.bioniccommand.com/rearmed2
Kommentare
CoD4Killa
06. Februar 2011 um 13:12 Uhr@DG Solltest vielleicht mal Review vor Bionic Commando schreiben.
MadAxl
06. Februar 2011 um 14:12 UhrAlso ich finde es großartig bisher! Was aber das Manko der Steuerung betrifft, kann ich nur beipflichten! Ist manchmal echt frustrierend….
ovanix
06. Februar 2011 um 17:42 UhrNaja den ersten Teil fand ich nicht so gut, und der 2te ist ehrlich gesagt nicht viel besser.
Liegt aber vll. an der lahmen Steuerung, und an der Sache dass ich über den ersten Level nicht hinaus gekommen bin.
hgwonline
06. Februar 2011 um 19:55 Uhrder erste teil war doch mit der steuerung völlig vermurkst, wenn der 2. teil das nicht wettmachen kann wird es nicht auf meiner ps3 landen.
Satus
07. Februar 2011 um 07:41 UhrWenn das Game schon so schwer ist, sollte es wenigstens halbwegs vernünftig steuerbar sein. Das war beim ersten Teil schon nicht wirklich der Fall. 15€ sind auch recht happig finde ich…
dismantled
08. Februar 2011 um 00:15 UhrLiebes Play3-Team, wißt ihr etwas über diesen „Kopierschutz“ des Games? Siehe http://www.heise.de/newsticker/meldung/Spielentwickler-setzen-auf-Online-Kopierschutz-fuer-Playstation-3-1184210.html
Sowas gehört dann wohl ab sofort unbedingt in die Tests mit rein. Gibts nen entsprechenden Hinweis vor dem Kauf im PSN?
edel
11. Februar 2011 um 15:04 UhrStimme @dismantled 100% zu!
@Topic
Bei diesem Game besteht ein permanenter ONLINEZWANG für das Spielen ! ! !