PLAY3.DE beim SEGA-Event in München. Spiel, Satz und Sieg für PlayStation Move!. Wir analysieren die ersten Matches – uns hat es sprichwörtlich umgehauen von der Präzision.
Zwei Tennis-Titanen stehen sich auf dem Court gegenüber: Rafael Nadal und Roger Federer, der Weltranglistenerste gegen seinen hartnäckigen Verfolger. Das Match wird immer schneller, wuchtige Topspins wechseln sich mit eleganten Rückhandschlägen und fiesen Lobs ab. Federer schlägt zu, als müsse seine Filzkugel den Geschwindigkeitsrekord brechen. Doch wir spielen Nadal, der sich mit seinen 75 Kilo flink wie ein Hase anfühlt. Wir treiben Federer weit nach hinten, dann nach vorn und wieder nach hinten.
Doch der 1,90-Meter-Hüne retourniert gekonnt, setzt auf kraftvolle, gut platzierte Schläge. Die Stars unterscheiden sich deutlich, sehr schön. Für eine Sekunde sind wir unaufmerksam, können die Ecke gerade so erahnen – vermasseln aber das Timing und landen bäuchlings im Sand des ehrwürdigen Roland Garros in Paris. Wow, genau so muss sich Tennis anfühlen!
Das bislang beste Spiel für Move
Danke Sega! Danke das wir nicht mehr zur grottigen Wii-Version greifen müssen, um den Tennis zu fühlen. „Virtua Tennis 3“ war auf Wii ungefähr so spannend wie ein Kaffeetrinken bei Oma Käte. Doch mit „Virtua Tennis 4“ wird alles anders. Denn die Japaner servieren hier nicht viel weniger als das bislang beste Spiel für Move. Schweißnass stehen wir in Segas Münchner Hauptquartier vor einem riesigen 3D-Fernseher, schlagen wuchtige Top-Spins, retournieren fiese Lobs und bleiben dabei ständig in Bewegung.
Wer will kann hier Workout mit Spielspaß verbinden. Aber keine Angst: Auch für die gemütlichen Zocker gibt’s was. Entweder die gewohnte Controllersteuerung, die allerdings eher in Nuancen überarbeitet wurde oder die Möglichkeit die Laufarbeit mit Move vom System übernehmen zu lassen. Dann reicht es vollkommen einen Schritt nach links zu machen und eine Rückhand zu imitieren – schon springt Nadal wie ein Känguru über die Courts der Australian Open. Entscheidend ist hierbei dann nur, wie viel Druck ihr in den Schläger legt. Sportler hingegen gehen aktiv in den Ball rein und erlaufen sich das Filz mit kurzen, kleinen Schritten. Praktisch: Kommt dass Filz zu nah, schaltet die Kameraperspektive automatisch von Third-Person auf Ego-Perspektive um.
Schneidige Ballwechsel mit Move
Genau wie in „Virtua Tennis 3“ gibt es vier verschieden Schlagtypen, die sich entweder über die gewohnte PAd-Belegung steuern lassen oder eben via PlayStation Move. Da hätten wir den Lob, also einen hohen, langen Ball mit dem ihr den Gegner nach hinten drängt. Die zweite Schlagvariante ist der Slice. Hier wird die die Filzkugel in einer Abwärtsbewegung mit dem Schläger gestriffen, also leicht angeschnitten. Dadurch wird die Flugbahn sehr flach und gestreckt. Das verschafft Zeit um zum Netz vorzurücken.
Je nachdem ob ihr einen Vor- oder Rückhand-Slice spielen wollt, bewegt ihr die Hand nach rechts oder links und krümmt den Controller nach innen. Und genau das ist eigentlich der große Fortschritt gegenüber Wii. Der Move-Controller erkennt nämlich sehr genau, wie stark wir unsere Hand krümmen. So gelingen mit etwas Übung auch Schnittbälle, die während des Flugs ihre Richtung drehen und für den Gegner daher schwer einzuschätzen sind. Im Grunde vergleichbar mit dem Effet beim Fußball.
