Die WWE Superstars auf Abwegen. THQ wagt sich in unbekannte Arcade-Gefilde vor. In „WWE All Stars“ prügeln sich aktuelle Stars mit den größten Legenden der Wrestling-Promotion. Ob die Mischung aus Nostalgie und Arcade-Spaß funktioniert?
Was wir cool finden
Launiges Gameplay
„WWE All Stars“ ist ein Arcade-Prügler und die Steuerung erweist sich als ausgesprochen simpel. Über jeweils zwei Buttons zeigt ihr Schläge und Grapples. Die Schultertasten benutzt ihr zum Kontern und zum Laufen. Drückt ihr zwei Tasten gleichzeitig, setzt es einen Trademark-Move. Das Kontersystem basiert dabei auf Geschwindigkeit. Drückt ihr rechtzeitig, entstehen teilweise schöne Angriff-Gegenangriff-Kombinationen.
Obwohl Einsteiger recht schnell ins Spiel finden, bietet „WWE All Stars“ genügend Tiefgang, um über einige Stunden zu motivieren. So könnt ihr Gegner auch „jonglieren“, also mit einem schweren Schlag in die Luft werfen und anschließend mit einem Griff oder Hieb weiter bearbeiten. Über erfolgreiche Aktionen ladet ihr drei kleine Trademark- und einen großen Finisher-Balken auf. Diese Aktionen richten am meisten Schaden an und werden toll in Szene gesetzt. Über Finisher knockt ihr eure Gegner sogar aus. Die aus dem Wrestling bekannten Pins werden oftmals lediglich per Einblendung nachgeschoben. Das wirkt leider ein wenig albern.
Urteil: Gut
Unterhaltsamer Mehrspieler dank Simpel-Steuerung
So richtig Spaß macht „WWE All Stars“ natürlich im Mehrspieler-Modus. Die unterhaltsame Prügelei ist mit vier Leuten vor einer Konsole oder online spielbar. Die einfache Steuerung ist dabei Grundvoraussetzung für munteres Gekloppe. Der Online-Modus funktionierte im Test recht ordentlich. Abstürze gab es kaum. Alle Spielarten des Singleplayers sind auch online vertreten. Zudem gibt es ein Ranglistensystem und die Möglichkeit Freunde einzuladen. Allerdings gibt es in „WWE All Stars“ keine Tag-Team-Manöver.
Urteil: Gut
Nur teilweise eine liebevoll Hommage
WWE Superstars sind „larger than life“. In „WWE All Stars“ sind die Burschen aber zu muskulösen Action-Figuren im „He-Man“-Stil herangewachsen. Proportionen und Aussehen wurden stark übersteigert. Dieser Look ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber mehr als passend für den Arcade-Prügler. Die vollkommen überzogenen Aktionen, bei denen die Recken teilweise meterhoch durch die Luft fliegen runden den in sich guten Gesamteindruck ab.
Doch was als liebevolle Hommage an die WWE-Legenden gedacht war, ist an vielen Stellen nur Fassade. Die Einzüge sind trotz dramatisch langer Ladezeiten extrem kurz und oftmals fehlen sogar die typischen Merkmale und Gesten der Wrestler. Wo ist etwa der Handtuchwurf von Mr. Perfect abgeblieben? Oder das Verschenken der Sonnenbrille von Bret Hart? Auch die Siegesfeiern fallen vergleichsweise kurz aus. Hier greift THQ lediglich auf Standard-Posen zurück. Durch diese Macken geht viel Atmosphäre verloren.
Urteil: Befriedigend
Was wir weniger cool finden
Überschaubarer Umfang
„WWE All-Stars“ leidet unter den klassischen Schwachstellen des Genres. Der Umfang für Solo-Spieler ist insgesamt zu gering. Die Match-Auswahl fällt mit Varianten wie Tag-Team-, Käfig- und Elimination-Kämpfen vergleichsweise gering aus. Aus „SmackDown! vs. Raw“ bekannte Optionen wie TLC, Royal Rumble oder „Hell in a Cell“ fehlen.
