„Uncharted: Golden Abyss“ hat eine schwere Bürde: Es ist das unangefochtene Highlight im Launch-Lineup der PlayStation Vita. Und zu allem Überfluss gehören die früheren „Uncharted“-Teile für die PS3 zu den besten Spielen überhaupt für diese Plattform.
Der Druck auf SCE Bend ist also groß. Schließlich hatten die „Uncharted“-Schöpfer von Naughty Dog nur beratend ihre Finger im Spiel. Kann „Uncharted: Golden Abyss“ seinem Erbe gerecht werden?
Was wir cool finden
Die bekannte Mischung
Eins gleich vorweg: SCE Bend erfinden das „Uncharted“-Rad sicherlich nicht neu. Sie bieten die gewohnte Mixtur aus sympathischen Charakteren, etwas stereotypen Schurken und einem verborgenen Schatz wie in den anderen Teilen der Serie. Doch das ist absolut nicht verkehrt! Denn so ist auch „Broken Abyss“ ein unterhaltsames Abenteuer, dem man den anderen Entwickler trotzdem deutlich anmerkt.
SCE Bend gehen zurück in der Vergangenheit von Nathan Drake und entführen uns in den Dschungel Südamerikas. Hier ist Nate gemeinsam mit seinem etwas zwielichtigen Kumpel Jason Dante auf Schatzsuche. Wie in diesen Regionen der Welt aber scheinbar üblich, kommt den beiden Glücksrittern ein fieser General samt Armee dazwischen.
Schon bald machen Dante und Drake Bekanntschaft mit Marisa Chase, die das Vermächtnis ihres Großvaters zu erkunden versucht. So entspinnt sich ein unterhaltsamer Plot, der im Vergleich zu den übrigen „Uncharted“-Spielen aber etwas später zündet.
Nichtsdestotrotz ist es aber besonders der Charme der Hauptcharaktere, der über kleine Handlungslücken hinweg hilft. Der junge Drake hat stets einen dummen Spruch auf den Lippen und Chase ist ebenfalls nie um eine Spitze in seine Richtung verlegen.
Die gelungenen Dialoge unserer Testversion waren komplett auf Englisch, sodass wir in diesem Test leider nicht auf die Qualität der deutschen Sprachausgabe eingehen können. Aber angesichts der bisherigen Synchronisation von „Uncharted“-Spielen machen wir uns da keine Sorgen.
Uncharted trifft Activity
Allerdings mixt SEC Bend geschickt die neuen Touch-Features der PlayStation Vita mit dem traditionellen Gameplay der „Uncharted“-Serie. So besteht das Spiel im Groben noch immer aus Klettereinlagen, Actionsequenzen und kleineren Rätseln. Bei den meisten dieser Aufgaben könnt ihr zwischen der klassischen Analog-Stick-Steuerung und den Touchscreens wählen.
Beim Klettern etwa habt ihr so die Möglichkeiten, den Weg für Drake auf dem vorderen Touchscreen zu zeichnen. Die betreffenden Vorsprünge glitzern dann leicht und Nate klettert automatisch den von auch ausgewählten Pfad entlang. Ein wenig aufgesetzt wirkte die Touch-Steuerung beim Herunterhangeln eines Seils. Hier streicht ihr mit zwei Fingern rhythmisch das Rückseiten-Touchpad. Nicht so wirklich spannend.
Ganz anders dagegen die Steuerung in den Action-Passagen. Diese funktionieren dank der zwei Analog-Sticks hervorragend. Zieht ihr allerdings ein Scharfschützengewehr, zoomt ihr mit dem Rückseiten-Touchpad und steuert das Fadenkreuz durch das Neigen und Kippen des Handhelds. Zu Beginn ist dies gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit ist diese Art des Handlings wirklich eine gelungene Alternative.
Weiterhin könnt ihr eure Widersacher auch niederschlagen, indem ihr sie auf dem vorderen Touchscreen antippt. Granaten schleudert ihr ganz einfach, indem ihr auf eine Position auf dem Screen drückt. Das Gute an den Touch-Features von „Uncharted: Broken Abyss“ ist aber, dass sie im normalen Gameplay nur optional sind und ihr jederzeit wieder mit der klassischen Steuerung agieren könnt.
