Die Roboter sind los. Und auch die haben Gefühle und halten sich sogar für Menschen. So zumindest geschehen in Segas Actionspiel „Binary Domain“. Wir haben uns den Third-Person-Shooter mit „Gears of War“-Anleihen vorgeknöpft und verraten euch nun, ob die Maschinenhatz taugt.
Noch nicht bewertet
Der Online-Mehrspieler-Modus von „Binary Domain“ war zum Zeitpunkt des Tests leider noch nicht verfügbar. Wir reichen ein Update nach, sobald wir die Vollversion von Sega erhalten und die Server online sind.
Was wir cool finden
Von Spinnen, Robotern und Menschen
„Binary Domain“ inszeniert wirklich gute Action in hübscher Science-Fiction-Grafik. Gerade die Bosskämpfe mit zum Teil haushohen Maschinenwesen sind wirklich toll gelungen und auch spannende Zwischeneinlagen wie die Fahrt durch die Tokioter Straßen sehen sehr ordentlich aus.
Zumeist nehmen wir es mit Normalo-Robotern auf, deren Schadensmodell wir gezielt ihr kleine Häufchen aus Schrauben und Bolzen zerlegen können. Ballern wir zunächst auf die Beine, krabbeln die Biester noch über den Boden. Feuern wir auf den Schädel, verwirren wir die Burschen und sie attackieren alles was sich bewegt.
Glücklicherweise treten diese Widersacher in verschiedenen Formen, Farben und mit anderer Bewaffnung auf, sodass innerhalb der Schlachten auch etwas Taktik gefragt ist. Schildträgern müssen wir ihr Werkzeug etwa erstmal mit einer Energiewelle aus der Hand schießen.
Die Darstellung der Schlachten ist dabei ausgesprochen gelungen und besonders in den Zwischensequenzen erfreuen Nahaufnahmen und Actioneinlagen das Auge. Die deutsche Synchronisation ist leider nicht ganz auf dem Niveau der restlichen Technik und hinkt stellenweise leicht hinterher.
Hab ich irgendwo „Gears of War“ gehört?
Selbst Sega macht aus den offensichtlichen Anleihen zu dem Microsoft-Shooter keinen großen Hehl. Und das ist auch nicht tragisch. Die Spielmechanik hinter „Binary Domain“ funktioniert und bietet die gewohnt gute Third-Person-Kost. Unser Sergeant geht hinter Barrikaden in Sicherheit, rollt sich durch die Gegend und ballert über die Deckung hinweg. Das alles geht ausgesprochen flott von der Hand.
Im Kampf gibt es leider keine Kettensäge, dafür schlagt ihr beherzt mit dem Gewehrkolben zu. Insgesamt tragt ihr zu Beginn vier Waffen am Leib – zwei Gewehre, eine Pistole und natürlich Granaten. Raketenwerfer und schwere MGs findet ihr gelegentlich auch, könnt sie aber manuell aufnehmen und wieder ablegen.
„Binary Domain“ macht in Sachen Steuerung und Gameplay sicherlich nichts neu, aber dafür auch kaum etwas falsch. Die Gegner-KI ist insgesamt durchwachsen. Die 08/15-Blechkameraden sind nur in den seltensten Fällen eine Herausforderung, tauchen dafür aber in Heerscharen auf, sodass zumindest so ein gewisses Gefühl der Bedrohung entsteht.
Zwischen jeder Menge Deckungsballereien bringen kleinere Rail-Sequenzen Abwechslung in den Soldatenalltag. So dürfen wir etwa mit einem Jetski durch die Kanäle düsen oder auch mal in von einem Autodach aus die Tokioter Polizei aufs Korn nehmen. Auch hier gilt: Nicht unbedingt wahnsinnig kreativ, aber solide inszeniert und unterhaltsam.
Kauf mich!
In die gleiche Kerbe schlägt das Upgrade-System: Durch das möglichst kunstvolle Zerschießen der androiden Angreifer bekommt ihr Credits, die ihr wiederum in neue Ausrüstung investiert. An Shop-Automaten entscheidet ihr euch zwischen Upgrades und neuen Ausrüstungsgegenständen. So könnt ihr etwa zwischendurch Munition nachkaufen oder euch Nano-Maschinen zulegen, mit deren Hilfe ihr die Eigenschaften der Charaktere verbessert.
