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Review

TEST: Homefront

play3 Review: TEST: Homefront

8.0

Der Shooter-Markt boomt: „Killzone 3“, „Crysis 2“ und „Homefront“ – wir Spieler wissen gar nicht, wo wir zuerst abdrücken sollen. „Homefront“ von Kaos Studios bietet dabei zweifellos eine der innovativsten Hintergrundgeschichten. Die USA werden von dem wieder vereinigten Korea besetzt.

Ein spannendes Szenario, das viele Kenner an den Film „Die rote Flut“ erinnern wird. Kein Wunder, die Geschichte stammt aus der Feder von John Milius, dem Schöpfer des Action-Klassikers. Ob allerdings die Story in „Homefront“ ähnlich packend umgesetzt wurde und ob der Shooter auch mit der aktuellen Konkurrenz mithalten kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Was wir cool finden

Online richtig stark!
Normalerweise landet der Mehrspieler-Modus in Spieletests irgendwo im letzten Drittel. Bei „Homefront“ ist das anders. Denn die Online-Optionen sind der eigentliche Grund, weshalb ihr „Homefront“ spielen solltet. Denn gerade weil die Entwickler hier frech beim Genre-Primus „Battlefield“ abgeschaut haben, kann sich „Homefront“ mit den Besten messen.

Einen Koop-Modus für die Kampagne gibt es nicht, sondern lediglich ausgesprochen umfangreiche Team-Varianten mit bis zu 32 Spielern. In „Bodenkontrolle“ erobert ihr Flaggenpunkte und schützt sie vor dem gegnerischen Team. Im Team-Deathmatch treten zwei Gruppen mit acht Zockern gegeneinander an. In „Battle Commander“ gibt euch ein KI-Kommandant ständig neue Aufgaben und setzt Kopfgelder auf Spieler aus – sehr abgefahren.

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Doch seine Motivation bezieht „Homefront“ aus der Kombination von Erfahrungspunkten und so genannten Battle Points (kurz BP). Diese erhaltet ihr für jeden Abschuss oder Assist und sind eure virtuelle Währung. Denn erfolgreiche Spieler können sich mit BP Fahrzeuge und Zusatzobjekte hinzu kaufen. Jede der sechs Soldatenklassen besitzt zwei Slots für Bonus-Gegenstände. Diese schaltet ihr wiederum durch Level-Aufstiege frei. Das Angebot reicht dabei von kleineren Drohnen bis hin zu massiven Luftschlägen und Radaraufklärungen. Gerade die spezifischen Objekte sind eine nette taktische Komponente innerhalb der Gefechte.

Ihr bestimmt die Ausrüstung eurer Soldaten vor jedem Einsatz selbst. Hier wählt ihr aus einem großen Pool unterschiedlicher Gewehre, Pistolen, Granaten und Extras. Auf diese Weise passt ihr eure Klassen euren individuellen Anforderungen an. Schade: Es gibt keine Möglichkeit, eigene Soldatenklassen zu erstellen. Ihr könnt nur die bestehenden verändern.

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Die Fahrzeuge – u.a. Hubschrauber, Humvees und Truppentransporter – sind gerade bei den Kämpfen um Kontrollpunkte das Zünglein an der Waage. Deren Steuerung funktioniert ausgesprochen einfach. Beim Hubschrauber etwa kontrolliert ihr mit R2 und L2 die Höhe und navigiert mit den Analog-Sticks. Die Fahrzeug-Physik ist nachgiebig und verzeiht auch halsbrecherische Flugmanöver. Selbst Crashes werden gnädig abgefangen. Hier steht eben eher der Spaß und weniger der Realismus im Vordergrund. Trotzdem kreiert „Homefront“ durch die gute Mischung aus Infanteriekämpfen und Vehikeln immer wieder tolle Abschüsse und belohnt euch für eure Mühen mit Erfahrungspunkten und BP.
Urteil: Sehr gut

