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Test: Portal 2

play3 Review: Test: Portal 2

9.5

Vom Studentenprojekt zu Kultspiel: „Portal“ hat seine eigene Erfolgsgeschichte. Das zunächst nur als Mod für „Half-Life 2“ programmierte Spiel entwickelte sich zu einem Selbstläufer, wie ihn die Spielebranche bislang selten gesehen hat. Als eines der innovativsten Games aller Zeiten ist es bis heute eine Aushängeschild für cleveres Gameplay und witzige Spielideen.

„Portal 2“ wagt nun nicht nur den Sprung auf die PlayStation 3, sondern ist auch erstmals ein Vollpreisspiel. Den ersten Teil gab es nämlich in der „Orange Box“ noch gratis mit dazu! Wird „Portal 2“ seinem legendären Vorgänger gerecht? Oder scheitert das Knobelspiel an seinen selbst gesetzten Maßstäben?

Was wir cool finden

Anspruch, Charme und Ideenreichtum
Wir rollen das Spielprinzip noch einmal kurz auf: Eure Spielfigur „Chell“ ist in Besitz einer Portalkanone. Mit diesen kann sie – wie es der Name schon verrät – Portale an Wände schießen und dort hindurch gehen. Die wahnsinnige KI GlaDOS fordert euch nun in unzähligen Tests heraus und nur mit Hilfe eurer grauen Zellen und der Portalkanone werdet ihr die Aufgaben bestehen.

Im Gegensatz zum ersten Teil führt euch „Portal 2“ langsam an das Spiel heran. Schritt für Schritt lernt ihr einzelne Gameplay-Elemente, die im Anschluss immer komplexer mit einander kombiniert werden. Zu Beginn etwa erfahrt ihr, wie ihr die Schwerkraft zu eurem Vorteil nutzt. Wie in unserem Video verwendet ihr Abgründe und Schrägen, um große Sprünge mit Hilfe der Portale zu machen. Im Verlauf benutzt ihr außerdem Kristallwürfel, um Laserstrahlen darin zu brechen und zu Zielpunkten zu reflektieren.

Erstmals lasst ihr das gebündelte Licht sogar durch Portale laufen. Doch dem nicht genug: Nach etwa der Hälfte der rund sechsstündigen Singleplayer-Kampagne hantiert ihr sogar mit Lichtbrücken und Flüssigkeiten. Einige lassen euch höher springen, andere ermöglichen das Erstellen von Portalen an zuvor unzugänglichen Stellen. Das Spielniveau steigt dabei langsam aber stetig. Durchhänger gibt es eigentlich nicht. Jedes Mal, wenn wir das Gefühl hatten, dass eine gewisse Routine in das Spiel einkehrt, überrascht uns „Portal 2“ mit einem neuen Element und einer anderen frischen Idee.

Das Gameplay klingt auf dem Papier ausgesprochen abstrakt, ist aber im Spiel absolut logisch und jederzeit verständlich. So absolviert ihr einen Raum nach dem anderen und knackt immer mehr Rätsel. Seinen Suchtfaktor gewinnt „Portal 2“ durch die konsequenten Belohnungen. Es erfüllt einen mit Stolz, die immer größer und komplexer werdenden Aufgaben zu meistern und obendrein noch mit frechen Sprüche von GlaDOS bedacht zu werden.
Urteil: Sehr gut

Geschichte mit Pfiff
Verschlafen erwacht ihr in einem Hotelzimmer. Eine mechanische Stimme fordert euch zu einigen gymnastischen Übungen auf. Danach fallt ihr wieder in den Kälteschlaf. Monate oder sogar Jahre später ist von dem wohnlichen Raum nicht mehr viel übrig. Er ist eine einzige Ruine, ebenso wie die gesamte „Aperture Science“-Forschungsanlage. Mit dem quasselnden Roboter Wheatley versucht Spielcharakter „Chell“ aus dem endlosen Labyrinth zu entkommen. Dummerweise hat die nachtragende KI „GlaDOS“ etwas dagegen.

Die Geschichte von „Portal 2“ ist so ungewöhnlich wie das Spiel selbst. Während „Chell“ die gesamte Zeit über stumm bleibt, plappern, witzeln und beleidigen die übrigen Charaktere ständig vor sich hin. Hintergrundwissen zum Vorgänger ist zwar praktisch – etwa wenn GlaDOS von ihren Tod spricht – aber keine Pflicht. Denn die Story dreht sich großteils um die Ursprünge von Aperture Science und GlaDOS. Die Charaktere sind dabei jederzeit interessant und werden mit schönen Dialogen gut in Szene gesetzt.

