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Daten-GAU im PSN: Die aktuellsten Meldungen (Update 4)

Auch in der letzten Nacht war das PSN-Debakel das wichtigste Thema in den globalen Medien. Hier eine Zusammenfassung der jüngsten Meldungen und Gerüchte.

Wann ist das PlayStation Network wieder erreichbar?
Sony arbeitet derzeit an einem Firmware-Update, das Nutzer dazu auffordert, das PSN-Passwort zu ändern, sobald das PSN wieder verfügbar ist. Erste Dienste sollen binnen einer Woche (also bis zum 3. Mai) wieder an den Start gehen.

Wer trägt die Verantwortung für den Daten-GAU?
Experten sind sich offenbar sicher: Der Hauptverantwortliche ist Sony selbst. „Dass ein Datendiebstahl in diesem Ausmaß bei Sony möglich war, ist ein Zeichen großer Nachlässigkeit. So etwas kann nur passieren, wenn jemand schlampt“, so Sascha Pfeiffer, Sicherheitsberater beim Softwareanbieter Sophos gegenüber Spiegel Online.

Weiter: „Sonys Kommunikationspolitik ist ein Zeichen der Hilflosigkeit. Die werden eine Woche überlegt haben, ob jemandem eine geniale Idee kommt, die Sicherheitslücke zu stopfen.“

Wie drangen Hacker in das System ein?
Während Sony sich noch nicht zu diesem Thema äußerte, wird spekuliert, dass die Hacker die Kontrolle über den PC eines Administrators erlangen konnten – beispielsweise mithilfe einer eMail, die Schadsoftware enthielt.

Sicherheitsberater Pfeiffer: „Das kann mit einem Link in einer Facebook-Nachricht beginnen, der auf eine präparierte Seite führt, oder mit einem Dokument im E-Mail-Anhang, der unter dem Namen eines Ex-Kollegen verschickt wurde.“

Unklar ist weiterhin, wer hinter den Angriffen steckt. Anonymous erklärte sich schon vor einigen Tagen für nicht verantwortlich.

Sony versichert weiterhin, dass man das Ausmaß erst nach einer Woche erkannte
Mittlerweile hat auch Sony Deutschland ein entsprechendes Statement abgegeben. Auf dem offiziellen PlayStation-Blog heißt es: „Es gab einen zeitlichen Unterschied zwischen dem Zeitpunkt, als wir herausfanden, dass es einen Angriff gab und dem Zeitpunkt als wir bemerkten, dass Konsumenten-Daten komprimittiert wurden.“

„Wir haben herausgefunden, dass es am 19. April einen Angriff gab und haben umgehend alle Dienste geschlossen. Wir haben ein externes Experten-Team zu Rate gezogen, um uns zu erklären, wie der Angriff zustande kommen konnte und haben eine Untersuchung durchgeführt, um die Ursache und den Umfang dieses Vorfalls zu eruieren.“

„Es waren mehrere Tage der forensischen Analyse notwendig, damit unsere Experten den Umfang dieses Angriffs überschauen konnten.“

„Dies hat bis gestern angedauert. Wir haben diese Information gestern publiziert und den Konsumenten mitgeteilt. Für alle Betroffenen gibt es ein FAQ mit den meist gestellten Fragen.“

Wer haftet für den Datenverlust?
Sony womöglich nicht. In den PSN-Nutzungsbedingungen heißt es etwas schwammig: „Wir schließen jede Haftung für den Verlust von Daten oder nicht autorisierten Zugang zu Ihren Daten, Ihrem „Sony Online Network“-Konto oder „Sony Online Network“-Guthaben und für Schäden an Ihrer Software oder Ihrer Hardware aus, die das Ergebnis Ihrer Nutzung von Sony Online Network sind oder durch Ihren Zugang zu Sony Online Network entstehen mögen.“

Und nun kommen die Anwälte ins Spiel
Mittlerweile scheinen die ersten User zu klagen. So berichtet Eurogamer, dass ein gewisser Kristopher Johns aus Alabama über die Kanzlei Rothken Klage gegen Sony einreichte. Sony habe die privaten und sensiblen Daten der Nutzer nicht in angemessener Art und Weise geschützt, so sein Vorwurf.

Was raten die Banken?
Vorerst sollten alle PSN-User Ruhe bewahren und die Konten verstärkt im Auge behalten. Die Kreditkarten-Daten waren laut Sony ohnehin verschlüsselt. Darüber hinaus sollten Passwörter sicherheitshalber geändert werden, vor allem, wenn das PSN-Passwort auch für andere Dienste genutzt wird.

[Update 09:32 Uhr] Das Vertrauen der Konsumenten ist hinüber
Dies glaubt zumindest James Brooksby: “Meine größte Sorge ist nicht nur, wie dies PSN beeinträchtigt, sondern auch XBLA, Steam, iTunes – alle Lieferanten von digitalen Inhalten”, so der Chef des PSN-Entwicklers DoubleSix. „Unsere größte Sorge ist es, wie dies das Verhalten der digitalen Verbraucher in Zukunft beeinträchtigt.“

[Update 12:10 Uhr] Freundeslisten und Trophy-Daten nicht in Gefahr
Laut James Gallagher hat der Ausfall des PSNs keine Auswirkungen auf Trophy-Daten, Freundeslisten und ähnliche Dinge: „Wenn das PSN wiederhergestellt ist, werden Freundeslisten, Trophies und Guthaben auf dem selben Stand wie vorher sein.“

[Update 13:20 Uhr] Geohot meldet sich zu Wort
Zwischenzeitlich hat auch PS3-Hacker George „Geohot“ Hotz ein Statement abgegeben. „Homebrew und die Erforschung von Sicherheitslücken auf euren Geräten sind cool. Sich in irgendwelche Server zu hacken und Datenbanken mit Benutzerinformationen zu stehlen, ist dagegen nicht cool. Das rückt die Hacker-Community in ein schlechtes Licht, auch wenn es gegen Deppen wie Sony gerichtet ist.“

„Bis weitere Details zum technischen Aspekt bekannt sind, kann ich nur spekulieren, aber ich wette, dass Sonys Arroganz und Missverständnis bezüglich des Eigentums dafür sorgten, dass sie in diese Position kamen.“

[Update: 15:30 Uhr] Sonys Senior PR Manager Guido Alt meldet sich zu Wort
Sonys Guido Alt hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet und meint, dass „der oder die Hacker das notwendige Know-How und die Ressourcen gehabt haben“ müssen „um in die Datenbank einzudringen und Datensätze zu stehlen. Das ist ein ganz anderes Kaliber als die Angriffe, mit denen das Netzwerk nur lahmgelegt wurde, das kann jeder Fünfzehnjährige, der sich damit auskennt. Der Datenklau wurde von Profis durchgeführt.“

Wann das PSN wieder ans Netz geht, weiß auch Alt nicht: „Bislang gibt es kein Datum, wann das PSN wieder online geht. Da gilt das Motto Sicherheit vor Schnelligkeit.“

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Kommentare

HermannBruder

HermannBruder

29. April 2011 um 07:11 Uhr
HermannBruder

HermannBruder

29. April 2011 um 07:49 Uhr
Malekith24

Malekith24

29. April 2011 um 08:11 Uhr
HermannBruder

HermannBruder

29. April 2011 um 17:26 Uhr
Kotnascher

Kotnascher

29. April 2011 um 18:18 Uhr
dieselstorm

dieselstorm

27. Dezember 2014 um 02:10 Uhr
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