Frisches Szenario, halbherzig umgesetzt
Die Grundidee von „Homefront“ klingt ausgesprochen spannend: Ein vereinigtes Korea marschiert in den USA ein. Die dort ansässigen Bewohner werden zusammen getrieben. Andere versuchen sich in einer Widerstandsbewegung mit Guerilla-Taktiken zur Wehr zu setzen. An der Seite der Rebellen Connor und Boone ballern wir uns so durch insgesamt acht Kapitel. Während sich die ersten noch in der näheren Umgebung eines Unterschlupfs abspielen, kullminiert die Geschichte schließlich an der amerikanischen Westküste.

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Durch das ungewöhnliche Setting motiviert „Homefront“ auch über einige Längen im Missionsdesign hinweg. Gerade die ersten Aufträge sind nicht mehr als „Geh zu Punkt A und finde dort Objekt B“. Erst in der zweiten Hälfte lässt „Homefront“ seine Muskeln spielen und setzt euch hinter ein Bordgeschütz eines Panzers oder lässt euch mit einem Hubschrauber fliegen.

Warum es für „Homefront“ trotzdem keine bessere Teilnote gibt? Weil die Kaos Studios so viel mehr aus dieser Vorlage hätten machen können. Das Leveldesign ist ausgesprochen schlauchig und alles andere als innovativ. Die Atmosphäre lebt einzig von dem bedrückenden Szenario. Die Geschichte selbst wird lediglich oberflächlich angekratzt. Die deutsche Sprachausgabe passt zum Gesamteindruck der Kampagne: Sie ist solide, aber leider nicht mehr. Wir bevorzugen die ebenfalls auf der Disc enthaltene englische Version.
Urteil: Befriedigend

Ein paar schöne Momente
Auch wenn das Leveldesign alles andere als innovativ ist und auch die Geschichte hinter den Möglichkeiten zurück bleibt, so gelingt es „Homefront“ doch immer wieder einige tolle Momente zu inszenieren. Zu Beginn etwa schlendert ihr durch das Camp der Widerstandskämpfer, plaudert mit den Bewohnern und seht, wie sich die Menschen auf die neue Situation eingestellt haben.
Funksprüche, Zeitungsartikel und kleinere Zitate zwischen den Missionen rücken die Story in den Fokus. Gerade die zweite Hälfte des Spiels ist deutlich packender als die ersten zwei Stündchen und kann sich in Sachen Dramatik mit der Konkurrenz messen. Leider hält „Homefront“ dieses Niveau nicht über die gesamte Spielzeit.
Urteil: Befriedigend

Was wir weniger cool finden

Angestaubte Shooter-Technik
Der März 2011 ist ein Monat voller Klasse-Shooter. Mit „Killzone 3“ und „Crysis 2“ haben wir wohl zwei der technisch besten Spiele seiner Generation erlebt. „Homefront“ rangiert leider eine Stufe darunter. Die Spielmechanik wirkt oftmals ein wenig hölzern. So gibt es etwa kein Deckungssystem. Gerade in den ersten Missionen beharkt ihr euch in Stellungsgefechten mit den Koreanern.

Leider habt ihr weder die Möglichkeit um eine Ecke herum zu schießen, noch könnt ihr in ein Versteck rutschen. Auch ein automatisches „über Objekte springen“ wurde nicht integriert. Stattdessen müsst ihr umständlich über Kisten hüpfen, nur um gelegentlich festzustellen, dass Jacobs nicht in der Lage ist, höher als einen Meter zu springen. Das Gameplay wirkt durch diese Einschränkungen ein wenig steif und bieder.

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Obendrein ist „Homefront“ auch technisch den aktuellen Hochglanz-Ballereien unterlegen. Gerade die ersten Passagen, in denen ihr euch durch Camps und Hinterhöfe schlagt, lassen in Sachen Texturqualität und Abwechslung zu wünschen übrig. Einige Areale sind alles andere als hübsch und man bekommt den Eindruck, dass viele Texturen lediglich kopiert wurden.

