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TEST: Der Mehrspieler-Modus von BATTLEFIELD 3

play3 Review: TEST: Der Mehrspieler-Modus von BATTLEFIELD 3

9.0

Unser „Battlefield 3“-Test geht in die zweite Runde. Den Singleplayer haben wir bereits mit dem Prädikat „hübsch und nett, aber nicht weltbewegend“ abgewatscht. Wie schaut es mit dem Mehrspieler-Modus aus? Besser. Viel besser! Wenn wir ehrlich sind, sind die Online-Optionen der Hauptgrund, weshalb ihr euch „Battlefield 3“ zulegen solltet.

ACHTUNG: In diesem Test beschäftigen wir uns ausschließlich mit dem Multiplayer-Part von „Battlefield 3“. Den Test zur Singleplayer-Kampagne findet ihr hier.

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Was wir cool finden

Es ist eure Entscheidung!

Im Multiplayer von „Battlefield 3“ gibt es insgesamt fünf Versus-Spielmodi. Doch während Squad-Deathmatch, Team-Deathmatch und Squad Rush eher Randerscheinungen sind, konzentriert sich hier alles auf die Varianten Conquest und Rush. Im direkten Vergleich zur PC-Version gibt es einige kleine Unterschiede: Die Hauptoptionen sind lediglich mit bis zu 24 Onlinern spielbar. Damit die Reduzierung der Spieler nicht mit gähnender Leere auf dem Schlachtfeld einher geht, wurden Spawn-Punkte an einigen Stellen zentraler positioniert. Auf diese Weise kommt ihr schneller ins Gefecht.

Während ihr in Conquest offensiv um Kontrollpunkte kämpft, gibt es in Rush zwei Teams: Das eine muss zwei M-Coms erobern und sprengen, das andere muss diese Stationen verteidigen. Das sind aber auch schon die Grundregeln, die es in „Battlefield“ zu beachten gilt, damit es Spaß macht. Alles andere bleibt euch überlassen. Und genau deshalb gehört der Multiplayer aktuell auch zum Besten, was sich auf der PlayStation 3 tummelt.

Es ist einfach ein riesiger Sandkasten – mit Gewehren, Pistole und Militärfahrzeugen. Wie ihr „Battlefield 3“ spielt, bleibt rein euch überlassen. Egal, ob Sniper oder Aufklärer, die Karten von „Battlefield 3“ bieten viel Spielraum für Erkundungstouren und für kreative Kills am laufenden Band.

Insgesamt gibt es in „Battlefield 3“ neun Karten – das Expansion-Pack „Back to Karkand“ nicht mitgezählt. Die Varianz zwischen den Maps ist riesig groß und die Entwickler schaffen es, jeder Karte ihren individuellen Stempel aufzudrücken. In „Seine Crossing“ ballern wir uns durch die hohen Straßenschluchten Paris‘ und liefern uns hitzige Häuserschlachten.

In „Caspian Border“ begeistern uns die weiten Flächen und laden zu Touren mit Panzern und Jeeps ein. Und in der Nachtmission von „Tehran Highway“ müssen wir uns vor in der Finsternis lauernden Gesellen in Acht nehmen. Aber ganz egal, welche Karte ihr spielt, es ist eure Spielwiese, die über Sieg oder Niederlage entscheidet.

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Battlefield-Momente

Da sind sie wieder. Diese tollen Szenen, die einem das Adrenalin in die Blutbahnen treiben. Wir liegen im Schützengraben mit nur noch zwei Prozent Gesundheit und ballern mit dem letzten Atemzug noch einen Helikopter vom Himmel. Oder wir verteidigen einen Stützpunkt mit Glück und Verstand gegen eine kleine Armee. Oder sprengen einen Panzer im Alleingang. Das Gameplay von „Battlefield 3“ ist einfach derart flexibel und unberechenbar, dass immer wieder tolle Ereignisse stattfinden, von denen man später begeistert seinen Freunden erzählen kann.

Das liegt natürlich an der gelungenen Mischung aus Fahrzeugen und Infanterie. Panzer, Jeeps und Co. sind in den Missionen nicht nur das Zünglein an der Waage, sondern auch das Salz in der Suppe. Als Soldat fühlen wir uns großartig, wenn wir einen Jet vom Himmel holen. Auf der anderen Seite ist es aber eine helle Freude, mit dem Heli durch einen Squad zu mähen und dafür satte EXP einzusacken. Die Vehikel sind in „Battlefield 3“ erstklassig ausbalanciert. Keines ist dem anderen haushoch überlegen. Habt ihr die richtige Waffe oder den passenden Fahrzeuggegner zur Hand, ist selbst ein wendiger Hubschrauber schnell aus den Wolken geschossen.

Das Schönste daran: Die Steuerung aller Fahrzeuge ist ausgesprochen handlich. Gut, Helikopter brauchen ein wenig Übung, aber insgesamt sollte jeder nach kurzer Zeit in der Lage sein, die Vehikel sicher über das Schlachtfeld zu manövrieren.

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Gut ausbalancierte Klassen

In „Battlefield 3“ wählt ihr vor und während des Gefechts aus vier verschiedenen Klassen. Der Assault ist der Mann fürs Grobe an der Front und verteilt gleichzeitig Medi-Packs. Der Pionier rennt mit dem Schneidbrenner über das Schlachtfeld und repariert Fahrzeuge. Der Support hat dagegen Munitionspäckchen und ein Maschinengewehr dabei.

