John Tanner ist zurück. Fünf Jahre nach dem spielerischen und kommerziellen Flop von Parallel Lines will es der Vater der dreidimensionalen Open-World-Fahrspiele selbst richten und nimmt wieder Platz hinterm Lenkrad seines Dodge Challenger R/T.
Dabei hat sich Reflections einen zunächst etwas seltsam erscheinenden Kniff einfallen lassen, damit der ehemalige Undercover-Cop seinen fahrbaren Untersatz nach belieben Wechseln kann – ohne überhaupt aus seinem Wagen auszusteigen. Wir nehmen es einfach mal vorweg: Driver: San Francisco ist das beste Spiel der Reihe seit dem sagenhaften ersten Teil.
https://www.youtube.com/watch?v=8HgrynHCuus&feature=fvst
Was wir cool finden
Das Shift-Feature
Viele Leute wussten bei der Ankündigung dieses neuen Features nicht, was sie davon halten sollten. Man kann sich in laufenden Missionen einfach in den Fahrer eines beliebigen Fahrzeugs aus dem Zivil-Verkehr versetzen? Wie soll das gehen? Die Antwort: Eigentlich – also in der echten Welt – geht es nicht, denn die Handlung des Titels spielt sich allein im Kopf John Tanners ab. Der Gute liegt nach einem Crash mit dem ausgebrochenen Ober-Bösewicht Jericho im Koma. In seinem Krankenbett liegend entnimmt sein Unterbewusstsein die Details zum aktuellen Fall aus dem im Hintergrund laufenden Nachrichtensender und versucht, dem kriminellen Genie so auf die Schliche zu kommen.
Für uns ein Story-Vorbau, der das neue Feature durchaus rechtfertigt, vor allem, weil es den Spielablauf so wunderbar dynamisch gestaltet. Ihr verfolgt einen Fluchtwagen, der viel zu schnell für euch ist? Wechselt einfach in den Ford GT auf der Spur neben euch oder besser noch: Schnappt euch einen Lastwagen aus dem Gegenverkehr und rammt den Bleifuß damit frontal.
Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und laden zum Experimentieren ein. Außerdem erlaubt es euch, unterschiedlichste Missionstypen durch die Augen (und Ohren) verschiedener Verdächtiger zu erleben und so mehr über die Geschichte zu erfahren. Zudem wird der Anblick eines San Francisco aus der Vogelperspektive niemals alt. Das Shiften ist für uns eines der interessantesten Features dieses Jahres – auch wenn wir bislang nicht sehen, wie es hierzu einen Nachfolger geben sollte. Tanner wird wohl kaum noch einmal in ein Koma verfallen.
Urteil: Sehr gut
Das Fahrmodell
Die Fahrzeuge sind neben dem Shiften der Star des Spiels. Mehr als 120 verschiedene Original-Vehikel aus 50 Jahren Automobilgeschichte sind in wunderbar nachgebildeten Ausführungen mit von der Partie. Wenn man das erste Mal an einem 1975er Pontiac Trans Am vorbeirauscht, wandert der Finger unweigerlich über die Shift-Taste, um sich dieses Auto aus dem Burt Reynolds Streifen „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ unter den Nagel zu reißen. Noch sehr spät im Spiel entdeckten wir neue attraktive Fahrzeuge, die wir nach dem Shiften fahren konnten, bis sie auseinander fielen.
Da nicht ganz ersichtlich ist, wann und wo welche Wagen auftauchen, ist man sehr motiviert, mithilfe der Willenskraft-Währung, die es für beinahe jedes Manöver auf der Straße gibt, alle Autohändler aufzukaufen, um sich die zum Teil recht teuren Schmuckstücke dauerhaft selbst zu sichern. Das macht man neben der Haupt-Story, da die Fahrzeuge für Handlungs-Missionen meist fest vorgegeben sind. Mit den zahllosen Nebenmissionen und Herausforderungen haben aber auch die Autos aus der persönlichen Sammlung genug zu tun.
Das Fahrverhalten der Boliden gibt sich bei aller Eingängigkeit erneut sehr abwechslungsreich. Alle wagen fühlen sich unterschiedlich an, obwohl man im Grunde immer die aus der Reihe bekannte, driftlastige Physik bekommt. Es ist wunderbar kontrollierbar und sieht dazu noch gut aus, denn so schön schwer wie in Driver gehen die Autos in keinem anderen Rennspiel in die Stoßdämpfer.
