Suche Login

Review

TEST: Uncharted 3

play3 Review: TEST: Uncharted 3: Drake’s Deception (inkl. Video der dt. Version)

9.5

Die große Software-Welle zum Jahresende überrollt die PlayStation 3. Letzte Woche hatten wir „Batman: Arkham City“. Diese Woche „Battlefield 3“ und natürlich „Uncharted 3: Drake’s Deception“. Naughty Dog stehen unter Druck: Der Vorgänger gilt gemeinhin als bestes PS3-Spiel überhaupt. Zumindest wenn es nach den Kritikerwertungen geht. Aber die gute Nachricht: „Uncharted 3: Drake’s Deception““ toppt „Among Thieves“ noch einmal!

Was wir cool finden

Inszenierung á la Hollywood
„Uncharted3“ ist einfach ein tolles Spielerlebnis und kreiert immer wieder grandiose Momente: Etwa wenn wir von dem sinkenden Kreuzfahrtschiff flüchten oder gemeinsam mit Beduinen einen Konvoi zu Pferd abfangen. Eine zentrale Rolle spielen dabei immer wieder Elemente wie Sand, Wasser oder Feuer. Glücklicherweise übertreibt es Naughty Dog damit nicht. Die Ideen werden passend zum Szenario eingesetzt und dabei weniger als Mittel zum Zweck, sondern als Instrument zur Steigerung der Dramatik. Die Kämpfe in einer brennenden Villa in Frankreich sehen nicht nur spitze aus, sondern sind auch ungeheuer spannend.

Überhaupt ist „Uncharted 3“ ein wahrer Schmaus für alle Sinne – nicht nur für die Augen. Die Inszenierung ist phasenweise einfach sensationell. Kamerafahrten und tolle Perspektiven sorgen immer wieder für schöne Aussichten. Ganz egal, ob Actionsequenzen oder Zwischenfilmchen, „Uncharted 3“ ist technisch eines der ausgereiftesten PS3-Spiele überhaupt. Das beginnt bei besagten Umgebungseffekten durch Feuer und Co. und endet mit den motivierten Synchronsprechern, die wir bereits aus den Vorgängern kennen. Die akustische Untermalung steht der brillanten Gesamtpräsentation in nichts nach. Die Musik unterstützt die Bilder und ist somit der Atmosphäre absolut zuträglich.

uncharted3_vorschau_ps3_1

Sympathische Charaktere
„Uncharted“ besitzt das wahrscheinlich liebenswerteste Ensemble an Helden, das es im PS3-Bereich gibt. Die Figuren sind einfach unglaublich sympathisch. Dadurch leiden wir als Spieler mit ihnen, freuen uns über ein Happy End und durchleben alle Emotionen unserer Spielfiguren. „Schuld“ daran ist die geniale Charakterzeichnung und die hervorragenden Gesichtsanimationen. Drake ist kein 08/15-Abziehbild eines Indiana Jones. Er ist oftmals Prügelknabe, aber gleichzeitig auch jemand, der für seine Freunde einsteht. Genau dieses Thema steht mit der Beziehung zu Elena und Sully im Vordergrund von „Uncharted 3“. Dem Spiel gelingt es trotz seiner offensichtlichen Hollywood-Allüren, eine gewisse Emotionalität und Verbundenheit zu seinen Figuren zu kreieren. Wir wollen wissen, wie weiter geht und fiebern mit Drake & Co. mit.

Gerade die ausgezeichneten Zwischensequenzen lassen Computerspiel und Film miteinander verschmelzen. Die Gemütslage der Charaktere spiegelt sich in den Gesichtern wieder, ebenso wie deren „hartes“ Heldenleben. Drake wirkt nach den letzten Abenteuern zwar noch immer cool, aber merklich angeschlagener und müde. Für Sully gilt das Gleiche. Er ist zwar immer noch der charmante Gauner, aber auch in ihm mehren sich zur Hälfte der Geschichte Zweifel, ob es wirklich so weitergehen soll. Und Elena: Nun, Kenner wissen um die emotionale Vergangenheit zwischen ihr und Drake. Gerade ihre kleinen Gesten – wie ein kurzes Wegblicken oder ein Schulterzucken – sorgen für gefühlvolle Momente.

