„The Duke never comes early,“mit diesen Worten endete das „Special Announcement“ von Gearbox am 24. März 2011. Nur sechs Wochen vor dem geplanten Release von „Duke Nukem Forever“ verschob der Entwickler in Person von Randy Pitchford den Ego-Shooter erneut. Das Spezielle daran: „Duke Nukem Forever“ wurde bereits 1997 angekündigt, mehrfach für tot erklärt und so oft verschoben, dass es eigentlich für drei Spiele reichen würde.
Doch selbst nach 14 Jahren ist die Begeisterung für die Legende „Duke Nukem“ ungebrochen. In einer Mischung aus Vorfreude, Nostalgie und Euphorie hoffen Fans auf ein ähnlich grandioses Spiel wie „Duke Nukem 3D“. Wir werfen einen Blick zurück auf die Geschichte des Duke und versuchen zu ergründen, warum sein Mythos selbst 14 Jahre Chaos, leere Versprechungen und Release-Verschiebungen überlebt hat.
Pixelige Anfänge
Der Duke erblickte das Licht der Welt 1991 in dem Shareware-Spiel „Duke Nukem“. Das kostenlose und legal kopierbare Game wurde von Apogee entwickelt und war ein klassischer 2D-Plattformer. Trotz der simplen Grafik waren Präsentation und Gameplay dem heutigen „Duke Nukem Forever“ gar nicht unähnlich: Der blonde Titelheld trägt ein rotes Shirt, blaue Hosen und ballert sich in einer fernen Zukunft (1997) durch die Roboterarmee des wahnsinnigen Dr. Proton.
Aufgrund der positiven Resonanz erschien 1993 „Duke Nukem II“. Das Jump’n’Run spielt ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Teils und basiert technisch auf dessen Grundgerüst. Duke Nukem wird zu Anfang des Spiels während eines Interviews zu seiner Biografie „Why I am so great“ von Außerirdischen entführt. Lustigerweise taucht eben dieses Buch auch in „Duke Nukem Forever“ wieder auf und steht symbolisch für das überdimensionale Ego unseres Helden.
Screenshot „Duke Nukem II“, 1993
1993/94 änderte sich die Ausrichtung von Apogee und damit auch der Name. Denn das 2D-Genre starb langsam aus. 3D-Games übernahmen immer mehr den Markt. So erschufen die Verantwortlichen das Label 3D Realms und damit die Maxime, dass man künftig nur noch 3D-Titel entwickeln wolle. Unter 3D Realms erschien 1995 „Terminal Velocity“. In dem Actionspiel steuert ihr einen futuristischen Raumgleiter und kämpft gegen feindliche Stellungen und Flugzeuge. Die Umgebung war komplett in 3D gehalten und das Spiel selbst beeindruckte damals mit seiner hohen Geschwindigkeit.
1996 – die Geburt einer Legende
Am 29. Januar 1996 brachte 3D Realms schließlich das Spiel heraus, bei dem älteren Semestern noch heute das Wasser im Mund zusammen läuft. „Duke Nukem 3D“ löste damals eine Welle der Begeisterung aus. Mit seiner ungemein interaktiven Umgebung und dem Anarcho-Humor ballerte sich der Duke schnell in die Herzen jedes Spielers. Dabei beeindruckte das Spiel mit vielfältigen Ideen und Gags am Rande. Egal, ob ihr nun einer Stripperin auf Tastendruck Scheinchen zusteckt und Duke „shake it, baby“ murmelt. Oder ob ihr Schweine-Cops mit der Schrumpfkanone auf Ameisenformat bringt und danach saftig zertretet. „Duke Nukem 3D“ hatte einfach einen ungewöhnlichen Stil, der zu der damaligen Zeit passte, wie die Faust aufs Auge.
