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VORSCHAU: Dead Island

Zombies haben in den vergangenen Jahren ein virtuelles Revival erlebt. Seit dem Überraschungserfolg von „Left 4 Dead“ kommt fast kein Spiel mehr ohne die untoten Gestalten aus. Da legen wir uns in „Red Dead Redemption: Undead Nightmares“ im Wilden Westen mit Zombies an. Oder bekämpfen sie sogar in „Call of Duty: Black Ops“ und nicht zuletzt in „DiRT 3“.

Doch der ganz große Zombie-Hype ist inzwischen vorüber. Wer in diesem Jahr noch in den Genuss von brutaler Metzel-Action mit Untoten kommen will, der muss sich einen Trip nach „Dead Island“ buchen. Dem polnischen Entwickler Techland gelang es, vor wenigen Monaten mit genialen Trailern auf sich aufmerksam zu machen. Ob „Dead Island“ auch wirklich das hält, was die Zwei-Minuten-Meisterwerke versprechen?

Inselalbträume
Wie genau es zum Ausbruch der Untoten in „Dead Island“ kommt, verrät Entwickler Techland aktuell noch nicht. Doch das Urlaubsparadies Banoi wird eines morgens in bester „Dawn of the Dead“-Manier von den modrigen Schlurfern heimgesucht. Und wie uns die vergangenen Trailer von „Dead Island“ gezeigt haben, geht es hier besonders um eins: Nämlich um das nackte Überleben.

Zu Beginn des Spiels entscheidet ihr euch für einen von insgesamt vier spielbaren Charakteren. Wie in einem Rollenspiel entsprechen die Figuren Klassen. Der kräftige Rapper Sam B. etwa übernimmt die Rolle des Tanks. Ihn zieht es also mitten in die Schlacht. Er ist körperlich stark, dafür aber auch laut und verhältnismäßig langsam. Die Hotelangestellte Xian Mei dagegen übernimmt die Aufgabe der Diebin bzw. der Assassine. Sie ist schnell und kann ihr Gegner sogar lautlos mit One-Hit-Kills von hinten erledigen. Der erst kürzlich vorgestellte Ex-Footballer Logan ist der klassische Leader. Er ist also ein ausgeglichener Charakter mit wenigen Schwächen. Über Purna, die zweite Dame im Bunde, hat Techland bislang noch keine weiteren Details veröffentlicht.

Video wurde entfernt, da der Titel auf den Index (Liste B) gesetzt wurde.

Nach dem Ausbruch der Zombie-Invasion treffen wir diese vier Figuren in einem Poolhaus in Strandnähe an. „Dead Island“ verfügt über eine Drop-In-Drop-Out-Funktion. Möchtet ihr also mit anderen PS3-Usern spielen, werdet ihr einer offenen Party zugewiesen. Haben die Kollegen einen deutlich höheren EXP-Level, wird euch dies angezeigt. Ein wenig enttäuschend: „Dead Island“ verfügt im Gegensatz zu „Left 4 Dead“ leider über keinen Splitscreen-Modus. Techland begründet dies mit dem Open-World-Szenario und den damit verbundenen Hardware-Anforderungen.

Knüppel, Ruder und Messer
„Dead Island“ wirft euch in ein auf den ersten Blick hübsches Inselszenario, dass sich durch die Zombie-Invasion schlagartig in eine Horrorvision verwandelt. Bei unseren ersten Schritten über den örtlichen Sandstrand waten wir förmlich durch ein Gemisch aus abgetrennten Körperteilen, Leichen und Blut. Ach ja, „Dead Island“ erscheint übrigens wegen seiner expliziten Gewaltdarstellung nicht in Deutschland.

Nur wenige Sekunden nachdem wir uns von dem Schreck erholt haben, greifen uns auch schon die ersten Untoten an. Sie sind anfangs noch recht langsam. Flugs greifen wir uns ein Ruder von dem Boot nebenan und ziehen den stöhnenden Gesellen einen neuen Scheitel. Rote Blutwölkchen spritzen über den Schirm. Einem anrückenden Schurken schleudern wir das Ruder kurzerhand entgegen. „Dead Island“ setzt massiv auf Nahkämpfe. Schließlich sind auf einer Urlaubsinsel wie Banoi Schusswaffen knapp.

Das Kampfsystem fällt taktisch aus und besitzt sogar Rollenspielelemente. So nutzen sich die Waffen mit der Zeit ab. Je häufiger wir also mit dem Ruder auf Zombies einprügeln, desto weniger Schaden richtet es an. Außerdem müssen wir während unserer Attacken auf die Ausdauer unserer Spielfigur achten. Schwingen wir unsere Waffe zu häufig, geht uns die Puste aus und wir sind nahezu kampfunfähig. In solchen Momenten springen uns die modrigen Gestalten an den Hals und wir müssen sie in einem Quicktime-Event auf den Boden stoßen. Anschließend können wir sie mit einem beherzten Tritt auf den Schädel ein für alle Mal ausschalten.