Nur in Rätselpassagen seid ihr auf die ganz speziellen Funktionen der PlayStation Vita angewiesen. So fertigt ihr etwa Kohleabdrücke von Inschriften durch das „Freirubbeln“ des vorderen Touchscreens an oder säubert gefundene Gegenstände auf die gleiche Weise. Zwischendurch puzzlet ihr Steckbriefe, Fotos und Karten wieder zusammen.
Oder ihr hebt eure Partnerin Chase mit einem Wischen über den Bildschirm eine Etage höher. All diese Einlagen wissen wirklich zu gefallen und geben den etwas anderen Grundtenor von „Uncharted: Broken Abyss“ vor.
Action, aber anders
Natürlich dreht sich auch in diesem „Uncharted“ eigentlich alles um nette Action und die Verfolgung der Hauptgeschichte. Allerdings interpretiert SCE Bend die Grundzutaten der Serie ein wenig anders. „Golden Abyss“ ist nicht ganz so linear.
Und selbst wenn ihr scheinbar geradlinig durch ein gegnerisches Camp lauft und dabei doch eigentlich nur eine Horde von Schurken wahlweise mit den bloßen Fäusten, Pistolen oder der AK-47 schlafen legt, so gibt es hier am Wegesrand doch noch einiges zu entdecken. Die Schätze und zusätzlichen Extras sind in „Golden Abyss“ besser versteckt als in früheren „Uncharted“-Spielen und motivieren daher deutlich mehr.
Weiterhin gibt es neben den verlorenen Gegenständen auch eine Aufgabe, die an „Pokémon Snap!“ erinnert. An bestimmten Stellen erscheint ein Kamerasymbol und ihr müsst ein Foto dieses Ortes machen – mit vorgegebenem Motiv und Zoomstufe. Findet ihr all diese Momente im Spiel, gibt es einen besonderen Erfolg. So wirkt „Uncharted: Golden Abyss“ in sich ein wenig ruhiger und ausgeglichener.
Schöner geht’s nicht!
„Uncharted: Golden Abyss“ ist das wohl schönste Handheld-Spiel bisher. Gerade die Momente, wenn ihr auf offenes Gelände oder gar in die Weiten des südamerikanischen Dschungels blickt, sind einfach unglaublich. Die Levelarchitektur orientiert sich an den früheren „Uncharted“-Teilen und so rennen wir nicht nur durch Wälder, sondern schlagen uns natürlich auch in Tempelanlagen oder in Militärcamps mit bewaffneten Halunken herum.
In unterirdischen Höhlen erfreuen wir uns nicht nur an den hübschen Malereien, sondern auch an tollen Lichteffekten. Der Grafikstil ist dabei unverwechselbar und insbesondere die Zwischensequenzen stehen dem großen „Uncharted“ in Sachen Mimik in kaum etwas nach. So ist „Golden Abyss“ aktuell das Aushängeschild für die Performance des kleinen schwarzen Handheld und legt zum Launch die Messlatte schon verdammt hoch. Einziges kleines Manko ist das deutliche Kantenflimmern, was allerdings kaum eine Rolle spielt.
Was wir weniger cool finden
Von allem etwas weniger!
Natürlich schleppt das Spiel auch einige Altlasten der Serie mit. So sind etwa die Gegner nicht viel mehr als bewegliche Pappkameraden. Über gut koordinierte Angriffsroutinen verfügen die Burschen leider nicht. Allerdings fällt bei „Uncharted: Golden Abyss“ ebenfalls auf, dass es insgesamt weniger dramatisch und opulent inszeniert ist.
Natürlich sind die Ausblicke in den tropischen Dschungel einfach bezaubernd, aber die über die Maßen spektakulären Momente eines „Uncharted 3“ werden hier nicht angegriffen. Vielmehr wirkt „Golden Abyss“ ein wenig schüchtern und zurückhaltend. Da sind eine einstürzende Brücke und ein paar explodierende LKWs schon das größte Highlight.