Wer mit PlayStation Move nicht anfangen kann, aber großer Sportspielfan ist darf natürlich genauso zur Pad-Variante greifen. Die spielt sich dann doch eine Nuance präziser und vor allem taktischer. Mit dem Bewegungscontroller gelingen zwar alle Grundschläge und auch Schnittbälle, es ist aber deutlich schwieriger den Ball zu platzieren. Beispiel: Federer hat eine extrem harte Rückhand, weshalb es keinen Sinn macht ihn darauf anzuspielen. Per Pad lässt sich die Kugel nun sehr präzise an die rechte Außenlinie zirkeln – mit Move gelingt das zwar auch, fühlt sich aber etwas glücksabhängiger an.
Karrierekick mit der Sega World Tour
Das Herzstück des Spiels ist mal wieder die Karriere, in der euer Alter Ego sich von billigen Hartplätzen in der Provinz bis auf den edlen englischen Rasen von London und damit das Finale der SPT World Tour hochkämpfen müssen. Dafür wird erst mal euer neuer Tennis-Star oder Starlet im Editor gebastelt. Anschließend erklärt Tennislehrer Spencer Heath die Grundregeln der neuen World Tour. Anders als in „Virtua Tennis 3“ müsst ihr keine vorgegebenen Turniere nach Kalender mehr spielen, sondern wählt selbst wer als nächstes in den Staub beißen soll.
Allerdings könnt ihr nicht beliebig durch die Welt reisen, denn jeder Zug kostet Tickets. Die werden über Siege, besonders gute Schläge wie Asse im Spiel oder auch erfolgreich absolvierte Trainingseinheiten freigeschaltet. Mal eben von den US Open zum Finale der ATP World Tour, dem wichtigsten Turnier der Männer respektive WTA Tour bei den Ladies springen ist also nicht drin, sondern will hart erarbeitet sein. Vielmehr kann man dadurch ähnlich wie in „Need for Speed: Hot Pursuit“ einige unangenehme Events überspringen. Eine gute und motivierende Idee.
3D, das sich gut spielen lässt
Genau wie das neue „Match Momentun“-Feature: Je öfter euer Star einen bestimmten Schlag, wie beispielsweise einen Volley spielt, desto höher wird die Chance für einen „kritischen Treffer“ – also das der Gegner nicht mehr an den Ball rankommt. Im Grunde wird durch Training der bekannte Schlagbalken ruhiger und lässt sich besser dosieren.
Technisch gesehen fliegen Volleys und Schmetterbälle handwerklich perfekt animiert mit 60 Bildern über den TV – allerdings nur ohne aktiviertem 3D.
Zumindest auf Segas Anspielevent mit einem 3D-Fernseher von LG kam es immer wieder zu kleineren Framerateeinbrüchen und Rucklern. Dafür erhöht es spürbar das Gefühl für den Sport. Denn Tennis basiert auf räumlicher Wahrnehmung, schließlich musst ihr erahnen, ob der Gegner das Filz longline nach hinten drischt oder doch eher kurz hinter das Netz spielt. Durch 3D und mit dem Move-Schläger in der Hand, fühlt sich das alles so an als würden Stars wie Andy Murray, Philip Kohlschreiber und Juan Marin Del Porto ins Wohnzimmer marschieren. Für ein Date mit Tennisschönheiten wie Anna Kournikova, Vera Swonarewa oder Caroline Wozniacki würden wir vielleicht sogar einen 3D-TV kaufen …
Es gibt fast nichts Besseres als dem WG-Mitbewohner mal wieder eine saftige Abreibung in „FIFA 11“ zu geben. Das könnte sich bald ändern. Move ist bisher eher Casual-Kost und für ein, zwei gute Portierungen wie „Heavy Rain“ und „Resident Evil 5“ bekannt. Doch „Virtua Tennis 4“ schlägt hier alles. Nach rund drei Stunden auf dem Event fühlt sich die Pad-Fassung zwar strategischer an, aber mit Move wirkt es einfach echter. Faszinierend vor allem wie Sonys kleiner Knubbel Schnittbälle erkennt. Im Grunde fehlt nur noch das der Ball mit Druck vom Schläger herauskatapultiert – dann wäre das Tennisgefühl perfekt.