Urteil: Sehr gut
Die Abwechslung
Der Umfang des neuen Driver ist ziemlich beeindruckend. San Francisco an sich ist schon ein großartiges Szenario, das seine unterschiedlichen Stadtteile und Reize erst nach und nach enthüllt und so über die komplette Spieldauer hinweg sehr ansehnlich bleibt, auch wenn einige unsichtbare Wände schon störend sind. Doch auch die Missionen selbst haben es in sich. Seien es nun eben erwähnte Herausforderungen – im Gegenverkehr ein bestimmtes Tempo halten, Pappaufsteller in einem Zeitlimit zerstören oder möglichst weit zu springen – oder die zentralen Story-Missionen, in denen nicht nur andere Fahrzeuge gestoppt werden wollen. Oft genug muss man den Puls einer Person durch riskante Fahrweise in die Höhe treiben, ein gestrandetes Zielfahrzeug mit aller (Shift-) Gewalt vor nahenden Verbrechern beschützen. Es ist für jeden was dabei, ohne dass das Spiel jemals vergessen würde, dass es in einem Driver eben immer ums fahren gehen sollte.
Und dann sind da noch die umfassenden Mehrspieler-Modi, die zusammen und gegeneinander – online oder im Split-Screen – angegangen werden können. Neben einer Ticken-Variante gibt es diverse Abwandlungen bekannter Regelwerke, die allesamt Sinn machen und sogar durch ein Level-System, freischaltbare Autos und Upgrades unterstützt werden. Viel Spiel für’s Geld.
Urteil: Sehr Gut
Das Auge fährt mit
Driver: San Francisco flutscht die meiste Zeit mit 60 Bildern pro Sekunde durch die ausufernde Westküstenmetropole. Das geht bei dem hohen Aufkommen exzellent modellierter Originalfahrzeuge natürlich zu Lasten der Texturen und Umgebungsgebäude, die aus der Nähe und vor allem in Standbildern sehr rudimentär gestaltet wirken. In Bewegung merkt man davon allerdings wenig und schnell weiß man die schnelle Bildrate zu schätzen.
Leider bricht die in haarigen Verfolgungsjagden aber schon mal deutlich ein und auch zu Tearing kann es kommen, wenn man mit qualmenden Reifen von einem Rudel Cops um die Kurve geschubst wird. Dennoch bleibt Driver unterm Strich ein ansehnlicher Titel. Die Ego-Perspektive, in der man sogar etwas zoomen kann und in der die Animationen der Hände am Lenkrad wirklich gute Arbeit leisten, euch ins Geschehen zu ziehen, hat es uns genauso angetan, wie die opulente und gut steuerbare Außenansicht der Karossen.
Urteil: Gut
Was wir weniger cool finden
Story-Präsentation
Kommen wir zu den weniger schokoladigen Seiten von Driver: San Francisco. Was die Geschichte angeht, so sind wir gewillt, Reflections einiges zu verzeihen. Immerhin haben wir dieser Ausgangssituation das tolle Shift-Feature zu verdanken. Dennoch kommt manchmal das Gefühl auf, das Spiel wüsste nicht so recht, was für eine Sorte Story es nun erzählen will. Immerhin liegt unser Held im Koma.
Die Tatsache, dass hier Leib und Leben in Gefahr ist, wird zu selten thematisiert und selbst dann packt es einen nie so richtig, ist ja alles nur geträumt. Zwischendrin ist das Geschehen dann – mit gutem Recht – auch wieder so locker, dass die Rahmenhandlung zusätzlich an Gewicht verliert. Es gibt einige sehr lustige Momente in Driver: San Francisco, gerade wenn man bedenkt, dass Tanner immer wieder mit perplexen Beifahrern konfrontiert ist. Allerdings ist dieses Hin und her zwischen Spannung, dünn aufgetragener Tragik und Slapstick ein Grund dafür, dass das Gesamtbild nicht ganz stimmig ist.
Urteil: Befriedigend
Balanceakt auf vier Rädern
Der nächste und letzte Punkt auf dieser Liste ist leider einer, an dem man sich gewaltig stoßen kann: Die Spielbalance ist alles andere als perfekt. Hin und wieder gibt es Missionen, die verteufelt schwer erscheinen, was allein daran liegt, dass Reflections das Gummiband, welches das Fahrerfeld zusammenhalten soll, für unsere Begriffe etwas zu straff gespannt hat. Ich habe Verfolger in schwächeren Fahrzeugen noch den Abstand einhalten sehen, als ich den Turbo zündete und umgekehrt nähert man sich manchmal trotz gutem Fahrens nicht so sehr wie man sollte.
