Im Gespräch mit den Kollegen von Eurogamer rechnete auch Denis Dyack, Oberhaupt der kanadischen Schmiede Silicon Knights, mit dem Second Hand-Markt ab. Wie er ausführt, sieht er in diesem eine Bedrohung für die Industrie, da man im Prinzip lediglich in den ersten drei Monaten nach dem Launch eines neuen Titels Geld verdient, ehe der Second Hand-Markt die Nachfrage befriedigt.
Eine Entwicklung, die sich laut Dyack vor allem in der kommenden Konsolen-Generation, in der die Budgets noch einmal steigen sollen, zu einem ernsthaften Problem entwickeln könnte. „Wenn die Entwickler und Publisher keine Gewinne mehr einfahren, geht es ihnen nicht darum, die Preise zu erhöhen. Wir wollen als Industrie einfach nur überleben. Aber wenn sich der Markt für gebrauchte Spiele so weiterentwickelt, wird es kritisch – es wird keine Industrie mehr geben“, so Dyack.
„Mit einem Blick auf die kommende Konsolen-Generation sagen die Leute, dass sich die Budgets verdoppeln oder verdreifachen werden. […] Ich denke nicht, dass sich die Industrie Budgets in Höhe von 300 Millionen US-Dollar leisten kann. Versteh mich nicht falsch: Manche Spiele können das. Bei einem Call of Duty, bei dem das Budget bereits bei 100 Millionen US-Dollar oder so lag, kann man sich das leisten. Aber das ist nicht repräsentativ für die Industrie, es ist eher die Ausnahme.“
„Was machen alle anderen?“
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Kommentare
olli3d
28. März 2012 um 16:24 Uhrera1Ne: Genau hier ist der Denkfehler, die Publisher glauben das alle gebraucht Käufer auch Spiele neu kaufen würden, was einfach nicht der Fall ist. Es ist eher der Fall das der Gebrauchtkäufer von dem Spiel überzeugt ist und sich vielleicht das nächste mal die Fortsetzung gleich zu Release holt oder ein DLC und Online Pass sich noch dazu kauft, hier können also auch die Publisher noch eine Kleinigkeit dran verdienen. Keine andere Industrie erlaubt sich solche Aussagen, es verdient kein Hersteller, egal aus welchen Bereich, am direkten Verkauf an zweite. Vielleicht später durch Wartung oder Ersatzteile aber direkt verdient keiner dran. Und da wären wir wieder bei DLC, Online Pässen usw. hier können die Hersteller wie bei Ersatzteilen nach einiger Zeit noch was verdienen.
Bin halt einfach der Meinung das der Gebrauchtmarkt die Industrie nicht kaputt macht. „Opinions are like assholes, everyone got one“ – in diesem Sinne 😉
era1Ne
28. März 2012 um 16:52 Uhr@ olli3d
Nicht jeder Gebrauchtkäufer wird die Fortsetzung neu kaufen. Manchmal gibt es keine Fortsetzung weil zu wenig Kopien (neu) verkauft wurden.
Der Denkfehler liegt eher darin, dass manche den Gebrauchhandel von Spielen (geistigem Eigentum) mit dem Gebrauchthandel von Häusern, Kleider,… vergleichen…
Ich habe schon Leute gesehen die ihre gebraucht gekauften Spiele später weiterverkauft haben z.b nach 6-8 Std durchspielens…
Aber ich habe keinen gesehen der sich ein Haus gebraucht kauft und es nach 2 Tagen weiterverkauft oder Raubkopiert….
Neben diesem gibt es auch etliche weitere Unterschiede warum man den Gebrauchthandel (über Handel und/ oder Privat) bei geistigen Eigentum nicht mit dem Gebrauchthandel bei Klamotten, Häusern etc. vergleichen kann.
steffen
28. März 2012 um 17:01 Uhrera1Ne
weist du wie viele Games ich mir neu zum release geholt habe, wegen einem gebrauchten…
Tomb Raider geliehen, 2 gekauft. Resi 1 geliehen, 2+3+4+5 gekauft.
ME 2 geliehen, 1 + 3 gekauft und dich könnt dir wirklich Stunden weiter aufzählen. BC1 geliehen, BC 2 gekauft. Darksiders gebraucht, Darksiders 2 wird neu. und soooo weiter.
