Beschlagnahmt! Indiziert! Erscheint nicht in Deutschland! „Mortal Kombat“ ist seit jeher ein rotes Tuch für die deutschen Jugendschutzbestimmungen. Schließlich verdiente sich die Serie ihren Kultcharakter nicht zuletzt durch die derbe Gewaltdarstellung der Fatality-Moves. Die gute Nachricht: Daran ändert sich auch beim unlängst erschienenen neunten Teil der Prügel-Serie nichts. Wir testen für euch die Import-Version von „Mortal Kombat“ und verraten, ob sich der Kauf abseits des Splatter-Faktors lohnt!
Was wir cool finden
Gewaltiger Singleplayer
Normalerweise werden Solospieler bei Prüglern ja eher mit dem Standardprogramm abgespeist. Bei „Mortal Kombat“ nicht! Zunächst solltet ihr euch im Tutorial mit der Steuerung vertraut machen. Hier lernt ihr die grundlegenden Funktionen, selbst wenn fortgeschrittene Taktiken wie das „Juggling“ ein bisschen zu kurz kommen. Im Anschluss lockt der Arcade-Modus – kurz „Kampf“. Dieser ist genau das, was wir bereits aus Dutzenden anderer Beat’em Ups kennen: Prügelt euch durch zehn Gegner, bewundert individuelle Comic-Enden und heimst dafür Goldmünzen ein.
Diese investiert ihr in der Krypta. Hier zeigt sich bereits das erste Mal, mit wie viel Detailverliebtheit NetherRealm an die Entwicklung von „Mortal Kombat“ heran gegangen ist. Anstatt euch durch schnöde Menüs zu jagen, bekommt ihr einen hübschen Friedhof samt Splatter-Einlagen geboten. Die Auswahl an Extras ist riesig und es dauert einige Zeit, bis ihr wirklich alle Artworks, Bonus-Fatalities und sonstige Zusätze freigeschaltet habt. Glücklicherweise bekommt ihr in jedem Spielmodus Goldmünzen geschenkt, sodass ihr die Boni förmlich im Vorbeigehen aktiviert.
Zurück im Hauptmenü solltet ihr euch nun mit dem Story-Modus beschäftigen. Dieser erinnert stark an die unglaublich schlechten „Mortal Kombat“-Filme, ist aber gerade deswegen unterhaltsam. In platten Dialogen tretet ihr hier im tödlichen Turnier an und bestreitet nach und nach Kämpfe mit diversen Hauptcharakteren. Spielerisch ist die Story nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Einzelkämpfen. Doch diese wurden derart fließend in den Zusammenhang eingebunden, dass der Eindruck eines echten Kinostreifens entsteht. Und genau deshalb wollten wir auch nach jedem Kampf wissen, wie es nun mit dem „Mortal Kombat“ und seinen Teilnehmer weitergeht.
Der „Turm der Herausforderung“ ist sicherlich die gehaltvollste Option des Singleplayers. Hier arbeitet ihr euch durch unzählige Aufgaben, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit vorgegebenen Kämpfern treten ihr in Einzel- oder Tag-Matches, unter bestimmten Vorgaben wie etwa halbe Schlagkraft oder sogar in Geschicklichkeitsspielen an. Beim „Test of Might“ etwa zerkloppt ihr wie in der Spielhalle Holzbalken und Steinblöcke durch Button-Mashing. In einigen Passagen dürft ihr sogar Zombiehorden unschädlich machen. Auch für den „Turm der Herausforderung“ gilt: Spielerisch verändert sich kaum etwas, aber das Angebot wird durch die unzähligen Mini-Games und Kampfarten einfach ungemein aufgewertet.
Die erstmals in „Mortal Kombat“ Tag-Team-Matches runden das Angebot ab. Die Wechsel und Doppel-Manöver mit den Kollegen funktionieren simpel und gerade im Mehrspieler (online und offline) sind die Vierer-Schlachten ein Garant für gute Laune.
