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TEST: Ninja Gaiden 3

play3 Review: TEST: Ninja Gaiden 3

5.5

In kaum einer Spieleserie lagen bislang Frust und Freude so eng beieinander wie in „Ninja Gaiden“. Die früheren Teil waren geradezu verschrien für ihren spielerischen Anspruch. Ähnlich wie in „Dark Souls“ war es die Mischung aus kniffeligen Herausforderungen, Motivation und einer gehörigen Portion Frust, die die Ninja-Abenteuer zu Kultspielen unter Kennern machten. Doch in „Ninja Gaiden 3“ ist davon nicht mehr viel übrig geblieben! Ryu Hayabusa verkommt in seinem neuesten Auftritt zum Massenschlächter ohne Charme und Niveau.

Was wir cool finden

Wir sind geblendet
So stupide das Gameplay-Gerüst hinter „Ninja Gaiden 3“ sein mag, so hübsch ist das Geschnetzel auf dem Bildschirm dann doch anzuschauen. Ryu Hayabusa zischt von einem Widersacher zum nächsten, schlägt zu, schleudert ihn in die Luft und lässt dann noch einmal das Katana für sich sprechen. Besonders schöne Kombos oder gar Kämpfe gegen den letzten Gegner eines Levels werden zudem mit einer coolen Nahaufnahme bedacht. Da sprühen gerne mal die Funken, wenn Schwerter aufeinander prallen.

„Ninja Gaiden 3“ ist daher in Aktion ein wirklich erstklassiges Spiel. Die Animationen des Vorzeige-Ninjas sind ungemein flüssig und Zwischensequenzen wie etwa Sprünge aus luftige Höhe sind mit ihrer Sichtweite einfach beeindruckend. Allerdings besitzt auch „Ninja Gaiden 3“ einige Schwachstellen: Die Umgebungsgrafik wirkt stellenweise nicht ganz so detailverliebt wie die Kampfdarstellung. Manche Areale sind zu finster dargestellt, anderen fehlt es einfach an dem gewissen Fünkchen Kreativität, um besser als „nur nett“ auszusehen.

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Her mit den dicken Jungs
Die spielerischen Höhepunkte von „Ninja Gaiden 3“ sind zweifellos die Bossfights. Denn diese warten mit einem gewissen Anspruch auf, den wir bereits bei den Vorgängern so mochten. Allerdings laufen diese Schlachten immer gleich ab: Zumeist tauchen die Endgegner – wie etwa ein riesiger Kampfhubschrauber oder ein Klon-Dinosaurier – einige Male zuvor auf und jagen Hayabusa durch den Level. Erst zum Ende des Abschnitts kommt es dann zur finalen Konfrontation.

Trotzdem überzeugen in diesen Schlachten sowohl das Gameplay, als auch der Umfang. Die Gefechte laufen dabei stets in mehreren Phasen ab und sind toll inszeniert. Im Kampf mit besagten Helikopter müssen wir etwa Raketenlafetten mit Hayabusas Bogen ausschalten und anschließend noch auf den Tragflächen der Maschine Geschütze vernichten. So dauern die Bossfights gerne mal zehn Minuten oder länger und erfordern dabei auch – oh Schreck – gelegentliches Blocken oder Ausweichen.

Was wir weniger cool finden

Belanglos!
Die „Ninja Gaiden“-Serie lebte bis dato von der ausgefeilten Kampfmechanik und dem knackigen Schwierigkeitsgrad. Selbst wenn ihr bei den Vorgängern nur gegen wenige Gegner antratet, erforderte es ein gerüttet Maß an Können und Fingerfertigkeit, um diese zu besiegen. Das Spiel wiederum belohnte diesen Fortschritt mit dem Erlangen neuer Fähigkeiten.

Davon ist in „Ninja Gaiden 3“ kaum noch etwas übrig geblieben. Denn Tecmo hat dieses Spiel in einen Button-Masher verwandelt, in dem Skills kaum erforderlich sind. Über einen Großteil der Spielzeit genügt es vollkommen aus, einfach abwechselnd auf die beiden Angriffstasten zu hämmern und schon vollführt Hayabusa hübsche Kombinationen, die eure Widersacher in den Staub fallen lassen. Tatsächlich erinnerte uns das Gameplay an vielen Stellen an „Dynasty Warriors“. Es mangelt hier an spielerischer Tiefe und Anspruch.

Nach wenigen Spielminuten schmerzt der Unterarm und auch Spezial-Angriffe wie die Ninpo-Drachenattacke sind eher eine nette Verschnaufpause als ein wirklich gehaltvolles Gameplay-Element. „Ninja Gaiden 3“ ist über weite Strecken nicht viel mehr als Spiel gewordene Belanglosigkeit ohne Niveau.

