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IMPORT-TEST: The Darkness 2 (UNCUT, inkl. 10 Minuten Gameplay-Video)

play3 Review: IMPORT-TEST: The Darkness 2 (UNCUT, inkl. 10 Minuten Gameplay-Video)

8.5

Begrüßt die Dunkelheit! Digital Extremes und 2K Games bringen nach etlichen Verzögerungen endlich „The Darkness 2“ für PlayStation 3. Wie geht es mit dem Mafiaboss Jackie Estacado weiter? Wir haben uns den dämonischen Ego-Shooter vorgenommen.

Import-Test!
In unserem Test beziehen wir uns ausschließlich auf die ungeschnittene Version. Wir haben dazu die österreichische Retail-Fassung gespielt. In der deutschen Ausgabe (USK 18) wurden Elemente wie das Zerteilen oder Zerreißen von Gegnern bei Exekutionen und Schläge mit den Dämonenarmen entfernt.

Da die Gewalt in „The Darkness 2“ ein Stilmittel für Story und Gameplay ist, geht in der deutschen Version viel Atmosphäre den Bach runter. Wir empfehlen daher erwachsenen Spielern auch unbedingt die unzensierte Variante!

Was wir cool finden

Rache, Jenny und die Finsternis
Die Geschichte von „The Darkness 2“ ähnelt einer Achterbahnfahrt. Zwischen halsbrecherischen, brutalen Loopings und Schrauben warten immer wieder kleinere, ruhige Atempausen auf euch, bei denen man eigentlich nur darauf wartet, dass irgend etwas Schreckliches passiert.
In „The Darkness 2“ steuert ihr Jackie Estacado. Nach den Geschehnissen des ersten Teils führt er weiterhin eine Gangster-Organisation an. Nach dem für ihn traumatischen Tod seiner Freundin Jenny hat er die Finsternis allerdings scheinbar unter Kontrolle … bis zu dem Tag, als ein Anschlag auf ihn verübt wird. Es stellt sich schließlich heraus, dass die Bruderschaft – angeführt von Viktor Valente – hinter der dunklen Macht her ist.

„The Darkness 2“ erzählt diese Story in Zwischensequenzen, die schließlich auch das Tempo für den gesamten Plot vorgeben. Hier wechseln sich ruhige Momente und Visionen mit gruseligen Gräueltaten und brutalen Morden ab. Doch gerade diese Divergenz ist es, die „The Darkness 2“ so reizvoll und spannend macht.
Die Charakterzeichnung ist eng an den Protagonisten Jackie gebunden. Er wird von Wahnvorstellungen und Flashbacks beinahe in den Wahnsinn getrieben. Die Finsternis arbeitet in ihm und versucht, die Kontrolle über ihren „Wirt“ zu übernehmen. Diese innere Zerrissenheit wird immer wieder durch Szenen aus einer (fiktiven) Psychiatrie und Traumsequenzen verdeutlicht.

So ist es gerade die emotionale und tiefe Geschichte, die „The Darkness 2“ von manch anderem Shooter abhebt. Hier wird weniger mit Klischees gearbeitet, als vielmehr eine düstere Welt voller Gewalt, Hass und Brutalität gezeichnet und diese wird dazu mit emotionalen Motiven wie Jackies tiefer Liebe zu seiner verstorbenen Freundin Jenny gewürzt. Ganz starkes Story-Telling!

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Wie aus einem Bildbuch
Kam „The Darkness“ noch sehr realistisch daher, setzt der Nachfolger anno 2012 auf einen Cel-Shading-Look, der dem Spiel ganz hervorragend steht. Denn so mutet das Spiel schon beinahe wie die Comic-Vorlage an und tritt nicht in direkten Technikkrieg mit anderen „Standard-Shooter“.

Gerade die in den Zwischensequenzen oder auch bei Exekutionen zur Schau gestellten Gesichtsanimationen sehen wirklich klasse aus. Hier steht nicht die Natürlichkeit, sondern die Darstellung von Emotionen im Vordergrund. Dies wird zwar gelegentlich durch geradezu groteske Gesichtszüge erreicht – siehe etwa die Fratze von Hinkebein Viktor. Aber auch das passt sehr gut zum Szenario und dem Spiel selbst.