Urteil: Sehr gut
Starkes Kombo-System
Das Kampf-System von „Mortal Kombat“ basiert – wie bei den meisten anderen Prügler – auf dem Austeilen möglichst harter Kombinationen. Das Tutorial erklärt lediglich einige Basics, alles andere müsst ihr selbst herausfinden. Nach einigen Stunden Spielzeit entdeckt ihr schließlich die Tiefe, die hinter dem so blutigen Game steckt. Denn mit Hilfe verschiedener Special-Moves und Uppercuts jongliert ihr eure Widersacher in der Luft, fangt sie ab oder weicht Attacken geschickt aus. Die Luft-Kombos rauben euren Widersachern problemlos die Hälfte ihres Stärkebalkens. Vorausgesetzt, ihr kennt die richtigen Aktionen. Das Timing und auch die Geschwindigkeit eurer Finger sind dabei von entscheidender Wichtigkeit.
Weniger anspruchsvoll gestaltet sich das Special-System. Über normale Aktionen ladet ihr die Energieleiste im unteren Bildschirmeck auf. Die ersten zwei Drittel stehen dabei für schwächere Spezial-Aktionen. Füllt ihr den Balken ganz auf, verfügt ihr über eine X-Ray-Attacke. Das Problem: Diese wird mit dem gleichzeitigen Drücken von L2 und R2 ausgelöst und halbiert zumeist die Gesundheit eures Gegners. Dadurch sind die X-Rays so stark, dass ihr die übrigen Specials eigentlich gar nicht mehr benötigt. Außerdem lädt sich die Energieleiste ohnehin ausgesprochen schnell aus, sodass bei einem drei Runden andauernden Kampf jeder Spieler mindestens zwei Mal auf diese Aktion setzen kann. Leider ist der X-Ray daher oftmals das Zünglein an der Waage und sollte bei zukünftigen Patches ein wenig entkräftet werden.
Trotzdem: Insgesamt sind die Kämpfe von „Mortal Kombat“ anspruchsvoll wie unterhaltsam. Einsteiger blicken über die etwas zähen Animationsübergänge hinweg, während sich Profis an halsbrecherischen Juggle-Kombos versuchen. „Mortal Kombat“ liegt in Sache Prügel-Niveau irgendwo zwischen „Tekken“ und „Virtua Fighter“.
Urteil: (gerade noch) sehr gut
Richtig schön oldschool
Was erwartet ihr von einem Spiel, auf dem „Mortal Kombat“ steht: Richtig! Wahnwitzige Fatality-Moves, schwarzen Humor und ordentlich Nostalgie. Genau das wird in der Neuauflage geboten. Sub-Zero friert noch immer seine Widersacher mit Eisblitzen ein. Liu Kang wirft weiterhin Feuerbälle. Einher mit diesen alten Traditionen geht das unglaublich hohe Gewalt-Level. Die (Stage-)Fatalities und auch die X-Ray-Manöver spotten jeder Beschreibung.
Da werden Körper zerrissen, zerhackt, filetiert und anschließend möglichst spektakulär über dem Bildschirm verteilt. Die Inszenierung ist absolut sehenswert, auch wenn Jugendschützer hier natürlich in Panik davon laufen. Solche Effekte gehören einfach zu „Mortal Kombat“. Und letztlich begünstigen die vielen unterschiedlichen Fatality-Moves auch die Langzeitmotivation. Denn eingefleischte Zocker möchten garantiert jeden der Finisher sehen.
Ebenfalls mehr als passend: Ihr seht den Kämpfern eine harte Schlacht mehr als deutlich an. Denn mit jedem Treffer verformen sich die Gesichter, Blut fließt über die Körper und ganze Regionen der Visagen werden ausradiert. Der Effekt ist für Splatter-Freunde natürlich grandios und passt perfekt zum martialischen Geschehen.
Urteil: Gut
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Was wir weniger cool finden
Steif in der Hüfte
Das Kampfsystem von „Mortal Kombat“ ist anfangs ein wenig bockig. Gerade wenn ihr zuvor Capcom-Titel wie „Street Fighter“ oder „Marvel vs. Capcom“ in den Fingern hattet. Denn hier funktioniert das Kombosystem ein wenig anders und daher ist gerade der Einstieg mit einer längeren Eingewöhnungszeit verbunden. Denn die Kampfbewegungen werden nicht einfach durch flinkes Dauerdaddeln aneinander gereiht – wie etwa bei „Marvel vs. Capcom“. Vielmehr ist hier mehr Hand-Augen-Koordination gefragt.