Weiterhin werden Genre-Kenner einen Mehrspieler-Modus verzichten. „Uncharted: Golden Abyss“ ist ein reines Singleplayer-Vergnügen und nach soliden acht bis zehn Stunden beendet.
System: PlayStation Vita
Vertrieb: Sony
Entwickler: SCE Bend
Releasedatum: 22. Februar 2012
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://de.playstation.com/ngp/games/detail/item378300/Uncharted-Golden-Abyss/
Kommentare
Cloud324
16. Februar 2012 um 15:37 Uhrvielleicht erscheint der titel irgendwann für PS3 ^^
Yamaterasu
16. Februar 2012 um 15:44 UhrIch denke auch. Irgendwann wird der sicher für die PS3 kommen, wenn die Absatzzahlen der Vita weiter so schwächeln… Immerhin weiß Sony ja, dass man mit Uncharted Geld machen kann.
InFinity
16. Februar 2012 um 15:45 Uhrso wie die God of War Origins Collection, wa?
Doerdinger
16. Februar 2012 um 16:01 UhrWarum den „Broken Abyss“ ??? Raffs net…
Nitschi007
16. Februar 2012 um 16:06 Uhr@ Doerdinger
wollte ich auch grad ansprechen.
Der Schreiber is nicht mal in der Lage den Titel richtig zu schreiben hat aber das Spiel gründlich getestet ja,ja,ja.
Keine Ahnung der Kerl
Basic1984
16. Februar 2012 um 16:13 UhrIst denn eigentlich deutsche Sprachausgabe enthalten oder wurde darauf verzichtet?
M Shadows
16. Februar 2012 um 17:04 UhrIch kanns kaum erwarten. Seit dem ersten Uncharted 2007 ist die Serie das absolute Highlight für die Sony-Systeme.
Warum zum Teufel ist heute noch nicht der 22.02….
und @basic1984:
Das Spiel hat auf jeden Fall eine deutsche Sprachausgabe!
Und wenn wir Glück haben, dann sind die Charaktere wieder so erstklassig vertont wie in den anderen U-Teilen.
Twisted M_fan
16. Februar 2012 um 17:30 Uhrnaja das es noch weniger aktion gibt als im dritten teil gefällt mir garnicht.scheint wieder viel gequatsche zu sein,das ist nicht mein fall.mal sehn vielleicht werd ich es noch abbestellen und dafür Wipeout 2048 nehmen.das soll nicht negativ sein,nur ich bin eher ein aktion fan.für mich liegt der spass in abschiessen von gegnern.videosequenzen sind für mich auch völlig uninteressant genau wie die story.hab am liebsten levels mit kleveren feinden wo ich mich durchballern muss.ist vielleicht stupide aber so ticke ich nun mal.Uncharted 2 war für mich genau richtig, nicht zu viel,aber auch nicht zu wenig geballere.ich glaub Unit 13 ist für mich besser geeignet.UC3 hatte mich teils schon gelangweilt weil einfach zu wenig geballert wurde.
Muzo62
16. Februar 2012 um 17:50 Uhrwollte man den MP modus nicht patchen??
gibts da jetzt eigentlich nichts genaueres?
und dann hpffentlich den mp von uc2 in der anfangsphase (ungepatchette version) bitte.
das wäre so genial.
Stefan-SRB
16. Februar 2012 um 18:04 UhrBringts für ps3 das teure vita ding braucht kein mensch bei dem wucher
xxkingionarexx
16. Februar 2012 um 18:15 Uhrbaaa uncharted ist ja immer das gleiche egal welcher teil ……..
VV6
16. Februar 2012 um 18:15 Uhreines ist „Uncharmant:Goldener Schiss“ gewiss nicht, nämlich ein „must have“ Game für die Vita. Für mich sind Games wie Stardust Delta, WipEout 2048, Rayman Origins und Escape Plan die richtigen coolen Handheldgames zum Start. Diese Serie wird wirklich maßlos überschätzt, aber verkauft sich wie Bohlen-Mucke wie geschnitten Brot, dank dem großzügigen Platz in den Köpfen der meisten.