Zudem habt ihr die Möglichkeit, die Standard-Waffen der Protagonisten in Bereichen wie Präzision, Reichweite oder Durchschlagskraft aufzuwerten. Dabei darf man natürlich auch seine Mitstreiter mit Extras beschenken und so Trophäen aktivieren. Tatsächlich sind die Shop-Automaten gerade in den unzähligen Boss-Kämpfen das Zünglein an der Waage, da ihr immer wieder Erste-Hilfe-Kästen einkaufen und somit eure Truppe am Leben erhalten könnt.
Interessante Geschichte, aber mit vielen Klischees
„Binary Domain“ erzählt eine etwas verstörende Science-Fiction-Vision, in der Menschen und Maschinen immer mehr miteinander verschmelzen. Mit lebendigem Gewebe überzogene Roboter – die so genannten Seelenlosen – werden von echten Menschen geächtet, wissen aber gar nicht, dass sie in Wirklichkeit nur Maschinen sind.
Die finstere Zukunftsvision wird gewürzt mit zum Teil derben und ausgesprochen brutalen Zwischensequenzen, in denen das Spiel weder mit Blut noch mit Gräueltaten geizt. Die Geschichte in sich spannend, auch wenn einige der angesprochenen Bilder und Charaktere recht klischeehaft sind.
Gerade die Darstellung der Protagonisten ist über weite Strecken ein wenig albern und kommt nicht über die Standard-Ballermänner mit der harten Schale und dem weichen Kern hinaus. Trotzdem: Im Großen und Ganzen gefällt uns die Story hinter „Binary Domain“ recht gut, auch wenn Sega gelegentlich etwas weniger mit Stereotypen hätte arbeiten können.
Was wir weniger cool finden
Müde Truppe
In „Binary Domain“ seid ihr niemals alleine unterwegs. Vielmehr wählt ihr vor jedem neuen Einsatz aus einem stetig wachsenden Kontingent an Supersoldaten aus. Die Kämpfer verfügen allesamt über unterschiedliche Eigenschaften und Waffen. Big Bo etwa greift bevorzugt zum schweren Gerät, Asiatin Faye dagegen lieber zum Scharfschützengewehr. Eure Mitstreiter agieren auf dem Schlachtfeld weitestgehend autark.
Sie gehen selbstständig in Deckung und ballern fröhlich auf anrückende Roboter. Allerdings sind sie dabei zumeist sehr zurückhaltend. Gelingt ihnen in normalen Gefechten noch der eine oder andere Abschuss sind sie in Boss-Fights zumeist mehr Ablenkung für die Kugeln und Raketen eurer Gegner, als eine echte Unterstützung.
Das Spiel setzt zudem massiv auf Spracherkennung wie Bluetooth-Headset. Sowohl in normalen Dialogen, als auch am Kommandofunktion im Gefecht. Die Funktionalität ist gut, auch wenn eine gewisse Verzögerung zwischen eigentlichem Sprechen und der Umsetzung im Spiel vorhanden ist.
Die Kollegen reagieren oftmals etwas spät auf meine Kommandos, sodass die Kurzbefehle mit Hilfe der L2- und der Aktionsbuttons immer noch eine Spur schneller sind als der Sprechfunk. Außerdem mussten wir uns geradezu stoisch an die vorgegebenen Begriffe halten, damit uns „Binary Domain“ versteht. Auf die Feststellung „Das hast du gut gemacht“ bekommen wir die Antwortmöglichkeiten „Yeah“, „Du Dummkopf“ und „Nein“. Etwas anderes wird nicht verstanden.
Sprich mit mir!