Auch die drei „Path of the Champions“ mit Randy Orton, dem Undertaker und D-Generation X sind lediglich eine Ansammlung von jeweils zehn verschiedener Kämpfe, die mit wenigen Renderfilmchen ergänzt wurden. Deutlich atmosphärischer kommen da die „Fantasy Warfare“ daher. Die 15 Duelle werden mit toll geschnittenen Filmen eingeleitet. Hier wird die Illusion der Traummatches wirklich zum Leben erweckt.
Insgesamt fehlt allerdings ein wenig Kreativität von Seiten der Entwickler. Nach fünf bis sieben Stunden sind alle Wrestler, Outfits und Extras freigespielt, alle Modi beendet. Auch der Create-A-Wrestler-Modus lässt leider den Umfang von „SmackDown! vs. Raw“ vermissen.
Urteil: Befriedigend
Kleine und große Design-Fehler
Leider wird der Arcade-Spaß durch unzählige Macken gestört. Gerade die Steuerung hätte noch ein wenig Feintuning vertragen können. Das Aufheben von Gegenständen etwa ist an bestimmten Positionen im Ring ein wahres Drama. Denn diese Funktion teilt sich mit dem aus dem Ring steigen eine Taste. Oftmals rutschen wir ungewollt zwischen den Seilen hindurch, statt einen Stuhl oder eine andere Waffe aufzuheben.
Zudem steigert „WWE All-Stars“ in den Solo-Modi künstlich den Schwierigkeitsgrad. Fortgeschrittene Widersacher gehen einfach nicht KO, selbst wenn ihre Energieleiste leer ist. Auch ein Pin hilft dann nicht weiter.
Urteil: Ausreichend
Technische Probleme
In „WWE All-Stars“ braucht ihr viel Geduld. Denn die langen Ladezeiten stören den flotten Spielablauf immens. Vor dem Einzug der Wrestler lädt das Programm rund zehn Sekunden. Danach noch einmal rund 45 Sekunden. Das macht eine Pause von rund einer Minute pro Kampf, wobei die Matches gelegentlich nicht länger dauern als zwei oder drei Minuten. Da stimmt die Relation einfach nicht.
Auch die Kollisionsabfrage ist wie bei WWE-Spielen typisch nicht immer perfekt. Manchmal schlagen wir einfach ins Leere, greifen beim Jonglieren hochgeschleuderter Stars vorbei oder müssen in Zwischensequenzen grobe Clipping-Fehler beobachten.
Urteil: Mangelhaft
System: PlayStation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: THQ
USK: ab 16 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.wweallstars.com/
Kommentare
Para_NoRMaL
01. April 2011 um 08:15 UhrTja… Schade eigentlich… Was wäre gewesen, wenn sich die Entwickler mehr Mühe gegeben hätten? Im Stil eines SvR, mit all den Allstars und einem vernünftigen SP…
Irgendwie traurig, guckt man sich mal all die schlechten Fortsetzungen der Vorgänger der letzten Zeit an, fällt einem auf, dass nicht alles Gold ist, was glänzt…
masteray
01. April 2011 um 08:23 Uhrif ya smell…what the rock is cooking
Ultimate78
01. April 2011 um 08:43 Uhrhttp://www.gameware.at
Wir sind noch ganz geschockt. Microsoft Österreich hat uns vor 10 Minuten am Telefon mitgeteilt, dass sie den Konsolenmarkt Sony überlassen werden. Die Gründe dafür seien der zehrende Kampf um Marktanteile und ein besseres Image.
Wir wünschen Microsoft alles Gute auf dem weiteren Weg abseits des Konsolenmarktes und danken für die Zeit mit ihrer Konsole
Amox
01. April 2011 um 08:49 UhrFreitag, 1. April 2011