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Review

TEST: Sonic Generations

play3 Review: TEST: Sonic Generations

8.0

SEGA feiert den 20. Geburtstag seines Maskottchens, das in den letzten fünf bis sieben Jahren so seine Probleme hatte, seinen Platz in der HD-Welt zu finden. Eine ganze Reihe mieser bis mittelprächtiger Spiele verdarben ein wenig den Ruf des blauen Igel, bevor sich seine Formkurve seit knapp zwei Jahren wieder deutlich nach verbog.

„Sonic Generations“ setzt nun den positiven Trend von „Sonic Colours“ und „Sonic 4“ fort (wo bleibt da eigentlich die zweite Episode?). Mit nur leichten Abzügen in der B-Note.

Was wir cool finden

Konzentration aufs Wesentliche
Für „Sonic Generations“ ist SEGA offenbar tief in sich gegangen und hat sich auf die Stärken des Igels besonnen. Oder besser gesagt „der Igel“, also Mehrzahl. Denn in „Sonic Generations“ bekommt ihr im Rahmen einer Zeitreise-Geschichte den alten Sonic ebenso zum Steuern an die Hand, wie die neue Plappermaul-Ausgabe mit den längeren Haxen.

Das resultiert in einem Spielsystem, bei dem ihr auf der hübsch gestalteten 2D-Oberwelt-Karte neun Level aus der Seriengeschichte in jeweils zwei grundsätzlich unterschiedlichen Ausführungen freischaltet. Ob nun Green Hill Zone aus dem ersten „Sonic the Hedgehog“, die Chemical Plant („Sonic 2“), Sky Sanctuary („Sonic & Knuckles“) oder sogar stark überarbeitete Serieneinträge aus weniger gelungenen Episoden geht ihr in klassischer 2D-Hüpfer-Manier oder im rasend schnellen 3D der Sonics jüngeren Datums an.

Jeder Level unterscheidet sich in 3D drastisch von seinem 2D-Gegenpart des klassischen Sonic, zumal hier auch der zielsuchende Sprung und die Schienen-Schlittereien weniger alter Episoden geboten wird. Allgemein konzentriert sich die 3D-Ausgabe mehr auf die beinahe an ein Rennspiel angelehnten Achterbahnfahrten, wie sie die Sonics diesseits der 2000er dominierten.

Wir müssen zwar zugeben, dass uns die 2D-Abschnitte spielerisch mit ihrem gemäßigten Tempo, punktgenauen Sprungfolgen und deutlich übersichtlicherem Spielablauf spürbar besser gefielen als die nervöseren 3D-Exkursionen. Doch selbst die spielen sich besser als in beinahe jedem Sonic-Spiel der letzten Jahre und lassen die Sehnerven lichterloh aufleuchten. Teilweise wird hier wirklich aufregendes Gameplay geboten. Warum nicht schon früher so?

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Immer auf Kurs

Wo in den letzten 3D-Episoden häufig Steuerung und Kamera nicht im Bilde waren und so für Frust und Ungerechtigkeiten sorgten, ist hier in Sachen Handhabung und Benutzerfreundlichkeit wieder alles eitel Sonnenschein. Ein gewisser Grad an Auswendiglernen gehört aufgrund des Überschall-Tempos natürlich immer noch dazu. Doch die Möglichkeit eines urplötzlichen Todes ist zum Teil auch das, was die Spannung in den teils überaus spektakulären Levelkonstrukten erzeugt.

Da einem kein volltrunkener Kameramann mehr einen Strich durch die Rechnung macht, kann man sich wieder komplett auf das Spiel konzentrieren. Man krallt sich richtiggehend in den Controller und verharrt mit starrem Blick auf dem Bildschirm, kann endlich wieder in einem Sonic versinken. Nach „Colours“ war zwar schon klar, dass Sonic Team diese technischen Belange wieder in den Griff bekommt. Trotzdem schön, dass sie den positiven Trend erneut bestätigen.

Ein Klassiker im Gepäck
Während des Abenteuers verdient ihr euch zahlreiche Extras, Artworks und dergleichen. Der absolute Hit ist aber eine freischaltbare Vollversion von „Sonic The Hedgehog“, für die man schon etwa in der Mitte des Spiels genügend In-Game-Währung gesammelt hat. Das Spiel hält sich auch heute noch außerordentlich gut. Ein weiterer netter Bonus sind zusätzliche Skills, mit denen man die Fähigkeiten und Eigenschaften des Igels ein wenig modifizieren kann, etwa, dass man nach einem Treffer sofort wieder auf den Füßen landet, schneller zum Stehen kommt oder dass die Ringe, die man fallen lässt, ganze zehn Sekunden im Level umherhüpfen und dadurch länger einsammelbar bleiben.

