Suche Login

Review

TEST: Asura's Wrath

play3 Review: TEST: Asura’s Wrath

7.5

Die lauteste Versuchung seit es Videospiele gibt: „Asura’s Wrath“ ist ein Actionfeuerwerk der nächsten Generation. Spannend, schnell, toll inszeniert. Aber macht der Götter-Schlächter auch wirklich Spaß oder wird der Anspruch gar unter einer Tonne Quick-Time-Events begraben?

Was wir cool finden

Beste TV-Unterhaltung
„Asura’s Wrath“ könnte eigentlich im Abendprogramm irgendwo im Kabelfernsehen laufen. Denn die Präsentation der leider viel zu kurz geratenen Geschichte erinnert stark an die Staffel- und Episodeneinteilung mancher Animeserie.

Bereits nach sechs Folgen läuft der erste Abspann über den Screen und lässt uns verdattert zurück. Zum Glück ging es danach noch weiter. Zwischen den einzelnen Missionen bzw. Episoden greifen kurze Einspieler die kommenden Ereignisse auf und machen durch flotte Schnitte Lust auf die kommenden 15 oder 20 Minuten.

Abseits der Hauptgeschichte erzählen hübsch gezeichnete Standbilder die weiteren Hintergründe. Trotzdem diese handwerklich wirklich gut gelungen sind, passen diese ruhigen Momente so gar nicht zu dem ansonsten lauten und pompösen Actionspiel. Die meisten werden diese kurzen Bildergeschichten wohl achtlos wegschalten.

vorschau_asuraswrath_ps3_9

Was passiert da?
Wir sagen es bereits hier: Das pure Gameplay hinter „Asura’s Wrath“ ist eher solides Mittelmaß. Da wird im Sturzflug ein wenig wie in „Panzer Dragoon“ geballert. Oder es wird im „Bayonetta“-Stil geprügelt. Die Steuerung ist eingängig und simpel. Bis auf kleinere Übersichtsprobleme gibt es hier nichts zu bemängeln. Aber so wirklich aufregend ist das Gameplay selbst nicht: Durch normale Angriffe bauen wir so unsere Wut-Anzeige auf, die wir in zwei Stufen aktivieren. Die zweite bedeutet zumeist das Ende unserer Gegner und mündet in brachial inszenierten Quick-Time-Events.

Das alles klingt auf dem Papier recht nett, wird aber erst durch die außergewöhnliche Präsentation, die in Zusammenarbeit von Capcom und CyberConnect 2 entstanden ist, in ungeahnte Höhen katapultiert. In den grandiosen Zwischensequenzen erscheinen planetengroße Halbgötter, Raumschiffe werden zerstört und Planeten durchbohrt. Durch die sinnvoll gesetzten, aber häufigen Quick-Time-Events konzentrieren wir uns dennoch jederzeit auf das Geschehen und bekommen bei manch hektischer Button-Mashing-Einlage ein Gefühl für die Anstrengungen des Protagonisten.

vorschau_asuraswrath_ps3_8

Keine Verschnaufpause!
Wir haben uns ja bei diversen Spielen schon darüber amüsiert, dass sie sich wie ein Adrenalinrausch auf Red-Bull sind. Aber „Asura’s Wrath“ ist wirklich ein wilder Trip, bei dem wir froh sind, in Zwischensequenzen das Gamepad beiseite zu legen und nur einige Sekunden Luft zu schnappen. Dieses Actionspiel brennt ein wahres Feuerwerk ab und ist grafisch ein in sich rundes und ungeheuer schönes Spiel geworden.

Neben der puren Bombastgrafik und dem voluminösen Sound ist es aber besonders die Stilistik, die uns begeistert. Der Anime-Look der Charaktere wird unterstützt durch unzählige Nahaufnahmen, Kameraschwenks und schnelle Schnitte. Die Animationen sind während des gesamten Spiels einfach ausgezeichnet und reichen an die Ansprüche, einen Hybrid aus Film und Videospiel zu produzieren, problemlos heran. Durch die insgesamt sehr starke Technik in Kombination mit dem flotten, wenn auch platten Gameplay reiten wir für 17 bzw. 18 Episoden auf einer Actionwelle – toll präsentiert, aber leider viel zu schnell vorüber.

Was wir weniger cool finden

Platt wie eine Briefmarke
Wahnsinn. Unglaublich. Abgedreht. All diese Worte beschreiben „Asura’s Wrath“. Aber hinter der wirklich bombastischen Fassade steckt ein sehr simpel gehaltenes Actionspiel mit sich ständig wiederholenden Abläufen. Da wird mal geballert, mal geprügelt und über kurze oder lang müssen wir einen Endboss alle machen. Das Schema ist immer sehr ähnlich: Hier bauen wir ein oder mehrere Male unsere Wutanzeige auf und bewundern dann die Zerstörung und das Chaos, das Asura anrichtet.

Noch nicht einmal innerhalb der Quick-Time-Events gibt es gravierende Unterschiede. Liegen wir mit mit den Fingern daneben, ändert das lediglich etwas an der Endwertung, aber nur selten etwas an den Kämpfen oder den Cutscenes. Weiterhin gibt es keine Charakterentwicklung, Levelups oder unterschiedliche Waffensysteme. All das fehlt im Vergleich zur Konkurrenz, wird aber zumindest phasenweise durch die brillante Inszenierung wieder aufgefangen.

vorschau_asuraswrath_ps3_6

Kurz und ruckelig
„Asura’s Wrath“ ist ohne Zweifel eines der aktuell abgefahrensten und überdrehtesten Spielen überhaupt. Die Präsentation ist bombastisch, aber leider auch nicht immer fehlerfrei. An bestimmten Stellen im Spiel – gerade, wenn viele kleinere Gegner und größere Bosse auf dem Screen umher wuseln – bricht die Framerate gerne mal ein. Weiterhin kommt es bei der Umgebungsgrafik immer wieder zu Textur-Pop-Ups. Diese stören die Gesamtästhetik merklich.

Zudem ist die Spielzeit von „Asura’s Wrath“ geradezu unverschämt kurz. Die ersten Kapitel bestehen gerne mal aus sechs bis acht Minuten Zwischensequenzen und nur zwei oder drei Minuten Gameplay-Passagen. Spätere Abschnitte bieten zwar spielerisch mehr Substanz, aber insgesamt seid ihr mit dem Action-Spektakel maximal fünf Stunden beschäftigt. Viel zu entdecken gibt es in „Asura’s Wrath“ nicht. Ihr könnt über die erreichten Ränge lediglich einige Extras wie Zwischensequenzen oder Artworks freischalten.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: CyberConnect 2
Releasedatum: 24. Februar 2012
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.capcom-europe.com/

7.5

Wertung und Fazit

TEST: Asura’s Wrath

Kommentare

Zockerfreak

Zockerfreak

22. Februar 2012 um 14:20 Uhr
moon-madness

moon-madness

22. Februar 2012 um 16:39 Uhr
Ziegenhorst

Ziegenhorst

22. Februar 2012 um 19:07 Uhr
Willi Walfisch

Willi Walfisch

22. Februar 2012 um 20:09 Uhr
xXBloodyRootXx

xXBloodyRootXx

23. Februar 2012 um 02:54 Uhr