Die Levels selbst wurden insgesamt hübsch designt und immer wieder mit kleineren Details verziert. Allein der Gang durch ein Bordell zu Beginn des Spiels ist ein virtuelles Schaulaufen der Abstrusitäten und Perversitäten. Über die kleinen Schwächen in der Struktur der Passagen sprechen wir später noch, aber insgesamt gefiel uns die visuelle Aufbereitung des Spiels sehr gut. Allerdings sollte man auch hier nicht zu genau hinschauen. Denn dann entdeckt man kleinere Schwächen wie etwa das berüchtigte Kantenflimmern und trotz Comic-Optik wirken einige Texturen zu matschig.

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Solo mit vier Buttons
„The Darkness 2“ ist ein klassischer Ego-Shooter. Ihr steuert Jackie mit Hilfe der beiden Analog-Sticks. Unser Mafiosi agiert langsamer als mancher Vorzeige-Soldat aus anderen Shootern. Doch das stellt kein Problem dar. Das Gameplay ist geprägt durch die Kombination aus traditionellem zweihändigem Waffenkampf und den beiden Tentakelarmen, die den Melee-Combat ersetzen und für ein wahres Blutbad auf dem Bildschirm sorgen.

Das „normale“ Arsenal besteht – wie in Shootern üblich – aus Revolvern, Maschinenpistolen und schwerem Gerät wie Sturmgewehren oder Pumpguns. Über das Digitalkreuz entscheidet ihr, welchen Ballermann ihr auswählen möchtet und ob ihr vielleicht sogar mit zwei Faustfeuerwaffen gleichzeitig agieren möchtet. Der Vorteil: Ihr feuert mit gleich zwei Knarren und richtet mehr Schaden an. Der Nachteil: Ihr könnt nicht mehr über Kimme und Korn zielen.

Aber so richtig zur Sache geht es erst mit den Dämonenarmen: Mit dem linken (L2) greift ihr eure Gegner, mit dem rechten (R2) schlagt ihr zu. Für jeden abgefertigten Gegner und für jedes ergatterte Relikt erhaltet ihr Essenz. Mit dieser könnt eure Höllenkräfte in drei Fähigkeitenbäumchen aufleveln. Das Angebot reicht von Verbesserungen für die Waffen, bis hin zu zusätzlichen Exekutionen oder Einsatzmöglichkeiten für den Finsterling (engl. Darkling).

Die Tentakeln sind auch der Grund, weshalb „The Darkness 2“ in Deutschland nur geschnitten erscheint. Denn die Exekutionen spotten jeder Beschreibung. Da werden Menschen zerteilt, durchbohrt, zerrissen und in jeglicher anderer Art massakriert. Glücklicherweise ist das Blutbad nicht nur Mittel zum Zweck.
Die Art der Exekutionen entscheidet über die verschiedenen Boni – etwa zusätzliches Health. Und auch das bereits aus „The Darkness“ bekannte Essen der Herzen ist wieder mit von der Partie und füllt die Lebensanzeige auf. „The Darkness 2“ ist gerade wegen seiner Gewaltdarstellung ein Mordsspektakel, auch wenn die verschiedenen Exekutionen sich irgendwann ein wenig abnutzen.

Insgesamt aber waren wir überrascht darüber, wie gut Digital Extremes das Handling der sehr komplexen Steuerung hinbekommen hat. Die Koordination von gleich vier unterschiedlichen Waffenfunktionen geht nach einigen Levels wirklich flott von der Hand.

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Licht und Schatten
Doch eure Kontrahenten der Bruderschaft wissen um die Stärken der Finsternis und haben auch ein Patentrezept dagegen: Licht! Denn Jackie kann die Fähigkeiten nur einsetzen, wenn es um ihn herum dunkel ist. So sorgt die Suche und die Zerstörung von potenziellen Lichtquellen durch Lampen oder Generatoren für Abwechslung. Nicht zuletzt, weil ihr, sobald es zu hell ist, kaum noch etwas seht und sich der Bildschirm schwarzweiß färbt.