Screenshot „Duke Nukem 3D“, 1996
Spielerisch überzeugte der Shooter ebenfalls. Denn er brachte das Genre ein bisschen weg von dem üblichen „Farbige Schlüssel finden und an irgend einer Tür benutzen“-Schema. Stattdessen wurden kleinere Rätsel in den Kontext eingebunden. Etwa wenn ihr in einer Sackgasse landet und kurzerhand einen Wolkenkratzer sprengt, um so einen neuen Weg zu öffnen. Die drei Kapitel von „Duke Nukem 3D“ spielten u.a. in New York, aber auch an Bord eines Raumschiffs. Hier bekommt ihr es mit den aus „Alien“ bekannten Facehuggern zu tun, die langsam von innen euren Bildschirm hoch krabbeln. Ekelig!
So begeistert Spieler und Kritiker 1996 sein mochten, so flink gingen Jugendschützer in Deutschland auf die Barrikaden. Daher landete das Spiel auf dem Index und war damit nur noch begrenzt zugänglich. Dem Erfolg tat dies allerdings keinen Abbruch. „Duke Nukem 3D“ wurde auf so ziemlich jeder erdenkliche Plattform veröffentlicht – u.a. für das Sega Saturn, Nintendo 64 (inkl. 4-Spieler-Splitscreen) und den Sega Mega Drive. Die Playstation-Version „Duke Nukem: Meltdown“ enthielt neben den drei ursprünglichen Kapiteln noch die Zusatzepisode „Plug’n’Play“. In dieser traten einige neue Gegnertypen und der neue Boss CyberKneef auf. Der Arm von „Duke Nukem 3D“ reicht sogar so weit, dass noch heute Versionen für Xbox Live! und Apples iPhone bzw. iPad angeboten werden.
Das Chaos endet 2011
In Folge des überwältigenden Erfolgs versuchte 3D Realms, auf der Welle zu schwimmen und die Marke „Duke Nukem“ in den Folgejahren auszuschlachten. Titel wie „Duke Nukem: Time to Kill“ (1998 / Playstation), „Duke Nukem: Zero Hour“ (1998 / Nintendo 64), „Duke Nukem: Land of the Babes“ (2000 / Playstation) und „Duke Nukem: Manhattan Project“ (2010 / PC und Xbox 360) waren zwar ordentliche Third-Person-Ableger, trafen aber nicht den Geschmack der breiten Masse, wie es „Duke Nukem 3D“ gelungen war. Nebenbei wurden bis heute auch etliche Spiele wie „Duke Nukem: Endangered Species“ (2000 / PC) und „Duke Nukem: Chain Reaction“ (2010 / PSP) gecancelt.
Screenshot: Duke Nukem: Time to Kill (PS1), 1998
Ein Nachfolger musste also her und deshalb kündigte 3D Realms auf der Spielemesse E3 am 27. April 1997 in Los Angeles „Duke Nukem Forever“ offiziell an. Die damalige Prototyp basierte noch auf der Quake 2-Engine. Diese wurde aber bereits ein Jahr später durch die damals topaktuelle Unreal-Engine ausgetauscht. Für die Entwickler bedeutete dies mehr Arbeit, da fertig gestellte Teile von „Duke Nukem Forever“ komplett neu gemacht werden mussten. Danach war es lange still um den Ego-Shooter. Erst im Jahr 2000 machte der Duke wieder Schlagzeilen. Denn 3D Realms stieg auf die Unreal Engine 1.5 um. Das kostete zwar weniger Zeit und Mühe als zuvor, allerdings passte es zu dem chaotischen Ablauf der vergangenen Jahre. 2001 tauchte schließlich auf der offiziellen Website von 3D Realms der inzwischen sprichwörtliche Release-Termin „when it’s done“ auf.
E3-Trailer: „Duke Nukem: Forever“, 2001
2002 drückte 3D Realms endgültig den Relaunch-Button. Man stieg auf die – noch heute aktuelle – Unreal Engine 2 um. Damit stimmte zumindest das technische Grundgerüst, beherrscht die Engine doch zumindest aktuelle Spielereien wie Shader und Normal Mapping. Trotzdem sollte es bis 2007 dauern, ehe 3D Realms einen Teaser-Trailer zu „Duke Nukem Forever“ veröffentlichte. Die Hoffnungen auf einen baldigen Release stiegen. Doch diese sollten sich leider (noch) nicht erfüllen. In den Folgemonaten zeigte 3D Realms immer wieder kleinere Gameplay-Schnipsel. Das erweckte den Eindruck, dass zumindest aktiv an „Duke Nukem Forever“ gearbeitet wird.