Das Team- und Moralsystem hat ebenfalls seine guten und schlechten Seiten. So entfalten die Figuren im Spielverlauf langsam ihre eigene Persönlichkeit. In Dialogen sprechen sie Sergeant Dan kurz an, fragen ihn nach seiner Meinung oder plaudern über ihre individuelle Vergangenheit. So ist es sogar möglich, mit weiblichen Kameraden ein wenig zu flirten. Das System wirkt in sich ungezwungen – wenn auch nicht ganz so natürlich wie etwa in „Mass Effect 2“. Hier kommt trotz mittelmäßiger Synchro so etwas wie ein Wir-Gefühl auf.
Auf der anderen Seite aber wirkt das Moralsystem und die ständige Nachfragerei nach der Meinung von Sergeant Dan auch aufgesetzt. Die Fragestellungen sind stellenweise sogar derart vage und umständlich übersetzt, dass man gar nicht genau weiß, mit welcher Antwort man seinem Gegenüber eine Freude machen oder ihn vor den Kopf stoßen würde.
Das Moralsystem hat ohnehin erst im späteren Verlauf des Spiels wirklich Einfluss auf die Truppe, ist aber in sich zu durchschaubar. Wirklich schwierige Entscheidungen gibt es allzu selten. Das haben wir in anderen Spielen schon besser und konsequenter gesehen.
System: PlayStation 3
Vertrieb: Sega
Entwickler: Sega
Releasedatum: 24. Februar 2012
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.sega.de/binarydomain/
Kommentare
NaughtyKratos
23. Februar 2012 um 19:32 Uhrhmm, kaufen?
moon-madness
23. Februar 2012 um 19:33 Uhrjeah mann 8.0. hatte zeitweise befürchtet es wird weniger. freu mcih sehr auf n soliden 3rd-persone-shooter mit guter story und massig geballer. mal schaun ob der mp was wird, aber wo bleiben die infos für die yakuza chars für den mp???
wär zu geil als goro majima nach zombies nun auch roboter wegzuballern 🙂
weiss jemand ob der guide mittlerweile erschienen ist? auch fraglich ob der bei so nem game sinn macht…
NEXT: macht uns ein gutes yakuza 5 SEGA!
renon667
23. Februar 2012 um 19:37 UhrInteressieren würde mich aber noch ob die Englische Tonspur enthalten ist.
steffen
23. Februar 2012 um 19:44 Uhrrenon667
das stimme ich überein.
@play3:
mich würde es freuen, wenn ihr in euren Tests auf solch Dinge eingeht (Tonspuren, Auflösung, Vorinstallation…. das Technische also).
Saug3r
23. Februar 2012 um 19:52 Uhr@renon667
SEGA bring spiele (fast)immer nur mit untertiteln also kannst du davon ausgehen das es englisch mit untertitel ist.
wie die demo auch
renon667
23. Februar 2012 um 20:01 Uhr@Saug3r
Ich will dir ja nicht das Abendessen verderben aber der Titel ist komplett Deutsch vertont. Deswegen würde ich gerne wissen ob zusätzlich die Englische Tonspur vorhanden ist.
Michi2801
23. Februar 2012 um 20:18 Uhralso nur nach dem video zu urteilen hat das spiel 2 punkte verdient. es sieht so mega öde aus: lahmes gameplay (stupide, nicht langsam) … ätzende grau in grau bzw hier braun in braun atmosphäre etc etc,
DrunkenDragon
23. Februar 2012 um 20:18 Uhr@steffen
ich unterstütze deinen vorschlag vollkommen das wird gerne vergessen was noch fehlt ist die spielzeit die sollte auch immer zumindest ungefähr angegeben werden
Alpenmilchesser
23. Februar 2012 um 20:40 UhrDieses nervige gesülz ,welches sich auch noch ständig wiederholt macht vieles kaputt egal ob Deutsch oder Englisch.
Dean Winchester
23. Februar 2012 um 20:52 UhrOh mein Gott was für eine Synchro, wie kann man sich sowas antun? xD
Respekt von Play3 das sie es durchgestanden haben dieses Spiel länger als 20 Minuten zu spielen ohne den Sound zu muten.
