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TEST: Darksiders 2 – Des Todes Meisterwerk

play3 Review: TEST: Darksiders 2 – Des Todes Meisterwerk

9.0

Wie viel hängt von „Darksiders 2“ ab? Der ins Straucheln geratene Publisher THQ ist massiv abhängig von dem Action-Rollenspiel aus dem Hause Vigil Games. Ein schlechtes Abschneiden könnte das Ende von THQ bedeuten. Die Release-Verschiebung im Sommer kam daher überraschend. Aber zu unserer Überraschung spielt sich das finale Produkt noch einmal merklich anders als die von uns gespielte Preview-Version. Wird „Darksiders 2“ der erhoffte Hit oder schaufelt Vigil Games hier das Grab für THQ?

Was wir cool finden

Einfach monumental!
Tod zeigt sich in „Darksiders 2“ von seiner weichen Seite. Er will seinen Bruder Krieg aus der Verbannung holen. Und dazu muss er die Apokalypse rückgängig machen. Der Tod als Retter der Menschheit. Doch sein Weg ist lang, startet am Baum des Lebens und bei den Erschaffern, endet … zwischen Himmel und Hölle. Mehr wollen wir gar nicht verraten!

Die Hauptgeschichte hält euch rund 20 Stunden in Atem. Kümmert ihr euch noch um die Nebenquests, könnt ihr nochmal 15 Stunden drauflegen. Die Geschichte hat aufgrund der puren Länge einige Höhen und Tiefen, allerdings stimmt die Dramaturgie und die Charaktere sind – gerade für Kenner des Vorgängers – gut dargestellt. Übrigens gibt es für Neueinsteiger auch einen kleinen Rückblick auf die Geschehnisse des ersten Teils.

Seinen Höhepunkt findet „Darksiders 2“ bei den Boss-Fights. Diese sind zwar nicht immer herausfordernd, aber klasse inszeniert. Die Biester sind stellenweise groß wie Wolkenkratzer und lassen die Erde unter euch erbeben. Selbst Zwischengegner haben es in „Darksiders 2“ in sich: Egal, ob Schuppentiger oder Roboterritter – Für jede größere Gegnerklasse braucht ihr eine eigene Taktik.

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Dazu gelernt!
Der Rollenspiel-Anteil in „Darksiders 2“ ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich gestiegen. Die zusätzliche Komplexität tut dem Spiel gut. Über Erfahrungspunkte schaltet ihr im Spielverlauf neue Magie-Attacken in den Bereichen „Nekromantie“ und „Todesbote“ frei. Zusätzlich verbessert ihr über Level-Aufstiege auch grundlegende Eigenschaften, sodass ihr die Sidequests nicht aus den Augen verlieren dürft. Sonst wird es später ziemlich kniffelig.

Zu diesen klassischen Elementen kommt noch das Waffen-Crafting. Über das Opfern von magischen Gegenständen verbessert ihr die Eigenschaften von „besessenen Sensen“. Sehr cool! Hier könnt ihr euch wirklich eine eigene Waffe mit individuellen Eigenschaften kreieren.

Zu guter Letzt lernt Tod kontinuierlich hinzu. Die erste neue Fähigkeit ist der Todesgriff zum Schwingen an Haken oder dem Heranziehen von Gegenständen. Später wird es komplexer: Über die Interdiktion ruft ihr die Fürsten der Toten, platziert sie als Steinstatuen auf Druckschaltern oder lasst sie Hebel umlegen. Die letzte Kraft ist schließlich der Leereläufer, mit dem ihr Portal erzeugt und so unerreichbare Punkte ansteuert. Dieser Fortschritt erfolgt langsam und so ist die Lernkurve in „Darksiders 2“ ausgesprochen steil.

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Klug, klüger, Tod
Wir lieben „Prince of Persia“. Nicht den neumodischen Kram. Sondern die erste Neuauflage für die PlayStation 2. Denn ähnlich wie in „Portal 2“ ist es eine wahre Kunst, intelligente Umgebungsrätsel zu kreieren. „Darksiders 2“ gelingt dies mit Bravour. Betretet ihr einen Raum, zeigt euch ein Kameraschwenk, wohin die Reise gehen soll.

Doch dann seid ihr auf euch allein gestellt: Wo sind Schalter? Wie könnte man die Fähigkeiten von Tod einsetzen? Gibt es vielleicht Ankerpunkte oder andere Hilfsmittel? „Darksiders 2“ ist dabei ungemein intelligent aufgebaut und führt euch mit steigenden Spezial-Eigenschaften wie etwa der Interdiktion oder dem Seelenteiler – für mehrere Spielfiguren – vorsichtig an immer komplexere Aufgaben heran.

Dabei ist „Darksiders 2“ niemals zu leicht. Ihr werdet sterben! Sogar oft. Aber ihr werdet aber sofort an Ort und Stelle wieder zurückgesetzt und könnt das Spiel fortsetzen. Auf diese Weise entsteht eine ungeheure Motivation, das bevorstehende Rätsel doch noch einmal zu probieren.