Obwohl „Portal 2“ die sechs Stunden Spielzeit fast ausschließlich in den steril wirkenden Laboren der Anlage stattfindet, so ist dieser minimalistische Stil mehr als passend zum gesamten Szenario. Außerdem wartet „Portal 2“ im Verlauf noch mit einigen abgefahren Überraschungen auf, die wir an dieser Stelle nicht verraten wollen. Nur soviel: Langweilig wird bei „Portal 2“ weder die Grafik noch die Geschichte selbst.
Urteil: Sehr gut

Zwei Spieler, doppelter Spaß
Es wäre das alte Spiel: Im Splitscreen-Modus übernimmt der Mitzocker einfach die Rolle eines namenlosen Sidekicks und gemeinsam durchlebt ihr noch einmal die selben Geschehnisse wie im Singleplayer. Nicht so in „Portal 2“! Hier bekommt ihr eigene Helden mit frischen Leveln und einem auf Teamwork ausgelegten Gameplay präsentiert. Ihr steuert die beiden Roboter Atlas und P-Body – oder kurz „Blau“ und „Orange“. Auch diese beiden putzigen Gesellen müssen sich einen Weg durch GlaDOS‘ Labyrinth bahnen und verfügen jeweils über eine Portal-Kanone. Ihr könnt folglich gleich vier Portal öffnen. Ihr ahnt es schon: Das Spiel wird dadurch nur noch komplexer.

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Der Splitscreen- oder Online-Modus ist dabei auf gemeinsames Rätseln ausgelegt. Vor einer Glotze sind Absprachen nicht weiter schwer. Online hingegen greift ihr entweder auf ein Headset oder auf das simple Gesten- und Marker-System zurück. Wer keinen Kopfhörer sein Eigen nennt, fordert seinen Mitspieler einfach per Markierung zum Setzen von Portalen auf. Das funktioniert prächtig und stört den Ablauf nicht weiter. Das Leveldesign ist zwar ähnlich zum Singleplayer, allerdings sind die Aufgaben deutlich schwieriger. Das wird Kenner der Materie motivieren, Einsteiger allerdings werden im Verlauf an ihre Grenzen stoßen. Der Multiplayer besitzt mit sechs bis acht Stunden eine ähnliche Spielzeit wie die Solo-Variante.
Urteil: Sehr gut

GlaDOS, die Spaßkanone
„Die Testergebnisse sind da: Du bist ein schrecklicher Mensch. Und darauf haben wir dich noch nicht einmal getestet. Bemerkenswert, oder?“ Mit solchen oder ähnliche Sprüchen bombardiert euch GlaDOS am laufenden Band. „Portal 2“ gehört zu den witzigsten Spielen, die wir in den letzten Jahren in den Fingern gehabt haben. Tatsächlich sind die kleinen Gags am Rande ein weiterer Grund, immer noch ein weiteres Rätsel zu absolvieren. Obwohl „Chell“ von dem verrückten Großcomputer wie eine Laborratte gequält wird, sind die Beschimpfungen und Spitzen immer wieder ungemein erheiternd. Die Sprachausgabe kann sich auf Deutsch hören lassen, ist aber im englischen Original noch einmal eine Spur mechanischer und dadurch atmosphärischer. Trotzdem: Wer kein Englisch beherrscht, wird an „Portal 2“ ebenfalls seinen Spaß haben.
Urteil: Gut

Was wir weniger cool finden

Kleine Meckerei am Rande
Natürlich kommt auch „Portal 2“ nicht ohne Kritikpunkte davon. Sonst würde ja der Artikel auch ein wenig seltsam aussehen. Was uns zu einem perfekten Spielvergnügen gefehlt hat, ist u.a. eine Hilfefunktion. An einigen Stellen hätten wir uns subtile Hinweise auf die Lösung der Umgebungsrätsel gewünscht. Gerade im Mehrspielermodus sind die Aufgaben doch ausgesprochen kniffelig. Da wäre eine schrittweise, optionale Hilfe eine nette Ergänzung gewesen.

Außerdem waren uns viele Rätsel zu linear aufgebaut. Wir hätten uns mehr Freiheiten bei der Lösung gewünscht. Hin und wieder hatten wir das Gefühl, wir müssten den Vorgaben und Ideen der Entwickler folgen, um einen Test zu bestehen.
Urteil: Befriedigend

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Valve
USK: ab 6 Jahre
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.thinkwithportals.com/

9.5

Wertung und Fazit

Test: Portal 2

Kommentare

blindguardian81

blindguardian81

21. April 2011 um 18:34 Uhr
Dante�s Inferno

Dante�s Inferno

21. April 2011 um 18:35 Uhr
helghast05

helghast05

21. April 2011 um 18:39 Uhr
helghast05

helghast05

21. April 2011 um 18:41 Uhr
Ultimate78

Ultimate78

21. April 2011 um 18:42 Uhr
tonyvercetty

tonyvercetty

21. April 2011 um 18:43 Uhr
Dante�s Inferno

Dante�s Inferno

21. April 2011 um 18:46 Uhr
Chuck-Taylor

Chuck-Taylor

21. April 2011 um 18:48 Uhr
JanSH4DOW_

JanSH4DOW_

21. April 2011 um 18:53 Uhr
Killerphil51

Killerphil51

21. April 2011 um 19:19 Uhr
CodeName1818

CodeName1818

21. April 2011 um 19:33 Uhr
robertablanca

robertablanca

21. April 2011 um 19:46 Uhr
DUSCHKOPFKILLER

DUSCHKOPFKILLER

21. April 2011 um 20:09 Uhr