Wir lassen die Schwerter klirren. Project Soul wagt mit „Soul Calibur V“ den Umsturz. Unzählige Baustellen der Vorgänger wurden beseitigt. Balancing-Schwächen korrigiert. Bekannte Stärken weiter ausgebaut. Wir haben uns „Soul Calibur V“ vorgeknöpft und auf Herz und Nieren getestet. Reicht es für Project Soul zum neuen Prügelprimus?
Noch nicht bewertet
Leider konnten wir den Online-Modus von „Soul Calibur V“ noch nicht ausprobieren. So stellte uns Namco Bandai zwar sehr pünktlich eine Vollversion des Prügelspiels zur Verfügung, die Server für den Online-Betrieb aber werden erst zum Release geschaltet. Daher müssen wir uns an dieser Stelle auf eine pure Beschreibung der Mehrspielerfunktionen beschränken: Das „Global Colosseo“ fungiert als Lobby. Hier könnt ihr zu anderen Spielern Kontakt aufnehmen, Herausforderungen aussprechen oder Turnieren beitreten. Weiterhin gibt es auch Ranglisten, sodass ihr sowohl in Ranked-Fights, als auch in Übungsmatches antreten könnt.
Was wir cool finden
Schneller und ausgeglichener
Für Prügelspiele sind gerade die Spielbalance und das Gameplay von entscheidender Wichtigkeit. „Soul Calibur V“ verschiebt einige Schwerpunkte und Kenner der Serie werden sich zunächst mit einigen Veränderungen anfreunden müssen. Dazu greifen sie am besten zum Trainingsmodus. In diesem könnt ihr Aktionen üben, auch wenn die Präsentation ein wenig benutzerfreundlicher und geradliniger hätte sein dürfen.
Doch generell fällt auf, dass sich „Soul Calibur V“ bemüht, den Spagat zwischen Core- und Casual-Gamern zu schaffen. Fans fallen Veränderungen in der Spielgeschwindigkeit auf. „Soul Calibur V“ ist ein wenig schneller. Die Pausen nach Kombos wurden verkürzt, insgesamt wurde das Tempo leicht angezogen. Weiterhin wurde merklich an den Kräfteverhältnissen gearbeitet. Statistiken zeigen euch bereits im Charakterbildschirm an, wie gut oder eben schlecht eure Kämpfer in Bereichen wie Reichweite oder Beweglichkeit tatsächlich sind.
Einstmals übermächtigen Riesen wie Asteroth wurde ein wenig der Zahn gezogen. Auf der anderen Seite sind es gerade die schnellen Bewegungen mancher Leichtgewichte, die immer wieder den Unterschied machen. Insgesamt wirken die Kämpfe ausgeglichener.
Mit der „Critical Edge“ und der „Brave Edge“ geht Project Soul einen deutlichen Schritt auf Gelegenheitsspieler zu. Denn diese Spezialattacken gleichen Matches sehr schnell aus oder sorgen für ein spektakuläres Finish. Uns gefielen auch diese Optionen ausgezeichnet, da sie den Kampfablauf varianten- und abwechslungsreicher machen. Wem das Spiel übrigens trotzdem zu leicht ist, der kann im Spielverlauf einen besonderen harten Schwierigkeitsgrad aktivieren.
Solide Standardkost
Abseits des „Story A.D.“ und des Create-Modus bietet „Soul Calibur V“ genau das, was man von einem Beat’em Up erwartet … und sogar noch ein wenig mehr. Kern dieses Mehrwerts ist ein Erfahrungssystem. Mit jedem Kampf erhaltet ihr XP und steigt somit im Rang auf. Dieser ist im Einzelkampfmodus von besonderer Wichtigkeit. Denn der Rang bezeichnet hier den Schwierigkeitsgrad. So wählt ihr euren nächsten Widersacher – teilweise sogar Baukastengegner aus dem Editor – auf einer Weltkarte aus und tretet dann gegen diese Burschen an. Simpel, aber effektiv.
Weiterhin gibt es natürlich auch einen Arcade-Modus. Hier bestreitet ihr sechs Kämpfe in Folge. Mit jedem Match steigt die Herausforderung. Natürlich könnt ihr auch an einer Konsole gegen einen Freund antreten. Im Gegensatz zu „Marvel vs. Capcom“ gibt es allerdings keine Team-Kämpfe.
