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TEST: UFC Undisputed 3 (inkl. Gameplay-Video)

play3 Review: TEST: UFC Undisputed 3 (inkl. Gameplay-Video)

9.0

Die Könige des Käfigs sind zurück: Nachdem „UFC Undisputed 2010“ spielerisch und kommerziell hinter den Erwartungen zurück blieb, wagt Yuke’s den Neustart. Und fährt damit goldrichtig. Wir verraten, warum „UFC Undisputed 3“ die aktuell beste Kampfsportsimulation auf dem Markt ist!

Was wir cool finden

Mit Stolz dabei

In den vergangenen Jahren hat sich in der Welt des Kampfsports viel getan. Die UFC mit ihrem Chef Dana White an der Spitze haben neue Märkte erobert und die Konkurrenz aus dem Markt gedrängt. Das Resultat: „UFC Undisputed 3“ bietet das größte Roster aller Zeiten. So treten erstmals u.a. auch die Athleten der Bantham-Gewichtsklasse in einem Videospiel an. Insgesamt umfasst der Kader rund 150 Kämpfer.

Doch dem nicht genug: In „UFC Undisputed 3“ erlebt die japanische Kampfsportliga PRIDE FC ihre Wiederauferstehung. Das Regelwerk ist in diesem Modus grundlegend anders. Ihr kämpft in einem Ring mit Seilen, am Boden sind Tritte und Kniestöße an den Kopf des Gegners erlaubt. Die erste Runde dauert zudem zehn, die beiden darauf folgenden lediglich fünf Minuten.

All diese Veränderungen machen sich massiv bei der Kampfdynamik bemerkbar. Die ersten zehn Minuten arten schnell zu einem zähen, aber spannenden Ringen mit vollkommen erschöpften Athleten aus. Stomps und Soccer-Kicks machen das Groundgame deutlich effektiver.

Weiterhin wurde die Atmosphäre der PRIDE-Events absolut genial eingefangen. Die tolle Inszenierung beginnt bei den gelungenen Einzügen und endet schließlich bei den Sprüchen des Kommentatorenduos Bas Rutten und Stephen Quadros. Ähnlich wie ihre Kollegen Mike Goldberg und Joe Rogan sind sie wirklich Feuer und Flamme für das Produkt und liefern hier eine tolle Leistung ab.

Für den PRIDE-Modus greift ihr neben den aktuellen Stars der UFC auch auf alte Bekannte wie Bob Sapp oder Kazuhiro Nakamura zurück. Und auch einige der derzeitigen UFC-Kämpfer wie Rampage Jackson oder Wanderlei Silva sind in ihrer damaligen Verfassung spielbar.

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Mehr, mehr, mehr!

Überhaupt ist der Umfang von „UFC Undisputed 3“ absolut riesig und motiviert gerade Kampfsportfans für Wochen und Monate. Der Karrieremodus ist nun zugänglicher. Hier erstellt ich euch entweder einen eigenen Charakter im Editor oder startet mit einem bereits bestehenden Star durch. Nachdem ihr – wie schon im Vorgänger – euren Kampfstil, den Schwierigkeitsgrad und die Grundeigenschaften durch Trainingssessions eingestellt habt, arbeitet ihr euch langsam nach oben.

Ihr legt Kämpfe fest und landet dann wieder im bekannten Kreislauf aus Übungen und Bootcamps. Im Vergleich zum Vorgänger wurden die Aufgaben allerdings weitaus unterhaltsamer und die Verteilung der Attributpunkte übersichtlicher gestaltet.

Sicherlich kommt nach längerer Spielzeit Routine auf, aber insgesamt zeigt sich die Karriere auch dank neuen Elementen wie dem Ansehen (als virtuelle Währung) und Sponsoren als sehr gelungener Spielmodus.

Ein bisschen Nostalgie kommt dagegen in den Ultimate-Fights auf. Hier bestreitet ihr noch einmal legendäre Kämpfe aus der Historie von PRIDE oder UFC. Zudem könnt ihr eigene Title-Matches, Turniere und sogar ganze Events austragen. Hier glänzt Yuke’s mit viel Liebe zum Detail, gibt es beim Erstellen eigener PPVs doch sogar kleine Intro-Videos.

Der Online-Modus war in unserer Test-Fassung noch nicht spielbar. Daher halten wir uns aktuell noch mit einer Bewertung zurück.

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Lights out

Mit „UFC Undisputed 3“ führt Yuke’s ein neues Submission-System ein. Während die Steuerung – ein Klick auf die R3-Taste genügt – nicht verändert wurde, ist es das Mini-Spiel, welches nun statt Button-Mashing bei Aufgabegriffen eingesetzt wird. Es erscheinen die Umrisse eines Octagons auf dem Screen und eure Aufgabe als Angreifer ist es nun den farbigen Balken eures Gegners innerhalb eines Zeitlimits einzuholen und zu überdecken.