Umgekehrt wird natürlich auch ein Schuh draus: In einigen Situationen vor allem gegen Ende des Spiels hat man beinahe das Gefühl eine Mission leichter absolvieren zu können, wenn man langsamer und schlechter fährt. Eben weil dann die KI auch entsprechend weniger leistet. Es fällt definitiv nicht immer auf, hin und wieder aber eben doch, was schon für Frust sorgen kann.
Auch wäre es schön gewesen, wenn unsere Kollisionen mit der Konkurrenz oder dem Gesetz etwas mehr Wucht hätten. Es ist unglaublich schwierig und zum Teil auch vom Glück abhängig, die hartnäckig gegensteuernden Verfolger mal in eine Wand oder den Gegenverkehr zu drängen, wodurch die Verfolgungsjagden nicht ganz so packend sind, wie etwa in einem Need for Speed: Hot Pursuit.
Urteil: Ausreichend
System: PlayStation 3
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Reflections
Release: 01. September
USK: Ab 12 Jahren
Offizielle Homepage: http://driver-thegame.ubi.com/driver-san-francisco/de-de/home/
Kommentare
Maffyx
31. August 2011 um 14:23 UhrFind ich gut dass sie nach dem genialen ersten Teil wieder ein gutes Driver rausgebracht haben!
Bulllit
31. August 2011 um 14:28 Uhrja geil! jetzt hab ich lust bekommen!
THRAWN
31. August 2011 um 14:29 UhrOh mann!!
Hatte mich schon drauf gefreut,aber das mit dem Gummiband prinzip ist für mich ein no go…
Genau wie nicht endende Gegnerwellen bei Cod spielen…
absolutes no go……
rocketracer111
31. August 2011 um 14:30 UhrKann ich nur zustimmen, vorallem, Bei Rennspielen mag ich es, wenn es einfach spaß macht, Logik hin oder her, klar es sollte schon zusammpassen. ich fand die Demo schon ziemlich gut, sie hat mir einfach mal Spaß gemacht, oft hab ich das Gefühl ich spiel das Game, aber so richtig Spaß… Egal ich freu mich drauf mal wieder ein Gutes Rennspiel spielen zu dürfen ^^
Gruß
DarkLord1003
31. August 2011 um 14:33 UhrKann sich noch jemand an Driver 3 erinnern…. das war ja gar nicht mal so gut
Mileena
31. August 2011 um 14:34 Uhrich fand die demo ziemlich gurkig, und hat eigentlich nichts mehr mit dem DRIVER UR GEDANKE zu tun. braucht man nicht wirklich
Stefan-SRB
31. August 2011 um 14:36 Uhrgeht unter bei dem was noch so rauskommt.
His0ka
31. August 2011 um 15:17 Uhrdemo war scheisse…es kommen sooooviele games raus, da kann ich mir das gott sei dank sparen hehe
Ion
31. August 2011 um 15:19 UhrGummiband Ki hahaha genau das sollte in einem rennspiel nicht vorkommen.Naja wenn die zu faul sind dürfen die sich nicht wundern wenn es ein verkaufsflop wird
meinsnichtdeins
31. August 2011 um 15:40 Uhrem, warum sieht man nichtmal nen video woman rum ballert??? geht das überhaupt bei dem teil, wenn nicht, dann wird das net gekauft……
ImogEN80
31. August 2011 um 15:58 Uhrem. issn spiel woman fehrt und nich woman rum ballert!!!
fuenfzig
31. August 2011 um 16:37 Uhrstreicht das shiften und ich kauf‘ mir das spiel. aber mit diesem modus will ich das game nicht haben.
Serch
31. August 2011 um 16:40 Uhr8.0???? xDDDD Das Game ist ne Gurke…… das verdient nicht mal ne 6 xDDD
dharma
31. August 2011 um 16:51 Uhrdas fertige Driver ist 100x besser als die Demo. Hab seit gestern. Mein Rennspiel des Jahres
dharma
31. August 2011 um 16:57 UhrSerch, du bekommst ne 6 -.-
Gsponk
31. August 2011 um 16:57 Uhr@dharma
ganz deiner Meinung!!
@alle die es nicht mögen
is wohl geschmacksache. aber ihr könnt ja euer stinklangweiliges gt5 oder den 99teil von nfs spielen
NHL
31. August 2011 um 17:39 UhrDriver ist einfach ein must have Titel. An einigen post sieht man auch, dass Alter der Verfasser an. Beschäftigt euch erstmal richtig mit der Driver-Serie, dann wisst ihr was ihr für euer Geld bekommt.
Die jenigen die Denken das Driver:SF ein flop wird, wundert euch bitte nicht, wenn ihr mal die Platinum-Version von Driver:SF zu kaufen kriegt.