Zumindest bei der Darstellung der Gegner wurde ordentlich gemogelt. Denn hier gibt es lediglich eine Standard-Soldaten und später Hinterwäldler. Die KI agiert dabei nicht sonderlich helle. Zwar beziehen sie Stellung hinter Objekten, dynamische Wechsel oder gar gezielte Zangentaktiken beherrschen sie allerdings nicht. Zudem respawnen sie ständig, was zuweilen eine ordentliche Motivationsbremse darstellt.

Alles in allem erreicht „Homefront“ technisch leider lange nicht die Qualität von „Killzone 3“ oder „Crysis 2“. Einige Areale sind alles andere als schön und die gesamte Inszenierung wirkt trocken und ein wenig hausbacken.
Urteil: Ausreichend

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Wie? Das war’s schon?
In den vergangenen Jahren gingen die Spielzeiten für Singleplayer-Kampagnen stetig nach unten. Auch aktuelle Ableger wie etwa „Killzone 3“ oder „Call of Duty Black Ops“ sind mit rund sechs Stunden Solofreuden nicht mehr als eine Beschäftigung für ein verregnetes Wochenende. Aber die acht Kapitel von „Homefront“ könnt ihr bequem an einem verlängerten Nachmittag durchspielen. Gerade einmal vier bis fünf Stunden Spielzeit umfasst hier die zuvor so angepriesene Solo-Kampagne.

Die Geschichte wirkt über die gesamte Spielzeit ausgesprochen lückenhaft. Figuren wie etwa der fiese koreanische General zu Beginn tauchen nur zwei Mal auf. Selbst die Hintergründe von unserem Helden Jacobs bekommen wir kaum mit. Der Plot rund um die Invasion von Korea in den USA wird in einem tollen Intro eingeleitet, verläuft dann aber ebenfalls im Sand. Wie der Film „Die rote Flut“ verliert sich auch „Homefront“ schnell in flachen Charakteren und pseudo-patriotischen Plattitüden.

Daran ändern leider auch die kalkuliert eingesetzten Schockmomente nichts: Bilder von Massengräbern, brennenden Leichen und aufgeknüpften Kriegsgefangenen erzeugen zwar eine bedrückende Stimmung, hinterlassen gleichzeitig aber auch einen bitteren Nachgeschmack.
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Kaos Studios
USK: ab 18 Jahren
Release: 15.03.2011
Offizielle Homepage: http://de.thq.com/de/game/show/5503/Homefront%E2%84%A2

8.0

Wertung und Fazit

TEST: Homefront

Kommentare

Bulls_Eye_09

Bulls_Eye_09

16. März 2011 um 07:35 Uhr
oStyLeZ-II

oStyLeZ-II

16. März 2011 um 08:44 Uhr
oStyLeZ-II

oStyLeZ-II

16. März 2011 um 08:45 Uhr
Para_NoRMaL

Para_NoRMaL

16. März 2011 um 10:17 Uhr
Para_NoRMaL

Para_NoRMaL

16. März 2011 um 10:26 Uhr
Para_NoRMaL

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16. März 2011 um 10:34 Uhr
Para_NoRMaL

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16. März 2011 um 11:58 Uhr
Para_NoRMaL

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16. März 2011 um 12:35 Uhr
Para_NoRMaL

Para_NoRMaL

16. März 2011 um 12:36 Uhr
Para_NoRMaL

Para_NoRMaL

16. März 2011 um 12:52 Uhr
Para_NoRMaL

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16. März 2011 um 12:59 Uhr
GladiatorM

GladiatorM

16. März 2011 um 15:39 Uhr
nightshadow666

nightshadow666

16. März 2011 um 16:58 Uhr
Thunderball007

Thunderball007

18. Mai 2011 um 21:26 Uhr