Suche Login

Review

PS Vita-TEST: Uncharted

play3 Review: PS Vita-TEST: Uncharted: Golden Abyss

9.0

„Uncharted: Golden Abyss“ hat eine schwere Bürde: Es ist das unangefochtene Highlight im Launch-Lineup der PlayStation Vita. Und zu allem Überfluss gehören die früheren „Uncharted“-Teile für die PS3 zu den besten Spielen überhaupt für diese Plattform.

Der Druck auf SCE Bend ist also groß. Schließlich hatten die „Uncharted“-Schöpfer von Naughty Dog nur beratend ihre Finger im Spiel. Kann „Uncharted: Golden Abyss“ seinem Erbe gerecht werden?

Was wir cool finden

Die bekannte Mischung

Eins gleich vorweg: SCE Bend erfinden das „Uncharted“-Rad sicherlich nicht neu. Sie bieten die gewohnte Mixtur aus sympathischen Charakteren, etwas stereotypen Schurken und einem verborgenen Schatz wie in den anderen Teilen der Serie. Doch das ist absolut nicht verkehrt! Denn so ist auch „Broken Abyss“ ein unterhaltsames Abenteuer, dem man den anderen Entwickler trotzdem deutlich anmerkt.

SCE Bend gehen zurück in der Vergangenheit von Nathan Drake und entführen uns in den Dschungel Südamerikas. Hier ist Nate gemeinsam mit seinem etwas zwielichtigen Kumpel Jason Dante auf Schatzsuche. Wie in diesen Regionen der Welt aber scheinbar üblich, kommt den beiden Glücksrittern ein fieser General samt Armee dazwischen.

Schon bald machen Dante und Drake Bekanntschaft mit Marisa Chase, die das Vermächtnis ihres Großvaters zu erkunden versucht. So entspinnt sich ein unterhaltsamer Plot, der im Vergleich zu den übrigen „Uncharted“-Spielen aber etwas später zündet.

Nichtsdestotrotz ist es aber besonders der Charme der Hauptcharaktere, der über kleine Handlungslücken hinweg hilft. Der junge Drake hat stets einen dummen Spruch auf den Lippen und Chase ist ebenfalls nie um eine Spitze in seine Richtung verlegen.

Die gelungenen Dialoge unserer Testversion waren komplett auf Englisch, sodass wir in diesem Test leider nicht auf die Qualität der deutschen Sprachausgabe eingehen können. Aber angesichts der bisherigen Synchronisation von „Uncharted“-Spielen machen wir uns da keine Sorgen.

test_uncharted_vita_1

Uncharted trifft Activity

Allerdings mixt SEC Bend geschickt die neuen Touch-Features der PlayStation Vita mit dem traditionellen Gameplay der „Uncharted“-Serie. So besteht das Spiel im Groben noch immer aus Klettereinlagen, Actionsequenzen und kleineren Rätseln. Bei den meisten dieser Aufgaben könnt ihr zwischen der klassischen Analog-Stick-Steuerung und den Touchscreens wählen.

Beim Klettern etwa habt ihr so die Möglichkeiten, den Weg für Drake auf dem vorderen Touchscreen zu zeichnen. Die betreffenden Vorsprünge glitzern dann leicht und Nate klettert automatisch den von auch ausgewählten Pfad entlang. Ein wenig aufgesetzt wirkte die Touch-Steuerung beim Herunterhangeln eines Seils. Hier streicht ihr mit zwei Fingern rhythmisch das Rückseiten-Touchpad. Nicht so wirklich spannend.

Ganz anders dagegen die Steuerung in den Action-Passagen. Diese funktionieren dank der zwei Analog-Sticks hervorragend. Zieht ihr allerdings ein Scharfschützengewehr, zoomt ihr mit dem Rückseiten-Touchpad und steuert das Fadenkreuz durch das Neigen und Kippen des Handhelds. Zu Beginn ist dies gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit ist diese Art des Handlings wirklich eine gelungene Alternative.

Weiterhin könnt ihr eure Widersacher auch niederschlagen, indem ihr sie auf dem vorderen Touchscreen antippt. Granaten schleudert ihr ganz einfach, indem ihr auf eine Position auf dem Screen drückt. Das Gute an den Touch-Features von „Uncharted: Broken Abyss“ ist aber, dass sie im normalen Gameplay nur optional sind und ihr jederzeit wieder mit der klassischen Steuerung agieren könnt.

Nur in Rätselpassagen seid ihr auf die ganz speziellen Funktionen der PlayStation Vita angewiesen. So fertigt ihr etwa Kohleabdrücke von Inschriften durch das „Freirubbeln“ des vorderen Touchscreens an oder säubert gefundene Gegenstände auf die gleiche Weise. Zwischendurch puzzlet ihr Steckbriefe, Fotos und Karten wieder zusammen.

