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Review

PS VITA-TEST: Escape Plan

play3 Review: PS VITA-TEST: Escape Plan

8.5

Es ist der Insider-Tipp zum Launch der PlayStation Vita: „Escape Plan“ knobelt sich in formschönen Schwarzweiß in unsere Herzen. Wir verraten, warum wir die Abenteuer von Lil und Laarg trotz kleinerer Kommunikationsprobleme mögen.

Was wir cool finden

Man muss es einfach lieben!
Was fällt euch bei „Escape Plan“ als Erstes auf? Natürlich der ungewöhnliche Grafikstil. Das Spiel ist in einem finsteren Comic-Schwarzweiß gehalten. Die Hauptcharaktere Lil und Laarg werden vom „Evil Genius“ Bakuki gefangen gehalten und versuchen, aus dem Knast auszubrechen.

Es gibt keine Farben in der Spielwelt von „Escape Plan“. Nur schwarz, weiß und grau. Trotzdem muss man die Ästhetik des Knobelspiels einfach mögen. Denn es legt auf die kleinen Dinge wert: Etwa auf die eingekratzten Striche an den Gefängniswänden. Oder auf Laargs wild wippenden Wampe, wenn er sich auf den Rücken wirft.

Unsere beiden Helden wirken von ihrem langen Aufenthalt in der Anstalt müde und ausgezehrt. Blicken sie einen direkt durch den Bildschirm an, sind in ihren weißen Gesichtern nur leichte Regungen zu erkennen. Aber das reicht bereits vollkommen aus, um das ungleiche Duo ins Herz zu schließen.

„Escape Plan“ besitzt einen bösartigen, ja geradezu zynischen Unterton. Dieser wird durch die Optik bereits aufgebaut, aber erst die Akustik untermauert das Gesamtkunstwerk mit einem rabenschwarzen Fundament. Der klassische Soundtrack ist ein herrlicher Kontrast zu dem Grafikstil und auch zu den Geschehnissen auf dem Bildschirm.

Denn seinen Höhepunkt findet „Escape Plan“ nicht etwa in den Lösungen der Rätsel. Nein, es ist die rabiate Darstellung der Bildschirmtode von Lil und Laarg, die das Spiel allzu häufig prägen. Da zerplatzt Laarg laut schmatzend auf dem Zellenboden, als wir vergessen, eine Matratze umzuwerfen.

Oder Lil wird laut brutzelnd von einem Elektroschock pulversiert. Es gibt in „Escape Plan“ jede Menge Arten, wie die Protagonisten draufgehen können. Jedes Mal mussten wir lachen und den Level grinsend noch einmal versuchen. Ein schlechtes Gefühl hat uns das Spiel dabei nie vermittelt!

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Die kreative Lösung
Das Spielkonzept hinter „Escape Plan“ ist dagegen sehr simpel: Wir müssen Lil und Laarg durch insgesamt 78 mit Fallen gespickte Level führen. Dazu besitzen beide Figuren unterschiedliche Fähigkeiten. Die kleine Lil kann etwa Wasser trinken und danach in Windeseile durch den Level huschen. Der schwergewichtige Laarg dagegen durchbricht Bodenbretter oder findet Schutz in großen Plastikkugeln.

Euer Hauptinstrument zur Rettung der beiden Gefangenen sind die besonderen Features der PlayStation Vita – hauptsächlich die Touchscreens und die Bewegungserkennung.So steuern wir Lil und Laarg durch Anstubsen auf dem vorderen Screen. Manipulieren Objekte und andere Kreaturen durch Tippen auf das Rückseiten-Touchpad oder auch mit dem vorderen Bildschirm. Gelegentlich müssen wir auch den Handheld drehen.

Die 78 Levels sind allesamt in kürzester Zeit lösbar, nehmen aber auch immer wieder den Tod eines der Helden dankbar in Kauf. Diese Fehlversuche werden eingerechnet und als Lehrgeld abgetan. Insgesamt sind die Rätsel sehr human gehalten und auch nicht zu abgedreht.

Innerhalb der einzelnen Szenarien könnt ihr auch Aufgaben überspringen. Eine Hilfefunktion mit Tipps gibt es dagegen nicht. Als zusätzlicher Anreiz könnt ihr auf Trophäenjagd gehen oder eure Sternewertungen für die einzelnen Levels verbessern. Der Story-Modus umfasst rund fünf bis acht Stunden Spielzeit.

Was wir weniger cool finden

Nein, nicht schon wieder!
Ihr werdet in „Escape Plan“ sterben. Und das häufig. Nicht ganz so oft wie in „Dark Souls“, aber immer noch genug, dass ihr euch darüber ärgert. Das Gemeine daran: Das Spiel reibt euch die Anzahl eurer Fehltritte geradezu unter die Nase, da sich ein Death-Counter auf den Bäuchen von Lil und Laarg befindet. Aber machen wir uns nichts vor, das passt perfekt zum bösartig sarkastischen Unterton von „Escape Plan“.

Was uns allerdings tatsächlich bei dem Knobelspiel störte, war die zuweilen unpräzise Erkennung unserer Bewegungen und die dadurch verbundenen Neustarts von Levels. Oftmals rennen die beiden Insassen nicht sofort los, wenn wir sie anstubsen. Das ist gerade bei zeitintensiven Rätseln ein eklatantes Problem, da so Sekunden verschenkt werden, die womöglich zwischen Leben und Tod entscheiden. Stehen die beiden Helden zu dicht beieinander kann es auch passieren, dass ihr beide los schickt, obwohl ihr lediglich einen berührt habt.

Die Interaktivität mit der Umgebung klappt nicht immer tadellos. In einem der frühen Level müssen wir etwa Löcher in Rohren mit den Fingern auf dem vorderen Touchscreen abdichten. Das funktionierte. Allerdings erst nach mehreren Versuchen, da das Programm sehr sensibel auf kleinste Bewegungen reagiert.

So ist „Escape Plan“ als Vorzeigespiel für die Touch-Features der PlayStation Vita konzipiert, besitzt aber zweifellos noch etliche kleine Bugs, die hin und wieder zu lauten Wutausbrüchen oder langfristig sogar für Frust sorgen können.

System: PS Vita
Vertrieb: Sony
Entwickler: Sony Santa Monica
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.playstation.de/

8.5

Wertung und Fazit

PS VITA-TEST: Escape Plan

Kommentare

Der_Hutmacher

Der_Hutmacher

28. Februar 2012 um 20:38 Uhr
xxkingionarexx

xxkingionarexx

28. Februar 2012 um 21:30 Uhr