Kurzum: DieDarstellung der Figuren ist absolut gelungen. Denn in ihnen vereinigen sich die tolle Technik mit viel Liebe zum Detail und gelungener Charakterzeichnung.

uncharted3_vorschau_ps3_3

Stark verbesserter Melee-Combat
Nathan Drake ist ein echter Actionheld. Und als solcher teilt er nicht nur kräftig mit Pistolen und Maschinengewehren aus. Bei ihm fliegen die Fäuste. Für „Uncharted 3“ verbesserte Naughty Dog den Nahkampf drastisch. Die Steuerung erinnert nun ein wenig an „Batman Arkham City“: Befindet ihr euch in einer Schlägerei, zoomt die Kamera heran. Mit der Quadrat-Taste teilt ihr Schläge aus. Sobald der Button aufleuchtet, kontert ihr mit Dreieck gegnerische Angriffe aus. Mit Kreis greift ihr eure Widersacher, schubst sie gegen Wände.

Hier kommt die größere Interaktivität mit der Umgebung und Gegenständen zum Tragen. Drake greift sich situationsbedingt einen Hammer oder schmettert seine Gegner in die Theke. Leider habt ihr nur indirekt Einfluss auf die Aktionen. Ihr könnte also nicht selbst zu Flaschen oder Brettern greifen. Stattdessen müsst ihr euer Opfer zu den Gegenständen bringen und dort angreifen.

Seid ihr in Deckung, könnt ihr Wachleute sogar mit nur einem Angriff erledigen. Drake würgt sie von hinten, greift sie und schleudert sie gegen Wände oder zerrt sie über Vorsprünge. Auch hier ist die Handhabung sehr einfach und intuitiv. Doch viel wichtiger: Die Gefechte sind schnell und wirken ausgesprochen körperlich. Die Animationen beim Zuschlagen und Kontern sind einfach derart fein, dass Treffer hier wirklich wuchtig erscheinen. Die Prügeleien sind daher absolut glaubwürdig. Einziger Nachteil: Wer, wie wir, Nahkämpfe in Actionspielen liebt, der wird sich schnell an den Animationen satt gesehen haben. Denn über die gesamte Spielzeit verteilt, wiederholen sich die Bewegungsabläufe dann doch.

uncharted3_vorschau_ps3_8

Rätseln und klettern
Wie schon bei den Vorgängern macht auch bei „Uncharted 3“ der Mix aus Action, Klettern und Rätseln den Reiz aus. Denn diese ruhigeren Elemente sind besonders für das Pacing – also die Spielgeschwindigkeit – wichtig. Sie bringen den Puls zwischen halsbrecherischen Schießereien und Fluchteinlagen wieder nach unten, stehen dem Titel ins Sachen Anspruch aber in nichts nach.

Die Kletterpassagen – etwa auf einem wunderschönen Schiffsfriedhof – sind toll spielbar und gut zu handlen. Vorsprünge und Griffe sind in der Spielwelt leicht hervorgehoben, sodass der Spielfluss nicht ins Stocken gerät. Die Rätsel wiederum meistert ihr zum Teil mit Hilfe von Drakes Tage- und Notizbüchern. In unterirdischen Tempeln etwa lösen wir Schiebeaufgaben. Das Niveau ist dabei ordentlich, die Aufgaben sind verständlich und deren Lösung absolut logisch. Und hängt ihr dennoch fest, gibt euch das Spiel phasenweise Tipps oder verrät euch die Lösung direkt. Das geschieht aber nur auf euren ausdrücklichen Wunsch, sodass Tüftler auch gerne ein bisschen länger grübeln können.

Kopf runter!
Wir sagen es gleich vorweg: Am Deckungssystem hat sich kaum etwas verändert. Weiterhin nutzt ihr mit der Kreistaste Wände, Mauern und Kisten als Schutz. Wollt ihr die Deckung verlassen, drückt ihr lediglich mit dem linken Stick in eine andere Richtung. Das System funktioniert weiter sehr ordentlich, hat aber immer noch einige kleine Schwächen. Gerade in engen Innenräumen kommt es immer wieder zu kleineren Kameraproblemen, die wiederum aufgrund der Richtungswechsel zu Steuerungsschwierigkeiten führen. Daher gibt es in diesem Fall auch kein „Sehr gut“, sondern lediglich ein „gut“.