Gezielte Angriffe und Kombinationen wollen auch als solche ausgeführt werden. Das führt dazu, dass das Kombo-System erst mit der Zeit seine komplette Tiefe entfaltet. Auf der anderen Seite aber wirkt dadurch mancher Kampf auch ein wenig hölzern und die Kämpfer sogar hüftsteif. Denn die Animationen gehen nicht flüssig in einander über, sondern werden erst durch Koordination zu einer Angriffswelle. Diese Umstellung kostet zu Beginn von „Mortal Kombat“ Zeit und wird Genre-Einsteiger nicht ganz leicht fallen.
Urteil: Befriedigend
Kleine technische Schwächen
Eins vorweg: Stellt eure Konsole für „Mortal Kombat“ unbedingt auf Englisch um. Ansonsten bekommt ihr nämlich im Story-Modus einen seltsamen Sprachenmix, der die Atmosphäre zerstört. Die deutsche Sprachausgabe ist ohnehin nicht sonderlich gelungen. Hier stimmt weder die Auswahl der Sprecher noch deren Leistung. Die englische Version dagegen ist erstklassig und mit den Kommentaren im Kampf reitet „Mortal Kombat“ weiter auf der Nostalgie-Welle.
Obwohl sich „Mortal Kombat“ auch grafisch insgesamt sehr gut sehen lassen kann, so stören doch in den Nahaufnahmen die etwas detailarmen Texturen auf den Kämpfern. Und auch in Sachen Effekttiefe läuft „Marvel vs. Capcom“ dem Warner-Prügler eindeutig den Rang ab.
Urteil: Befriedigend
Online mit Nachbesserungsbedarf
Die gute Nachricht: Der Umfang des Mehrspieler-Modus ist durchaus ansehnlich. Neben Ranglisten-Matches überzeugt hier besonders der „King of the Hill“-Modus. Dabei handelt es sich um eine virtuelle Lobby, in der wir anderen nicht nur beim Kämpfen zuschauen können, sondern uns auch Gegner suchen. Ähnlich wie bei der Krypta ist auch hier die Präsentation mit einem umher stapfenden Avatar ausgesprochen liebevoll.
Allerdings hatten wir während der Testphase noch einige Probleme mit der Verbindung zum Server. Mal brach sie komplett ab. Dann mussten wir mit kleineren Rucklern und Lags kämpfen. Wir hoffen, dass NetherRealm in den kommenden Wochen noch an diesen Problemen arbeitet.
Urteil: Ausreichend
System: Playstation 3
Vertrieb: Warner Bros. Interactive
Entwickler: NetherRealms Studios
USK: Import-Version (PEGI 18)
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.themortalkombat.com/
Kommentare
Silent Hiller
20. April 2011 um 23:14 UhrPS3 auf ENGLISCH schalten , das stimmt, anders ist es ein graus. GEILES MK,mir gefällts
K-Os
21. April 2011 um 00:11 UhrAnsprechend. Allerding ohne wirklich erkennbare Dynamik. Ein wenig mehr Realismus wäre nicht nur wünschenswert sondern seit Jahren auch grundsatzgenormt.
Es mangelt an allem was die Realität zu bieten hat. Und genau das war doch, was ich mir von dieser Genereation versprochen habe, hat sie doch so Phonintensiv davon zu werben gewusst. Next Gen Gaming….Es erinnert nur leider immernoch an das grenzdebile Rumgehaue von damals….
w00tman
21. April 2011 um 00:26 UhrDas Spiel dreht bei mir seit montag schon in der ps3 ihre Runden fast 24/7 ^^
Also das ist, man kann sagen mein erstes Beat em Up Spiel. Mein letztes war Tekken 3 auf der ps1 aber da war ich ca. 10 also noch nicht ganz so viel abgecheckt 😀
Und das ist also auch mein erstes MK und ich finde es absolut fantastisch. Grafik, Gameplay, versch. Modi usw. Kombos finde ich auch geil, für mich sogar ein bisschen zu schwer ^^ Aber mal gucken, mein Favorit Fighter hab ich schon gefunden (Ermac) jetzt kann ich die Kombos auswendig lernen dann wirds schon gehen.
