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GC-Spielbericht: Prey 2

Human Head Games haben offensichtlich Mut zum Neuanfang. Denn „Prey 2“ hat so rein gar nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein: Neuer Held, neue Spielwelt, neues Gameplay. Eine gewagte Aktion, aber gerade deswegen ist uns „Prey 2“ im Gedächtnis geblieben.

Huch, ich bin ja Kopfgeldjäger!
Hauptfigur des Ego-Shooters ist US-Airmarshal Killian Samuals. Er wird von Aliens auf den fremden Planeten Exodus entführt. So beginnt das Spiel mit einem formschönen Flugzeugabsturz. Kaum dem Wrack entkommen, suchen wir zwischen den lodernden Überresten nach Überlebenden. Doch schon bald merken wir, dass wir uns offensichtlich nicht mehr auf der Erde, sondern eben auf Exodus befinden.

https://www.youtube.com/watch?v=WfRa0n1WkQM&feature=player_embedded

Die Präsentation von Human Head Games macht hier einen merkwürdigen Zeitsprung. Killian verdient sich seine Brötchen inzwischen als Kopfgeldjäger. Der gezeigte Abschnitt spielt in der Bowery, einer ziemlich finsteren Ecke des Alien-Stern. Mit all seinen Neonreklamen, den verschiedenen Ebenen und umher fliegenden Fahrzeugen erinnert die Spielwelt stark an den Science-Fiction-Klassiker „Blade Runner“. Hier wird Killian nicht nur auf die Suche nach fiesen Verbrechern gehen, sondern auch nach seiner eigenen Vergangenheit und den Hintergründen der Entführung. Laut den Entwicklern wird auch „Prey“-Indianer Tommie eine gewaltige Rolle in dem Szenario spielen.

Das Gameplay ist für einen Ego-Shooter sehr ungewöhnlich und innovativ. Killians bester Freunde ist sein Scanner. Schließlich kann er mit ihm Feststellen, welches Wesen in der offenen Spielwelt von „Prey 2“ gesucht wird und welches lediglich ein harmloser Zivilist ist. Doch die eigentliche Jagd ist natürlich Kernstück von „Prey 2“. Ähnlich wie in „Mirror’s Edge“ klettert, springt und rutscht Killian blitzschnell durch die Spielwelt. Eigentlich gibt es für ihn keine echten Hindernisse. An Vorsprüngen hängend kann er weiterhin schießen. Unter Schranken schlittert er einfach hindurch.

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Abhängig von den Steckbriefvorgaben, müsst ihr einen Delinquenten mal lebendig und mal tot abliefern. Bei der Jagd habt ihr über 20 verschiedene Hightech-Gadgets zur Verfügung. Einen Burschen etwa machten wir mit der Anti-Gravitationsgranate dingfest. Statt zu laufen, schwebte er einfach nur in der Luft, bis wir die Elektro-Handschellen auspackten.

Mit der „Verhaftung“ endet eine Mission aber noch nicht: In „Prey 2“ haben die Figuren ein echtes Eigenleben. So versuchen einige mit euch zu verhandeln, bieten euch sogar Geld an, wenn ihr sie wieder gehen lasst. Andererseits könnt ihr eure wehrlose Beute auch noch ein wenig piesacken, um zusätzliche Informationen oder Extras zu bekommen. Aber Vorsicht: Mit solchen Methoden erarbeitet ihr euch schnell einen schlechten Ruf. Das ist in manchen Situationen zwar praktisch, kann aber ähnlich wie in „Mass Effect 2“ zu Problemen führen.

System: Playstation 3
Vertrieb: Bethesda
Entwickler: Human Head Games
Erscheinungstermin: 1. Quartal 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.bethsoft.com/

Einschätzung: gut

Wenigstens kann sich bei „Prey 2“ niemand über ein müdes Technik-Update mit ein paar neuen Waffen beschweren. Stattdessen fühlt sich der Trip nach Exodus an wie ein komplett neues Spiel mit einigen Überschneidungen in der Story von „Prey“. Das Gameplay jedenfalls hat uns – ebenso wie die Spielwelt – recht gut gefallen.

Die vielen Gadgets sorgen für ordentlich Abwechslung und das herrlich offene Alien-Szenario ist im Shooter-Genre bislang einzigartig. Gerade Möglichkeiten wie das Bedrohen und Verhandeln mit Schurken empfinden wir als sehr interessant, sofern diese Ideen denn wirklich Einfluss auf das Gameplay selbst haben. Die Action-Anteile auf der anderen Seite sehen aktuell wirklich klasse aus. „Mirror's Edge“ konnte ja seiner Zeit nicht alles aus der Parkour-Thematik herausholen. Hoffentlich gelingt das „Prey 2“ besser! Wir hoffen hier jedenfalls auf eine etwas andere Shooter-Erfahrung.

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