Und der Aufklärer ist der gleichzeitig geliebte wie verhasste Scharfschütze. Wie schon im Punkt „Es ist eure Entscheidung!“ beschrieben, entscheidet letztlich eure eigene Spielweise, welche Klasse ihr tatsächlich auswählt. Handfeste Vorteile gibt es für niemanden. Und das ist auch gut so.

Die Faszination „Battlefield“ begründet sich auch in dem Belohnungssystem. Nach jedem Match erhaltet ihr EXP für Abschüsse und besondere Leistungen. Und gerade diese besonderen Leistungen sind es, die so richtig motivieren. Als feiger Pseudo-Medic kann ich im Gefecht einfach zwischen meinen Kollegen liegen und mit Erste-Hilfe-Kästen Punkte verdienen.

Oder ich versuche mich beim Entschärfen von Sprengsätzen. Oder bekomme im Nachhinein noch ein paar Pünktchen, weil ich einen Gegner im Kampf leicht verletzt habe und ein Kollege den Rest erledigt hat. Für besonders fleißige Arbeiter gibt es nach dem Match sogar Militärabzeichen und Streifen. Das ist zwar banal, aber trotzdem freuen wir uns über jedes einzelne EXP nach den Matches.

Mit den Rangaufstiegen schaltet ihr im Spielverlauf neue Waffen, Upgrades und Ausrüstungsgegenstände frei. Die Medi-Packs des Assault werden dann etwa durch einen Defibrilator ersetzt, mit dem ihr kürzlich gefallene Kameraden auf den letzten Drücker wiederbelebt.

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Der Koop-Modus

So interessant die Idee eines Koop-Modus in „Battlefield 3“ sein mag, so richtig überzeugt hat sie uns nicht. Denn die sechs Missionen kranken an ähnlichen Schwächen wie der Singleplayer und sind deshalb online auch notorisch schlecht besucht. Da fallen plötzlich wieder die KI-Fehler auf und wir dürfen während der Missionen noch nicht einmal speichern.

Das schlauchige Leveldesign sorgt auch nicht gerade für Jubelstürme. Aber: Wenn ihr den Koop-Modus mit einem Freund samt Headset spielt und euch nicht auf die Spielerauswahl des Matchmakings verlasst, dann kann der Koop seine netten Momente haben. Etwa wenn ihr gemeinsam durch Häuser schleicht und euch absprecht, wie ihr als nächstes vorgeht. Daher ist diese Option sicherlich nicht grundsätzlich schlecht, sondern nur ein wenig unnötig. Übrigens: Den Koop könnt ihr ausschließlich online spielen. Eine Splitscreen-Option gibt es nicht.

Was wir weniger cool finden

Und die Frust-Momente

Es ist das Problem jedes Ego-Shooters: Wie schützt man Respawn-Punkte vor Snipern und Campern? Bei „Battlefield 3“ ist die Antwort klar. Gar nicht! Daher kommt es immer wieder vor, dass wir bereits noch dem Neustart innerhalb weniger Sekunden gleich wieder das Zeitliche segnen. Warum es für dieses Problem trotzdem noch ein „Befriedigend“ gibt? Ihr habt in „Battlefield 3“ die Möglichkeit, bei vorrückenden Kameraden zu respawnen. Da pfeifen euch zwar oftmals ebenfalls die Kugeln um die Ohren, aber allein die Option sorgt zumindest für Auswahlmöglichkeiten.

Ein ganz persönlich Einwurf: Der Designer, der sich die Lampen auf den Gewehren ausgedacht hat, gehört gefeuert. Gerade für Einsteiger sind die blendenden Lichtkegel ein Garant für Frust, da sie einem selbst aus größter Distanz die Sicht rauben. Gleiches – wenn auch in abgeschwächter Form – gilt für die Laser-Visiere.

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Technische Schwächen

Eins vorweg: „Battlefield 3“ lief während unseres Tests jederzeit flüssig. Lags oder Systemabstürze gab es nicht. Das ist durchaus beachtlich, angesichts des Ansturms auf den Multiplayer. Trotzdem sind uns einige Grafik-Macken geradezu ins Gesicht gesprungen: Soldaten stehen in Kisten, Arme und Beine stecken plötzlich in Wänden. Wir sind einmal sogar im Boden versunken.

Die kleineren Clippings stören spielerisch nicht weiter, sind allerdings trotzdem ärgerlich. Zudem hatten wir den subjektiven Eindruck, dass DICE die Detailschraube zugunsten der erweiterten Zerstörbarkeit der Umgebung ein wenig zurück geschraubt hat. Gerade die im Singleplayer so imposanten Lichtreflexe, Soldatenanimationen und Raucheffekte kommen hier nur noch sehr dosiert vor. Aber: Dafür können wir deutlich größere Teile der Umgebung pulverisieren und so unseren Gegnern die Deckung kaputt machen.

ACHTUNG: In diesem Test beschäftigen wir uns ausschließlich mit dem Multiplayer-Part von „Battlefield 3“. Den Test zur Singleplayer-Kampagne findet ihr hier.

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: DICE
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.battlefield.com/de/battlefield3

9.0

Wertung und Fazit

TEST: Der Mehrspieler-Modus von BATTLEFIELD 3

Kommentare

bi-ba-butze-man

bi-ba-butze-man

28. Oktober 2011 um 09:07 Uhr
Fleischmarinade

Fleischmarinade

28. Oktober 2011 um 09:27 Uhr
Stevie_Ocean

Stevie_Ocean

28. Oktober 2011 um 10:53 Uhr
Kotbomber74

Kotbomber74

28. Oktober 2011 um 11:53 Uhr