Allerdings ist es in „Dead Island“ ohnehin ratsam, mehr als eine Waffe im umfangreichen Inventar zu deponieren. So finden wir auf dem Weg eine handliche Axt, einen Baseballschläger und ein Messer. Die Utensilien unterscheiden sich deutlich in ihrer Funktionalität und können zudem an Werkbänken modifiziert werden. Ähnlich wie in „Fallout 3“ benötigt ihr dafür zunächst Blaupausen. Doch dann könnt ihr besagtes Schlachterbeil mit einer Autobatterie verbinden und so euren Widersachern noch einen zusätzlichen Stromschlag verpassen. Selbst das Anfertigen von Bomben mit Hilfe von Sprengstoff ist möglich. An Werkbänken repariert ihr zudem lieb gewonnene Geräte. Schließlich will man ja nicht ständig das Arsenal wechseln.

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Kriegen Zombies eigentlich Sonnenbrand?
Für jeden erledigten Madensack bekommen wir natürlich Erfahrungspunkte, ebenso für das Meistern von Haupt- und Nebenquests. Mit den EXP rüstet ihr die Eigenschaften eures Charakters auf und verpasst ihm Spezial-Manöver. Sam B. etwa versetzen wir in eine Art Wut-Modus und metzeln kurzfristig alles nieder, was nicht rechtzeitig den Bus nach Acapulco bekommt.

Haupt- und Nebenaufgaben erhalten wir von Überlebenden, die wir immer wieder an Kernorten antreffen. So rottet sich etwa eine Gruppe NPCs bei einem Leuchtturm zusammen. Hier können wir nicht ein wenig verschnaufen, sondern lassen unsere Wunden verarzten und kapern nach einiger Spielzeit sogar einen Wagen. Schließlich ist Banoi ein riesiges Open-World-Eiland, das nicht nur aus schönen Urlaub-Ressorts, sondern auch aus Städten und Dörfern besteht. Wer keine Lust auf derartige Spritztouren hat, der kann auch via Fast-Travel über die Insel huschen.

Praktisch: Mit dem Auto preschen wir über die Straßen und zermatschen dabei unachtsame Zombies. Deren Körper werden förmlich von der Karosserie zerfetzt. Das Physik-Modell von „Dead Island“ ist wahrlich beeindruckend. Allein mit einem Messer trennen wir die wandelnden Leichen problemlos die Körperteile ab. Laut Techland werden wir im Spielverlauf auf etliche Zombie-Gattungen treffen. Ein Bursche etwa sprengt sich selbst, sobald wir ihm zu nahe kommen. Ein anderes Biest versucht uns mit Rammattacken zu Boden zu schleudern und ist nur an einer markierten Stelle auf dem Rücken verwundbar. Tatsächlich ist in solchen Momenten Taktik und Teamwork erforderlich: Während etwa die übrigen Mitglieder unserer Survivor den Burschen ablenken, schleichen wir Außen herum und werfen dem Monstrum Messer in den Rücken. Habt ihr übrigens keine Lust auf Gruppenarbeit, könnt natürlich auch offline spielen. Dann wird laut Techland die Anzahl der auftauchenden Zombies angepasst und reduziert.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Deep Silver
Entwickler: Techland
Erscheinungstermin: 9. September 2011
USK: erscheint nicht in Deutschland
Offizielle Homepage: http://deadisland.deepsilver.com

Einschätzung: gut

Zombie-Freunde buchen bereits jetzt einen Trip in die Südsee und bestellen „Dead Island“ vor. Auch bei uns macht sich langsam Vorfreude breit. Die spielerischen Freiheiten eines „Far Cry“ werden hier mit Gruselelementen aus bekannten B-Movies oder eben „Left 4 Dead“ kombiniert. Spielerisch und technisch macht „Dead Island“ bislang einen tadellosen Eindruck. Allerdings sind wir gespannt darauf, ob es Techland auch gelingt dieses Grundgerüst mit Zusammenhängen, einer guten Geschichte und unterhaltsamen Quests zu unterfüttern. Nur dann wird aus „Dead Island“ ein wirklich herausragendes Spiel.

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Kommentare

Player Tobi

Player Tobi

06. Juli 2011 um 11:32 Uhr
POKITO HASSER

POKITO HASSER

06. Juli 2011 um 14:13 Uhr