Auch in das Gegnerdesign fließt diese Dualität aus Licht und Schatten geschickt ein. Die Bruderschaftler greifen euch u.a. mit Headlights an und rauben euch so eure Kräfte, ehe ihr von anderen Soldaten – etwa mit Peitschen, Schilden oder gepanzerten Armen – angegriffen werdet. Das KI-Level ist eher solide als genial, aber doch stark genug, um für einen gewissen Grad der Herausforderung zu sorgen.

Krönung des Geschehens sind die wenigen, aber dafür hübsch inszenierten Bosskämpfe gegen Viktors Frontmänner. Da nehmt ihr es etwa mit einem Kran auf oder erledigt einen Schurken, der ebenfalls über die Mächte der Finsternis verfügt. Insgesamt ist das Grundthema „Licht und Schatten“ recht gut in den Spielzusammenhang eingebunden wurden.

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Kleines Schmankerl: Die Blutrachen
Inzwischen kommt ja kein Spiel mehr ohne Alibi-Mulitplayer aus. Da bildet „The Darkness 2“ keine Ausnahme: Im Blutrachen-Modus könnt ihr online mit vier verschiedenen Charakteren auf einen kleinen privaten Feldzug gehen. Die Kampagne ist dabei parallel zum Singleplayer-Kampagne angesiedelt und bietet ein ganz ähnliches Gameplay. Allerdings ist die Bewaffnung der Spielfiguren recht individuell und so dürft ihr u.a. das Katana schwingen. Mit vier Freunden ist dies eine durchaus gelungener Zeitvertreib. Einen Splitscreen-Modus gibt es leider nicht!

Was wir weniger cool finden

Schlauchig, gestreckt und doch ein wenig kurz
„The Darkness 2“ ist ein in sich sehr rundes und geschlossenes Spiel. Daher mussten auch wir die Fehler mit der Lupe suchen. Ein kleines Manko ist das Leveldesign selbst.
Atmosphärisch stimmig, wirken einige Passagen doch ein wenig gestreckt. In einer Friedhofssequenz etwa verfolgen wir Viktors Schurken gleich durch drei verschiedene Teile des Gebiets, ehe wir sie kurz vor dem Ausgang stellen. Alternative Wege gibt es in „The Darkness 2“ natürlich nicht. Nur einige versteckte Relikte laden zu kleinen Exkursionen abseits der Hauptroute ein.

Weiterhin wiederholen sich einige grundlegende Ideen sehr häufig. So reißen wir etwa ständig Türen mit Hilfe unserer Dämonenarme ein oder zerstören Schaltkästen. Das ist nicht tragisch, hätte aber zuweilen auch charmanter gelöst werden können. Die Ausflüge im Darkling-Körper tauchen etwa viel zu selten auf und hätten gerade bei der Türenproblematik für etwas Abwechslung gesorgt.

Zudem ist „The Darkness 2“ kein sonderlich umfangreiches Spiel. Nach etwa sechs bis maximal acht Stunden – abhängig von eurer Spielweise und der Anzahl der Neustarts – habt ihr das Ende erreicht. Da „The Darkness 2“ über keinen sonderlich großen Multiplayer verfügt, ist der Mehrwert sehr begrenzt.

System: PlayStation 3
Vertrieb: 2K Games
Entwickler: Digital Extremes
Erscheinungstermin: erhältlich
USK: ohne Altersfreigabe / PEGI: 18
Offizielle Homepage: http://www.embracethedarkness.com/

8.5

Wertung und Fazit

IMPORT-TEST: The Darkness 2 (UNCUT, inkl. 10 Minuten Gameplay-Video)

Kommentare

GerCarrigan

GerCarrigan

12. Februar 2012 um 11:59 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

12. Februar 2012 um 12:56 Uhr
Macchiavelli

Macchiavelli

12. Februar 2012 um 13:34 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

12. Februar 2012 um 14:12 Uhr
ABWEHRBOLLWERK

ABWEHRBOLLWERK

12. Februar 2012 um 19:24 Uhr
Vincent 1234

Vincent 1234

12. Februar 2012 um 23:13 Uhr
Dracula-Killer

Dracula-Killer

13. Februar 2012 um 01:48 Uhr