TEST: Metal Gear Solid HD Collection

Das nächste HD-Paket: Konami schickt seine „Metal Gear Solid“-Saga ins Rennen um die Käufergunst. Aber machen die PlayStation2-Klassiker auch im Jahr 2012 noch Spaß?

Was wir cool finden

History repeating
Es ist ein unglaubliches Paket, was Konami hier schnürt: Die HD Collection umfasst „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“, „Metal Gear Solid: Snake Eater“ und den einstigen PSP-Ableger „Metal Gear Solid: Peacer Walker“. Dazu befinden sich auf der Blu-Ray auch noch die 8 Bit-Klassiker „Metal Gear“ und „Metal Gear: Solid Snake“. Ihr bekommt – mal abgesehen von dem fehlenden PSone-Klassiker „Metal Gear Solid“ – also die komplette Ladung PlayStation-Geschichte mit einer Spielzeit von mehr als 60 Stunden.

Chronologisch liegen die Titel in einer Linie, sodass ihr euch einen guten Überblick über die Historie und deren Figuren bekommt. Die Spiele wurde abgesehen von der neuen HD-Auflösung, dem Mehrspieler von „MGS2“ und einem Trophäen-System für alle Games nicht verändert. So stehen euch neben den Hauptgeschichten auch Elemente wie die kniffeligen VR Missions und die „Snake Tales“ zur Verfügung und in „Peacer Walker“ gibt es sogar einen Koop-Modus.

Schleichen, Gadgets, Bossfights
Auch wenn die „Metal Gear Solid“-Teile hier und da ein wenig angestaubt und die Geschichte für Einsteiger geradezu wirr anmuten, so stimmt das Gameplay auch heute noch. Die Stealth-Abenteuer der „HD Collection“ sind klasse spielbar und bieten anspruchsvolle Missionen mit manch ungewöhnlichem Ansatz. Gerade die Survival-Ansätze von „Snake Eater“ zeigen, mit welcher Kreativität Kojima und sein Team an die Sache dran gegangen sind. Gekrönt werden die Spiele natürlich durch absolut geniale Bossfights. Alle „Metal Gear“-Spiele haben eine gewisse Gameplay-Klasse, die sie zu ihrer Zeit zu wirklichen Meilensteinen der jeweiligen Plattform gemacht hat.

Was wir weniger cool finden

In die Jahre gekommen
Einige Spiele altern besser, andere schlechter: „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“ und „Metal Gear Solid: Snake Eater“ sehen nach der HD-Frischzellenkur auch im Jahr 2012 noch sehr ordentlich aus. Gerade in der wilden Vegetation in „Snake Eater“ überrascht uns die Neuauflage stellenweise mit hübschen Lichteffekten und Details. Der PSP-Teil „Peace Walker“ dagegen wirkt stellenweise deutlich mehr in die Jahre gekommen. Gerade die Texturqualität ist hier zu schwach und obwohl das Gameplay stimmt, stören doch immer wieder die allzu detaillarmen Oberflächen.

Überhaupt fällt einem gerade zu Beginn der Spiele immer wieder auf, wie rasend schnell sich Videspiele und deren Präsentation weiterentwickelt haben. Waren Hideo Kojimas Meisterwerke zu ihrer Zeit noch wahre Aushängeschilder für eine cineastische Inszenierung, erscheinen einige Elemente heute eradezu störend. Damit sprechen wir besonders die ständigen Unterbrechungen durch Funksprüche und einige Wiederholungen in den Erzählstrukturen an. Für Veteranen ist dies sicherlich ein wohliger Trip in die Vergangenheit. Jüngere, womöglich ungeduldigere Spieler ohne emotionalen Bezug zur den Titeln werden aber hin und wieder auf die Probe gestellt.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Konami
Entwickler: Kojima Productions / Bluepoint Games
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.metalgearsolid.com/