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VORSCHAU: Sleeping Dogs

Nicht alles, was mit Gangstern und Open-World zu tun hat, ist auch gleichzeitig „Grand Theft Auto“. Diese Erfahrung musste seiner Zeit auch Activision mit „True Crime“ machen. „Streets of L.A.“ (2004) und „New York City“ (2005) schwammen im Fahrwasser von Rockstars Sandbox-Paten, ohne aber jemals an dessen Erfolge anknüpfen zu können.

Der eigentlich für Winter 2012 angedachte Nachfolger „True Crime: Hong Kong“ wurde von Seiten Activisions sogar offiziell aus Qualitätsgründen noch während der Entwicklung eingestellt.

Doch ehe das Fernost-Abenteuer irgendwo im Gaming-Nirvana verschwand, sicherte sich Square Enix Mitte 2011 die Lizenz. Seitdem schrauben United Front Games, ehemalige Mitarbeiter von Radical und EA Black Box, an dem frisch getauften „Sleeping Dogs“ herum.

Die Entwickler versprechen knallharte Martial-Arts-Kämpfe und sogar die beste Fahrzeugsteuerung in einem Open-World-Spiel. Wir wollten uns von dem Hong-Kong-Thriller selbst überzeugen und statteten Square Enix in Hamburg einen Besuch ab.

https://www.youtube.com/watch?v=bism6Rw-LI4&feature=player_embedded

Rückkehr nach Hong Kong
„Sleepings Dogs“ spielt im Hong Kong der Gegenwart. Hauptfigur ist der junge US-Cop Wei Shen, der zurück in seine alte Heimat kommt. Sein Auftrag: Unterwandere die Triaden und „kümmere“ dich um die höchsten Tiere dort, allen voran der so genannte Drachenkopf.

Wer die chinesische Mafia allerdings kennt, weiß, dass mit den Burschen nicht zu spaßen ist. Spielt ihr nicht nach den Regeln, landet ihr mit Betonschuhen im Hafenbecken oder von Kugeln durchsiebt in irgendeinem Müllcontainer.

Daher muss sich Wei Shen erst mal nach oben arbeiten. Seine Undercover-Mission beginnt im Knast. Hier trifft er Jackie Ma, einen ehemaligen Freund aus Kindertagen. Für den heruntergekommene Kleingauner muss Wei nun einige kleinere Gefälligkeiten erledigen, muss sich irgendwie einen Namen in der Unterwelt von Hong Kong machen.

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Open-World wann anders
In unserer Spielsession von „Sleeping Dogs“ war es leider nur bedingt möglich, die Metropole auf eigene Faust zu erkunden. Weite Ausflüge durften wir leider nicht unternehmen, ansonsten schmierte die frühe Alpha-Version nämlich gnadenlos ab. Einen kleinen Eindruck von der hübschen Kulisse und deren Auswirkung auf das Gameplay von „Sleeping Dogs“ haben wir aber dennoch erhalten.

So spazieren wir etwa zunächst durch ein Restaurant und betreten schließlich die Straßen Hong Kongs. Auf dem durch Fackeln beleuchteten Platz tobt ein buntes Straßenfest. Die Menschen tragen Kostüme, manche tanzen. Andere sind nur Zuschauer.

Am Rande verkaufen Händler ihre Waren. Auch Wei Shen kann hier zuschlagen: Eine Schale Reis oder Nudeln versorgt ihn etwa mit einem zeitlich begrenzten Gesundheitsbonus.

Die Fußgänger reagieren – im Gegensatz zu „Grand Theft Auto“ – noch recht zurückhaltend auf unsere Anwesenheit. Erst wenn wir sie aktiv angreifen, verteidigen sie sich. Ein simples Anrempeln, wie es etwa bei einer Verfolgungsjagd durch eine enge Gasse vorkommt, genügt nicht. Trotzdem wirkt das Szenario in sich sehr hübsch und lebendig umgesetzt.