Daneben warten noch einige Herausforderungen, bei denen man einzelne Abschnitte unter bestimmten Voraussetzungen absolvieren muss, was durchaus motiviert, sich länger mit einzelnen Leveln zu befassen. Klasse!

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<Größtenteils schönes Leveldesign…
Viel Gutes gibt es auch über das Leveldesign von „Sonic Generations“ zu berichten. Die verschiedenen Stages sind mit einigen wenigen Ausnahmen sehr gut gestaltet und bleiben durch den stetigen Perspektiventausch lange interessant. Wie gehabt gefallen sie vor allem durch diverse unterschiedliche Routen, die es zu entdecken gibt, sehr lange interessant und laden ein ums andere Mal zu einer erneuten Runde ein.

Auch sehen die Überarbeitungen klassischer Sonic-Themen einfach atemberaubend aus. Wer einen 3D-Fernseher sein
Eigen nennt, profitiert auf der PlayStation 3 übrigens von einem sehr hübschen stereoskopischen Darstellungsmodus. Dass das Spiel in einem Level gipfelt, den man vor knapp einem Jahr so ähnlich schon in „Sonic Colours“ erlebt hat, kann man ein wenig in Frage stellen. Ich persönlich hätte mir hier noch einmal einen Klassiker aus einem der früheren Abenteuer gewünscht. Trotzdem geht man unterm Strich doch bestens unterhalten und meist staunenden Auges durch die Story.

Was wir weniger cool finden

… und dann wieder einige Stages weniger gut
Es ist ein bisschen schade, dass einige der späteren Level nicht ganz die gleiche Qualität halten, die anfangs vorgelegt und später dann auch wieder erreicht wird. Das ist im Grunde der Tatsache geschuldet, dass sich Sonic Team von hinten nach vorne durch die Igel-Geschichte arbeitet und die Level daher schon per se einigen Güteschwankungen unterliegen.

Crisis City aus dem mauen 2006er „Sonic the Hedgehog“ ist auch anno 2011 nicht unbedingt ein Design-Prachtstück und die an San Francisco angelehnte City Escape aus „Sonic Adventure 2“ war schon damals nicht unbedingt ein Knüller.

Dazu passen auch die Bosskämpfe. Hier verunglückt leider die Kamera häufig, der Ablauf ein wenig verwirrend gestaltet. So fallen sie spielerisch ein wenig aus dem Rahmen. Präzision ist eher etwas, wofür der Klempner aus dem Hause Nintendo bekannt ist. Bei Sonic werden die Endgegner-Kämpfe dagegen etwas zu aufgeregt und hakelig.

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Die Handlung
Die Geschichte und vor allem die Dialoge der quietschigen Figuren stellen die Geduld älterer Spieler ein wenig auf die Probe. Wie es besser geht, zeigt eigentlich jeder Auftritt des „alten“ Sonic, der stumm und nur mit Gesten schnell alle Herzen gewinnt. Von diesem Igel würden wir in Zukunft gerne mehr sehen. Abgesehen davon reicht die Geschichte aber als Vorwand, beide Figuren zusammenzubringen durchaus aus. Weniger wäre aber dennoch vielleicht mehr gewesen.

Leichte technische Schwächen
Die Bildrate bewegt sich mit nicht ganz konstanten 30FPS nicht immer auf dem Niveau, das wir uns für ein so schnelles Spiel wünschen würden, was man in den 2D-Stages ein wenig deutlicher sieht. Hier wirkt der Ablauf hin und wieder eine Idee zuckelig. Wirklich ruckeln tut es aber nie. Durch nette Motion-Blur-Effekte kaschiert Sonic Team die leichten schwächen der Bildwiederholrate recht gekonnt.

Sonic Generations Screenshot Test PS3 PLAY3.DE

System: PlayStation 3
Vertrieb: SEGA
Entwickler: SEGA
Release: Erhältlich
USK: Ab 6 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.sega.de/games/sonic-generations

8.0

Wertung und Fazit

TEST: Sonic Generations

Kommentare

Fischkopf13

Fischkopf13

06. November 2011 um 16:18 Uhr
Killerphil51

Killerphil51

06. November 2011 um 16:27 Uhr
DarkLord1003

DarkLord1003

06. November 2011 um 16:50 Uhr
Annoying Fly

Annoying Fly

06. November 2011 um 18:54 Uhr
animefreak18

animefreak18

06. November 2011 um 20:07 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

06. November 2011 um 21:07 Uhr
globalplayer81

globalplayer81

06. November 2011 um 21:31 Uhr