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Review

TEST: Gods Eater Burst

play3 Review: TEST: Gods Eater Burst

7.5

Getreu dem Motto „Lieber gut geklaut als schlecht selbst gemacht“ wagten sich die Jungs von Bandai Namco an einen eigenen „Monster Hunter“-Klon, der sich in Japan durchaus beachtlich schlug und hierzulande unter dem Namen „Gods Eater Burst“ veröffentlicht wurde. Doch anstatt lediglich eine lieblose 1:1-Kopie ins Rennen zu schicken, analysierte man die Stärken und Schwächen des großen Vorbildes ganz genau und versuchte entsprechend auf diese zu reagieren. Warum dies nicht immer gelang, verdeutlicht euch unser Test.

Was wir cool finden

Die Präsentation
So süchtig „Monster Hunter“ mitunter auch machte, von einer ansprechenden Rahmenhandlung war der Titel ungefähr so weit entfernt wie Muammar al-Gaddafi vom Gewinn des Friedensnobelpreises. Dies nahm man auch bei Bandai Namco zur Kenntnis und entschloss sich dazu, „Gods Eater Burst“ mit einer durchaus ansprechenden Geschichte zu versehen, die in komplett vertonten Zwischensequenzen an euch weitergegeben wird. Ihr landet in einer postapokalyptische Welt, Städte liegen in Trümmern und die Menschheit läuft Gefahr, von den Aragami genannten Dämonen komplett ausgelöscht zu werden. Euch verschlägt es in die Reihen der namensgebenden Gods Eater, einer Eliteeinheit, die sich die Rettung der Menschheit auf die Fahnen geschrieben hat.

Optisch kann sich das Abenteuer durchaus sehen lassen, auch wenn man sicherlich eine Vorliebe für das typisch japanische Design mitbringen sollte. Denn egal ob man die Handlung an sich ins Auge fasst, einen Blick auf die unterschiedlichen Protagonisten riskiert oder die teilweise beeindruckenden Aragami ins Visier nimmt, optisch wie stilistisch lässt man im Prinzip kein Anime- und Mange-Klischee aus, was dem westlichen Spieler mitunter doch auf den Magen schlagen kann, während japanophil angehauchte Zeitgenossen Freudensprünge vollführen. Schade ist im Prinzip nur, dass man auf eine entsprechende Lokalisierung für den hiesigen Markt verzichtete und den Titel komplett in englischer Sprache auf den Markt warf.
Wertung: Gut

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Button-Masher bleiben draußen
Zu den größten Stärken von „Gods Eater Burst“ gehört unter dem Strich die spielerische Umsetzung der Missionen, in denen ihr Jagd auf die Aragami macht. Wer bereits durch die Welt von „Monster Hunter“ zog, dürfte sich hier schnell heimisch fühlen, auch wenn im Detail die eine oder andere interessante Neuerung wartet, mit denen man den Vorwurf, spielerisch eine dreiste Kopie abzuliefern, gekonnt umschifft. Da wären beispielsweise die „God Arc“ genannten Waffen, bei denen ihr auf Knopfdruck zwischen drei verschiedenen Stilen hin- und herschalten könnt. So wird aus einem Schwert eine mächtige Wumme, mit der ihr aus sicherer Distanz agiert, oder ein Schild, mit dem ihr die Attacken eurer Widersacher blockt.

Um zu verhindern, dass ihr euch komplett aus dem Nahkampf zurückzieht und nur noch auf Distanzwaffen setzt, erhielt die so genannte OP-Leiste Einzug, mit der gewährleistet werden soll, dass sich „Gods Eater Burst“ sowohl abwechslungsreich als auch taktisch spielt. Während ihr die Aragami unter Beschuss nehmt, sinkt die Anzeige stetig und setzt so eine gesunde Mischung aus Nah- und Fernkampf voraus. Und dann wäre da ja noch die aus „Monster Hunter“ bekannte Ausdauerleiste, die auch hier maßgeblichen Einfluss auf eure Taktik hat. Bewegt man sich in Höchstgeschwindigkeit über das Schlachtfeld und nimmt in Kauf, dass die Ausdauer auf den Nullpunkt sinkt, oder setzt man auf einen so genannten Tank, der gehörig Schaden einstecken beziehungsweise austeilen kann, und nimmt Geschwindigkeitseinbußen in Kauf? Die Wahl liegt bei euch.
Wertung: Gut

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Ein bisschen Loot muss sein
Völlig egal,wie geschickt man sich auch anstellen mag, irgendwann stößt einfach jede Waffe an ihre Grenzen und bedarf einer Generalüberholung. Oder wie wäre es mit einem komplett neuen Exemplar? Dank der schier endlos zur Verfügung stehenden Materialien ist auch dies kein Problem. Und ehe man sich versieht, versinkt man im süchtig machenden Kreislauf des Craftings, der bereits das große Vorbild aus dem Hause Capcom auszeichnete. Wie im Prinzip wohl nicht anders zu erwarten war, gilt auch hier die Faustregel: „Je mächtiger ein Gegenstand ist, desto schlechter ist es um die Droprate bestellt.“