Im Mai 2009 dann aber der Schock: 3D Realms ist pleite. Geht „Duke Nukem Forever“ mit der Firma in die Insolvenz? Nach über 12 Jahren Entwicklungszeit? Die Rechte am Vertrieb von „Duke Nukem Forever“ lagen damals bei Take 2 Interactive. Der Publisher verklagte 3D Realms, da diese ihren vertraglichen Pflichten – nämlich der Fertigstellung von „Duke Nukem Forever“ – nicht nachgekommen seien. Der Prozess wurde zwar 2009 in beiderseitigem Einverständnis beigelegt, allerdings war noch immer unklar, was nun mit „Duke Nukem Forever“ passieren sollte. Schließlich mussten viele Mitarbeiter bei 3D Realms in Folge der Pleite ihre Koffer packen. Nur ein Kernteam arbeitete angeblich sogar in Heimarbeit an dem Titel weiter.
Screenshot: Duke Nukem: Forever aus dem Jahr 2008
Auf der PAX 2010 gab Take 2 schließlich bekannt, dass „Duke Nukem Forever“ von den „Boderlands“-Schöpfer von Gearbox unter der Führung von Randy Pitchford fertig gestellt wird. Es wurde sogar etwas von „Release vielleicht sogar 2010“ gemunkelt. Doch soweit kam es natürlich nicht. Stattdessen kündigte Gearbox „Duke Nukem Forever“ offiziell für den 5. Mai 2011 an. Aber seit dem berüchtigten „Special Announcement“ von Randy Pitchford wissen wir: Es wird doch der 10. Juni werden! Wollen wir hoffen, dass Gearbox Wort hält. Denn zu spät kommen, macht bekanntlich auch keinen Spaß. Nicht war Mr. Nukem!
Gameplay-Szenen: „Duke Nukem: Forever“, 2011
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Kommentare
DUSCHKOPFKILLER
27. März 2011 um 09:03 UhrCooles Special.Freu mich drauf egal wann es kommt ,hauptsache es wird cool.
Schwer_Erziehbar
27. März 2011 um 09:20 UhrJo der PC Shooter war schon megra geil. Hoffe es kommt nun wirklich am 10 Juni. Kostet die Balls of steel editio für ps3 wirklich nur 99€??
Don-Torino
27. März 2011 um 09:33 UhrJetzt im ernst: hätte irgendjemand diesen titel vermisst?? Also ich nicht vielleicht liegt es nur daran dass ich dafür früher einfach zu jung war… Für einen Verleih könnte ich’s mir aber doch überlegen…wenn’s kommt 😀
Tann80
27. März 2011 um 09:39 UhrMal sehn wie das Game wird aber ich denke es wird nix besonderes leider …
Mz3
27. März 2011 um 09:50 Uhr@Don-Torino: Warum fragst Du dann, wenn Du damals zu jung warst?? Völlig sinnfrei!!
Ich für meinen Teil zähle schon die Tage. Und meinen Urlaub habe ich auch gen 10. Juni verschoben. Ich freu mich dermaßen auf den Duke!!11elf
Webmay
27. März 2011 um 09:58 UhrIch warte seit jahren auf den Duke kein Game hat mir damals soviel spass gemacht habe auch die PS1 titel gespielt 😀 bin gesoannt wie der neue wird Solang er Trashig wird (und das wird er definitv) isse definitv EIN DUKE 😀
COME GET SOME !
bigxcrash
27. März 2011 um 10:11 Uhrihr habt duke nukem manhatten project vergessen !!
born2drive
27. März 2011 um 10:31 Uhrund welche engine nutzt nun das aktuelle Duke Nukem?
Brokenhead
27. März 2011 um 11:22 Uhrwas mit dem duke nukem forever trailer von 1998?
http://www.youtube.com/watch?v=kR6qFFEkALg
nikuya
27. März 2011 um 12:15 Uhreinige werden zu jung sein, um miterlebt zu haben, was Duke Nukem 3D für die damalige Spielerweilt bedeutet hat und die anderen werden eine unglaubliche, nicht zu erfüllende Erwartungshaltung gegenüber Duke Nukem Forever haben. Da kann das Spiel noch so gut werden, die Erwartungen können nicht erfüllt werden.