~Uriel~
16. Februar 2012 um 18:46 Uhr@VV6
öhm… mal ne frage, schonma vorher ein uncharted gespielt!? oO
klingt für mich so als ub du von der serie keinen plan hast … ne begründung zu deiner aussage wäre ma angebracht, weil die uncharted-serie is klar konsolen-referenz, da is golden abyss keine ausnahme…
ich werds mir zwar nich holen weil ich persönlich die vita unnötig finde, aber is nur meine persönliche meinung … trz wirds ein geiles spiel
renon667
16. Februar 2012 um 20:31 UhrBei den meisten anderen Magazinen wurde vor allem die geringe Spielzeit bekrittelt. Da war von ca 6std die Rede nicht von 10, es soll auf alle fälle kürzer als seine großen Brüder sein.
Alpenmilchesser
16. Februar 2012 um 20:52 UhrIch hörte von 10 h Spielzeit was ja kürzer ist als die Brüder.Ich werd die Vita vor Weihnachten meiner Nichte kaufen für dann bestimmt 199 oder so, inklusive Uncharted. VV6 auch Mods können Quark schreiben wie man sieht ,das Bohlen Geistfrei ist mit seinem Wechsel vom Supertalent zu DSDS und zurück da haste Recht.Aber Uncharted zocken auch Leute mit wenig Platz im Kopf ,ich gehöre dazu und es gibt Hype wegen nix und Hype wegen Qualität wie Uncharted 1 bis 3 auf Ps3 .
Mr Akem
17. Februar 2012 um 00:18 Uhr@vv6
also wenn dir Uncharted nicht gefällt aber Rayman cool findest hast du echt nen beschissenen Geschmack 😀
Ist keine Beleidigung…
Fulmfs
17. Februar 2012 um 20:57 UhrWurde direkt vorbestellt, aber es gibt echt reichlich Spiele, die mir zu sagen… Durfte heute im Gamestop probe zocken, ganz klasse die Vita, aber leider sind die Sticks ziemlich klein und der Rechte ist direkt unter dem X… Naja…
Fiendscull
18. Februar 2012 um 08:55 UhrDas Spiel is ja Geldverschwendung…50€ einmal gezockt und vorbei
und was dann? Verkaufen is nich weil keine Trophys…
what a fxck…..
Gamer51
18. Februar 2012 um 22:57 Uhrdoch trophys gibt es doch oder ? … Aber ok 50 Euro sind zu viel ich find PS Vita Games sollten höchstens 30 kosten …
Der_Hutmacher
20. Februar 2012 um 11:52 UhrUncharted fürs Daumennagelkino für Unterwegs, naja wers mag.
Lilane
21. Februar 2012 um 12:54 UhrHmm schade die Vita werde ich mir nicht kaufen, aber als Uncharted Fan würde ich zu gerne jeden Teil auch spielen. Vielleicht kommt er ja wirklich irgendwann für die PS3 raus.
Konsolenheini
26. Februar 2012 um 05:29 UhrUncharted: Golden Abyss will ich sofort für die PS3 haben !!!!
Wozu eine Vita – wenn man eine tolle Konsole daheim hat ?
Obwohl die Vita natürlich Technisch nicht schlecht ist.
Doch das die Verkaufzahlen bei der schwächeln scheint logisch,
Nintendo scheint die Nase vorn zu haben, denn heutzutage muss
ja alles 3D sein, und diese Entwicklung hat man mit der Vita, so toll die Grafik auch ist, versäumt… Die Leute hätten gerne eine Vita3D…
Wer weiß, vielleicht erfüllt sich ja mein Wunsch mit Uncharted: Golden Abyss auf PS3. Genauso hab ich es mir mit den beiden God Of War PSP-Titeln gewünscht und ein paar Jahre später, dadaaaaa
gab es sie in HD für die PS3, ebenso mit Metal Gear Solid Peace Walker…
Und jetzt bitte noch
Uncharted: Golden Abyss
bin nämlich Uncharted Fan !