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TEST: Ace Combat – Assault Horizon

play3 Review: TEST: Ace Combat – Assault Horizon

8.5

Um neben den zahlreichen Actionspielen mit Military-Einschlag, die seit Jahren die Spiele-Verkaufscharts dominieren nicht unterzugehen, bürstet Project Aces seinem jüngsten Actionflieger „Assault Horizon“ mit der neuen Ausgabe auf Kino-Realismus. Vorbei die Luftkämpfe über erfunden Ländereien gegen noch viel freier erfundenere Großkampf-Flugzeuge, die sich nur ein japanisches Entwicklerteam ausdenken konnte.

Jetzt wird in der echten Welt gekämpft und mit – mit Ausnahme der mächtigen Bombentechnologie, die die russischen Separatisten im Spiel einsetzen – durchweg realistischem Kriegsgerät. Groß geschadet hat es der langlebigen Serie nicht. Einige zentrale neue Features erheben sie sogar in neue Höhen.

Was wir cool finden

Den Dog-Fight-Modus
„Ace Combat“-Freunde, die die Serie schon immer trotz und nicht wegen ihres mangelnden Realismus-Anspruchs gut fanden, dürfte die neuerliche weitere Verschiebung des Gameplays in Richtung Action nicht ganz so gut gefallen. Uns hingegen erscheint sie nur konsequent. Der neue Dog Fight Modus, kurz DFM, opfert Kontrolle über den Flieger zugunsten brachial inszenierter Verfolgungsjagden, als säße man in der besten Achterbahn der Welt.
Dabei ist er nicht einmal leicht einzusetzen: Ihr müsst an den Feindflieger erst nah genug heran, um euch mit diesem speziellen Jagdflug-Modus auf Druck von R1 und L1 an seine Heckflossen zu hängen, was bei dem Tempo, das „AC: Assault Horizon“ geht beziehungsweise fliegt, nicht immer von selbst passieren will. Was dann folgt ist der von euch entfesselte Sturm aus Raketen und MG-Salven, während euer Ziel verzweifelt und wild schlingernd versucht, euch abzuschütteln.

Immer wieder ertappten wir uns dabei, wie sich unsere zunehmend schwitzigen Finger verkrampften, während wir versuchten, unser träges MG-Fadenkreuz über das flinke Opfer zu bringen. Optisch und inszenatorisch eine absolute Wucht, wie sie jedem Actionfilm gut stehen würde. Die Kurse über die eine solche Hetzjagd führt, sind immer exzellent choreografiert, wenn auch nicht von euch beeinflussbar, da ihr euch fast vollkommen um Rotation und Ausrichtung eures Fliegers kümmert.
Und auch so habt ihr alle Hände voll zu tun, denn eure Gegner tun es euch oft gleich, hängen euch ab und leben dann ihrerseits an eurem Hinterteil. Hier müsst ihr eurerseits dem Zielkreis des Feindes ausweichen und mit einem riskanten Bremsmanöver zum richtigen Zeitpunkt könnt ihr den Spieß sogar wieder umdrehen. Wer hier nicht voll auf Zack ist, ist allerdings selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad schnell Geschichte. Zudem ist der DFM oft optional und nur bei wirklich harten Gegnern absolute Pflicht. Spannend und intensiv wird hier „Ace Combat“ um eine spektakuläre Facette bereichert.

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Die Präsentation
„Ace Combat: Assault Horizon“ sieht einfach fantastisch aus. Vor allem in der Außenperspektive beschwert einem die flexiblere externe Kamera mit ihrer Kino¬-Filmästhetik und im Zusammenspiel mit dem atemberaubenden Effekt-Gewitter einige fantastische Gefechtspanoramen. Und auch die Geschichte wird nicht länger in drögen computerisierten Missionsbesprechungen abgehandelt, sondern in Echtzeit-Filmsequenzen, in denen ihr euch teils mit dem rechten Stick frei umsehen dürft.
Wie zudem einige echte Metropolen, wie etwa Miami, Paris oder Moskau der Realität nachempfunden wurden, ist wirklich sehr gut gelungen. „Ace Combat“ hatte immer gute Grafik und ein Händchen für Inszenierung, aber dieser neue Teil schlägt dem Fass wirklich den Boden aus.

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Die Abwechslung
Hin und wieder wechselt ihr den Schleudersitz eures Kampfjets gegen den Platz in einem anderen Gefährt. Im spielbaren Intro oder einer etwas späteren Mission sitzt ihr etwa hinter dem 50 Millimeter-Türgeschütz eines Black Hawk in einigen der besten Fadenkreuz-Shooter-Levels, die man seit langer Zeit gesehen hat. Diese in Sachen Handlungsspielraum verhältnismäßig eingeschränkten Abschnitte sind perfekt durchchoreografiert, recht knifflig und leben vom Überraschungsmoment, das die Handlung in den ersten Stunden durchaus noch hat. Zwei weitere Missionen spielt ihr hingegen vom Chefsessel eines Apache-Kampfhubschraubers. Man merkt hier zwar, dass Project Aces mit Flugzeugen etwas besser umzugehen versteht, dennoch sind diese beiden Abschnitte eine willkommene Abwechslung.