Ich vermute mal leider, dass dem Duke nur kurz Aufmerksamkeit wiederfährt und dann in der Bedeutungslosigkeit verschwindet… Leider…
Ace-of-Bornheim
27. März 2011 um 12:57 UhrDie Duke Legende lässt es einem kalt den rücken runterlaufen. Verstehen können das leider wirklich nur die semester,die damals dabei waren. Doom,der Duke und Quake waren mit die ersten und besten Ego-shooter. Es war damals rar gesät mit Ego shootern. Also ist es die Legende,die lebt. Mal sehen,wie mich das neue Game nach 78 jahren warten beeindruckt.
Gods
27. März 2011 um 13:12 Uhrda ist ein Fehler in der News: Duke Nukem Manhattan Projekt ist nicht 2010, sondern ich glaub 2001 rausgekommn
theHitman
27. März 2011 um 14:01 UhrAch irgendwie doch schon schade das es bald soweit ist 😉 naja irgendwann ist auch mal eine Legende vorbei 😀 wird wohl Zeit das es raus kommt.
ToRoDaN
27. März 2011 um 14:41 Uhrbin eigentlich für die alten spiele zu jung gewesen destotrotz hatte ich das glück gehabt das mein vater ihn auch liebte und ich so in den genuss kam 😀
mit 5 hab ich denn Duke Nukem Forever gespielt xD danach die alten teile… Manhatten Project war auch schon cool und ich hab sogar noch die vorbestellung vobn mein vater 😀 und der laden gibs noch xD
müssste mal nachfragen wies ist ob ich das nicht wechseln kann anstatt PC version die PS3 version geben könnten 😛
Psycho-Ente
27. März 2011 um 15:34 UhrHehe was waren das für schöne Zeiten!!!! Wenn ich daran denke, habe ich bei keinem Shooter soviel Spaß gehabt, bei keinem Shooter so laut gelacht!
Gut wenn man sich den Gameplaytrailer des aktuellen Titels anschaut, ist man schon erschrocken, speziell beim Sound der Waffen oder des Quads wird einem übel…aber egal es ist der Duke!
„Man looks like these Alien-Bastard´s drink all my beer“ 😉
J!mPanse
27. März 2011 um 15:43 Uhr1991 das erste Duke Nukem….. Da waren einige die hier unterwegs sind noch nich mal geboren
Psycho-Ente
27. März 2011 um 16:29 UhrVerdammt……..da war ich gerade 10 😉 Muahahaha bin ich alt oder der Duke?
dharma
27. März 2011 um 20:27 Uhrdann wirst du heuer 30 (oder bist es schon)
ich war 9 anno 91 🙂
666MetalheaD666
27. März 2011 um 21:23 UhrJaja… gute alte Zeit… auch ich bin mit Duke aufgewachsen. Kann es kaum erwarten!!!
MCONERACER
27. März 2011 um 23:15 UhrDas Spiel wird sehr lustig aber spielerisch und technisch wirds nix denk ich mal
John Jigsaw
27. März 2011 um 23:36 UhrTime to kill war immer noch der beste teil für mich
Nightwolf
28. März 2011 um 00:49 UhrFür Fans bestimmt ok, aber für die meisten ises lediglich nen veralteter, trashiger … Titel, mit ein paar Sprüchen aus den frühen 90.
Psycho-Ente
28. März 2011 um 08:12 UhrGott wie viele Tarantino Streifen waren Trash und kamen gänzlich ohne Special Effects und hochklassige Action aus, nur durch den genial kranken Stil des Meisters? Der Duke soll einfach der Duke sein! 😀
biggreen
28. März 2011 um 17:45 Uhrfreu mich drauf!!! 😀
666MetalheaD666
29. März 2011 um 22:06 UhrSUCK IT DOWN!!!