Bei besagter Hatz durch die Straßen zeigt Wei Shen seine Beweglichkeit. Bei gehaltener Sprinttaste rennen wir durch die Massen. Hindernisse überwinden wir halbautomatisch mit einem erneuten Druck auf den X-Button. So springen wir über Kisten und hangeln uns an einer Werbetafel empor, die mit einem lauten Knall explodiert und dabei tausende bunter Funken versprüht.

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Fliegende Fäuste
Doch kaum wollen wir unsere Zielperson stellen, kommt uns seine Gang in die Quere. „Sleeping Dogs“ setzt auf ein sehr intuitives Kampfsystem, welches auf nur wenigen Tasten basiert. Mit Dreieck kontern wir normale Schläge aus, mit Viereck verpassen wir unserem Gegenüber einen Satz warme Ohren. Halten wir diese Taste, setzt es einen harten Angriff.

So richtig brutal wird es aber beim Greifen eurer Widersacher. Denn am Schlafittchen gepackt, könnt ihr die Schurken durch die Gegend zerren und mit der Umgebung interagieren. Benutzbare Objekte leuchten rot auf und sind schnell erreicht. In unserer ersten Mission donnern wir unsere Feinde etwa Kopf voran in einen Lüftungsschacht.

Eine spätere Sequenz schlägt dem Fass aber beinahe den Boden aus: Dieser Auftrag findet später im Spielverlauf statt. Wei Shen ist bereits ein etabliertes Mitglied der Traiden, fährt dicke Autos und trägt teure Klamotten. Doch Gegner sind im auf die Schliche gekommen und entführen ihn.

In einer der obersten Etage eines noch nicht fertig gestellten Hochhauses wird Wei zunächst gefoltert. Erst setzt es Schläge, später kommt noch eine Bohrmaschine in Shens Bein zum Einsatz.

Doch zurück zum Kampfsystem: Wei befreit sich aus der Klemme und schleppt sich in einen großen Raum, wo sich die Wachen die Zeit mit Fernsehen vertreiben. Dann bricht die Hölle los: Mit beherzten Schlägen und Tritten prügeln wir die Figuren weich.

Dann schnappen wir uns einen Widersacher und zerren in zu einem Gasherd. Wei versucht den Feind mit dem Gesicht ins Feuer zu drücken. Eine Einblendung erscheint: „Struggle“ und darunter das Symbol der Kreistaste. Bei munterem Button-Mashing sehen wir zu, wie der Schädel des Mannes in Flammen aufgeht.

An anderer Stelle folgt das gleiche Spiel, nur dass wir diesmal eine Kreissäge zweckentfremden. Übrigens können wir im Verlauf auch Messer oder Schlachterbeile aufheben und damit unsere Gegner bearbeiten oder bewerfen.

Das Kampfsystem von „Sleeping Dogs“ spielt sich ausgesprochen handlich, auch wenn es nicht gerade hochkomplex wirkt. Wir aber sind gespannt, ob Square Enix mit dieser ernsten und exzessiven Gewaltdarstellung in Deutschland überhaupt unbescholten davon kommt.

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Zu den Waffen
Doch natürlich kommt „Sleeping Dogs“ trotz seiner Martial-Arts-Einlagen nicht ohne ein Deckungssystem für rassige Feuergefechte aus. Das Cover-System fiel etwas gewöhnungsbedürftig aus, da wir über L1 in Deckung gingen und mit R1 nachluden.

Über L2 und R2 visieren wir dagegen die Schurken an und feuern. Die Buttonbelegung ist sicherlich noch nicht endgültig, aber dennoch war es zuweilen noch etwas schwierig Deckungen zu wechseln oder mit Wei in Stellung zu gehen.

Wir hoffen daran arbeiten United Front Games in den kommenden Monaten noch. Ansonsten sind die Feuergefechte hübsch inszeniert und ordentlich spielbar. Große Überraschungen gibt es an dieser Stelle nicht. Schließlich sind sogar die berühmten explodierenden Gasflaschen mit an Bord.

