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Review

Test: DiRT 3

play3 Review: Test: DiRT 3

8.5

Heulende Motoren, Drifts und wehender Staub: „DiRT 3“ geht zurück zu seinen „Colin McRae“-Wurzeln. Endlich dürft ihr wieder hemmungslosen Rallye-Spaß genießen. Ob „DiRT 3“ seiner Tradition aber auch alle Ehre macht? Das verraten wir euch im Test!

Ein Randnotiz abseits der Strecke: Aufgrund des aktuell noch nicht aktivierten PSN-Stores konnten wir die über ein Dutzend Mehrspielerfunktionen online leider nicht ausprobieren. Diese werden übrigens mit einem beiliegenden Code aktiviert und schalten gleichzeitig ein neues Fahrzeug und die Youtube-Funktionen von „DiRT 3“ frei.

Was wir cool finden

Zurück im Dreck
Nach einer kleinen Identitätskrise finden wir uns in „DiRT 3“ dort wieder, wo Codemasters‘ Rennserie hingehört: Auf der Rallye-Strecke. In „DiRT 3“ heizen wir über 50 verschiedene Strecken rund um den Globus. Dabei variiert der Untergrund natürlich anhängig von der Location: In Aspen rasen wir durch ein Schnee bedecktes Winterwunderland. In Kenia über braunen Savannensand. Und in Monaco müssen wir uns mit bis zu acht anderen Fahrern auf einem engen Straßenparcour herum ärgern.

Die Auswahl an Fahrzeugen reicht in „DiRT 3“ von 70er Jahre Rallye-Fahrzeuge bis hin zu schweren Trophy Trucks wie dem Mitsubishi Racing Lancer. Mit ihnen geht’s u.a. in Spielmodi wie Land Rush, Trail Blazer oder Rally Cross auf die Piste. Das bedeutet: Mal kämpft ihr gegen bis zu acht andere Boliden, mal startet ihr zeitversetzt gegen die Konkurrenz. Eine besondere Rolle nehmen Head 2 Head-Rennen ein. Hier fahrt ihr direkt gegen einen Konkurrenten, allerdings auf zwei verschiedenen Bahnen.

Insgesamt mangelt es „DiRT 3“ garantiert nicht an Abwechslung, auch wenn die Etappen allesamt recht kurz ausfallen. Kaum ein Rennen dauert länger als fünf bis zehn Minuten.
Urteil: Sehr gut

Wie im Urlaubskatalog
Wer hätte das erwartet? „DiRT 3“ sieht wie schon sein Vorgänger klasse aus. Dabei sind es diesmal weniger die grellen Farben und riesige Feuerwerke, die uns überzeugen. Vielmehr gefallen uns die hübsch designten Landschaften mitsamt ihrer lebendig wirkenden Natur. Fahren wir etwa über einige staubigen Etappen in Kenia, düsen wir vorbei an Dörfer, die Sonne zaubert dabei schöne Lens-Flare-Effekte auf den Bildschirm. In Norwegen und Finnland dagegen rennen immer wieder Zuschauer über die Rallye-Kurse.

Im Singleplayer läuft das Spiel auch jederzeit flüssig. Einzig im Splitscreen-Modus müsst ihr Geschwindigkeitseinbußen in Kauf nehmen. Wie in beinahe jedem Rennspiel habt ihr auch in „DiRT 3“ mehrere Perspektiven zur Auswahl. Der Cockpit-View ist dabei gut gelungen, besonders wenn ihr mit dem Lenkrad spielt. Allerdings sind die Amaturen nicht ganz so detailreich und gestochen scharf wie etwa bei den Premium-Karossen von Gran Turismo“. Ähnlich wie in „Shift 2 Unleashed“ nutzt auch „DiRT 3“ einen kleinen Effekt bei Crashes: Sobald ihr mit richtig Schwung in ein Hindernis hinein brettert, verpixelt kurz der Screen. Eine nette Idee!

Die Akustik steht der optischen Präsentation in nur wenig nach. Der Soundtrack im Hintergrund ist absolut erstklassig und untermalt die Menüs entspannt, aber doch mehr als passend. Die Motorsounds klingen realistisch und bei jedem Fahrzeug unterschiedlich. Gerade in tieferen Klassen jaulen die Motoren eher, während schwere Trucks deutlich mehr Power versprühen.
Urteil: Sehr gut

Steuerung und Fahrgefühl
„DiRT 3“ ist keine reinrassige Rallye-Simulation, aber garantiert auch kein Arcade-Leichtgewicht. Die (Hand-)Bremse ist hier euer bester Freund. Denn Drifts und das gekonnte Einbiegen in scharfe Haarnadelkurven entscheiden immer wieder über Sieg oder Niederlage. „DiRT 3“ bietet für Einsteiger eine Fülle an Hilfefunktionen wie etwa automatische Bremsen oder eine dynamische Ideallinie. Das bekannte „Zurückspulen“ des Vorgängers zum Korrigieren von Fehlern ist ebenfalls mit dabei, kostet euch bei Benutzen aber kleinere Punktprämien.

Mit dem Gamepad ist bei „DiRT 3“ viel Fingerspitzengefühl gefragt. Die Boliden reagieren prompt und sehr sensibel auf alle Bewegungen. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten brechen sie nach schnellen Lenkmanöver rasch aus. Hier solltet ihr eine kurze Eingewöhnungszeit einplanen, da ihr auch in den Optionen keinerlei Einstellungsmöglichkeit für die Analog-Sticks habt. Trotzdem: Habt ihr euch an das Handling erst einmal gewöhnt, kann der Rallye-Spaß losgehen. Mit der Handbremse fegt ihr förmlich um Kurven und das Geschwindigkeitsgefühl ist auf den engen Strecken absolut gelungen.