Doch bei „Uncharted 3“ meckern wir natürlich auf hohem Niveau. Besonders gut gefällt uns beim Deckungssystem neben dem insgesamt gelungenen Handling die Physiktechnik. Aufgrund der vielfältig zerstörbaren Deckungsobjekte gehen selbst Mauern unter Beschuss zu Bruch. Zäune und Kisten bieten dagegen nur sekundenlang Schutz. Dadurch sind die Schlachten sehr dynamisch. Denn gerade in späteren Leveln müsst ihr ständig den Standort wechseln, um nicht vorschnell einen der vielen gut gesetzten Autosave-Spielstände zu laden. Die Gegner-KI ist dabei ordentlich: Die Schurken versuchen euch zu flankieren, nutzen selbst Deckungen aus und greifen zu Granaten. Die Gegnervielfalt ist solide, auch wenn sich gegen Ende des Spiels die Standard-Widersacher leicht wiederholen.

uncharted3_vorschau_ps3_2

Der Mehrspielermodus
Der Online-Modus von „Uncharted 3“ befindet sich aktuell noch in den letzten Phasen der Beta. Daher können wir die Optionen noch nicht final beurteilen. Denn in unserer Version waren die Server noch leer. Hier liefern wir euch ein Update nach, sobald die „Uncharted 3“-Server online sind.

Im Splitscreen konnten wir allerdings in der Koop-Arena und den bekannten Abenteuern auflaufen. Die Missionen fallen erneut sehr spannend und schön designt aus. Grafisch müsst ihr euch allerdings auf ein paar wenige Einschränkungen gefasst machen. Ähnlich wie in „Killzone 3“ nutzt auch „Uncharted 3“ nur einen Teil des horizontal geteilten Bildschirms.Etwa ein Fünftel jeder Bildschirmhälfte wird nicht genutzt. Unter den kleineren Fenster leidet natürlich die Fernsicht und auch die optische Brillanz des Titels. Schön: All eure Verdienste im Spliscreen werden automatisch eurem aktiven Profil zugewiesen, sodass ihr auch im Offline-Match Cash und EXP sammeln könnt.

Was wir weniger cool finden

Alles bleibt anders
Mal ehrlich: Eigentlich wollen wir in „Uncharted“ gar keine bahnbrechenden Veränderungen. Denn wahrscheinlich würden sie das Spielerlebnis nur verwässern. Trotzdem fühlt sich „Uncharted 3“ in manchen Passagen zu sehr wie der Vorgänger mit einer neuen Story und anderem Szenario an. Aufgrund des hervorragenden Niveaus des Spiels, fällt das allerdings kaum ins Gewicht. Wie heißt’s so schön: Never Change A Running System.

9.5

Wertung und Fazit

TEST: Uncharted 3: Drake’s Deception (inkl. Video der dt. Version)

Kommentare

TingulliTrent

TingulliTrent

24. Oktober 2011 um 17:06 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

24. Oktober 2011 um 17:22 Uhr
MRbackwards

MRbackwards

24. Oktober 2011 um 17:27 Uhr
chocolate cake

chocolate cake

24. Oktober 2011 um 17:29 Uhr
chocolate cake

chocolate cake

24. Oktober 2011 um 17:51 Uhr
Ragna-Dracaena

Ragna-Dracaena

24. Oktober 2011 um 18:04 Uhr
Epic_Jackson

Epic_Jackson

24. Oktober 2011 um 18:21 Uhr
der_lingner

der_lingner

24. Oktober 2011 um 18:22 Uhr
xxkingionarexx

xxkingionarexx

24. Oktober 2011 um 18:32 Uhr
OldSchool Gamer

OldSchool Gamer

24. Oktober 2011 um 18:35 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

24. Oktober 2011 um 18:42 Uhr