Würd gern wissen wie viele Herausforderungen der Turm der Herausforerdung hat, bin schon bei 100 und es sieht nicht so aus als wäre es bald zu Ende.
Ich hätte dem spiel ne 9 gegeben, weil die Kombos für mich nbisschen zu schwer sind und Shao Kahn ein abgefuckter W**** ist. Kein Plan wie man den auf Experte schaffen soll wenn er auf Anfänger schon abfuckt wie ein Einser ^^
Skull
21. April 2011 um 01:29 UhrIst gerecht habs heut gespielt, es ist zwar etwas träge für mein Beat ‚em up Herz aber werds mir wegen SP Herausforderungen selbst holen!
@DG
Ich erwarte 9.5 bei Portal 2 alles andere grenzt an Hirnrissigkeit ausser die Wertung wäre höher 😉 Was eure erste 10 wäre 😉
El Barto
21. April 2011 um 02:23 UhrBin echt noch am überlgen, ob ichs mir hole soll.
Kann mir vllt jmd. sagen, ob ich mir dann en Ösi-Account anlegen muss, um es hier in Deutschland spielen zu können?? Also wegen Online-Pass usw..
Danke schonmal im vorraus 😉
DaOnLyDuDe
21. April 2011 um 13:29 UhrWer lässt sich schon von play3-Testen beeinflussen?! 🙂
jorgus
21. April 2011 um 13:47 Uhrwer lässt scih schon überhaupt von tests beeinflussen?, tests sind immer und wirklich IMMER subjektiv, da kein mensch für einen anderen eine objektive meinung geben kann;
außerdem finde ich nicht das es eine frage der wertung ist ob ein spiel gut ist; für mich ist es ein JA oder NEIN entweder es gefällt oder eben nicht
wer sagt schon zu seinen kumpels „Wow Uncharted ist soo 90% gut“ …..
und Stefan-SRB liefert uns gerade das perfekte beispiel warum so ein spiel nix für (klein)kinder ist, sry aber alleien die ausdrucksweise zeugt nicht von reife und ein kleier tipp nur weil du hier im internet bist ist es trotzdem das „echte“ leben….
Gameness
21. April 2011 um 14:46 Uhreine sache finde ich nicht so gut. ihr schreibt das die story an die „schlechten“
mortal kombat filme erinnert. diesen punkt hättet ihr objektiver und unvoreingenommener bewerten können, wie ich finde
freaky-fresh
21. April 2011 um 16:24 Uhrne blöde frage nur wo kann man in MK 9 die sprachausgabe auf englisch stellen ???
Gameness
21. April 2011 um 16:33 Uhrich glaub entweder im spiel wenn das nicht geht die konsole auf englisch stellen
jorgus
21. April 2011 um 16:52 Uhrgeht nur über die konsole
Stefan-SRB
21. April 2011 um 17:16 Uhr@jorgus denkst du ich lass mich von nem internet nerd einschätzen,der sagt das internet das echte leben ist? hahahaha.
Don-Dimitri
21. April 2011 um 22:54 Uhrdas beste und umfangreichste kampfspiel aller zeiten! FIGHT!!!
Badman1975
26. April 2011 um 11:28 Uhr@Ultimate78
stimmt ^^
dragonsucker
11. Mai 2011 um 17:36 UhrSpiel ist doch jetzt Verboten worden? Dürft Ihr damit noch werben?
XavianStylez
13. Mai 2011 um 11:37 Uhr„Dadurch sind die X-Rays so stark, dass ihr die übrigen Specials eigentlich gar nicht mehr benötigt.“
das ist quatsch…
der xray kann geblockt werden.
du kannst wenn du deine meteranzeige anders nutzt mindestens genauseviel oder mehr schaden anrichten als mit dem x ray.
Ifrit
13. Mai 2011 um 13:55 UhrDas Spiel ist einfach überragend, sehr großer Fun Faktor!
Wünschte alle Beat em Ups würden sich so viel Mühe für den Story Modus geben!
sehr schön gemacht! RESPEKT
Multiplayer macht so Spaß.
Hoffe nur endlich das ich es bald online Spielen kann….
Nudelz
16. Mai 2011 um 20:10 Uhrich finde es auch lustig
hip-hoper
29. September 2011 um 17:32 Uhres ist geil