Bereits im Jahr 2008 reichte die Anwaltskanzlei Hagens Berman eine Sammeklage gegen den US-Publisher Electronic Arts ein. Im Rahmen der Klage warf man dem Unternehmen vor, dass dieses seine Monopolstellung, die man sich durch die exklusiven Lizenzen an der NFL, der NCAA und der AFL aufbaute, schamlos ausnutzt, um die entsprechenden Spiele möglichst teuer an den Mann beziehungsweise die Frau bringen und die Preise nach Belieben diktieren zu können.
Wie Gamesmarkt heute berichtet, legten die beiden Parteien den Streit nun bei. Electronic Arts kam – gemessen an den Vorwürfen – noch einmal mit einem blauen Auge davon und muss insgesamt 27 Millionen US-Dollar an die Kläger zahlen. Wer sich der Klage anschloss und seinerzeit einen EA Sports-Football-Titel für die PlayStation 2, den GameCube oder die Xbox erwarb, erhält pro Spiel 6,79 Dollar als Entschädigung. Wer in dieser Konsolen-Generation zugriff, erhält immerhin noch 1,95 US-Dollar. Zieht man die Gewinne heran, die EA in den vergangenen Jahren mit den Lizenzen erwirtschaftete, dürfte diese Strafe den US-Publisher nur wenig schmerzen.
Des Weiteren ist es Electronic Arts untersagt, die 2014 auslaufenden Verträge mit der NCAA und der AFL zu den aktuellen Bedingungen zu verlängern. Anders ausgedrückt: In den kommenden fünf Jahren dürfen keine Exklusiv-Verträge mit den beiden Ligen ausgehandelt werden. Die Abkommen mit der NFL bleiben von diesen Maßnahmen unberührt. Somit darf EA weiterhin als einziger Publisher offiziell lizenzierte NFL-Titel veröffentlichen.
Hinzukommt, dass man sich im Bereich der NCAA und der AFL wohl keine Sorgen um ernsthafte Konkurrenten machen muss. Laut Wedbush Morgan-Analyst Michael Pachter sei damit zu rechnen, dass Take-Two und Konami, die einzigen ernsthaften Konkurrenten im Bereich der Sport-Titel, kein gesteigertes Interesse an den 2014 frei werdenden Lizenzen haben dürften.
So hätte sich Take-Two bereits die Finger verbrannt, als man auf dem Markt für Major League Baseball-Titel mitmischen wollte, und dürfte dahingehend erst einmal bedient sein. Konami hingegen kämpft seit Jahren einen fast schon aussichtslosen Kampf gegen die „FIFA“-Reihe, die „Pro Evolution Soccer“ immer mehr verdrängt.
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Kommentare
Flonaldinho
23. Juli 2012 um 17:44 UhrZumindest an der NCAA-Lizenz dürfte Interesse anderer Studios bestehen.
In den Staaten hat Collegefootball einen hohen Stellenwert.
Über 100.000 Zuschauer pro Spiel sind dort keine Seltenheit.
Was passiert wenn andere Studios auch mal die Lizenzen bekommen sieht man ja zB bei den NBA Spielen.
EA Sports kann dann einpacken.
Deren Sportspiele leben leider alleine von den Lizenzen.
Ausnahme ist hier MLB The Show.
Hätte PES Ende der PS2 Ära die Lizenzen gehabt, gäbe es heute wahrscheinlich keine FIFA-Reihe mehr 😉
Ein NFL Spiel von 2k würde ich mir auf jeden Fall direkt zulegen, aber leider bleibt das wohl ein Traum.
Red Hawk
23. Juli 2012 um 18:26 UhrWieso hier EA bluten muss finde ich fraglich.
EA hat nur ein Angebot gemacht und die NFL hat zugesagt. Die könnten genau so gut, mit einem anderen Geschäfte machen.
Wenn, müssten beide zahlen!
big ron
23. Juli 2012 um 18:38 Uhr@Flonaldinho
Mal abgesehen davon, dass ich die Exklusiv-Politik und Monopolstellung von EA auch scheiße finde. Aber die Sportspiele schlecht zu machen ist eher ein Witz. Es gibt kaum ein Sportspiel von EA, was nicht gute Qualität aufweist. Man mag von EA halten, was man will, auch was die ständigen Updates und die Preispolitik angeht. Aber die Spiele sind meist immer gut…egal ob Fußball, Football, MMA, Golf oder was weiß ich.
Flonaldinho
23. Juli 2012 um 19:05 Uhr@Big Ron
Ich wollte auch gar nichts gegen die Qualität sagen in diesem Falle.
Aber andere Serien haben es meist noch besser gemacht…nur leider fehlten die Lizenzen.
Ich kann es ja auch verstehen wenn man nicht mit Autostadt gegen Kohlestadt spielen will bei PES.
Aber von der reinen Sport-Simu sind EA Spiele meist eher 2.Wahl.
Das drumrum wie Grafik, Präsentation etc. pp. ist halt erstklassig.
big ron
23. Juli 2012 um 20:28 Uhr@Flonaldinho
Bis auf wenige Ausnahmen sind die EA-Sportspiele meist auf dem Niveau der Konkurrenz. Der Unterschied ist allerdings, dass viele von EAs Sportspielen viel mehr in Richtung Simulation gehen während andere eher zugänglicher sind.
Flonaldinho
23. Juli 2012 um 21:23 UhrBitte?
Ich würde eher sagen gegenteiliges ist der Fall 🙂
Schau dir ma den Unterschied zwischen den 2k Spielen und den EA Spielen bei NHL bzw NBA an.
Da ist 2k aber auf jeden Fall um einiges Simlastiger.
Aber darum gehts bei der News eig gar nicht, von daher sollten wir das lieber beenden.
big ron
23. Juli 2012 um 21:51 Uhr@Flonaldinho
Also ich habe z.B ESPN NFL 2k5, welches zwar auch komplex ist, aber sicherlich einiges zugänglicher als Madden. Auch hab ich MMA und Fight Night von EA. Und beide haben eine komplexere Steuerung und langsameres Gameplay als Pendants von anderen Entwicklern.
Flonaldinho
23. Juli 2012 um 22:05 UhrNFL habe ich noch nicht getestet, dazu kann ich also nichts sagen.
Diese Kampfspiele fallen für mich persönlich nicht unter n Sportspiel, mag sein das du da Recht hast.
Ich kann nur Fussball,Hockey und NBA vergleichen in diesem Fall und da ist EA jedenfalls deutlich einstiegsfreundlicher.
Naja mal sehen was Madden 2013 bringt, bald gehts ja endlich wieder los 🙂
cinematichype
24. Juli 2012 um 14:42 UhrEA lag Jahrelang mit 2k im Wettbewerb mit der ESPN 2k oder der NFL 2k Serie war 2k der schlimmste Feind von EA.
Die NBA spiele von EA kommen schon lange nicht mehr an die von 2k ran und auch die 2k spiele die das Thema Football behandeln waren immer besser als die von EA.
Und was hat EA gemacht einfach so viel Geld geboten das 2k nicht mehr mithalten konnte.
Genau so wie die NCAA und die AFL rechte einfach zu so hohen preisen verkauft wurden das 2k da nicht mehr mithalten konnte.
Also das ist schon frech denn ohne die exclusiv Lizenzen wäre Madden schon längst ein Mini Produkt von EA!