Ihr zählt euch zu den ambitionierten Jägern und Sammlern,die einen Titel erst dann zur Seite legen, sobald die mächtigsten Widersacher aus dem Weg geräumt und die seltensten Waffen in euer Inventar gewandert sind? Dann stellt euch in „God Eater Burst“ schon einmal auf ausufernde Farming-Orgien ein, die euch durchaus die eine oder Nacht kosten können. Zumal ihr neben den Waffen an sich, an euren Outfits feilen oder die von den God Arcs verschossenen Kugeln individualisieren könnt, um auf die Stärken und Schwächen eurer Widersacher zu reagieren.
Wertung: Sehr gut

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Was wir nicht so cool finden

Verschenktes Mehrspieler-Potential
Im Gegensatz zu „Monster Hunter“ seid ihr in „Gods Eater Burst“ niemals alleine unterwegs und werdet stets von bis zu drei KI-Kameraden begleitet, die ihren Job in der Regel zufriedenstellend verrichten. Wem nicht der Sinn danach stehen sollte, mit den CPU-Partnern in die Schlacht zu ziehen, darf im lokalen Mehrspieler-Modus bis zu drei weitere Freunde einladen, um den Aragami in geselliger Runde das Fell über die Ohren zu ziehen. Etwas schade ist, dass man in der westlichen Version auf einen Online-Multiplayer verzichtete.

In Japan, wo man mit etwas Glück selbst im Park oder in der U-Bahn Mitspieler findet, mag das Ganze noch Sinn machen. Hierzulande jedoch kommen lediglich Spieler zum Zuge, die Zeitgenossen mit einer PlayStation Portable ihr Eigen nennen. Daher schmerzt der Verzicht auf einen onlinefähigen Mehrspieler-Modus in der hiesigen Fassung doppelt.
Wertung: Ausreichend

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Power is nothing without Control
Einen stattlichen Umfang, ein angenehm taktisches Kampfsystem und ein Suchtpotential, das sich gewaschen hat; im Prinzip bringt „Gods Eater Burst“ alle Zutaten für einen sicheren Hit mit. Dummerweise fehlte irgendwie die letzte Konsequenz, was sich vor allem im Bereich der Steuerung bemerkbar macht, die nur zu gerne für unschöne Frustmomente zu haben ist. Hier beziehen wir uns vor allem auf die Kamera, der es nicht immer gelingt, das rasante Geschehen in das rechte Licht zu rücken. Die Folge sind unverschuldete Gegentreffer, die an eurer Energieleiste knabbern.

Zwar dürft ihr mit den beiden Schultertasten manuell nachjustieren und bei Bedarf Gebrauch von der Lock On-Funktion machen, in besonders hektischen Momenten ist dies zumeist aber leichter gesagt als getan. Ein nerviger Fauxpas, der den ansonsten gelungenen Gesamteindruck des Kampfsystems ein wenig trübt.
Urteil: Ausreichend

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Die Luft ist raus
Mit dem abwechslungsreichen Level- und Charakter-Design hielt „Monster Hunter“ auch Solisten lange Zeit bei Laune. Ein lobenswerter Ansatz, den die Jungs von Bandai Namco bedauerlicherweise nicht verfolgten. Stattdessen führt der Weg stets durch Areale, die sich nur wenige voneinander unterscheiden und irgendwie bekommt man regelmäßig das Gefühl vermittelt, stets die selben Widersacher über den Jordan zu schicken. Verständlich also, dass nach spätestens 15 bis 20 Stunden die Luft raus ist. Vor allem wenn man alleine durch die zerstörten Ruinen der virtuelle Welt streift.

Bedauerlicherweise entwickelt sich die fehlende Abwechslung irgendwann zu einem Manko, das nicht einmal vom sonst so süchtig machenden Crafting-Feature oder dem flotten Kampfsystem aufgefangen werden kann. Allenfalls im Mehrspieler-Modus wird man gewillt sein, über das eintönige Missions-Design hinwegzusehen.
Urteil: Mangelhaft

7.5

Wertung und Fazit

TEST: Gods Eater Burst

Kommentare

Skyguardian

Skyguardian

03. April 2011 um 11:30 Uhr
Powerqualle

Powerqualle

03. April 2011 um 12:10 Uhr
DevilDante

DevilDante

03. April 2011 um 15:58 Uhr
Skyguardian

Skyguardian

03. April 2011 um 19:40 Uhr
KerasLucar

KerasLucar

04. April 2011 um 08:34 Uhr