Der Untergrund hat in den Rennen natürlich Einfluss auf die Fahreigenschaften eures Boliden. Auf Schnee geratet ihr schneller ins Rutschen. Auf asphaltierten Straßen dagegen nehmt ihr flotter an Geschwindigkeit auf. Insgesamt sind die Auswirkungen der Strecken zwar durch die tolle Dualshock-Unterstützung spürbar, hätten aber noch dramatischer ausfallen dürfen. Gerade bei Nachtfahrten im Schnee steht uns leider trotz aufbrausender Wolken nur selten der Schweiß auf der Stirn.
Urteil: Gut

Und ich dreh mich!
Einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen die Gymkhana-Events bei uns. Sicherlich machen die munteren Drifts um Pylonen und die muntere Punktejagd Spaß. Und garantiert sind auch hier die Steuerung und das Fahrgefühl erstklassig. Trotzdem laufen sich diese Art von Veranstaltungen recht schnell tot. Es fehlt einfach an Abwechslung. Spätestens nach dem zweiten oder dritten Event wisst ihr, in welchem Winkel ihr die Posten am besten anfahrt, um die maximale Punktzahl zu erhalten. So sind die Gymkhana-Rennen zwar ein frische Wind, aber leider auf Dauer zu simpel und eintönig gehalten.
Urteil: Befriedigend

Was wir weniger cool finden

Tuning und Motorschaden
Wie schon in den vergangenen Teilen, ist „DiRT 3“ eine Mischung aus Simulation und Arcade. Während uns das Fahrverhalten dank aller abschaltbarer Hilfefunktionen überzeugte, störten uns einige Faktoren abseits der Piste. Denn die Werkstatt ist in „DiRT 3“ ausgesprochen spärlich ausgerüstet. Nur wenige Optionen wie Abtrieb oder Bodenfreiheit können wir mit kleinen Schiebereglern beeinflussen. Die Aufmachung ist hier – wie beinahe alle Menüs – ausgesprochen bieder und langweilig. Nur einige Kommentare weisen uns auf die Folgen möglicher Veränderungen hin. Das größte Problem ist hier allerdings der Umfang: Echte Autoschrauber werden sich einfach unterfordert fühlen. Schließlich basteln Profis gerne an jedem noch so kleinen Schräubchen herum.

Ganz ähnliche Schwierigkeiten hat das Schadensmodell: So sieht es zwar klasse aus, wenn nach Crashes Teile der Karosserie wie etwa die Motorhaube oder die Stoßstange fliegen gehen. Doch haben Unfälle leider nur eingeschränkten Einfluss auf das Fahrverhalten der Boliden. Lediglich die Motorleistung und die Lenkung verändern sich spürbar. Auch hier gilt: Der Ansatz ist absolut in Ordnung, aber gerade bei einem Rallye-Spiel hätten wir uns deutlich mehr Komplexität gewünscht.
Urteil: Befriedigend

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Wir sind jetzt wieder seriös
Wir erinnern uns an „DiRT 2“ zurück: Quietschbunte Strecken, jede Menge coole Typen mit noch cooleren Sprüchen. Wir hatten teilweise das Gefühl, in einer Folge von „MTV Jack-Ass“ zu Gast zu sein. „DiRT 3“ hat damit rein gar nichts mehr zu tun. Daher gibt sich das Spiel von Anfang an betont nüchtern. Die Menüs wirken aufgeräumt, aber ein wenig langweilig. Statt des lebendigen Rennzirkus aus dem Vorgänger bekommen wir nun lediglich Anrufe von unserer Managerin und Stars wie Ken Block serviert. „DiRT 3“ verschenkt mit seiner aufgesetzten Ernsthaftigkeit massig Atmosphäre.

Besonders im Singleplayer suchen wir nach der Art von Kreativität und Begeisterung, die wir in „DiRT 2“ noch allerorts gespürt haben. Der Singleplayer ist nicht per se schlecht – im Gegenteil. Allerdings ist die Präsentation steril wie in einem OP-Saal. Wir wählen einen Events aus, fahren unser Rennen, wählen den nächsten und gehen wieder auf die Strecke. Wo bleiben die Champagnerduschen und die Verbindung zu den Zuschauern? Wo versteckt sich unser Team? Abgesehen von diesem Verlust von Atmosphäre präsentiert sich die vier Saison andauernde Kampagne auch noch als eine recht kurze Angelegenheit. Abhängig von der Anzahl eurer Neustarts und der gewünschten Platzierungen werdet ihr 10 bis 15 Stunden mit dem Solo-Modus verbringen. Andere Rennspiele biete deutlich mehr.
Urteil: Ausreichend

System: Playstation 3
Vertrieb: Codemasters
Entwickler: Codemasters
USK: ab 6 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.codemasters.de/games/?gameid=3258

8.5

Wertung und Fazit

Test: DiRT 3

Kommentare

X-Station

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29. Mai 2011 um 18:39 Uhr
Michi2801

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29. Mai 2011 um 18:43 Uhr
Cpt.Hercules

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29. Mai 2011 um 20:19 Uhr
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15. Juni 2011 um 16:04 Uhr