All unseren Unkenrufen im Vorfeld von „UFC Undisputed 3“ zum Trotz funktioniert das neue Aufgabesystem ganz ausgezeichnet. Der Wettlauf mit den sich verkürzenden Balken ist gerade in Multiplayer-Matches ein Garant für Spannung und so manchen Gefühlsausbruch.

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Fast wie im echten Käfig

Leichter zu handlen, aber dennoch komplex ohne Ende: „UFC Undisputed 3“ bietet das bislang umfangreichste und tiefste Gameplay einer Kampfsportsimulation. Einsteiger können auf die vereinfachte Steuerung zurückgreifen. Während Pros beim Grappling-System weiterhin Halbkreise mit dem rechten Analog-Sticks für Positionswechsel und Tackles ausführen, genügt das einfach Anziehen des Sticks in der vereinfachten Fassung bereits. Dadurch ist „UFC Undisputed 3“ zugänglicher.

Das ändert aber nichts an der Komplexität des Spiels: Es wurde massiv an den Möglichkeiten im Kampf gearbeitet. Nur einige Beispiele: TKOs durch Legkicks sind nun möglich. Weiterhin haben Verletzungen durch Cuts mehr Einfluss auf die Kondition der Athleten. Das Standup profitiert durch deutlich bessere Boxmechanik. Ihr könnt dem gegnerischen Groundgame nun durch das „Hochlaufen“ am Käfig entkommen, den Cage aber auch selbst nutzen, um euch etwa davon abzustoßen.

Die Gegner-KI ist dabei bereits auf mittlerer Schwierigkeitsstufe sehr fordernd. BJJ-Experten wie Antonio Nogeira oder Anderson Silva setzen am Boden blitzschnell zu Würgegriffen oder Hebeln an. Die Kampfstile der Athleten wurden ausgezeichnet in das Spiel eingebunden.

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Welcome to the Ultimate Fighting Championship

Die Gesamtpräsentation von „UFC Undisputed 3“ gleicht der aus den bekannten TV-Shows. Die Kommentatoren Joe Rogan und Mike Goldberg untermalen das Geschehen grandios und trumpfen immer wieder mit ihren Catchphrases auf. Uns läuft immer noch ein Schauer über den Rücken, wenn Goldberg „And it’s all over“ bei einer Submission ins Mikrofon brüllt. Viel besser kann man Audiokommentare aktuell wohl kaum auf die Beine stellen. Deutsche Sprecher gibt es selbstverständlich nicht!

Die Kämpfe werden nun wie ein kleines Spektakel gefeiert. Die Athleten kommen erstmals zum Ring – wenn auch ohne ihre echten Entrance-Themes. Die Ankündigungen durch Bruce Buffer sind ebenso dabei wie kurze Tipps der Coaches in den Rundenpausen.

Die Kämpfer selbst sehen ihren Vorbildern absolut ähnlich. Die Animationen wirken für unseren Geschmack an einigen Stellen noch ein wenig zu abgehackt, gerade wenn es um Übergänge zwischen den Aktionen geht. Aber das ist Meckern auf höchstem Niveau: „UFC Undisputed 3“ ist technisch absolut erstklassig – egal, ob es um den Sound oder die Grafik geht.

Was wir weniger cool finden

Nur Kleinigkeiten

„UFC Undisputed 3“ zeigt sich in nahezu allen Bereichen stark verbessert. Gerade an der Benutzerführung wurde vielerorts gearbeitet, sodass die Kampfsportsimulation auch für Einsteiger handlicher und interessanter wird. Trotzdem merkt man „UFC Undisputed 3“ an einigen Stellen seine etwas knöchernen Strukturen noch an. Das Tutorial etwa ist immens lang und es gibt leider keine Möglichkeit, bereits bekannte Aufgaben zu überspringen. Gerade Kenner der Vorgänger dürften sich die ersten zehn Minuten im Dojo eher langweilen, da hier nur die Basics trainiert werden.

Gleiches gilt auch für den Karrieremodus. Diese wurde zwar merklich entschlackt, aber die unzähligen Übungen wiederholen sich mit der Zeit doch sehr stark. Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Zudem ist die Präsentation der Karriere insgesamt ein wenig trocken. Hier hätten zusätzliche Einspieler – etwa von Pressekonferenzen oder inszenierten TV-Shows á la „Inside UFC“ oder „The Ultimate Fighter“ – Wunder gewirkt.

System: PlayStation 3

Vertrieb: THQ

Entwickler: Yuke’s

Releasedatum: erhältlich

USK: ab 18 Jahre

Offizielle Homepage: http://www.ufcundisputed.com/

9.0

Wertung und Fazit

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Kommentare

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