Jetzt darf Black Box ran: Nach dem mittelmäßigen „Need for Speed: World“ versuchen sich die Entwickler nun an „The Run“. Ob das ein gutes Omen für den nächsten Ableger der legendären Rennspielserie ist? Wir durften den flotten Arcade-Flitzer bereits vorab in einer Demo-Session Probe fahren.
Durch die Wüste
Die Kollegen von Electronic Arts versetzten uns bei der Präsentation erstmal einen kleinen Dämpfer: Es gibt keine Movie-Passagen wie aus dem bisher veröffentlichten Trailer. Überhaupt sind diese Zwischensequenzen wohl etwas überschätzt worden. Sie werden nur einen verschwindend geringen Teil innerhalb der Singleplayer-Kampagne ausmachen. Mehr als fünf oder zehn Prozent werden es wohl nicht sein. Die Quicktime-Events in Form von hübschen Actioneinlagen mit animierten Helden sollen nur dazu dienen, dem Spiel eine Identifikationsfigur und natürlich Tiefe zu geben. Aber wir werden nicht ständig zu Reaktionstests herausgefordert, so zumindest die PR-Manager von Electronic Arts. Stattdessen wird man sich auch in Zukunft auf Rennpassagen konzentrieren.
Und unsere Hands-On-Session macht den Anfang. Denn hier düsen wir über die Strecke „Desert Hills“ durch die Wüste Nevadas. Eingebettet wird das Rennen natürlich in den Zusammenhang des Roadtrips von der Ost- zur Westküste der Vereinigten Staaten. Einen Wagen dürfen wir uns nicht aussuchen. Der Porsche RS 4.0 ist vorgegeben, dafür wird es aber im fertigen Spiel eine Garage mit jeder Menge Luxusschlitten geben. Genaue Angaben über den Fuhrpark gibt es natürlich noch nicht. Auch die massiven Logo-Einblendungen während der Ladebildschirme sind lediglich Platzhalter.
Bei „Desert Hills“ handelte es sich um ein klassisches Start-Ziel-Rennen mit einer kleinen Vorgabe: Wir müssen zehn KI-Widersacher überholen, bevor wir die roten Leuchtfeuer am Ende passieren. Unsere Durchschnittszeit lag bei rund drei Minuten, die Länge des Kurses waren geschätzte 12 bis 17 Kilometer. Das Rennen war in mehrere Abschnitte unterteilt und besaß sogar einige Checkpunkte. Die erste Passage führte uns über einige leichte Kurven mit hübschem Bergpanorama zu unserer Rechten. Die Weitsicht ist hier wirklich beeindruckend. Allerdings dürfen wir auch in „Need for Speed: The Run“ keine eigenen Wege suchen. Entfernen wir uns zu weit von der asphaltierten Straße, wird der Wagen neu gesetzt. Trotzdem wirkt „The Run“ nicht mehr ganz so quietschig bunt, wie die zuletzt von Criterion entwickelten Arcade-Ableger der „Need for Speed“-Serie. Uns erinnerte die hügelige Landschaft und die Farbgebung sogar ein wenig an „Medal of Honor“.
Seinen ersten kleinen Höhepunkt fand unsere Mini-Session allerdings beim Einbiegen in eine kurze Offroad-Passage. Hier rasen wir vorbei an steilen Felswänden. Die Brücken über uns vibrieren als die PS-Monster durch den Tunnel rauschen. Staub rieselt von oben auf die Strecke herab. Bei der Ausfahrt aus dem Canyon erfreuen uns einige hübsche Lichteffekte. Die Szenerie wirkt bewusst karg und farblos. Doch das passt zu dem zumindest optisch etwas realistischeren Anspruch von „The Run“. Im weiteren Verlauf schlittern wir durch einige Kurvenkombinationen und treffen sogleich auf die einzige Abkürzung in der Demo. An einer Linksbiege preschen wir einfach geradeaus durch den Zaun und ersparen uns somit die folgende Schikane. Wir beenden das Rennen nach einigen weiten Sprüngen. Offensichtlich sind Nevadas Straßen nicht für Highspeed-Boliden wie den Porsche RS 4.0 gemacht.
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Achtung, Felsen … zu spät!
In der Preview-Fassung waren zwei Kameraansichten verfügbar – Stoßstange und Third-Person. Gerade die Stoßstangenkamera glänzte mit einem unglaublichen Geschwindigkeitsgefühl und war noch einmal deutlich schneller, als die Verfolgerperspektive. Allerdings geht dann auch die Übersicht ein wenig verloren. Immerhin: „Need for Speed: The Run“ ist bereits jetzt rasend schnell und ist dabei auch noch hübsch. Technisch ist der Arcade-Flitzer in etwa auf dem Niveau der vergangenen „Need for Speed“-Ableger. Es sieht also richtig gut aus, ist aber grafisch kein neuer Quantensprung im Rennspielgenre.