Geht es dann wieder in ein Flugzeug, was unterm Strich in über einem Dutzend der insgesamt 16 langen und spannenden Missionen der Fall ist, gibt es auch den einen oder anderen Bomber-Einsatz, bei dem ihr mit trägerem Fluggerät einen Bombenteppich über von Separatisten besetzte Gebiete abwerft. Die Missionen sind immer sehr stimmungsvoll und teilweise extrem Schweiß treibend, etwa, wenn ihr eine ballistischen Interkontinentalrakete mit einem Massenvernichtungssprengkopf abschießen müsst, bevor diese für euch unerreichbar in den Orbit eintritt.

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Der Mehrspieler-Modus
Auch online hat Assault Horizon mehr zu bieten. Mit dem Domination-Modus übernimmt man eine Spielvariante aus Battlefield, bei der Gebiete für eine bestimmte Weile gehalten werden müssen, währen die Capital-Conquest-Spielvariante aus dem Wechselspiel verschiedener Einheitentypen profitiert. Auf dem Weg, die gegnerische Basis einzuäschern können etwa die Jäger eines Teams die gegnerischen Flieger in ein Gefecht verwickeln, damit sich die Apache-Kampfhubschrauber im Tiefflug in Richtung Gegner-HQ schleichen können.

Auch Bomber können herbeigerufen werden, sobald das eigene HQ sehr in Bedrängnis gerät, was das Gefecht kurz vor seinem Ende regelmäßig noch einmal richtig spannend werden lässt. Ein Koop-Modus, bei dem man eine ganze Reihe der Missionen der Kampagne mit bis zu zwei menschlichen Flügelleuten angeht, ist ebenso mit von der Partie und ergänzt das Online-Erlebnis auf willkommene Weise. Und natürlich schaltet man auch reichlich Dinge frei, so etwa neue Designs und diverse Skills, mit denen man die Gefechte etwas abwechslungsreicher gestaltet. Ein gutes, umfassendes Paket.

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Was wir weniger cool finden

Unebener Schwierigkeitsgrad
Gerade gegen Ende hin gibt es einige Missionen – vor allem die letzte – die immer mal wieder etwas zu lange dauern und euch immer neue Gegnerwellen in den Weg stellen. Das wäre nicht so schlimm, wenn nicht gleichzeitig auch der Schwierigkeitsgrad massiv ansteigen würde. Teilweise schrappt das Spiel mit seinen im letzten Viertel des Spiels zum Teil gnadenlos durchgescripteten DFM-Achterbahnen, die einem bis dahin noch den Spaß seines Lebens beschert haben, auf einmal oft am Rande der Unfairness vorbei.

Zahllose Neustarts vom letzten Checkpunkt aus sind hier dann auf einmal die Regel, obwohl man sich vorher recht souverän durch die Kampagne gekämpft hat. Hier wird dann auch klar, dass einem das Spiel in den Missionen zuvor oft vielleicht nicht gut genug darüber informiert hat, was man denn nun gerade falsch gemacht hat. Letzten Endes zieht das die Kampagne in den letzten Stunden etwas herunter.

Die Story
Es ist ein altes Problem der Reihe. Entweder die Geschichte ist zu fahrig oder zu nichts sagend. Hier wird erneut das müdeste aller Feindbilder bemüht, wenn mal wieder einige Ex-Sowjets den Aufstand proben. Dann überrascht es auch nicht, dass die Geschichte alle gewohnten Wendungen nimmt, die man aus dieser Sorte Fiktion bereits zu genüge kennt. Interessante Entwicklungen nimmt das Spiel ab seiner Mitte nicht mehr, Haupt- wie Nebencharaktere bleiben die ganze Zeit über blass, während sogar die Bösewichte ein wenig Bösartigkeit vermissen lassen.

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System: PlayStation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: Project Aces
Release: 14. Oktober
USK: Ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: http://acecombatassaulthorizon.namcobandaigames.eu/de/

8.5

Wertung und Fazit

TEST: Ace Combat – Assault Horizon

Kommentare

Vincent 1234

Vincent 1234

16. Oktober 2011 um 11:22 Uhr
Ace-of-Bornheim

Ace-of-Bornheim

16. Oktober 2011 um 11:27 Uhr
ABWEHRBOLLWERK

ABWEHRBOLLWERK

16. Oktober 2011 um 12:00 Uhr
ABWEHRBOLLWERK

ABWEHRBOLLWERK

16. Oktober 2011 um 12:26 Uhr
power-hardy

power-hardy

16. Oktober 2011 um 12:49 Uhr