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Angeschaut@gamescom 2012: Beyond

Quantic Dreams David Cage ist immer für eine Überraschung gut. Er sieht sich als Visionär. Als jemand, der die Medien Film und Videospiel mit einander verbindet. Als jemand, der Emotionen in uns als Gamer hervorruft. In seinem letzten Projekt „Heavy Rain“ ist ihm dies zweifellos geglückt. Obwohl das Adventure spielerisch eher simpel gehalten war, war das Feedback über weitere Strecken positiv.

Auf der E3 präsentierte David Cage „Beyond: Two Souls“. Ein Spiel, das 25 Jahre der Hauptdarstellerin Jodie Holmes beleuchten soll und wie eine Mischung aus „Akte X“ und „Heavy Rain“ anmutet. Zur gamescom packte Cage Behind-the-scenes-Material aus und ließ uns an seinen Gedanken zur kommenden Konsolengeneration teilhaben.

Das Ding mit der Kamera
Die Geschichte hinter „Beyond: Two Souls“ haben wir bereits in der letzten Preview beleuchtet. David Cage plauderte auf seiner gamescom-Präsentation über die technischen Hintergründe des Action-Adventures und über die Zusammenarbeit mit Schauspielerin Ellen Page („Juno“). Sie war (natürlich) Davids Wunschdarstellerin für die Rolle der Jodie Holmes. Und umso überraschter war er, dass Ellen, nachdem er das Drehbuch an sie schickte, ohne Zögern zusagte.

Im Gegensatz zu Spielen wie etwa „The Last of Us“ setzt „Beyond: Two Souls“ auf das so genannte „Performance Capturing“. Das bedeutet, dass alles – Ton und Bewegungen – in einer Spur und in einem Take aufgenommen werden. Vorbild ist hier „James Cameron’s Avatar“. Aber das Budget war im Vergleich verschwindend gering. Die Gesichtszüge wurden mit Hilfe einer an dem Helm befestigten Kamera gescannt. Selbst die Bewegungen der Augen wurden so gefilmt.

Das Problem: Die Kulissen bestanden nur aus Röhrenkonstruktionen. Und oftmals hetzte die Produktion von einer Szene und damit einem emotionalen Zustand der Charaktere zum nächsten. Das machte die Arbeit schwer und ist vielleicht auch die Erklärung für die teils etwas hölzern wirkenden Darstellerleistungen in den Spielszenen. Ellen Page hatte es gerade anfangs laut eigenen Aussagen schwer, sich mit der Situation zurecht zu finden. David Cages Ehrlichkeit ist zwar in Zeiten von gebrieften PR-Spezialisten erfrischend, aber nährt auch unseren Zweifel an „Beyond: Two Souls“.

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Ein Hauch von Gameplay
In den Folgeminuten präsentierte David Cage sein bisheriges Gameplay-Material, kommentierte dies aber und brachte damit seine Gäste zum Grübeln: Aiden und Jodie sind durch ein Band aneinander gebunden. „Diese blaue Schnur ist in ihrer Länge begrenzt. Sie ist abhängig von dem aktuellen Spielabschnitt und auch von Jodies aktuellem Zustand“, erklärt Cage.

Das eigentliche Gameplay wirkte in sich ein wenig fahrig, geradezu unruhig. „Alles was leuchtet, könnten wir mit Aiden manipulieren“, meint David und schwenkt durch die Spielwelt. Einen aktiven Hydranten umgibt eine farbige Aura. Über eine Halbkreisbewegung mit den beiden Analog-Sticks bringen wir das Objekt zur Explosion. Das sieht klasse aus und führt auch zu einigen überraschten Gesichtern bei den umstehenden Polizisten.

Während sich Aiden austobt, halten sich die Cops aber zurück. Jodie schreit im Hintergrund. Aber echte Hektik oder gar eine Dramaturgie wie in einem Kinofilm fehlt leider. Brutaler geht es zu, als Cage einen der Soldaten anwählt und diesen so in den Selbstmord treibt. Eine schockierende Szene, weil die Kamera hier ebenfalls voll drauf hält. Die Szene endet schließlich mit einem einstürzenden Kirchturm. Beeindruckend, aber nicht unbedingt befriedigend.

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Die Zukunft nach David Cage
Im Anschluss folgt die klassische Fragesession. Schließlich hat ein Kreativling wie David Cage zu jedem Thema eine Meinung. Für ihn darf „Technik nicht die Triebfeder für Kreativität sein“. Er erteilt somit der besonders in den letzten Jahren vorherrschenden Ideenarmut und der Entschuldigung, es fehle einfach die nächste Konsolengeneration, eine Abfuhr. Er fühlt sich auch mit der aktuellen PlayStation 3 sehr wohl: „Wir mochten die PS2, gleiches gilt für die PS3 und vermutlich auch für die PlayStation 4.“ Auf die Frage, warum sich Quantic Dream nicht einfach die Motion-Capturing-Anlagen mit Naughty Dog teilt, reagiert Cage geradezu patzig: „Es ist eine einfache Rechnung. Naughty Dog ist Teil von Sony Computer Entertainment. Wir sind es nicht. Wir sind unabhängig. Da macht Teilen allein aus wirtschaftlichen Gründen einfach keinen Sinn.“

System: Playstation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Quantic Dream
Releasedatum: 2013
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.quanticdream.com/

Einschätzung: gut

David Cage gehört wirklich zu den schillerndsten Figuren im Spielegeschichte. Er ist ein Visionär und hört sich gerne selber reden. So kreativ seine Ideen sein mögen, so ergeben sich immer wieder Zweifel daran. Gerade die Zusammenarbeit mit branchenfremden Schauspielern wie Ellen Page klingt schwierig. Ganz offensichtlich war sie mit den Vorgaben und den schnellen Szenenwechsel überfordert. Das könnte für Probleme sorgen. Auch Cages Vorhaben, 25 Jahre in eine Spielzeit von zehn bis zwölf Stunden zu pressen, sehen wir als Problem an. „Heavy Rain“ hatte bereits bei sechs Stunden seine (spielerischen) Längen. Auch die Gameplay-Passage von „Beyond: Two Souls“ überzeugte uns bei genauerem Hinsehen nicht vollends. Wir hoffen, dass Cage das Projekt in den Griff bekommt. Schließlich servieren uns nur wenige Entwickler derart spannende Exklusiv-Thriller für die PlayStation 3.

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Kommentare

schleckstengel

schleckstengel

31. August 2012 um 14:47 Uhr
Das_Krokodil

Das_Krokodil

31. August 2012 um 14:49 Uhr
Gamer4Life1

Gamer4Life1

31. August 2012 um 15:00 Uhr
dulce_mari

dulce_mari

31. August 2012 um 16:06 Uhr
E4tThiZz_Z

E4tThiZz_Z

31. August 2012 um 16:07 Uhr
schleckstengel

schleckstengel

31. August 2012 um 16:11 Uhr
Das_Krokodil

Das_Krokodil

31. August 2012 um 16:14 Uhr
proevoirer

proevoirer

31. August 2012 um 17:13 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

31. August 2012 um 17:33 Uhr