Dass bei der Entwicklung von „Ghost Recon: Future Soldier“ Fehler gemacht worden sind, ist bei einer Entwicklungsgeschichte voller Konzeptänderungen offensichtlich. Allerdings haben nur wenige Entwickler den Mut, derartige Probleme auch im Interview offen auszusprechen. Jean-Marc Geffroy, Creative Director von „Ghost Recon: Future Soldier“, erklärte uns aber im Gespräch:
„Ich kann dir jetzt die eine echte Antwort oder die Marketing-Antwort geben. Im Ernst, wir haben 2010 gemeinsam überlegt, wie wir die Marke Ghost Recon erweitern können. Wir haben also einige Recherchen angestellt und sind dabei über das Ziel hinaus geschossen. Die Ideen waren zu futuristisch. Das passte nicht zu Ghost Recon.“
Allerdings benötigte diese Erkenntnis Zeit, ehe Ubisoft darauf reagieren konnte.
„Uns ist schon bei der Entwicklung aufgefallen, dass etwas nicht so recht stimmt. Aber wir haben weitergemacht und gehofft, dass sich das Problem irgendwann auflöst. So verging viel Zeit, aber an unserem Gesamteindruck änderte sich eigentlich nichts. Dann wussten wir, dass wir das Projekt noch einmal komplett neu überdenken müssten.“
Doch nicht nur das Gesamtkunstwerk „Ghost Recon: Future Soldier“ hatte seine Macken. Gerade die Befehlsfunktionen der früheren Version traf auf keinerlei Gegenliebe.
„In früheren Spielen mussten wir unsere KI-Teammitglieder förmlich babysitten. Als unsere Militärberater – ehemalige US Navy Seals – dies sahen, waren sie von Future Soldier schockiert. So etwas wäre im echten Einsatz undenkbar. Da weiß jeder Soldat, wo er stehen muss und was er zu tun hat. Niemand muss dem anderen sagen, dass er sich hinter eine Kiste kauern soll. Wir mussten also versuchen, diesen realistischen Ansatz mit dem Gameplay eines Videospiels zu kombinieren.“
Diese Balance innerhalb des Spiels zu finden, kostete Ubisoft viel Zeit. Schließlich sollen gerade Elemente wie das Aufklären des Terrains und das Synchronisieren von Abschüssen einen Großteil des Spielablaufs von „Future Soldier“ bestimmen. Dafür benötigt es wiederum eine starke Künstliche Intelligenz, die dem Spieler zwar viele Freiheiten lässt, ihm aber auch nicht alle Aufgabe automatisch abnimmt.
„Es dauert sehr lange, eine KI zu entwickeln, die in Koop-Missionen eigenständig agiert. Schließlich könnt ihr die Teams in Future Soldier mischen. KI-Gegner und Kameraden müssen als auf alle Aktionen realistisch reagieren. In unserem Spiel sind die Reaktionen nicht getriggert. Der KI ist es egal, ob ein KI-Soldat oder ein Spieler vor ihr steht. Unsere KI erkennt eine Bedrohung und agiert dementsprechend.“
Die erweiterte KI ist neben dem offeneren Leveldesign auch einer der Gründe, weshalb „Ghost Recon: Future Soldier“ keinen Story-Koop-Modus im Splitscreen anbietet, sondern lediglich einen Online-Story-Koop. Die weitläufigen Areale und die komplizierten KI-Routinen hätten die Hardware der Konsole schlichtweg überfordert. Unterschiede zwischen der PlayStation und der Xbox-Version wird es dagegen nicht geben:
„Die Versionen sind identisch. Wir benutzen die selben Daten und das gleiche Render-System. Wir wollten keine Plattform bevorzugen. Natürlich sind die Hardware-Voraussetzungen unterschiedlich, aber das sollte das Produkt nicht verändern. Wir unterstützen aber Kinect … es wird wenige exklusive Features für beide Plattformen geben.“
Wie ihr in unserer Multiplayer-Preview nachlesen könnt, befindet sich das Spiel aktuell auf einem guten Weg und wird im Mai 2012 in die Läden kommen.
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Kommentare
sebie-1991
12. April 2012 um 19:23 UhrImmerhin ein Entwickler studio gibt zu das sie fehler gemacht haben . Freu mich auf die Beta und auf den tag wenn ich es in den Händen halten darf
Zockerfreak
12. April 2012 um 19:55 Uhrfinde die MP BETA schon Klasse,hoffe der SP wird genau so gut.
bankz
12. April 2012 um 20:21 Uhrläuft die beta noch, hab das letzte mal keine verbindung zu servern herstellen können
f42425
12. April 2012 um 20:22 UhrIch hoffe, dass die KI wirklich gut ist. Wenn man seine KI nicht befehligen kann, dann kann es auch laufen, wie in RE ORC…
Wird definitiv zum Release gekauft.
TROUBLEMAKERXXX
12. April 2012 um 20:26 Uhrseien wir mal ehrlich die koop ki in ORC war scheisse ! andererseits muss man sowas auch online mit kumpels zocken,wer sich das ernsthaft wegen sp kauft und auch ghost recon und co, der sollte sich auch nicht wundern btw habt ihr keine freunde?
kingraider1986
12. April 2012 um 21:04 Uhr„Die weitläufigen Areale und die komplizierten KI-Routinen hätten die Hardware der PlayStation 3 schlichtweg überfordert.“
Und die Xbox nixht oder was…?
Ich lach mich tot… Ubisoft hat halt immer noch keine ahnung wie man richtig auf der PS3 Routine programmiert… und dann wird es halt auf die hardware geschoben… na das wird dann wohl wieder der feinste BUG schmaus für alle „echten“ Konsoleros… wenn die Beta abstinkt scheiß ich auf GR:FS… und zwar nen dick haufen… dämliche franzaken-bande
kuw
12. April 2012 um 23:04 Uhrkeine story coop? ok dann hat sich das spiel für mich erledigt.
Black0raz0r
13. April 2012 um 06:12 Uhrfreu mich schon riesig aufs game 😀
Wearl
13. April 2012 um 08:49 Uhr@ kingraider1986
genial der Entwicklertyp^^
naughtydog
13. April 2012 um 09:33 UhrDas Ding ist schon von meiner Liste gestrichen, weil es für mich zu futuristisch rüberkam. Da braucht der jetzt nicht zurückzurudern. Kann mit dem Zukunftszeug wenig anfangen. Warum sollte man sich unsichtbar machen wollen? Ein AW3 hätte mir gereicht (ohne Drohnen wenn´s geht).
Marv89
13. April 2012 um 17:38 UhrNaja, das ist ja nicht wirklich mutig, wenn man sagt „vorher war es nicht so gut, jetzt verkaufen wir euch aber nen geiles Spiel!“… Mutig ist es erst, wenn das Spiel erschienen ist dann zu sagen „Das Spiel ist schlecht“