Das Fahrgefühl erinnert indes eher an „Most Wanted“. Soll heißen: Die Bremse brauchen wir nur verhältnismäßig selten. Lediglich bei einen besonders scharfen Serpentinen nutzen wir den linken Trigger, um gekonnt um die Kurven zu driften. Unser schwarzer Porsche RS 4.0 spielte sich in der vorliegenden Version noch ein wenig unausgeglichen. So neigt das Gefährt immer wieder zu unkontrollierten Ausbrüchen. An einigen Stellen fühlte sich der Wagen dagegen merkwürdig schwer an und reagierte nur ausgesprochen träge auf unsere Lenkbewegungen. Gerade bei plötzlichen Ausweichmanövern wegen entgegen kommendem zivilen Verkehr oder anderen Fahrzeugen gab es hier häufiger Schwierigkeiten.
Ähnlich wie in „DiRT 2“ habt ihr auch in „Need for Speed: The Run“ die Möglichkeit, das Geschehen zurückzuspulen. Fahrfehler oder gar so manchen Totalschaden könnt ihr so wieder ausgleichen. Die Animationen für das Rückspulen wirkte derzeit noch wie ein Platzhalter: Lediglich eine zerbrochene Windschutzscheibe wies auf den Zeitsprung hin. Wir konnten das Replay-Feature übrigens bis zu fünf Mal benutzen. Bei einem schweren Crash – etwa einem Frontalzusammenprall mit einer Leitplanke – erschien das Wort „Wrecked“ auf dem Schirm und wir wurden automatisch wieder in die Vergangenheit gebeamt. Wir mussten diese Funktion gerade zu Beginn sehr oft in Anspruch nehmen. Denn die KI-Fahrer agierten nicht sonderlich fair. Sie schubsten gnadenlos und rammten uns ein ums andere Mal gezielt in die Leitplanke. Wir dagegen hatten gegen die Boliden kaum eine Chance, da ihre Fahrzeuge offensichtlich schwerer waren. Lediglich mit Hilfe des Turbos konnten wir uns ein wenig Luft verschaffen.
Aufgrund besagter Trägheit unseres Vehikels war übrigens das Nitro unser bester Freund. Denn ähnlich wie in früheren „Burnout“-Teilen konnten wir hiermit den quer stehenden Wagen geschickt aus der Kurve hinausschieben. Unser Tacho offenbarte zudem ein zweites Symbol, welches wir als Anzeige für den „Windschatten“ vermuten. Welchen Sinn diese Funktion im fertigen Spiel haben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Black Box
Erscheinungstermin: 17.11.2011
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.needforspeed.com/
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Kommentare
Burnout
03. August 2011 um 17:35 Uhrklingt nice
andyatat
03. August 2011 um 17:39 UhrWenn Sequenzen eher selten sind, muss ich mich entschuldigen und etwas aus meiner Kritik streichen. Jedoch schein ich etwas richtig zu liegen mit Most Wanted anhang.
Zurück spulen? Erinnert etwas an Shift..
Scheint so als ob sie aus vielen Elementen versucht haben etwas zu entwickeln.
Leider Schockt mich der Review nur noch mehr ab.. schade.
Etwas, was mich seit Underground – Most Wanted sehr interessiert:
Kann jemand etwas zu den Soundtracks sagen?
Gumminger
03. August 2011 um 17:58 Uhrreplay-funktion hatt mittlerweile jeder renner, ich find sie sinnlos. aber man muß die funktion ja net nutzen.
hat wohl aber eher damit zu tun das man mehr leute als kunden gewinnen will, die net so versiert in rennspielen sind.
und wieso alle über die sequenzen meckern..
in most wanted gabs auch genug davon.
ImogEN80
03. August 2011 um 18:05 UhrEntwickler : Black Box. Die habe es doch schon mal gegen die Wand gefahren.
Warum schickt EA gefühlt jedes halbe Jahr ein NFS ins Rennen und lässt alle bei Burnout hängen?
Spaxter
03. August 2011 um 18:12 Uhrwieso machen die nicht ne umfrage zu nfs was die spiler wollen ? das is doch nich so schwer odr ?
Vectro.