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Kommentare
Milez
09. Februar 2011 um 00:18 UhrDa hat ja ein Tennisfan getestet^^
roccat/rene
09. Februar 2011 um 00:27 UhrHm werd es mir kaufen. Zu Viert war tennis immer total lustig. Dann werd ich mir wohl kommenden Monat das Move zubehör anschaffen 🙂
CONDEMNEDx360x
09. Februar 2011 um 00:54 UhrHätte ich mir gekauft wenn es wie GROß von Sony angekündigt exclusiv für PS3 erschienen wäre aber so nicht, da bekommen wir nur wieder ne Trecks Portierung.
ChaosZero
09. Februar 2011 um 01:15 UhrWie siehts mit der Steuerung aus. Läuft der Charakter den Ball automatisch hinterher (Wii Sports) oder kann man den Navigation Kontroller mit Move benutzen?
MoNaCOatZe
09. Februar 2011 um 02:13 Uhrnaja, man kann es halt einstellen, dass er das automatisch macht, steht doch da!?
aber wie man sonst lenkt, kp… entweder man geht hat weiter zur seite oder mit dem navi…hmmm
mal gucken wie die tests so von top spin 4 sind ; /
n8f4LL
09. Februar 2011 um 04:45 Uhryeah… sehr nice.. endlich kommen nach den ganzen shootern mal wieder gute spiele. freu mich. move und 3D ist halt einfach ne klasse kombo. und wenn es das spiel so nutzt bzw unterstüzt wie oben angekündigt… na dann prost mahlzeit. ich werds kaufen!
kuhmann
09. Februar 2011 um 08:19 Uhrdie charaktere in VT4 wären interessant. top spin hat die latte in diesem bereich ja sehr hoch gelegt.
dens389
09. Februar 2011 um 13:41 Uhrich bin etwas durcheinander…
sorry für die dumme frage, aber ist virtual tennis 4 = top spin 4? oder sind das zwei verschiedene spiele? wann soll den virtual tennis 4 erscheinen?
hab beide spiele noch nie gespielt, deswegen meine unwissenheit…
Mogry
09. Februar 2011 um 13:53 Uhrich habs auf der Gamescom getestet mit Move und 3D
einfach nur geiles Gefühl wie der Ball auf dich zu fliegt und du ihn auf die andere Seite dreschst
JohnMiller
09. Februar 2011 um 15:33 Uhrwann kommt des game raus???
big ed@w
09. Februar 2011 um 17:47 UhrIch hoffe dass diesmal die trophys funktionieren u der karrieremodus nicht so langatmig ist.
@dens
sind 2 unterchiedliche spiele.virtua tennis ist mehr auf arcade getrimmt u top spin mehr auf sim-der bewegungsablauf ist um einige anspruchsvoller
haamit
09. Februar 2011 um 19:02 Uhralso das klingt ja wirklich gut aber ich werde zu Top Spin 4 greifen, virtua tennis war mir schon immer zu arcadlastig-das wird sich wohl auch im vierten teil kaum ändern
Machete
09. Februar 2011 um 19:42 UhrSehr schöne Vorschau. Hört sich wirklich sehr vielversprechend an. Hätte auch mal wieder richtig bock auf ein Tennis Game.
MoNaCOatZe
11. Februar 2011 um 06:05 Uhrich hole mir auch ehr top spin 4, hatte auch teil 3… 🙂
reaktionskanone
16. Februar 2011 um 00:18 Uhr1. roger federer ist 1,85 groß und kein hüne
2. die rückhand ist definitiv weder der härtere noch der bessere schlag von federer
MoNaCOatZe
25. Februar 2011 um 00:11 Uhr@ reaktionskanone
da gebe ich dir recht… hat wohl doch nicht so ein großer tennis fan geschrieben xD