Oder ihr hebt eure Partnerin Chase mit einem Wischen über den Bildschirm eine Etage höher. All diese Einlagen wissen wirklich zu gefallen und geben den etwas anderen Grundtenor von „Uncharted: Broken Abyss“ vor.

test_uncharted_vita_2

Action, aber anders

Natürlich dreht sich auch in diesem „Uncharted“ eigentlich alles um nette Action und die Verfolgung der Hauptgeschichte. Allerdings interpretiert SCE Bend die Grundzutaten der Serie ein wenig anders. „Golden Abyss“ ist nicht ganz so linear.

Und selbst wenn ihr scheinbar geradlinig durch ein gegnerisches Camp lauft und dabei doch eigentlich nur eine Horde von Schurken wahlweise mit den bloßen Fäusten, Pistolen oder der AK-47 schlafen legt, so gibt es hier am Wegesrand doch noch einiges zu entdecken. Die Schätze und zusätzlichen Extras sind in „Golden Abyss“ besser versteckt als in früheren „Uncharted“-Spielen und motivieren daher deutlich mehr.

Weiterhin gibt es neben den verlorenen Gegenständen auch eine Aufgabe, die an „Pokémon Snap!“ erinnert. An bestimmten Stellen erscheint ein Kamerasymbol und ihr müsst ein Foto dieses Ortes machen – mit vorgegebenem Motiv und Zoomstufe. Findet ihr all diese Momente im Spiel, gibt es einen besonderen Erfolg. So wirkt „Uncharted: Golden Abyss“ in sich ein wenig ruhiger und ausgeglichener.

test_uncharted_vita_3

Schöner geht’s nicht!

„Uncharted: Golden Abyss“ ist das wohl schönste Handheld-Spiel bisher. Gerade die Momente, wenn ihr auf offenes Gelände oder gar in die Weiten des südamerikanischen Dschungels blickt, sind einfach unglaublich. Die Levelarchitektur orientiert sich an den früheren „Uncharted“-Teilen und so rennen wir nicht nur durch Wälder, sondern schlagen uns natürlich auch in Tempelanlagen oder in Militärcamps mit bewaffneten Halunken herum.

In unterirdischen Höhlen erfreuen wir uns nicht nur an den hübschen Malereien, sondern auch an tollen Lichteffekten. Der Grafikstil ist dabei unverwechselbar und insbesondere die Zwischensequenzen stehen dem großen „Uncharted“ in Sachen Mimik in kaum etwas nach. So ist „Golden Abyss“ aktuell das Aushängeschild für die Performance des kleinen schwarzen Handheld und legt zum Launch die Messlatte schon verdammt hoch. Einziges kleines Manko ist das deutliche Kantenflimmern, was allerdings kaum eine Rolle spielt.

Was wir weniger cool finden

Von allem etwas weniger!

Natürlich schleppt das Spiel auch einige Altlasten der Serie mit. So sind etwa die Gegner nicht viel mehr als bewegliche Pappkameraden. Über gut koordinierte Angriffsroutinen verfügen die Burschen leider nicht. Allerdings fällt bei „Uncharted: Golden Abyss“ ebenfalls auf, dass es insgesamt weniger dramatisch und opulent inszeniert ist.

Natürlich sind die Ausblicke in den tropischen Dschungel einfach bezaubernd, aber die über die Maßen spektakulären Momente eines „Uncharted 3“ werden hier nicht angegriffen. Vielmehr wirkt „Golden Abyss“ ein wenig schüchtern und zurückhaltend. Da sind eine einstürzende Brücke und ein paar explodierende LKWs schon das größte Highlight.

Weiterhin werden Genre-Kenner einen Mehrspieler-Modus verzichten. „Uncharted: Golden Abyss“ ist ein reines Singleplayer-Vergnügen und nach soliden acht bis zehn Stunden beendet.

System: PlayStation Vita
Vertrieb: Sony
Entwickler: SCE Bend
Releasedatum: 22. Februar 2012
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://de.playstation.com/ngp/games/detail/item378300/Uncharted-Golden-Abyss/

9.0

Wertung und Fazit

PS Vita-TEST: Uncharted: Golden Abyss

Kommentare

Twisted M_fan

Twisted M_fan

16. Februar 2012 um 17:30 Uhr
xxkingionarexx

xxkingionarexx

16. Februar 2012 um 18:15 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

16. Februar 2012 um 20:52 Uhr
Der_Hutmacher

Der_Hutmacher

20. Februar 2012 um 11:52 Uhr
Konsolenheini

Konsolenheini

26. Februar 2012 um 05:29 Uhr