Ein Tick Natürlichkeit
„Soul Calibur V“ ist seinem direkten Vorgänger technisch sicherlich überlegen, ohne die Grenzen der PS3-Hardware komplett auszureizen. Die Charaktere sind in gewohnt opulentem Stil gezeichnet. Ganz egal, ob SM-Freak Voldo, Samurai Mitsurugi oder „Tekken“-Urgestein Heihachi.
Sie alle bewegen sich geschmeidig wie junge Katzen über das Kampfparkett. Die Effektdichte ist dank zusätzlicher Trefferwölkchen ein wenig höher als zuvor. Und insgesamt wirken die Kämpfer nicht mehr ganz so überproportioniert aus, wie noch zuvor. Busenwunder Ivy schlägt sich nun nicht mehr mit ihrer eigenen Oberweite KO und auch Riese Nightmare ist ein wenig eingelaufen.
Einen kleinen Rüffel bekommen trotz des gelungenen Artdesigns die Hintergründe. Diese sind zwar weiterhin recht hübsch geraten, aber stellenweise springen uns hier die unscharfen und undetaillierten Texturen förmlich in Gesicht. Doch das alles ist Meckern auf hohem Niveau. „Soul Calibur V“ kann sich sehen und hören lassen.
Bau dir einen!
Eigentlich ist der Kämpferkader mit über 30 spielbaren Charakteren angenehm groß und abwechslungsreich. Aber wem die Haudegen noch immer noch ausreichen, der kann sich über den Editor weitere Recken zusammenbauen. Die Optionen sind wirklich vielschichtig und erlauben kreativen Spielern die Erschaffung erstklassiger Raufbolde. Unzählige Kleidungsstücke, Accessoires und Frisuren warten hier, an den Mann oder an die Frau gebracht zu werden. Weiterhin legt ihr natürlich auch die Bewaffnung und die kämpferische Ausrichtung anhand der Original-Charaktere fest. Und wer keine Lust hat, sich mit der Komplexität des Editors zu beschäftigen, der kann per Zufallsgenerator neue Krieger zusammenwürfeln lassen. Die Ergebnisse sind stellenweise zum Schreien lustig.
Was wir weniger cool finden
Unübersichtliche Menüführung
Warum gibt es in so wenigen Spielen von japanischen Entwicklern keine anständigen Menüs? Auch in „Soul Calibur V“ wühlen wir uns durch teils holprig übersetzte Texte und verschachtelte Optionstafeln. Glücklicherweise verschwinden diese Probleme spätestens nach einer Spielstunde. Denn dann habt ihr euch an die Texte gewöhnt und wisst um deren Bedeutungen. Aber so richtig übersichtlich und intuitiv sind die Menüs leider nicht.
Schwacher Story-Modus
Wir hatten es ja bereits in unserer letzten Preview befürchtet: Der so genannte „1607 A.D.“-Story-Modus holt wirklich keinen Hund hinterm Ofen hervor. In der etwa drei- bis fünfstündigen Geschichte übernehmt ihr Patroklos und seine Schwester Pyrrha. Die Charakterzeichnung fällt auf der Odyssee nach den zwei berühmten Schwertern eher schwächlich aus. Gerade zu Beginn ist unser Held mit ständigem Rumgejammere und nervigem Moral-Blabla eine nervtötende Person. Seine weinerliche Schwester ist da keine Ausnahme. Immerhin gelingt es den Jungs von Project Soul auch einige der anderen Figuren in den Handlungszusammenhang einzubinden, sodass sie mehr Persönlichkeit erhalten.
Selbst die Inszenierung – sonst eine große Stärke der „Soul Calibur“-Reihe – ist mit durchschnittlicher, englischer Sprachausgabe und Tuschezeichnungen eher mau. Natürlich schaltet ihr über den „1607 A.D.“-Modus Charaktere und Erfahrungspunkte frei. Aber leider fühlt sich die Geschichte wie ein notwendiges Übel an, um eben diese Boni zu aktivieren und sich auf den Mehrspieler-Modus vorzubereiten.