@meinsnichtdeins
Driver ist ein Rennspiel, irgendwie logisch das da nicht (mehr) geballert wird
-Rave-
31. August 2011 um 18:25 UhrBesser als ich erwartet habe…
Gamer4Life1
31. August 2011 um 19:00 UhrEine Freikarte direkt in die Richtung Tonne wird gesshiftet
DaOnLyDuDe
31. August 2011 um 19:09 Uhrwann kommt meine CE ? 😀
Shaft
31. August 2011 um 19:15 Uhr„Immerhin haben wir dieser Ausgangssituation das tolle Shift-Feature zu verdanken.“
kann ich immer noch nicht nachvollziehen. ich finde das ganze konzept beknackt und finde, daß hier eine weitere chance, driver auf die füße zu helfen in den sand gesetzt wurde. wenn schon fahrzeugwechsel, dann wäre es viel besser gewesen, vernünftige zu fußpassagen einzubauen, die mit zunehmender zeit die gefahr vergrößern, von bullen festgenommen zu werden oder einfach über den haufen gekarrt zu werden. wenn man dann noch ein paar stunteinlagen, wie vor herannahenden autos wegspringen oder drüberspringen wie jackie chan eingebaut, dann wäre es ein realistischer nachvollziehbarer klassetitel geworden. so ist es nur ein eingeständnis, das reflections ne völlig banane storykrücke brauchen, weil sie es einfach nicht drauf haben.
edel
31. August 2011 um 21:21 UhrFür mich hat das auch nicht wirklich noch was mit dem (Ur) Driver zu tun.
Fahrzeugwechsel:
Es sieht so aus als wollte man nicht die gleichen Fehler wie früher machen (GTA Style, Char der herumläuft, ballert Autos klaut). Bis dahin ist ja alles noch ok. Aber man wollte dem Spieler die Möglichkeit geben das Fahrzeug zu wechseln….
Also hat man die Story bzw. den ganze Fokus auf das Shift-Feature gelegt.
Sorry, ich finde das auch voll daneben und ein Must Have Titel bleibt bestimmt nicht bei 80% hängen.
Man hätte das wirklich anders regeln können:
Man fängt mit einer Schrott-Karre an, dementsprechend sind auch die Aufträge usw……..es gäbe so viele Möglichkeiten, aber jedes mal wenn der Spieler nun etwas falsch macht oder einfach zu schlecht fährt, kann dieser nun mogeln. Sorry aber das ist mir zu billig…ich werde es mir für low (>20€) vielleicht mal holen.
Wer seinen spass mit diesen Feature und der Story hat, soll ihn auch weiterhin haben, aber das hat für mich nicht mehr viel mit Driver 1 zu tun. Sieht für mich sehr nach Vercasualisierung aus…schade!!!
Twisted M_fan
01. September 2011 um 18:52 Uhrdas shiften ist doch echt der letzte dreck.und das stottern bei hoher geschwindigkeit können die sich das spiel am kopp nageln.und mit Driver hat das spiel auch nix zutun.viellleicht mal irgentwann fürn zwanni kaufen wenn es eine flaute gibt.
Sasha
03. September 2011 um 15:41 UhrIch hatte mich so auf den Regisseur-Modus gefreut. Er ist zwar ganz gut, allerdings etwas gewöhnungsbedürftig in der Bedienung. Besonders ärgert mich, dass man nur lächerliche 5 Speicher-Slots für die Replays hat. Was mache ich mit den mühsam erstellten Filmchen wenn die dann mal voll sind? Und hochladen geht auch nicht da die meisten guten Replays zu groß dafür sind. Das ist doch albern! Da hätte es sich doch angeboten sie auf eine große bekannte Video-Community hochzuladen oder sie wenigstens in einem Videoformat auf einem USB-Stick speichern zu können!
BMW_Power
04. September 2011 um 12:33 UhrDriver ist besser als Shift 2 und Co die in den letzten 12 Monaten gekommen sind.
Habe alle gespielt. Driver ist auf Platz 1
DDoubleM
07. September 2011 um 10:14 UhrWieso ist das Shiften so schlecht?! Es ist halt wie ein GTA nur das man nicht aussteigen kann. Das Game macht echt Laune und es wurde endlich mal wieder eine Neue, coole Innovation in ein Game verbaut!
Die Menschen in Deutschland haben auch immer nur was zu meckern…
Man muss die Welt mit offenen Augen entgegen sehen, sonst entwickelt man sich doch nie weiter!
Rapy
11. September 2011 um 13:18 Uhralso ich find das Shiften auch echt genial ;-P hammer spiel