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Sensibel gesteuert
Die Kontrollen wurden für „Darksiders 2“ deutlich überarbeitet. Im Kampf wechselt ihr – wie in „Kingdoms of Amalur: Reckoning“ – stufenlos zwischen den zwei Waffen. Magie-Angriffe und das Heraufbeschwören des Reapers fallen mit Hilfe der Schultertasten etwas fummeliger aus, sind aber dennoch handlich genug für die ausgesprochen flotte Spielgeschwindigkeit. Geblockt wird hier nämlich nicht. Stattdessen rollt sich Tod aus dem Weg. Das gibt dem Tempo nochmal einen ordentlichen Boost.

Im Vergleich zu unseren letzten Anspielsessions bei THQ wurden zudem die Kletterpassagen vereinfacht. Wären da nicht die teils verqueren Kameraperspektiven, gäbe es auch hier nichts zu meckern. Alles in allem aber ist „Darksiders 2“ ein absolut gut kontrollierbares Action-Rollenspiel geworden. Weit weniger kantig und grob als sein Vorgänger. Einfach zeitgemäß!

Was wir weniger cool finden

Der Tod weiß nicht wohin!
Pures Chaos. „Darksiders 2“ übertreibt es manchmal mit der Masse von Gegnern und den Effekten. Denn wenn Tod über den Bildschirm wirbelt, fliegen die Einzelteile und Funken in rohen Massen durch die Lüfte. Das Ergebnis: Die Übersicht geht flöten. Das ist gerade bei Boss-Kämpfen ärgerlich, wenn sich die dicken Jungs noch zusätzliche Verstärkung an die Seite holen.

Eine ähnliche Problematik ergibt sich oftmals auch beim Lösen der Umgebungsrätsel. Hier sehen wir häufig gar nicht, wohin wir springen, müssen darauf vertrauen, dass wir schon richtig landen. Da hilft nur Kamera korrigieren oder eben auf Tods Fähigkeiten vertrauen. Tatsächlich sind wir häufiger durch Stürze oder Fehlsprünge draufgegangen als durch Fremdeinwirkung.

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Nicht immer ganz taufrisch
Das Spiel hinterlässt bei uns einen technisch zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite sind die monumentalen Bauten wirklich beeindruckend und der Grafik-Stil in sich schlüssig. Allerdings ist „Darksiders 2“ gerade in der Anfangsphase grafisch eintönig. Die finsteren Höhlen wirken wenig einladend und die Texturqualität schwankt ebenfalls stark. Die Problematik verliert sich im Spielverlauf jedoch ein wenig, aber gerade in den ersten zwei Arealen – der Ewigen Schmiede und den Kellergewölben der Stadt der Toten – hatten wir ernsthaft das Bedürfnis nach mehr Abwechslung und weniger Dungeon-Kraxelei.

Eine kleine Randnotiz: Aufgrund der puren Masse an Widersachern kommt es auch immer wieder zu kleineren Clipping-Fehlern und anderen Grafik-Macken. Das fällt allerdings im Gewühl kaum auf und wirkt sich daher nicht auf den Spielspaß aus.

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Wohin damit!
„Darksiders 2“ führt Loot in die Serie ein. Das ist gut so. Allerdings ist die Menge der Gegenstände einfach zu viel. Gerade mit Zweitwaffen und Rüstungsgegenständen wie Handschuhen oder Panzern wird Tod förmlich zugemüllt. Das Problem: Es gibt unterwegs keine vernünftige Möglichkeit, das Inventar zu ordnen. Selbst zu schwache Gegenstände landen nicht automatisch im „Müll-Container“ oder können wie in „Kingdoms of Amalur: Reckoning“ mit dem ganzen Plunder auf einen Klick verkauft werden. Bei der Inventarführung haben Vigil Games noch Verbesserungspotenzial.

System: Playstation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Vigil Games
Releasedatum: 17. August 2012
USK: ab 16
Offizielle Homepage: http://www.darksiders.com/

9.0

Wertung und Fazit

TEST: Darksiders 2 – Des Todes Meisterwerk

Kommentare

Wolfsglut84

Wolfsglut84

16. August 2012 um 18:27 Uhr
Karamba-PL-

Karamba-PL-

16. August 2012 um 18:54 Uhr
FirebirdTT

FirebirdTT

16. August 2012 um 20:45 Uhr
Anubis1744

Anubis1744

16. August 2012 um 20:57 Uhr
spider2000

spider2000

16. August 2012 um 21:05 Uhr
Brokenhead

Brokenhead

16. August 2012 um 21:46 Uhr
attitude2011

attitude2011

16. August 2012 um 22:10 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

16. August 2012 um 22:15 Uhr
spider2000

spider2000

16. August 2012 um 22:17 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

16. August 2012 um 22:22 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

16. August 2012 um 22:33 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

16. August 2012 um 22:33 Uhr
Anubis1744

Anubis1744

17. August 2012 um 01:34 Uhr