Viele Spielereihen hätte ich ohne ausleihen bei Kumpels oder gebrauchtkauf nir gekauft. Konnt auch nie was mit Halo anfangen. Teil 3 geliehen ODST und Reach gekauft….
era1Ne
28. März 2012 um 17:06 Uhr@ steffen
Klar gibt es solche Fälle wie du selber erlebt hast, aber es ist nicht immer der Fall. Ich habe selber auch Spiele durch Mundpropaganda durch meine Freunde gekauft.
Aber das ist eben nicht unbedingt üblich.
steffen
28. März 2012 um 17:10 UhrDas ist aber die beste Verkaufsstrategie. So ist Resi und co groß geworden. Wie glaubst du, setzen sich zur Zeit die Indies so hard durch? Nur durch Mundpropaganda.
Hast du dir das erste Elder Scrolls gekauft oder hast du iwan was davon gesehen gehört oder geliehen? So stöst man doch im dschungel der vielen Games erst auf die Perlen darunter.
Wenn eine Downloadgameszeit kommt, habe ich damit kein Problem aber sehr viele Games werden an mir vorbei gehen weil ich einfach nicht ständig für jeden Mist 60 Euro hinblättern möchte. Unter den Umständen lerne ich dann halt die eine oder andere Serie nicht kennen und lieben 😉
era1Ne
28. März 2012 um 17:16 Uhr@ steffen
Mundpropaganda hat aber nur sehr wenig mit Gebrauchhandel zu tun. Natürlich ist es Gebrauchhandel wenn du es dann gebraucht kaufst.
Elder Scrolls 3 hatte mal mein Bruder gekauft und ich habs gespielt.
Ich hab total was gegen Cloudgaming.
steffen
28. März 2012 um 17:22 UhrNaja Mundpropaganda in dem Sinne… hmmm
also ich bin ja nen alter Knacker im Gamingbereich. So hatte damals z.B. ein Kumple Resident Evil 1 um das nochmal aufzugreifen. Mundpropaganda = er sagt das Game ist sau geil oder so. Etwa 10-15 Leute haben sein Game gespielt (damals wars noch bissel anders ohne INet Verbreitung). Von den 10-15 Leuten haben es sich dann 3-4 gekauft, die nie was zuvor von dem Game mitbekommen haben. 8-10 Leute haben sich dann Resi 2 gekauft und das Ding hat Kultstatus und lebt heute vom Namen.
Es ist doch allgemein bei geistigem Eigentum so. Bücher werden durch Mundpropaganda, reinlesen, ausleihen beliebt und zu bestsellern. Nicht aber durch einen EA Onlinepass 😉
steffen
28. März 2012 um 17:32 UhrAch und weist du, was mir am vergleich Automarkt Gamesmarkt besonders gut gefällt? Die Autoindustrie sucht im Gebrauchtmarkt die Changse zur Kundenbindung und versucht mit Qualität und Service zu überzeugen. Die Gamingindustrie sieht im Gebrauchtmarkt den Feind udn versucht den Service so sehr zu verschlächtern, das der Kunde garnicht wiederkommen will.
rokk4w3ar
29. März 2012 um 09:13 Uhr@steffen
word!
tyranted
29. März 2012 um 10:11 Uhr@steffen
Ein Autohersteller verkauft kein Auto mit Verlust. Ebenso muss ein Auto repariert werden wo wiederum Teile vom Hersteller gekauft werden. Schon mal ein Teil vom Spiel gekauft um das du es nutzen kannst? DLC&Online-Passes könnte man eventuell sagen.
Die Automobilindustrie zerlegt den gebraucht Markt durch ihre ach so tollen Leasing Angebote, wo ein normaler Verbraucher (keine Firmen bei denen lohnt sich sowas) sieht er bekommt ein neues Fahrzeug für unter 200Euro im Monat ;D (beste öffentliche Verarsche). Die gebrauchten Leasing Waagen werden entweder verkauft oder übernommen Win-Win Situation.
Also möchtest du demnächst Spiele kaufen und dann monatlich über einen Zeitraum Geld bezahlen um sie zu zocken a la World of Warcraft (50euro Spiel + monatliche Kosten hallo Leasing Vertrag aber zum Glück ohne Werkstattpflicht und Endabnahme mit Endabrechnung)….
era1Ne
29. März 2012 um 15:37 Uhr@ steffen
Der Automarkt ist eine andere Geschichte. Kann man nicht vergleichen.