„Doom“ steht für Ego-Shooter wie Tempo für Taschentücher. Es gibt nur wenige Spiele, die über die Jahre einen derartigen Kultstatus erlangt haben. Und weil „Doom 4“ bekanntermaßen noch etwas länger auf sich warten lässt, verwursten Bethesda und id Software kurzerhand noch einmal alle Vorgänger in der „Doom 3 BFG Edition“.
Das 2004 veröffentlichte „Doom 3“ wurde auf HD-Hochglanz poliert. Aber mal im Ernst: Gewinnt ein beinahe acht Jahre alter Shooter noch gegen die aktuelle Generation einen Blumentopf? Nach zwei ausführlich angespielten Leveln auf der gamescom meinen wir: jein!
Wo geht’s lang?
Die erste Mission entführt uns tief in die Katakomben der Mars-Station. Hier erwartet uns das typische „Doom 3“-Feeling: Enge. Dunkelheit. Angst. Denn Kreaturen aus der Hölle können jederzeit zuschlagen. Finsteres Dröhnen und Schreie kündigen die Biester zumeist an. Die Soundkulisse ist noch immer spannend wie Nerven aufreibend.
Das Spiel läuft dank der begrenzten Sichtweite schön schnell. Das Innenlevel selbst wurde gut in das Jahr 2012 geholt. Hier merkt man „Doom 3“ sein Alter kaum an. Nicht zuletzt dank der tollen Lichteffekte. Wir werden in unserer Probesession übrigen von einem kleinen Kampfroboter verfolgt. Der Bursche ist ein praktischer Sidekick, zeigt er uns doch den Weg und attackiert gleichzeitig aufmüpfige Monster.
Diese tauchen auch prompt auf. Das Gegnerdesign wurde aus dem Hauptprogramm vollständig übernommen. Ihr könnt euch also auf ein Wiedersehen mit fetten Zombies und diversen Ghoulen freuen. Auch die Feuerbälle schleudernden Imps sind wieder mit damit. Gerade auf kurze Distanz sind sie wirklich fiese Gesellen.
Gut und Böse
So ballern wir uns den Weg durch unzählige Widersacher. Das Waffenarsenal wurde dabei ebenfalls nicht verändert. Von futuristisch angehauchten Schrotflinten über Maschinengewehre bis hin zu Plasma-Kanonen ist alles dabei, was Fans schon an „Doom 3“ mochten. Und natürlich darf auch die namensgebende „Big F***ing Gun“ nicht fehlen. Feuert ihr mit dieser Kanone auf eure Widersacher, folgt eine hübsche Kettenreaktion und alle Widersacher im Umkreis sind Geschichte.
Allerdings fehlte uns etwas: Nämlich eine Nahkampfattacke. Wie schon im Original-„Doom“ können wir nicht zuschlagen, ohne die Waffe zu wechseln. Das ist natürlich faktisch richtig und konsequent, aber irgendwie wäre das zumindest als Option eine sinnvolle Neuerung gewesen. Besser gefällt uns da die fest montierte Taschenlampe auf den Waffen. Sie verhindert das nervige Wechseln zwischen Knarre und Licht.
Allerdings merkt man „Doom 3“ sein betagtes Alter in Bezug auf fehlende Komfortfunktionen an: Keine zuschaltbare Mini-Map. Und die ständig aus dem Nichts auftauchenden Widersacher verlieren auch schnell an Charme. Aber: Die Kämpfe sind klasse spielbar und die Steuerung ausgesprochen flott. So wie man es sich für ein „Doom 3“ wünscht.
Reise in die Hölle
Die „Doom 3 BFG Edition“ umfasst aber mehr als nur das aufgebrezelte Original-Spiel. Retro-Freunde erfreuen sich an den erst kürzlich vom Index gerutschten „Doom“ und „Doom 2“. Zudem lockt das Shooter-Paket noch mit „The Lost Mission“, einem bislang unveröffentlichten Level für „Doom 3“. Hier steigt ihr als Marine phasenweise sogar in die Hölle herab und heizt den Monstern vor Ort kräftig ein.
So ballerten wir uns durch allerlei Arena-Kämpfe, in denen wir es mit immer schwierigeren Gegnern aufnahmen. So trafen wir u.a. den Hell Knight oder auch den beliebten Pink Demon. Die Darstellung von Außenlevels war leider noch nie die Stärke von „Doom 3“: Die Umgebung ist teilweise unnötig kantig und grob gezeichnet. Aber immerhin: „Doom 3 BFG Edition“ unterstützt stereoskopisches 3D und erzeugt so einen gutes Gefühl für die Tiefe, erschwert allerdings teilweise das Zielen.
System: PlayStation 3
Vertrieb: Bethesda
Entwickler: id Software
Releasedatum: 19. November 2012
USK: nicht nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://bethsoft.com/de-de
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Kommentare
Der_Hutmacher
20. August 2012 um 14:13 Uhr@Buzz1991
Nein:
gamestar.de/spiele/dead-space-2/news/dead_space_2,45684,2319931.html
SEEWOLF
20. August 2012 um 19:48 Uhr@Buzz1991
Man hatte wohl einfach keinen Bock auf ExtraWurst-Versionen und das jetzt einfach mal so entschieden. Produktionstechnisch ist das mit Sicherheit günstiger und mit weniger Risiko verbunden. Wer deshalb nicht kauft, kauft halt nicht. Immer noch besser, als später die separaten USK-Versionen einstampfen zu müssen, die sowieso keiner gekauft hat. Mir gefällt diese Entscheidung zwar auch nicht, doch das ergibt durchaus Sinn. Da ich Resurrection of Evil nicht kenne, schaue ich’s mir notgedrungen auf YouTube an. Gibt Schlimmeres, als sich über sowas aufzuregen. Nur vergeudete Zocker-Power. 😉