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Es wird links gefahren!
Bei den Fahrsequenzen von „Sleeping Dogs“ brüstet sich Square Enix mit ihren erfahrenen Kollegen, die sich ihre Sporen einstmals bei EA Black Box verdient haben. Naja, von Black Box kommt ja auch manches nicht so gutes „Need for Speed“.

Aber sei es drum: Die Fahrzeugphysik von „Sleeping Dogs“ hat uns insgesamt sehr gut gefallen. Die Karossen liegen arcadig auf der Straße. Motorräder auf der anderen Seiten spielen sich deutlich schneller und wendiger. Allerdings fährt man in Hong Kong selbstverständlich auf der linken Straßenseite, was hin und wieder zu Irritationen führte.

In unserer letzten Mission nahmen wir schließlich an einem Straßenrennen teil. Beim Abklappern von Checkpunkten mussten wir zum einen mit einem brachialen Gummiband-Effekt kämpfen. Selbst bei konstantem Top-Speed holten uns die KI-Raser noch ein.

Aber dieser Schwachstelle wird noch ausgemerzt, so die Kollegen von Square Enix. Zum anderen fehlte uns ein wenig das Geschwindigkeitsgefühl. Irgendwie hatten wir selbst bei Tempo 200 noch den Eindruck, dass wir gemütlich mit 80 km/h über die Landstraße juckeln.

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Der Ruf macht die Musik
Zum Abschluss jeder Mission erhaltet wir eine Art Abrechnung. Dabei ernten wir Punkte in den Bereichen Face XP, Police XP und Triad XP.

Durch Wei Shens Doppelleben verschafft er sich Respekt auf Seiten der chinesischen Mafia, aber auch auf Seiten der Cops. Es hängt also von eurer Spielweise ab, in welche Richtung ihr eher tendiert. Welche Konsequenz ein mögliches Extrem – etwa ein Leben als brutale Meisterganove – aber haben wird, das wurde leider nicht verraten.

Die Face XP bestimmt euren Bekanntheitsgrad und den Respekt, der euch von den NPCs entgegen gebracht wird. Diese Ansätze klingen sehr interessant und wir sind gespannt, wie strikt United Front Games dieses Ruf- und Moralsystem durchsetzt.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Square Enix
Entwickler: United Front Games
Releasedatum: August 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.sleepingdogs.net/

Einschätzung: gut

Es tut gut mal nicht in irgend einer beliebigen amerikanischen Großstadt unterwegs zu sein. „Sleepings Dogs“ fühlt sich allein wegen des ungewöhnlichen und exotischen Szenarios angenehm frisch und anders an. Die Geschichte von Wei Shen als Undercover-Cop bei den Triaden bietet sicherlich ausreichend Spielraum für spannende wie derbe Aufträge. Das beweisen ja die unzähligen Hong-Kong-Thriller, die den Blu-Ray-Markt überfluten. Spielerisch besitzt „Sleeping Dogs“ sicherlich alle Grundvoraussetzungen, um ein gutes bis sehr gutes Open-World-Actiongame zu werden. Gerade das Kampfsystem hat in Kombination mit der hübschen Inszenierung richtig Laune gemacht. An den Fahrsequenzen und dem Deckungssystem müssen United Front Games hingegen noch ein wenig feilen. Aber es sind ja noch einige Monate bis zum Release. Da werden Schwächen wie der Gummiband-Effekt sicherlich noch bearbeitet. Unsere einstündige Anspielsession von „Sleeping Dogs“ macht neugierig. Freunde von harten Action-Thrillern sollten sich dieses Spiel als Geheimtipp merken.

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Kommentare

proevoirer

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16. März 2012 um 19:08 Uhr
chocolate cake

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16. März 2012 um 19:09 Uhr
proevoirer

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16. März 2012 um 19:17 Uhr
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16. März 2012 um 19:31 Uhr
Illuminati

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16. März 2012 um 20:10 Uhr
Klapperschlange

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16. März 2012 um 22:17 Uhr
Klapperschlange

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16. März 2012 um 22:20 Uhr
spider2000

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17. März 2012 um 03:31 Uhr
schleckstengel

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17. März 2012 um 14:17 Uhr