03. August 2011 um 18:31 UhrEine Frage interessiert mich brennend: KANN MAN TUNEN ?!
TeZiio
03. August 2011 um 18:31 UhrIch will nur wissen ob man Tunen kann 🙁 das ist Need for speed, und nicht „sinnloses! durch die Gegend gefahre und rennen absolvieren
kleinauheim
03. August 2011 um 18:57 Uhrlol das wird ja ein grafikhammer…
guckt mal bei bild 2 schaut der reifen durch den kotflügel des mustangs lol
Illuminati
03. August 2011 um 19:01 Uhr@ kleinauheim
glaubst du wirklich das sind die screenshots von der spielgrafik? da haste dich aber getäuscht die lichteffekte wurden aufjedenfall mit adobe photoshop 🙂 verbesssert hahahahaha
Gumminger
03. August 2011 um 19:19 Uhr@Illuminati
guck das video mal in ner gescheiten auflösung, da siehste was von der guten grafik.
xFrEaKyY-
03. August 2011 um 19:44 UhrSplitscreen?
kleinauheim
03. August 2011 um 19:51 Uhr@ Illuminati
stimmt jetzt wo du es sagst XDDD
vangus
03. August 2011 um 19:52 UhrAha, also ist es mal wieder soweit..
Die ganzen Need For Speed Teile hatten fette Trailer und am Ende kam nichts Dickes bei rum. Also bei der Demo des aktuellen Teils musste ich spucken gehen, weil das Handling und die KI grottenschlecht waren.. Und alle Teile davor waren ja im Prinzip noch schlechter, und auch NFS Carbon mit diesem übertriebenen „Autotuning“ fande ich schwach. Die Autos werden mit solchen hässlichen Verkleidungen usw. total verschandelt meiner Meinung nach. Wie auch immer, Burnout Paradise war ein klasse Arkade-Racer mit Niveau, aber die ganzen NFS-Entwickler verkacken irgendwie jedes Mal..
The Run knüpft vielleicht noch mehr an die alten Teile an, mit waghalsigen Straßenrennen. Wird vielleicht mehr wie NFS Porsche, war imo der beste Teil der Serie! Einfach rundum gelungen und motivierend..
LangzeitFaktor
03. August 2011 um 19:53 Uhr@xFrEaKyY-
Nope! Unfassbar, ich weiß..
Wie kann man nen Arcaderacer ohne Splitscreen ausliefern?!
Die scheinen alle kein Blur gespielt zu haben und ihre eigenen alten Teile auch nicht.
fipu12
03. August 2011 um 20:03 UhrTUNEN und ein SPlitscreen mit bis zu 4 spielern und alles ist perfekt^^
ne0r
03. August 2011 um 21:43 Uhr@TeZiio
nicht böse gemeint aber du bist bestimmt max. 17 und hast wohl gar keine ahnung was need for speed ist und was es ausmacht, denn obwohl need for speed underground gelungene teile waren ist das nicht das was need for speed ausmacht… Need for speed hp war endlich wieder ein normales nfs auch wenn die umsetzung nicht so der hammer war!
Ich würde mir einen splitscreen und schwierigkeitsgrade wünschen! Die steuerung sollte nicht so schwammig sein wie bei hp und die ätzende zeitfahren entweder weniger oder mit checkpoints wie bei carbon oder mw… Ich versteh eh nicht was das ständige zeitfahren in solchen racern zu suchen hat…
-Markus-
04. August 2011 um 01:07 Uhr@play3
Habt ihr eigentlich eine Ahnung wie es ist sich die Screenshots auf eurer Seite mit einem iOS anzuschauen???
Grottenschlecht!
Leider 🙁
Akopaluetze
04. August 2011 um 09:01 Uhrsehr geil!!!! so gut wie gekauft!
EvopowerX
04. August 2011 um 13:04 Uhr…das einzige was ich gesehen habe im trailer ist der bmw e30 m3 🙂 mein absolutes lieblingsauto. das spiel wird gekauft:D
Gamer1404
04. August 2011 um 19:46 Uhr@ ImogEN80
Weil Burnout scheise ist und Need for Speed wie CoD darauf setzt viele Spiele von unterschiedlichen Entwicklern raus zu bringen
Karl_Klezi
08. August 2011 um 19:38 UhrNeed For Speed ist kein Pimp My Ride!Hat jemand von euch überhaupt mal die Teile vor Underground gezockt?
Rushfanatic
12. August 2011 um 02:05 Uhr@Karl
da waren die Bubis doch noch an der Brust, du verlangst zuviel 🙂
NfS Porsche und Hot Pursuit 2 waren die Besten NfS.
Underground 2 hatte natürlich auch was, vorallem wegen dem Prüfstand 😀