~Uriel~
23. Februar 2012 um 20:56 Uhrne 8.0!? oO
hab ich en andres spiel angezockt oder was is los?
naja… vllt war der demo-level einfach schlecht gewählt, hätte ich nich gedacht…
werde mal weitere tests und deren resonanz abwarten, evtl steckt ja doch mehr dahinter als befürchtet… bis auf die synchro xD
Puschi2008
23. Februar 2012 um 21:08 UhrSorry das ich das hier schreibaber weiß jemand warum die „Offizielle PlayStation App“ nicht mehr im Deutschen iOS App Store verfügbar ist?
basslerNNP
23. Februar 2012 um 22:06 Uhr@renon667: Die USK-Version hat auch die englische Tonspur.
His0ka
23. Februar 2012 um 22:23 Uhrich find die demo richtig geil, da war richtig bums hinter den waffen..und es macht laune die roboter zu verkrüppeln..indem man beide beine wegschiesst und sie dann den gnadenschuss gibt usw:D
LangzeitFaktor
23. Februar 2012 um 22:30 Uhr„Hey, aufgepasst!“ ist gut 😀
(Das Blut spritzt nur so aus ihrem Arm beim Anschießen.)
Zockerfreak
23. Februar 2012 um 23:04 UhrOh Man, manche hier haben echt keine eigene Meinung reden nur nach was andere vor ihnen geschrieben haben,schlimm schlimm sowas.
Das Spiel ist nicht der Top Hit aber ne 8,0 sind allemal verdient.
plowed
23. Februar 2012 um 23:49 UhrSieht nach nichts besonderem aus
Mileena
23. Februar 2012 um 23:56 UhrDemo war schon madig
N-G
24. Februar 2012 um 01:50 Uhrist doch immer das selbe…
Der_Hutmacher
24. Februar 2012 um 12:33 UhrAlso ich finde vor allem das Setting interessant. Also storymäßig könnte der Titel eigtl. einiges reißen. Weiß jetzt zwar nicht wie letztendlich die Umsetzung davon ist aber die ersten Storytrailer haben mich schon irgendwie heiß gemacht, dass Gameplay an sich finde ich allerdings jetzt auch nicht so der Brüller.
LarsVegas
24. Februar 2012 um 15:35 Uhrkaufbar?
dodo102
24. Februar 2012 um 15:48 UhrWenigstens auch mal andere Gegner , weiss aber ned ob holen ??? 😀
CloudAC
24. Februar 2012 um 22:02 UhrIch weiß nicht was alle immer an den DE Syncros zu meckern haben. Ich find sie ok, und brauch keine Untertitel lesen.
Ne 8.0 würde ich jetzt zwar nicht unbedingt geben, aber auch nicht so viel niedriger. Wenn man auf dieses Szenario steht, wird einem das Spiel gefallen (mir gefällt es). Ich benutze eh nicht das Head-Set, ich rede doch nicht mit dem Fernseher^^. Beim Staudamm musste ich irgend wie an Vexille denken, ka warum xD.
LarsVegas
24. Februar 2012 um 23:05 Uhrhab gerade die demo ausgiebig gezockt. fazit: anstrengendes spiel. ich hab mir asuras wrath zugelegt! 🙂
Drebin
25. Februar 2012 um 14:35 UhrDIE DEMO GAB ES LETZTE WOCHE SCHON IM STORE!!
JETZT FINDET MAN SIE NICHT MEHR: WARUM??
Konsolenheini
26. Februar 2012 um 05:49 UhrDie Review ist gut geschrieben, aber wo bitte ist das Reh, das ihr ge-viewt habt ?
MarcoNix
27. Februar 2012 um 15:50 Uhralso so is es schon nen geiles game
die grafik stimmt die action auch
das mit der synchro
dürfte ja nun jeder wissen das die echt schlecht is
also nicht schlecht sondern die stimmen passen einfach nicht zu den personen 🙁
aber was mich stört is die steuerung beim rutschen oder bei den jet skis die is da echt mist
sonst is sie top
und ich habe sorgen das die worte über head nicht erkannt werden
kein plan ob ich reinschreihen muss oder mir wieder meine stimme zulegen muss die ich damals mit 12 hatte 😀