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Zu dünn
Eigentlich hat die Story von „Ninja Gaiden 3“ viel Potenzial: Ryu Hayabusa wird zu Beginn des Spiels mit einem alchemistischen Bann belegt, der dafür sorgt, dass der Ninja die Leiden seiner Opfer zu spüren bekommt. Sinnbild für diesen Prozess sind Vernarbungen an seinem rechten Arm, der auch im Spielverlauf immer wieder ganz gewaltig schmerzt.

Doch ändert das etwas an Hayabusas Verhalten? Nein. Wir haben keine Wahlmöglichkeiten, ob wir hilflose Gegner verschonen möchten. In „Ninja Gaiden 3“ dominieren statische Charaktere und allzu viele Klischees. Tecmo treibt es sogar mit einer „Hayabusa, sei mein Vater“-Storyline auf die pathetische Spitze. So ist die Geschichte hinter dem Actionspiel zwar nur selten wirklich schrecklich, aber das Potenzial eines dunklen Heldenepos wird hier ebenfalls nicht ausgenutzt.

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Schlag auf Schlag
Wie sehr Tecmo die Tugenden des Ninja-Schnetzlers herunter gedampft hat, sieht man auch im Leveldesign. Denn im Prinzip scheucht euch das Spiel nur von einem Arena-Kampf in den nächsten und überschüttet euch dabei mit immer stärker werdenden Gegnerwellen. Die wilde Meuchelei ist zwar für einige Minuten aufgrund der grafischen Qualität durchaus nett, aber schnell fällt auf, dass es einfach an Substanz mangelt.

Die Klettereinlagen sind im Vergleich zu „Prince of Persia“ oder „Assassin’s Creed“ pure Massenware und klar als Übergänge von einem Schlachtfeld zum nächsten erkennbar. Wie wenig Tecmo seinen Kunden offensichtlich zutraut, wird aber deutlich, wenn ihr die R3-Taste gedrückt haltet. Dann zeigt euch das Spiel nämlich automatisch den Weg an. Wer braucht schon ein Gehirn, wenn alles automatisch abläuft oder simples Button-Mashing genügt?

Dass die KI-Gegner über keinerlei Selbsterhaltungstrieb verfügen, müssen wir wohl nicht weiter erwähnen. Passend zum Gameplay sind sie zumeist einfach nur Schlachtvieh, das darauf wartet, von Hayabusa zu Schnitzeln verarbeitet zu werden. Da wird nur selten aktiv geblockt oder Gegenwehr geleistet. Selbst auf höheren Schwierigkeitsstufen ändert sich dieses Verhaltensmuster nicht. Hier prasseln einfach nur noch mehr Gegner auf euch ein.

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Online-Langeweile
Der Online-Modus hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck: Die Herausforderungen mit einem Ninja-Kumpel an eurer Seite sind durchaus unterhaltsam. Denn hier absolviert ihr kurze Missionen und erhaltet dafür neue Fähigkeiten und Ausrüstung. Die Aufträge sind zwar nur selten wirklich kreativ, aber zumindest unterhaltsam.

Die Versus-Variante dagegen ist pures Chaos und machte uns im Test eigentlich so gar keinen Spaß. Aufgrund der Effektdichte und der Einfachheit des Gameplays ist das hier nicht viel mehr als Online-Buttonmashing. Schade!

System: Playstation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Tecmo Koei
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18 Jahren
Offizielle Homepage: http://teamninja-studio.com/ng3/eu/

5.5

Wertung und Fazit

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Kommentare

ABWEHRBOLLWERK

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25. März 2012 um 11:56 Uhr
LordOfTheBlades

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25. März 2012 um 12:18 Uhr
DaRkNeSs666

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25. März 2012 um 13:02 Uhr
Das_Krokodil

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25. März 2012 um 13:09 Uhr
silversnake

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25. März 2012 um 14:23 Uhr
DarkHeroRyu

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25. März 2012 um 15:11 Uhr
Twisted M_fan

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25. März 2012 um 15:25 Uhr
LordOfTheBlades

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25. März 2012 um 15:40 Uhr
Dracula-Killer

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25. März 2012 um 16:00 Uhr
ABWEHRBOLLWERK

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25. März 2012 um 16:47 Uhr
Ziegenhorst

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25. März 2012 um 17:14 Uhr
Misato2011

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25. März 2012 um 19:12 Uhr
attitude2011

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25. März 2012 um 19:43 Uhr
attitude2011

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25. März 2012 um 20:18 Uhr
naughtydog

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26. März 2012 um 13:14 Uhr