System: PlayStation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: Project Soul
Erscheinungstermin: erhältlich
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: http://soulcalibur.com/
Kommentare
Paradoxon-GT
31. Januar 2012 um 19:26 Uhrwird auf jedenfall mal ausgeliehen soviel steht fest
space_91
31. Januar 2012 um 19:34 Uhris bestellt
GS9097
31. Januar 2012 um 20:06 UhrMorgen hab ich es 😆
His0ka
31. Januar 2012 um 20:14 Uhrich warte auf nen immensen preisdrop…paar monate hat das noch zeit
Zack07
31. Januar 2012 um 20:17 UhrIch freu mich schon auf das Spiel.
Das Tekken Urgestein das ihr meint ist aber Yoshimitsu und nicht Mitsurugi.
.
Cloud324
31. Januar 2012 um 20:17 Uhrhab es bei amazon bestehlt
cherry_coke
31. Januar 2012 um 20:40 Uhr„Aber wem die Haudegen noch immer noch ausreichen, der kann…“
Tolle Rechtschreibung… .
Und bitte vergleicht nicht jedes Beat Em Up mit Marvel Vs Capcom. Tekken und Soul Calibur haben sooo viele Vorzüge gegenüber den 2D-Prüglern. Man kann sie egtl. nicht vergleichen. Das ist wie ein Vergleich zwischen MvC und einem Wrestling-Spiel ……oder eine Rennsimulation mit einem Arcade-Racer oder Syrim mit Final Fantasy.
Seid einfach sachlich!
fbstyler
31. Januar 2012 um 20:58 UhrCloud324
31. Januar 2012 um 20:17
hab es bei amazon bestehlt
Bestehlt??????? Haha
Hans0r
31. Januar 2012 um 21:22 UhrIrgendwie muss bei euch ein kleiner Marvel vs Capcom Fanboy in der Redaktion sitzen… Immer wieder der Vergleich zu diesem bunten Prügler aus dem Hause Capcom. Ich bin schon gespannt auf euer Street Fighter x Tekken Review und wenn ihr bemängelt, dass der Tag Modus nur 2 und nicht 3 Charaktere zu bieten hat…
Es macht einfach sehr wenig Sinn jedes Beat’em up mit MvC3 zu vergleichen, da jeder Prügler einen anderen Schwerpunkt setzt. Vor allem Soul Calibur mit MvC… Das ist Blödsinn xD
Auch wenn ich eure Arbeit sehr schätze, eure Reviews zu Beat’em ups finde ich doch etwas konfus xD
naughtydog
31. Januar 2012 um 21:22 Uhr„geklaut“ schreibt sich viel einfacher.
naughtydog
31. Januar 2012 um 21:32 Uhr@play3
Lest euch nochmal den ersten Satz im Abschnitt „unübersichtliche Menüführung“ durch. Das liest sich anders, als es wahrscheinlich gemeint war.
ManmanSion
31. Januar 2012 um 23:12 UhrGekauft wenn billiger.^^
Mileena
31. Januar 2012 um 23:32 UhrBau dir einen .LOL 😉
Badman1975
01. Februar 2012 um 10:57 Uhr@Hans0r
finde ich genau so ^^ das Video ist auch total lieblos gemacht einfach den billigsten charakter ausgewählt und per 1 knopf technik lustlos durchgespielt langweilig !! da hab ich soul Calibur anders in erinnerung !! naja eure test sind sowieso für mich nicht mehr interessant !!!!
Versous
01. Februar 2012 um 13:35 UhrKlingt gut, aber ich hab einfach zu viele Spiele auf meiner liste, die ich sehr wahrscheinlich haben muss.
Von Twisted metal über SSX hinzu GTA V(wann auch immer es rauskommt, es wird sowieso ein Pflichtkauf)
Ausserdem bin ich heisser aufs neue DoA!
Naja, mal schauen, vielleicht kauft sichs ja ein Kumpel von mir 🙂
Duffman
02. Februar 2012 um 10:32 Uhr„Warum gibt es in so wenigen Spielen von japanischen Entwicklern keine anständigen Menüs?“
bei diesem Satz vertragen sich „wenige & keine“ überhaupt nicht.
Entweder:
Warum gibt es nur in so wenigen Spielen von japanischen Entwicklern anständigen Menüs?
oder
Warum gibt es in so vielen Spielen von japanischen Entwicklern keine anständigen Menüs?
Ragna-Dracaena
05. Februar 2012 um 13:47 UhrIch komme mit den Menüs immer sehr gut klar.